Zypresse – Pflege, Schneiden von Zypressenbäumen
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Zypressen gehören zur Gattung der Koniferen und sind daher sogar mit Riesenmammutbäumen verwandt. Echte Zypressen stammen aus dem Mittelmeerraum, sogenannte Scheinzypressen sind in Nordamerika und Ostasien beheimatet. Die Nadelgewächse brauchen einen nährstoffreichen lockeren Boden, der reich an Humus ist und feucht gehalten wird.
Aussehen und Herkunft
Scheinzypressen und echte Zypressen weisen nur geringe Unterschiede auf, so dass sie auch bei der Pflege gleich behandelt werden können. Zypressen wachsen entweder als Sträucher oder als Bäume. Die Blätter sind klein und schuppenförmig, sie stehen kreuzgegenständig von den Ästen ab. Zypressen sind immergrün und winterhart, obwohl insbesondere die jungen Pflanzen einen zusätzlichen Winterschutz benötigen. Auf dem Markt sind zahlreiche Zuchtformen dieser Gewächse zu finden. Verbreitet und beliebt sind z.B. Blaue Heckenzypresse, Gelbe Gartenzypresse oder Weißbunte Scheinzypresse, die mit ihrer originellen Optik überzeugt.
Standort und Verwendung
Alle Zypressen mögen Sonne, können aber auch an einem halbschattigen Standort gedeihen, im Schatten verkümmern sich diese Gewächse. Die Pflanzen brauchen einen nährstoffreichen lockeren Boden, der reich an Humus ist und feucht gehalten wird. Staunässe mögen die Zypressen nicht, von zu viel Wasser bekommen die Gewächse unschöne gelbe und braune Flecken. Zypressen, sowohl echte, als auch Scheinzypressen, eignen sich hervorragend als eine Heckenpflanze. Diese Bäume überzeugen mit dem schnellen und besonders dichten Wuchs. Falls eine besonders breite Hecke erwünscht ist, können Zypressen in zwei oder drei Reihen gepflanzt werden. Als Solitär kann ein solcher Baum erhebliche Höhe über zehn Meter erreichen und eine schöne optische Mitte z.B. im Vorgarten bilden. Auch als Kübelpflanze sehen Zypressen auf der Terrasse, am Hauseingang oder auf dem Balkon recht schick aus.
Setzen der Pflanzen
Zypressen werden meistens als kleine Bäumchen mit der Höhe zwischen 80 und 120 cm in einem Plastikcontainer verkauft. Das Pflanzloch für die Jungpflanze soll ca. doppelt so groß wie der Container sein. Auf den Boden des Pflanzlochs wird Komposterde oder Gartenerde eingefüllt, dazu kommt eine Portion des speziellen Koniferen-Düngermittels. Die Dosierung ist der Verpackung mit dem Dünger zu entnehmen und soll nicht überschritten werden. An den Seiten der Pflanze ist ebenfalls Kompost- oder Gartenerde einzufüllen. Wichtig ist es, die Erde rund um die Pflanze fest zu treten, damit diese nicht beim ersten Windstoß umkippt. Der optimale Abstand zwischen den einzelnen Heckenpflanzen beträgt ca. 50 cm. Gleich nach dem Setzen soll die Zypresse gründlich bewässert werden, auch bei Regen. Koniferen sind am besten im Herbst zu pflanzen, bereits ab Ende August kann der Gärtner mit dem Setzen von diesen Gewächsen anfangen.
Pflege
Nach dem Einpflanzen im Herbst brauchen die Zypressen keine weitere Zugabe von Düngermitteln, sondern nur regelmäßiges Gießen. Bei der Vorbereitung für den Winter soll der Gärtner daran denken, dass die jungen Bäumchen besonders empfindlich sind. Obwohl diese Gewächse winterhart sind, heißt es doch nicht, dass sie keinen Schutz im Winter bedürfen. Eine Solitär-Pflanze kann durch einige Schichten Vlies vor Kälte geschützt werden. Bei der Hecke ist es freilich schwieriger, hier kann z.B. Laub Abhilfe leisten, das rund um die Baumstämme aufgehäuft wird.
Im Winter leben die Pflanzen weiter, daher ist es wichtig, sie auch in dieser Jahreszeit zu gießen, obwohl nicht so ausgiebig, wie im Sommer. Im Frühjahr beginnt die Pflanze zu wachsen. Jetzt, im April-Mail, ist eine gute Zeit für eine Portion Langzeitdünger und frischer Komposterde. Ansonsten brauchen Zypressen wenig Pflege, es ist wichtig regelmäßig zu prüfen, ob die Bäume genug Wasser haben. Sowohl auf Trockenheit, als auch auf Staunässe reagieren Zypressen mit gelben oder braunen Flecken.
- Sandig humose Böden werden bevorzugt. An den Standort stellen Zypressen keine hohen Ansprüche.
- Wichtig ist bei den Zypressen, wie auch bei anderen immergrünen Gehölzen, dass diese ausreichend gewässert werden, auch im Winter.
- Die meisten immergrünen Gehölze erfrieren nicht, die Schäden rühren eher von der Trockenheit.
- Gerade, wenn Zypressen in Wind stehen, haben sie einen erhöhten Wasserbedarf.
- Der Boden sollte nie austrocknen.
- Die meisten, in unseren Breiten gepflanzten Zypressen vertragen immer wieder mal einen Rückschnitt.
Krankheiten und Schädlinge
Unschöne weiß-gelbe oder braune Flecken sind aber nicht immer ein Zeichen von Problemen mit fehlendem oder übermäßigem Gießen. Braune Spitzen können einerseits mit dem Wachstum und der alljährlichen Selbsterneuerung verbunden sein, die für immergrüne Gewächse typisch ist. Diese Erscheinung wird „Putzen“ genannt und ist in der Regel im Herbst, seltener im Frühjahr zu beobachten. Andererseits deuten vergilbte Zweige oft auf eine Erkrankung der Pflanze. Obwohl Zypressen-Gewächse grundsätzlich zu robusten Vertretern der Flora gehören, sind sie doch gegen einige Schädlinge und Krankheiten anfällig. Besonders unangenehm sind Pilzerkrankungen, da es momentan keine wirksamen Gegenmittel gibt. Erfahrungsgemäß hilft radikaler Rückschnitt, was freilich der Optik von einer schön geschnittenen Hecke nicht gut tut. Die von Borkenkäfern, Schmierläusen und Miniermotten befallene Bäume und Sträucher sind umgehend mit Insektiziden zu bearbeiten.
Schneiden
Der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt ist Frühjahr, wenn die Pflanze auszutreiben beginnt. Bei Bedarf kann auch im Herbst (Ende August – Anfang September) noch einmal geschnitten werden. Beim Schneiden ist es wichtig zu bedenken, dass Zypressen den Schnitt ins Holz nicht gut vertragen und darauf mit der Bildung von kahlen Stellen reagieren. Ansonsten lassen sie die Zypressen gut schneiden und sind auch für einen schönen Formschnitt gut geeignet. Sowohl Hecken, als auch Solitärpflanzen können nach einer speziell angefertigten Schablone geschnitten werden, dabei ist es ratsam, bei der Krone anzufangen. Für den optimalen Schnitt von diesen Gewächsen ist eine mechanische Gartenschere der elektrischen Heckenschere vorzuziehen, da sie mehr Präzision erlaubt. Der Arbeitsvorgang wird dadurch verlangsamt, das Resultat aber beweist, dass sich die Mühe gelohnt hat.
Das Wichtigste über die Zypressen in Kürze:
- immergrüne Bäume und Sträucher,
- lieben Sonne, vertragen auch Halbschatten,
- ideal als Heckenpflanze, aber auch eine schöne Solitärpflanze,
- robust, die meisten Krankheiten lassen sich gut behandeln,
- braucht viel Wasser, mag keine Staunässe,
- perfekt für den Formschnitt
- pflegeleicht und langlebig
- Sicht- und Windschutz und Gartenzierde
- nicht alle Sorten sind winterhart
Die echte Zypresse, auch Mittelmeerzypresse genannt, verträgt sogar etwas Trockenheit, und Temperaturen bis etwa -15 °C, allerdings nur mit ausreichendem Winterschutz. Deshalb ist die echte Zypresse eher für die milderen Weinbauregionen geeignet. So kann man die Zypressenhecken gut in Form bringen und auch halten. Aus den Früchten der Zypressen wird Öl hergestellt, das in der Pflanzenheilkunde häufig Verwendung findet.
In den Baumschulen und in den Versandgärtnereien sind viele unterschiedliche Zypressen und Scheinzypressensorten erhältlich. Für Neupflanzungen sind Pflanzen mit etwa 1 Meter Höhe ideal. Nicht zu dicht pflanzen. Da Zypressen relativ schnellwüchsig sind, bildet sich schon bald eine dichte Hecke. Begehrte Sorten sind Scheinzypressen, mit stahlblauen Nadeln, mit hängendem Wuchs, aber auch zwergwüchsige Zypressen. Die zwergwüchsigen Sorten eignen sich auch sehr gut für große Kübeln oder Tröge.