Zitronenverbene überwintern von A-Z | Ist Zitronenstrauch winterhart?
Inhaltsverzeichnis
- Ab wann wird es ungemütlich?
- Der Winter naht, was ist zu tun?
- Akzeptables Winterquartier
- Zitronenstrauch muss das Beet verlassen
- Vor dem Umzug ist Schneiden angesagt
- Der Wasserdurst fällt bescheiden aus
- Kein Wachstum, kein Nährstoffbedarf
- Die Blätter verabschieden sich
- Die Sonne ruft wieder
- Frühlingsschnitt für ein gesundes Wachstum
- Draußen, nur wenn es sein muss
Schon der Name Zitronenverbene zergeht auf der Zunge. Dahinter muss sich einfach eine ganz besondere Pflanze verbergen. Und in der Tat ist der südamerikanische Zitronenstrauch einmalig in der hiesigen Kräuterlandschaft. Der intensive Zitrusduft ist dabei sein allergrößter Trumpf. Eine kleine Berührung genügt, und er strömt uns entgegen. Wie kann das Kraut trotz starker Frostabneigung gesund durch den europäischen Winter kommen?
Ab wann wird es ungemütlich?
Die Zitronenverbene, bot. Aloysia citrodora, ist vom Ursprung her eine Chilenin. In ihrer Heimat und in den angrenzenden Ländern begrünt sie Gebiete mit mildem Klima. Bei uns hat sie es wettertechnisch nicht so gut getroffen. Zudem stößt ihre Anpassungsfähigkeit schnell an unüberwindbare Grenzen. Unter 10 Grad Celsius wird es für sie ungemütlich, aber sie hält noch tapfer durch. Doch ab Minusgraden unter – 4 Grad Celsius ist es für sie draußen nicht mehr auszuhalten. Winterhärte ist und bleibt auch nach jahrelanger Kultivierung hierzulande immer noch ein Fremdwort.
Der Winter naht, was ist zu tun?
Wegen fehlender Winterhärte wird die Verbene meist von vornherein eine mobile Behausung zugewiesen. Töpfe lassen sich schnell ins Freie und genauso schnell in ein Winterquartier bringen. Einige Exemplare wachsen allerdings direkt im Kräuterbeet, wo sie eine ansehnliche Größe erreichen können. Wenn die Schritte des Winters schon zu vernehmen sind, ist die Aufmerksamkeit des Gärtners gefragt. Der richtige Zeitpunkt für den Umzug muss abgepasst werden. Ein fester Kalendertermin ist nicht von Nöten. Der Zitronenstrauch darf die letzten Sonnenstrahlen ruhig noch mitnehmen. Solange es über 12 Grad Celsius bleibt, kann er draußen bleiben. Unerwartete, leichte Frostnächte übersteht die Pflanze zwar unbeschadet, sollte aber spätestens dann ins Haus ziehen.
Akzeptables Winterquartier
Grüne Pflanzen leben vom Licht und gehören deswegen ins Freie. Ein geschlossener Raum ist da stets die zweite Wahl. Doch viele Pflanzen aus fernen Ländern sind für unser Klima nicht geschaffen. Da dennoch niemand auf sie verzichten möchte, fungiert ein Winterquartier regelmäßig als Erweiterung des Gartens. Für die Verbene muss es die richtigen Eckdaten aufweisen:
- Raumtemperatur darf nicht unter – 2 Grad Celsius sinken
- optimal sind Temperaturen zwischen 10 und 16 Grad Celsius
- der Raum sollte dunkel sein
- je kälter, umso dunkler
- auf keinen Fall direkter Sonneneinstrahlung aussetzten
- hohe Luftfeuchtigkeit ist vorteilhaft
Zitronenstrauch muss das Beet verlassen
Ein Zitronenstrauch, der den Sommer über ausgepflanzt war, bekommt im Spätherbst keine Frischluftverlängerung. Stattdessen muss er seine Wurzeln einziehen und in einen Kübel hinein hüpfen. Der Kübel ist ein Muss, denn die Überwinterung nur mit nackten Wurzeln bekommt dem Strauch nicht gut. Eine schützende Erdschicht muss sie stets umgeben. Das weitere Vorgehen gestaltet sich wie bei den reinen Kübelkulturen.
Vor dem Umzug ist Schneiden angesagt
Alte Topfbewohner und neue Topfbewohner müssen gleichermaßen vor dem Einzug in die Winterräume einiges von ihren Trieben draußen lassen.
- vor dem Frost zur Schere greifen
- ausnahmslos alle Triebe einkürzen
- mindestens drei Viertel der Länge muss weg
Nach dem Schnitt werden die Töpfe an ihren Platz gestellt, der ihnen für die nächsten Monate als neues Zuhause dient. Wenn der Raum groß genug ist, sollten sich die einzelnen Pflanzen nicht berühren.
Der Wasserdurst fällt bescheiden aus
Die Pflanzenmasse hat nach dem Schnitt stark abgenommen und damit auch die Verdunstungsfläche. Auch das Wasser zehrende Wachstum ist gänzlich zum Erliegen gekommen. Dass alles hat Einfluss auf den winterlichen Wasserhaushalt der Verbene.
- nur noch hin und wieder gießen
- die Erde sollte nie ganz austrocknen
- erst im Frühjahr die Wassergaben erhöhen
Kein Wachstum, kein Nährstoffbedarf
Im Winter ist Dünger vollkommen überflüssig, da die Verbene keine Nährstoffe benötigt. Die letzte Nährstoffversorgung sollte eh nicht später als im Monat August erfolgen. Erst zu Beginn der neuen Vegetationsphase sollte das Düngen wieder starten.
- von September bis einschließlich März ist Wachstumspause
- dann überhaupt nicht düngen
Mit dem Düngen kann bis zum Umzug ins Freie gewartet werden. Denkbar ist auch eine kleine Düngergabe kurz vorm Ende der Überwinterungsphase.
Die Blätter verabschieden sich
Fast immer wirft die Verbene ihre Blätter aus Lichtmangel ab. Manchmal schon draußen, meist jedoch erst in ihrem Winterquartier. Sammeln Sie die herabgefallenen Blätter beizeiten, denn sie begünstigen die Ausbreitung von Fäulnis.
Die Sonne ruft wieder
In den allermeisten Winterquartieren ist Platz Mangelware. Die Töpfe stehen dicht an dicht. Diese beengte Behausung sollte so schnell wie möglich verlassen werden. Schon die ersten warmen Tage des Jahres sind für die Verbene verlockend. Doch der Ausflug an die frische Luft darf trotzdem nicht übereilt werden. Das Wetter ist nicht stabil, es können immer noch viele frostige Nächte bevorstehen.
- Verbene darf raus, wenn die Temperaturen über 12 Grad klettern
- bis Mitte Mai nur tagsüber rausstellen
- nur langsam an die Sonne gewöhnen
- etwas mehr gießen
- im April mit dem Düngen beginnen
Frühlingsschnitt für ein gesundes Wachstum
Das winterliche Quartier bietet zuverlässigen Schutz vor klirrender Kälte und eisigen Winden. Doch ganz heil kommen nur die wenigsten Pflanzen aus der Überwinterungszeit hervor. Die Entbehrungen haben sichtbar an der Pflanzengesundheit gezerrt.
- manche Triebe überstehen den Winter nicht
- erneut zur Schere greifen
- vertrocknete und beschädigte Triebe entfernen
- schon bald folgt ein gesunder Austrieb
Draußen, nur wenn es sein muss
Es soll tatsächlich vorgekommen sein, dass einzelne Pflanzen den Winter in unseren Breitengraden im Freien überlebt haben. Das ist eine gute Nachricht für alle, die Zitronenstrauch lieben und ihr kein passendes Quartier bieten können. Je mehr Rahmenbedingungen stimmen, umso größer sind ihre Überlebensaussichten.
- die Verbene startet gesund und kräftig in die kalte Jahreszeit
- der Winter ist hoffentlich mild
- ihr Standort sollte geschützt liegen
- Verbene im Herbst kräftig einkürzen
- eine hohe Abdeckung aus Laub spendet ihr Wärme
Erst im Frühjahr zeigt sich, ob die Verbene erneut ihren Zitrusduft verbreiten kann.