Zwiebeln, Gemüsezwiebeln anbauen – Aussaat, Pflanzen und Pflege
Inhaltsverzeichnis
Immer mehr Menschen pflanzen ihre Zwiebeln heutzutage selbst im Garten. Für Einsteiger mag das alles ein wenig kompliziert klingen. Dabei ist es nicht schwer. Übung macht den Meister und spätestens bei der Ernte kommt das große Erfolgserlebnis.
Der richtige Zeitpunkt der Saat
Generell werden Samen der Gemüsezwiebel ziemlich früh ausgesät. Da sie trotz Kälte keimen, kann das bereits Anfang des Jahres erfolgen. Die Aussaat sollte sogar bis spätestens März über die Bühne gehen. Hierzu verteilt der Gärtner die Samen dünn in einer Reihe und bedeckt diese mit Erde. Danach ist Geduld angesagt. Die ersten Stecklinge machen sich erst nach etwa zwei Monaten bemerkbar. Die einzelnen Stecklinge benötigen etwa 20 cm Platz zwischen den Reihen und sollten, falls sie zu knapp beieinander liegen, umgesetzt werden. Schneller geht es direkt mit Steckzwiebeln aus dem Gartenhandel. Diese werden im Frühjahr eingepflanzt und können langsam wachsen.
Pflegen und gießen
Der Zwiebelanbau sollte vorab geplant werden. Auch, wenn die Samen erst im März gesät werden, darf der Boden bereits im Herbst vorbereitet werden. Das bedeutet, das Unkraut wird entfernt und der Boden aufgelockert. Hier wird empfohlen, etwas Kompost in die Erde zu mischen. Wichtig: Falls der Boden sauer ist, unbedingt mit Kalk verbessern. Dadurch wird die Bodenbeschaffenheit neutralisiert. Wer nicht weiß, wie sauer sein Boden ist, sollte sich im Gartenhandel sogenannte Teststreifen holen, die Auskunft über die Beschaffenheit geben. Zwiebeln sind relativ pflegeleicht. Man kann sie im Halbschatten wie auch in der Sonne anpflanzen. Wichtig ist nur, dass sie regelmäßig gegossen werden. Staunässe ist jedoch zu vermeiden. Unkraut vertragen Gemüsezwiebeln überhaupt nicht, deswegen sollte dieses zwischen den Beet Reihen entfernt werden. Dass die Zwiebeln noch besser gedeihen, wird der Boden immer wieder aufgelockert. Neben dem Unkraut entfernen und dem Gießen, benötigen Zwiebel keine besondere Pflege. Auf Dünger sollte verzichtet werden, weil Gemüsezwiebeln dadurch schneller verfaulen.
Schädlinge fernhalten
Schädlinge kommen in den besten Gärten vor. Leider lassen sich diese nicht vermeiden. Doch ein guter Gärtner weiß, wie man diese am besten wieder loswird. Eine ziemlich große Gefahr ist die Zwiebelfliege. Um die Pflanzen vor dieser zu schützen, empfiehlt sich ein spezielles Zwiebel Netz, welches über die Zwiebel gespannt wird. Ein natürlicher Tipp hilft ebenso, die Fliegen fernzuhalten. Einfach eine Mischkultur mit Möhren anpflanzen. Der Geruch des Karottenkrauts vertreibt Zwiebelfliegen sofort. Ein weiterer Vorteil, wer Möhren direkt neben die Gemüsezwiebel pflanzt, muss sich auch nicht mit Möhrenfliegen rumschlagen. Diese werden wiederum durch den Geruch der Zwiebeln vertrieben. Auch Rote Bete und Salat machen sich gut im Zwiebel Beet. So bleiben die Schädlinge fern und der Gärtner erhält eine große Auswahl an unterschiedlichem Gemüse. Achtung: Mit Hülsenfrüchten und Kartoffeln sollten Gemüsezwiebeln nicht im gleichen Beet ziehen. Da sich diese nicht miteinander vertragen. Ringelblumen oder die Studentenblume dagegen, sorgen für ein schönes Aussehen und helfen gegen Pilzerkrankungen.
Erntezeit der Zwiebel
Die optimale Erntezeit von Zwiebeln ist der Spätsommer beziehungsweise der Herbst. Dann, wenn das grüne Kraut bereits welkt. Da sich die Jahreszeiten mittlerweile verschieben, kann es sein, dass Zwiebeln eher reif sind. Deswegen ist es wichtig, diese regelmäßig zu beobachten. In der Regel ist es Ende September so weit. Nach der Ernte werden die Zwiebeln am besten in einem dunklen kühlen Keller untergebracht. Dieser darf nicht zu feucht sein. Handelt es sich um kleine Zwiebel, sollten diese sofort weiterverarbeitet und verbraucht werden, da man diese nicht lange lagern kann.
Zwiebeln richtig überwintern
Das Wunderbare an Zwiebeln ist die Tatsache, dass sie nicht wirklich frostanfällig sind. Daher, der Winter macht ihnen nicht wirklich etwas aus. Dennoch gilt es, die Beete abzudecken. Hierzu eignen sich Fichtenzweigen, die direkt über das Bett gelegt werden. Dadurch werden frostempfindliche Zwiebeln eher geschützt und können den Druck vom Schnee eher standhalten.
Gemüsezwiebeln auf Balkon pflanzen
Wer keinen Garten besitzt, möchte eventuell Speisezwiebel direkt am Balkon anpflanzen. Nun steht eine Frage im Raum. Ist das eigentlich möglich? Die Antwort lautet ja, wenn folgende Bedingungen stimmen:
- Auf dem Balkon ist genug Licht
- Genug Platz für große Töpfe
Wie in der richtigen Erde sollten die Zwiebel Samen jeweils 5 cm Abstand haben. Zwischen den Reihen noch einmal 30 cm. Daher wird sich auf einem kleinen Balkon wohl nur eine Reihe ausgehen. Die Saat Tiefe beträgt in etwa 2 cm. Auch der Topf Zwiebel benötigt viel Wasser. Sollten sich die Blattspitzen gelb verfärben, benötigen die Zwiebel noch mehr Wasser. Das ist vor allem im Sommer der Fall, falls es sehr heiß ist. Im Herbst lassen sich Zwiebeln normal ernten und sollten danach gelagert werden. Wer in der Wohnung nicht viel Platz hat, kann diese notfalls im Kühlschrank unterbringen. Dort sollten sie aber nicht zu lange verweilen.
Gemüsezwiebeln pflanzen ist wirklich nicht schwer. Wer sich an die Anleitung hält, kann in der Regel nichts falsch machen. Viele wissen nicht, wie viel sie gießen dürfen. Die Erde sollte feucht sein, aber nicht im Wasser schwimmen. An diesen Angaben kann sich der Gärtner gut orientieren. Je mehr Sonne auf die Pflanzen scheint, desto mehr Wasser benötigen die Zwiebel, da sie sonst austrocknen. Tipp: Nicht direkt in der prahlen Sonne gießen, sondern erst abends. Sonst verbrennen die Keimlinge und werden dadurch zerstört.
Zwiebel säen
– Zwiebeln als Direktsaat kultivieren –
Da Zwiebel schon bei sehr niedrigen Temperaturen zu keimen beginnen, nämlich schon ab 2-3 Grad Celsius, lassen sie sich schon recht früh ins Freiland aussäen. In unseren Breitengraden ist dies bereits ab Ende Februar möglich, trotz der noch stattfindenden Nachtfröste. Hierzu sollte das Saatgut in ein sehr gut vorbereitetes Saatbeet und nicht tiefer als 1 Zentimeter ausgesät werden. Je feiner die Erde in diesem Beet, umso besser der Erfolg der Aussaat. Später müssen die Zwiebel pikiert werden in Abständen von 30×30 Zentimeter. Die Verwendung von Saatgut aus dem Vorjahr erzielt die ertragreichsten Erfolge.
Zwiebel stecken
– Steckzwiebel verwenden –
Eine sehr bequeme Methode Zwiebel zu kultivieren. Denn die Zwiebel hat eine gewisse Größe, sie lassen sich in den benötigten, richtigen Abständen in die Erde stecken. Ein späteres Umpflanzen ist somit überflüssig. Einfach in die aufgelockerte Erde mit einem Holzstab ein kleines Loch anbringen, oder mit dem Zeigefinger, vorsichtig und punktuell gießen, die Zwiebel stecken und die Erde leicht andrücken. Dies gehört zu den Arbeiten im Garten im Monat April. Eine Zwiebel kommt beim stecken auf 30×30 Zentimeter.
Zwiebel säen, pikieren und ins Freiland auspflanzen
Zwiebel entweder noch im Winter in der Wohnung vorziehen in einem kleinen Zimmergewächshaus und dann in kleine Töpfe pikieren, oder im Gewächshaus, dann aber zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls die Zwiebel aussäen und pikieren. Dann können im Monat April die zarten Zwiebelpflanzen ins Freiland ausgepflanzt werden. Bei der Anzucht in Töpfen kann man 6-8 Samen in einem Topf vorziehen. Später sollte eine Zwiebel sollte auf 30×30 Zentimeter ins Freiland ausgepflanzt werden. Bei einem Abstand von 30×30 Zentimeter sind die Zwiebelbeete später auch recht einfach zu jäten.
Doch welche Methode ist nun die ertragreichste, beste oder die einfachste Methode Zwiebel selber anzubauen? Diese Frage ist schon fast eine Gewissensfrage des Zwiebelanbaus, somit möge der Zwiebelanbauer selber individuell entscheiden. Die Zwiebelernte ist bei allen drei Methoden im Spätsommer.
Zwiebel säen, stecken oder pflanzen, die Gemeinsamkeit ist später die Gartenarbeit der Zwiebelkultur. Zwiebelbeete müssen nämlich regelmäßig von Unkraut befreit werden indem man immer wieder die Erde durch gründliches Hacken auflockert. Bei der Direktsaat empfiehlt sich im weiteren Jahresverlauf eine optische Abgrenzung durch Radieschen. Die Kombination von Zwiebel und Karotten in einem Beet schützt vor Schädlingen, Parasiten und Schmarotzern der jeweils anderen Kulturpflanze. Möchte man die Zwiebelkultur zusätzlich vor der Zwiebelfliege schütze, dann spannt man ein Zwiebelnetz über das Beet.