Tafelblatt, Astilboides tabularis – Standort, Pflanzen & Pflege
Inhaltsverzeichnis
Mit mächtigen Schirmblättern auf kraftvollen Stielen besiedelt das Tafelblatt heikle Standorte im Garten, an denen andere Pflanzen nur kärglich gedeihen. Entlang des sumpfigen Ufers am Teich oder Bachlauf sorgt die ausladende Blattschmuckpflanze für üppige Fülle, wo bislang feucht-kühle Leere herrschte. Bereitete ein schattiger Platz im Staudenbeet dem Hobbygärtner bislang Kopfzerbrechen, fühlt das Astilboides tabularis hier besonders wohl. Welchen Standort sich das Tafelblatt sich im Einzelnen wünscht, wie es gepflanzt und gepflegt wird, decken die folgenden Zeilen auf.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae)
- Art und Gattung: Tafelblatt (Astilboides tabularis)
- beheimatet in Nordchina und Korea
- ausdauernde Blattschmuckpflanze
- Wuchshöhe 70 bis 100 Zentimeter
- Blattdurchmesser bis 90 Zentimeter
- cremeweiße Rispenblüte im Juni
- laubabwerfend und winterhart
Standort und Bodenbeschaffenheit
Eine zentrale Funktion im Rahmen der erfolgreichen Kultivierung eines Astilboides tabularis übernimmt die Wahl des Standortes. Treffen Sie hier die richtige Wahl, beschränkt sich die Pflege auf ein Minimum.
- halbschattige bis schattige Lage
- feuchtes Erdreich ohne dauerhafte Staunässe
- nährstoffreich, humos, kühl
- ideal ist ein pH-Wert von 5 bis 6,5
Halten Sie daher Ausschau nach einer Pflanzstelle entlang von Gehölzen, fließenden oder stehenden Gewässern. Da das Tafelblatt einen leicht sauren Boden bevorzugt, kommt eine Nachbarschaft zu Moorbeetpflanzen ebenfalls in Betracht.
Pflanzen
Ist die Entscheidung hinsichtlich des Standortes gefallen, steht einer erfolgreichen Pflanzung nichts mehr im Wege. Das Tafelblatt kann ohne weiteres während des ganzen Jahres in die Erde, solange es nicht friert. Für eine sorgfältige Vorbereitung des Bodens ist das Steinbrechgewächs dankbar. Da es sehr langsam wächst, sollte eine gründliche Entfernung von Unkraut dafür sorgen, dass es nicht gleich überwuchert wird. Während dieser Arbeiten nutzen Sie die Zeit, den Wurzelballen der Jungpflanze in einem Gefäß mit Wasser vollsaugen zu lassen.
- Ein Pflanzloch graben mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens.
- Den Aushub anreichern mit reifen Kompost und Hornspänen.
- Das Tafelblatt austopfen und mittig in die Pflanzgrube setzen.
- Nach dem Einpflanzen das Substrat gut andrücken und begießen.
Ein Mulchschicht aus Laub, Gras oder Kompost unterstützt die Blattschmuckpflanze während der Phase des Anwachsens. Sofern weitere Exemplare angesiedelt werden, ist ein Pflanzabstand von 100 cm angemessen.
Gießen und Düngen
Der Standortbedingungen bestimmen die Häufigkeit des Wässerns. Das Tafelblatt möchte permanent feucht stehen und möglichst nicht austrocknen. Da die Pflanze eine kalkarme Umgebung favorisiert, bietet sich gesammeltes Regenwasser als Gießwasser an. Falls vorhanden, kommt Teichwasser für diesen Zweck ebenfalls infrage. Um die adäquate Nährstoffversorgung wird ebenfalls kein großer Aufwand betrieben:
- Während des Austriebs erhält das Tafelblatt einen Langzeitdünger.
- Alternativ im Verlauf der Vegetationsperiode ab und zu Kompost verabreichen.
Schneiden
Die verblühten Rispen werden bei Bedarf im Juli ausgeputzt. Für die Vermehrung eines Astilboides tabularis sind sie nicht von Bedeutung, da das unterirdische Rhizom diese Aufgabe übernimmt. Im Herbst können die verwelkten Blätter bodennah abgeschnitten werden. Warten Sie mit dieser Pflegemaßnahme, bis das Laub sich vollkommen verfärbt hat. Das Rhizom zieht während dieser Zeit alle verbliebenen Nährstoffe ein, um sich für den kommenden Winter zu rüsten und Reserven für die nächste Saison anzulegen.
Überwintern
Das Tafelblatt ist so widerstandsfähig ausgelegt, dass es Temperaturen bis – 18 Grad Celsius erträgt. Sollten die verwelkten Blätter im Herbst geschnitten werden, ist ein leichter Winterschutz trotzdem ratsam. Häufeln Sie über dem Wurzelbereich Laub, Erde, Reisig oder Stroh an, genügt diese Maßnahme vollauf.
Vermehren
Sind weitere Exemplare dieses Prachtstücks erwünscht, stehen verschiedene Varianten der Vermehrung zur Auswahl bereit.
Teilung
Diese unkomplizierte Methode der Nachzucht nehmen Sie im Frühjahr in Angriff. Das Tafelblatt sollte 3-5 Jahre alt und gut am Standort etabliert sein. Der Wurzelbereich wird weiträumig ausgegraben und mit einem scharfen Spatenstich in zwei oder mehr Segmente zerteilt. Jedes Teilstück wird am neuen Standort sogleich eingepflanzt und wie ein adultes Astilboides tabularis gepflegt.
Wurzelschnittlinge
Da das Tafelblatt ein dickes, fleischiges Rhizom entwickelt, kann es mittels Wurzelschnittlingen vermehrt werden. Diese Vorgehensweise ist zwar ein wenig aufwändiger, als die Teilung; sie bietet sich indes an, wenn auf eine größere Anzahl an Pflanzen hingearbeitet wird.
- Von der Mutterpflanze mehrere gut entwickelte Wurzeln abschneiden.
- Jede Wurzel in 5-10 cm dicke Scheiben schneiden.
- An der Basis erfolgt ein gerader Schnitt, an der gegenüberliegenden Seite ein schräger Schnitt.
- Anzuchttöpfe mit nährstoffarmem Substrat füllen.
Die vorbereiteten Wurzelschnittlinge setzen Sie mit dem gerade geschnittenen Ende nach unten in die Erde. Das obere Ende schließt bündig ab mit der Substratoberfläche. Es folgt eine dünne Schicht aus Sand. Aufgestellt am halbschattigen, kühlen Platz, warten Sie die Bewurzelung ab. Erst wenn sich an der Spitze ein erster Austrieb zeigt, wird das junge Tafelblatt gewässert.
Aussaat
Das sehr feine Saatgut verfügt über eine erstaunliche Keimfähigkeit. Daher eignet es sich ausgezeichnet für die unkomplizierte Vermehrung im Hobbygarten. Ein kleiner Topf wird im Torf-Sand, Kokosfasern oder handelsüblicher Saaterde gefüllt und angefeuchtet. Darauf streuen Sie die Samen aus, die als Lichtkeimer nur angedrückt und nicht übersiebt werden. Bei durchschnittlich 20 °C am halbschattigen Platz, setzt die Keimung innerhalb von 10 bis 14 Tagen ein. Pikiert werden die Sämlinge ab einer Höhe von 10 bis 15 cm in Einzeltöpfe. Haben die jungen Pflanzen darin ein eigenes Wurzelsystem entwickelt, können Sie ins Freiland ausgepflanzt werden. Tipp: Die sehr feinen Samen lassen sich besser verteilen, wenn sie mit ein wenig Vogelsand vermischt sind.
Schöne Pflanzpartner
Um neben dem dominanten Habitus eines Astilboides tabularis bestehen zu können, sind nur einige wenige Gartenpflanzen geeignet. Die folgenden Pflanzpartner haben sich bislang als tauglich erwiesen:
- Japanischer Straußenfarn (Matteuccia orientalis)
- Goldrand Japansegge (Carex morrowii ‚Aureovariegata‘)
- Elfenblume (Epimedium x perralchicum ‚Frohnleiten‘)
- Goldschuppenfarn (Dryopteris affinis)
- Waldfrauenfarn (Athyrium filix-femina)
Es sind insbesondere Farne aller Art, mit denen sich das Tafelblatt zu effektvollen Strukturen kombinieren lässt. Beide Pflanzenarten stellen ähnliche Ansprüche an Standort und Pflege.
Wissenswertes zum Tafelblatt in Kürze
Problematische Ecken im Garten füllt die Blattschmuckpflanze Tafelblatt mit einem mächtigen Habitus, geprägt von riesigen, runden Blättern. Gekrönt wird das Erscheinungsbild mit einer hübschen cremeweißen Rispenblüte im Sommer. Solange der Standort nicht zu hell und das Erdreich feucht, kühl und sauer ist, fühlt sich das Steinbrechgewächs über viele Jahre wohl. Das gilt für heikle Lagen am Teich oder Bachlauf, unter Bäumen und entlang von Gehölzrändern. Treffen Sie die richtige Standortwahl, beschränkt sich der Pflegeaufwand auf ein wenig gießen bei Trockenheit und eine Dosis Kompost alle paar Wochen. Selbst bei der Vermehrung gibt sich das Astilboides tabularis unkompliziert, denn mittels Teilung, Wurzelschnittlingen oder Aussaat geht die Arbeit zügig von der Hand.
Merkmale & Pflegehinweise
- In trockenen, heißen Jahren vergehen die Blätter des Tafelblattes deutlich schneller als in feuchten Jahren. Da können sie bis in den Herbst hinein wirken.
- Sie erreichen einen Durchmesser von 90 cm und manchmal sogar mehr. Die Blattstiele sind auch üppig, lang und kräftig. Das alles sorgt für imposantes Aussehen.
- Bei einem passenden Standort und etwas höherer Luftfeuchtigkeit braucht das Tafelblatt kaum Pflege.
- Ideal stehen die Pflanzen an einem nicht zu nassen Gewässerrand.
- Das auffälligste Merkmal des Tafelblatts sind seine großen, schirmartigen Blätter. Auf ihren hohen, kräftigen Stielen sind sie ein beeindruckender Blickfang.
- Allerdings ist auch der astilben-ähnliche Blütenstand, eine weiße, reich blühende, leicht überhängende Traubenrispe, nicht zu verachten.
- Das Tafelblatt ist gut geeignet für feuchtkühle, humose, nährstoffreiche Böden. Es ist eine tolle Uferpflanze, die jedoch keine Vernässung mag.
- Die Staude treibt spät aus. Sie benötigt mehrere Jahre zur vollen Entwicklung. Starke Sonneneinstrahlung kann auf den Blättern zu Verbrennungen führen.
- Dann sieht die Pflanze insgesamt nicht mehr so toll aus.
Tafelblatt: Steckbrief
- Art/Familie: gehört zur Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae)
- Pflegeaufwand: sehr gering, eine der Pflanzen, die am liebsten in Ruhe gelassen werden
- Blütezeit: Juni bis Juli mit astilbenähnlichen nur viel kleineren leicht überhängenden Blütenrispen bestehend aus vielen kleinen weißen oder violetten Blüten
- Belaubung: sehr große ornamentale schildförmige Blätter in frischem Grün an langen Stielen sitzend
- Wuchs: breiter und ausladender Wuchs mit Blatthorsten an einem knolligen Erdstamm, breitet sich durch Rhizome selbst aus
- Höhe: je nach Sorte 70 bis 150 cm
- Standort: halbschattig bis schattig. Nährstoffreicher und leicht feuchter Boden, liebt hohe Luftfeuchtigkeit
- Pflanzzeit: jederzeit solange der Boden nicht gefroren ist
- Schnitt: nicht erforderlich
- Partner: Solitär
- Vermehrung: Rhizome können abgenommen und neu eingepflanzt werden
- Pflege: bei Trockenheit gießen, verträgt Nässe und Trockenheit jedoch gut, im Frühjahr mit Kompost oder Langzeitdünger verwöhnen, wächst jedoch auch ohne Düngung gut
- Überwinterung: winterhart, ist jedoch für Winterschutz mit Laub, Reisig oder Mulch dankbar
- Krankheiten: problemlos
- Bekannte Sorte: „Opal“ – Höhe 70 cm, fällt vor allem durch große auffällig silbrig violette Blüten auf