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Zimmerteich selber bauen – Anleitung in 10 Schritten

OSB-Platte für Zimmerteich

Wichtig ist natürlich, dass der Zimmerteich dicht ist. Auslaufendes Wasser kann zu erheblichem Ärger führen. Wer in einer Mietwohnung lebt, sollte sich sicherheitshalber beim Vermieter erkundigen, ob dieser die Nutzung eines Zimmerteiches erlaubt. Bei einem Miniteich in einem Gefäß muss man das natürlich nicht, aber wer ein größeres Vorhaben plant, sollte besser fragen. Auch die Statik sollte man bedenken. Je nach Fassungsvermögen des Teiches kommt ein ziemliches Gewicht zusammen. Wie bei einem Balkon muss der Boden dafür gemacht sein, dass auszuhalten, ansonsten ist ein Wasserschaden vorprogrammiert.

Zimmerteiche können ganzjährig betrieben werden. Sie eignen sich deshalb prima für exotische Pflanzen, die ganzjährig Wärme brauchen. Auch für exotische Zierfische sind sie geeignet, müssen für den Fischbesatz aber auch groß genug sein. Zimmerteiche sind ideal für Wasserschildkröten und eine gute Alternative für Aquarien. Günstig als Standort für einen Zimmerteich ist ein Wintergarten, da dort auch im Winter noch recht viel Licht zur Verfügung steht. Alternativ kann aber auch mit künstlichem Licht ausgeholfen werden.

Video-Tipp

Möglichkeiten für einen Zimmerteich

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, einen Zimmerteich anzulegen. Oft hilft für den Einsteiger ein einfacher Mörtelkübel, der bepflanzt wird. Diese Kübel sind auf alle Fälle dicht und man muss keine Angst vor einem Wasserschaden haben. Mit Ziegelsteinen, Klinkern oder ähnlichem können verschiedene Pflanzzonen im Teich erreicht werden. Wer sich am Aussehen des Kübels stört, kann diesen auch verkleiden. Ein Holzrahmen lässt den schwarzen Behälter verschwinden. Oben sollte man einen Rahmen aufsetzen, der die Lücken zwischen rundem Behälter und eckiger Verkleidung kaschiert.

Eine Alternative sind die Teichwannen oder Teichschalen, die für den Einbau in der Gartenerde gedacht sind. Sie kann man auch als Hochteich nutzen, indem man einen Rahmen um die Schale baut, der diese trägt und gerade hält. Ähnlich günstig sind Hochteiche, die fertig im Handel angeboten werden. Sie bestehen aus einem Rahmen aus Holzleisten, der von feuerverzinkten Stahlelementen gehalten wird. Innen kommt Teichfolie zum Einsatz. Diese ist natürlich nicht so stabil, wie eine Teichwanne.

Tipp:

Im Handel werden auch fertige Zimmerteiche angeboten, stabil und mit allem, was man braucht.

Zimmerteich selber bauen

Am einfachsten ist, ein fertiges Teichbecken, am besten aus GFK, also glasfaserverstärktem Kunststoff zu verwenden und dieses zu ummanteln und zu stützen. Es reicht, den Umriss des Teiches aus einer entsprechend großen, wasserdichten und mit Flüssigkunststoff versiegelten Bodenplatte zu schneiden und den Teich da hineinzusetzen. Wichtig ist, dass das Becken nicht direkt auf dem Boden steht, da die Wasserlast zu sehr drückt und sich das Becken ausbeult. Das passiert, wenn die Seiten frei liegen. Deshalb ist es absolut notwendig, diese zu stützen. Dazu reichen in der Regel einfache Holzlatten. Bei größeren Becken ist allerdings eine flächige Abstützung ringsum von Nöten. Um ein schöneres Bild zu erzeugen, ist eine Verkleidung der Seiten bzw. ringsum empfehlenswert.

GFK-Becken einbauen

Den Holzrahmen zu bauen ist eigentlich einfach, aber wer wirklich nicht viel handwerkliches Geschick besitzt, kann sich auch anders helfen. Als Rahmen kann ein einfacher Sandkastenrahmen verwendet werden, wie es ihn überall im Handel gibt. Diese Holzsandkästen sind prima geeignet, wenn der Zimmerteich nicht zu hoch werden soll. Auch Bausätze sind im Angebot, z.B. für einen Hochteich oder ein Hochbeet. Auch diese können genutzt werden und sind höher als der Sandkasten.

Baut man den Rahmen selbst, werden am besten druckimprägnierte Bretter genutzt. Diese kann man sich, je nach gewünschter Größe des Zimmerteiches zurechtsägen.

Gerüst bauen

OSB-Platte

Das Gerüst besteht aus einer entsprechenden Bodenplatte (OSB-Platte) und einem oder zwei Rahmen. Wird der Zimmerteich recht flach, reicht ein Rahmen, wird er höher, sind zwei besser. Die Rahmen können gleich groß sein, müssen es aber nicht. Gerade wer einen Zimmerteich für seine Schildkröten plant, sollte den obersten Rahmen größer nehmen, um steile Wände zu vermeiden. Leichte Schrägen sind für die Tiere besser zu bewältigen und der Teich wirkt ohne steile Wände auch natürlicher.  Die Rahmen werden an allen Ecken an der Bodenplatte befestigt. Auch an den Seiten sollten Stützbretter befestigt werden. Der Rahmen muss stabil sein, denn er muss am Ende das Gewicht des Teiches halten.

Styrodur als Unterlage

Das Becken sollte nicht direkt auf den Boden gestellt werden. Besser ist eine flexible Unterlage, so kann der Wasserdruck keinen Schaden anrichten und das Becken verbeulen. Eine dicke Styrodurplatte ist dafür am besten geeignet.

Becken an Berührungspunkten sichern

Damit das GFK-Becken nicht durch den hohen Druck beschädigt wird, sollten die Berührungspunkte zum Holzgestell geschützt werden. Das ist auch für die Schalldämmung wichtig. Am besten nutzt man Schaumstoffklebeband.

Seiten mit Styrodur verkleiden

Styrodur zur Dämmung

Auch alle Seiten werden mit Styrodurplatten verkleidet. Das ganze Gestell ist geschlossen, außer natürlich oben, dort wird das Becken eingesetzt.

Elektrik vorbereiten

Da Kabel, Rohre und Schläuche nicht gerade ein optisches Highlight sind, sollten sie weitestgehend unsichtbar sein. Deshalb macht es Sinn, sie zu verstecken. Direkt neben dem schon gebauten Gestell deshalb noch einen kleinen Rahmen anschließen und ihn mit einem Brett verschließen. Am besten kommt das Technikteil an das hintere Ende des Teiches, direkt vor eine Wand. Wird der Zimmerteich frei aufgestellt, also nicht vor eine Wand, ist es egal, wo man dieses Teil anbringt. Aus diesem Brett müssen Löcher für die Leitungen, Rohre usw. ausgeschnitten werden.

Becken einsetzen

Nachdem die Vorarbeiten abgeschlossen sind, wird das Becken eingesetzt. Es muss richtig eingepasst werden, darf später mit Füllung nicht verrutschen, sonst kann Wasser auslaufen.

Technik anschließen

Wer mit Technik arbeiten möchte, muss nun die Anschlüsse tätigen. Je nach dem können das der Wasseranschluss, Stromanschluss, Filter, Pumpe, Licht usw. sein. Bei Wasser und Strom muss man vorsichtig sein. Wer keine Ahnung hat, sollte das lieber einen Fachmann erledigen lassen.

Wasser einfüllen

Erst mal nur etwa 1/3 Wasser einlassen und schauen, was passiert. Ruhig 1 bis 2 Tage stehen lassen, damit das ganze Gerüst die Möglichkeit zum auspendeln hat.

Front verkleiden

Die sichtbaren Außenseiten sollten mit Profilhölzern verkleidet werden. Es ist eine optische Sache. Sicher gibt es dafür auch andere Lösungen.

Wasser auffüllen und Technik in Betrieb nehmen

Nachdem das Äußere des Beckens fertig ist, kann das Becken vollgelassen werden. Wer Pflanzen einsetzen möchte, sollte es besser zuvor tun. Es ist leichter. Dann wird die Technik in Betrieb genommen. Hoffentlich funktioniert alles wie geplant.

Fazit

Ein Zimmerteich ist eine tolle Sache. Kleine Teiche stellen meist auch kein Problem dar. Größere Zimmerteiche können von der Statik her schwierig sein, weshalb man zuvor genau das Endgewicht des Teiches ausrechnen und die Statik bestimmen sollte. Der einfachste Weg ist, einen fertigen Zimmerteich zu kaufen. Im Angebot sind da schon einige, die durchaus ansehnlich sind. Wer selber bauen möchte, sollte auf Sicherheit achten. Wenn einige 100 Liter Wasser auslaufen, gibt das in der Regel ziemlichen Ärger. Teichfolie wäre mir in diesem Zusammenhang zu riskant, aber das muss jeder selber wissen. Vorgefertigte Becken erscheinen da vertrauenswürdiger.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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