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Zwergobstbaum: Anbau von Zwergobst im Garten

Birne - Pyrus

Zwergobstbäume im Garten sind längst mehr als einfach nur ein Trend. Sie haben sich als raffinierte Alternative zu den herkömmlichen Obstbäumen durchgesetzt. Wundern muss einen das nicht, schließlich bringen die Winzlinge einen ganz entscheidenden Vorteil mit – sie benötigen nämlich ausgesprochen wenig Platz. Gleichzeitig tragen sie deutlich schneller Früchte als ihre großen Brüder. Die Früchte selbst unterscheiden sich dabei nicht oder kaum. Und auch in Sachen Pflege ist nicht mehr nötig als bei herkömmlichen Obstbäumen. Ein Zwergobstbaum ist eine sehr clevere Alternative.

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Was genau ist ein Zwergobstbaum?

Zunächst einmal ist ein Zwergobstbaum ein Obstbaum wie jeder andere auch. Die Früchte, die er trägt, unterscheiden sich praktisch nicht von den Früchten anderer Bäume. Auch der Baumwuchs selbst ist im Wesentlichen gleich. Der einzige wirkliche Unterschied ist die Größe des Gewächses. Ein Zwergobstbaum wird maximal 1,50 Meter hoch. In der Regel bewegen sich die meisten Zwergobstbäume in einem Größenspektrum von einem bis 1,20 Metern. Grund dafür ist eine genetische Veränderung im Erbgut. Man könnte in diesem Zusammenhang auch von einem Gendefekt sprechen, den sich die Züchter zu Nutze machen. Diese Kleinwüchsigkeit führt natürlich dazu, dass die Erntemenge deutlich geringer ausfällt. An der Qualität des Obstes und am Geschmack ändert sich allerdings nichts. Zwergobstbäume können übrigens auch problemlos in einem ausreichend großen Pflanzgefäß kultiviert werden.

Sorten

Theoretisch lässt sich aus jedem herkömmlichen Obstbaum durch Züchtung und Genveränderung auch ein Zwergobstbaum machen. In der Praxis jedoch ist die Sortenauswahl relativ eingeschränkt. Der Handel bietet in der Regel nur gängige Sorten an. Die beliebtesten und damit auch am weitesten verbreiteten sind:

  • Zwergapfel Alkmene Linus
  • Zwergapfel Delgrina
  • Zwergbirne Helenchen
  • Zwergbirne Luisa
  • Zwergkirsche Regina
  • Zwergkirsche Stella Compact
  • Zwergsauerkirsche Morellini
  • Zwergpfirsich Bonanza
  • Zwergpflaume Imperial

Darüber hinaus lassen sich bei regionalen Anbietern selbstverständlich noch weitere Sorten finden. Mittlerweile gibt es auch im Bereich der Zwergobstbäume eine durchaus annehmbare Sortenvielfalt.

Standort

Süßkirschen

Obstbäume lieben grundsätzlich einen möglichst sonnigen Standort. Das gilt selbstverständlich auch für Zwergobstbäume. Schatten oder Halbschatten sind hingegen nicht so ihr Ding. Sonne und Wärme spielen nicht zuletzt für die Herausbildung der Früchte des Baums eine große Rolle. Sie beeinflussen zumindest indirekt auch die jeweilige Süße und Geschmacksintensität. Ein sonniger Standort im Garten ist daher Pflicht – und zwar unabhängig davon, ob man das Bäumchen nun direkt in den Boden pflanzt oder in einem Kübel kultiviert. Ist der gewählte Standort dann auch noch einigermaßen geschützt, steht einem gedeihlichen Wachstum nichts mehr im Wege.

Erdreich bzw. Substrat

Ein humus- und tonhaltiger Boden ist ideal für einen Zwergobstbaum. Vor dem Pflanzen sollte das Erdreich noch einmal gründlich mit Kompost durchmengt werden. Obstbäume benötigen für die Ausbildung der Früchte jede Menge Nährstoffe, die sie sich aus dem Boden holen. Umso gehaltvoller also der Boden ist, desto besser für den Baum. Dies sollte man vor allem auch im Hinterkopf behalten, wenn man den Zwergobstbaum in einem Pflanzgefäß ausbringen möchte. Eine Mischung aus Kies, Humus, Kompost und Ton ist dafür ideal. Der Kies hat dabei die Aufgabe, das Wasser abzuleiten. Zwergobstbäume benötigen zwar viel Wasser und müssen im Kübel auch regelmäßig gegossen werden, Staunässe mögen sie hingegen ganz und gar nicht.

Kultivierung im Pflanzkübel

Wie bereits mehrfach erwähnt, eignen sich Zwergobstbäume perfekt für die Kultivierung im Kübel. Der große Vorteil liegt dabei klar auf der Hand: Das Bäumchen kann innerhalb des Gartens bei Bedarf auch mal problemlos verschoben werden oder Platz auf der Terrasse finden. Er muss allerdings im Freien stehen. Auch gelten stets die allgemeinen Anforderungen an den Standort. Merke: Ein Zwergobstbaum ist keine Zimmerpflanze! Beim Anbau in einem Kübel gilt es folgendes zu beachten:

  • ausreichend großes Pflanzgefäß, Fassungsvermögen von mindestens 30 Litern
  • sehr nährstoffreiches Substrat
  • Kieseleinlage zum besseren Wasserabfluss
  • beim Einpflanzen Wurzeln nicht knicken oder beschädigen
  • vom Frühling bis August regelmäßig düngen
  • im Rhythmus von drei bis fünf Jahren umtopfen

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass sich der Zwergobstbaum umso besser entwickeln wird, je größer das Pflanzgefäß ist, in dem er wächst. Hier lohnt es sich also, nicht an der Größe zu sparen.

Tipp:

Beim Kauf des Pflanzgefäßes unbedingt darauf achten, dass der Boden eine Öffnung aufweist, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann.

Pflege

Ein Zwergobstbaum, der im Garten direkt in den Boden gepflanzt wurde benötigt nicht mehr Pflege als ein herkömmlicher Obstbaum. Etwas anders sieht es mit Bäumchen aus, die im Kübel wachsen. Hier ist regelmäßiges Düngen notwendig, um eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen zu gewährleisten. Außerdem ist regelmäßiges Giesen erforderlich. Steht der Zwergobstbaum auf einer Terrasse, sollte man sich zudem darüber im Klaren sein, dass hier im Normalfall ein anderes Mikroklima herrscht, als direkt im Garten. In der Regel wird es dort wärmer und trockener sein. Folglich kommt der Wasserzufuhr eine ganz besondere Bedeutung zu. Da Zwergobstbäume durchaus empfindlich auf Nachtfrost reagieren können, empfiehlt sich beim Überwintern, indem man die Basis des Baums gut mit den Zweigen eines Nadelbaums abdeckt.

Schnitt

Apfel - Malus

Wie alle anderen Obstbäume müssen auch Zwergobstbäume geschnitten werden, sollen sie dauerhaft möglichst üppig wachsen. Geschnitten wird dabei stets vor dem Austrieb, also bis maximal August. Dabei gelten die allgemeinen Regeln beim Baumschnitt. Insbesondere sollte man folgendes beachten:

  • Äste, die über Kreuz, parallel oder nicht nach außen wachsen abschneiden
  • immer nur direkt über einer Knospe schneiden
  • allzu große Schnittflächen vermeiden bzw. mit einem handelsüblichen Verschlussmittel abdichten
  • regelmäßig im Laufe der Saison schneiden

Ganz allgemein lässt sich im Übrigen sagen, dass der Zwergobstbaum öfter geschnitten werden muss als seine großen Brüder. Der regelmäßige richtige Schnitt sorgt für einen ordentlichen, auch optisch eindrucksvollen Wuchs. Dabei gilt jedoch, dass sich der Schnitt nicht negativ auf den Ertrag auswirken sollte. Von Ästen die Fruchtknospen bzw. Früchte tragen lässt man grundsätzlich die Finger.

Tipp:

Wer auf eine üppige Baumkrone mit dicken Ästen Wert legt, darf diese über einen längeren Zeitraum hinweg nicht schneiden.

Ernte

Die Ernte erfolgt beim Zwergobstbaum je nach Art und Sorte im Sommer bzw. Herbst. Ausschlaggebend ist dabei stets der Reifegrad der Früchte. Zwergobstbäume können übrigens oft schon im ersten Jahr nach der Pflanzung das erste Mal abgeerntet werden. Der Ertrag wird sich dabei zwar in Grenzen halten, aber immerhin geht es deutlich schneller als bei der großen Verwandtschaft. Beim Ernten ist selbstverständlich darauf zu achten, dass die Früchte möglichst vorsichtig und ohne die Äste zu beschädigen abgenommen werden.

Flexibel mit Zwergobstbäumen

Zwergobstbäume lassen sich ungemein flexibel kultivieren. Ihre geringe Größe macht es problemlos möglich, selbst im kleinsten Garten oder auf einer Miniterrasse leckeres Obst zu ernten. Selbst der Anbau auf dem Balkon in der Stadt ist grundsätzlich machbar, wenn es dort ausreichend Sonne gibt. Kein Wunder also, dass der Zwergobstbaum gerade voll im Trend liegt.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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