Zimmerpflanzen richtig gießen | 15 Tipps für Topfpflanzen
Inhaltsverzeichnis
- 5 Topfpflanzen-Bewässerungsarten vorgestellt
- Von oben
- Von unten
- Sprühen anstatt gießen
- Topfpflanzen tauchen
- Gießsysteme
- Gießfehler vermeiden: 5 Tipps
- Nach Bedarf wässern
- Wasserhärte beachten
- Richtige Tageszeit
- Drainage vergessen
- Wassertemperatur
- 5 weitere Bewässerungstipps
- Luftfeuchtigkeit im Winter
- Ruhephasen beachten
- Umtopfen
- Jungpflanzen
- Ungeeignete Standorte
Für Indoor-Topfpflanzen ist die richtige Wasserversorgung abhängig von verschiedenen Faktoren, die vor allem Einsteiger überfordern können. 15 Tipps helfen Ihnen dabei, Ihre Zimmerpflanzen so effektiv wie möglich zu gießen.
5 Topfpflanzen-Bewässerungsarten vorgestellt
Ein häufig übersehener Punkt beim Gießen von Zimmerpflanzen ist die Art der Bewässerung. Darunter wird der Vorgang des Gießens verstanden, der von Pflanzenart und dem Pflanzgefäß beeinflusst wird. Bekannt sind vor allem die Bewässerung des Substrats von oben oder die Nutzung eines Untertellers, der mit Wasser gefüllt wird. Es gibt noch weitere Bewässerungsarten, doch welche ist die richtige für Ihre Topfpflanzen? Die folgenden Tipps stehen Ihnen zur Seite:
Von oben
Eine der häufigsten Arten, Zimmerpflanzen zu wässern, ist von oben. Das heißt, die Substratoberfläche wird mit dem Wasser benetzt, das anschließend in die Erde sickert und die Wurzeln mit Feuchtigkeit versorgt. Es handelt sich um eine unkomplizierte Methode, die sich für den Großteil der verfügbaren Arten an Indoor-Topfpflanzen anbietet. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass Sie nicht die Pflanze selber wässern, sondern nur das Substrat. Weiterhin sollten Sie immer Wasser ausleeren, das sich nach einiger Zeit im Untersetzer angesammelt hat. Dadurch verhindern Sie, dass es zu Staunässe kommt.
Von unten
Neben der Variante von oben werden einige Pflanzen gerne von unten über den Untersetzer oder einen Übertopf gegossen. Sie gießen das Wasser einfach in das Übergefäß und das Substrat saugt die Feuchtigkeit auf. Der größte Vorteil an dieser Methode: Sie können theoretisch nicht zu viel Wasser verabreichen, wenn Sie den Untersetzer nach dem Gießen entleeren. Gut geeignet für diese Gießmethode sind die folgenden Pflanzen:
- Arten mit sensiblen Blättern wie Mimosen (Mimosa pudica)
- Bubikopf (Soleirolia soleirolii)
- Knollenpflanzen
- Usambaraveilchen (Saintpaulia Ionantha)
- Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum)
Sprühen anstatt gießen
Bestimmte Pflanzen werden bevorzugt besprüht und nicht gegossen, wenn diese Variante nicht zur Verbesserung der Luftfeuchtigkeit verwendet wird. In diesem Fall nutzen Sie eine mit Wasser gefüllte Sprühflasche, mit der Sie entweder die gesamte Pflanze oder nur die Wurzeln regelmäßig einsprühen. Vor allem Aufsitzerpflanzen (Epiphyt) sind auf diese Methode angewiesen, da sie entweder nicht in klassischem Substrat sitzen oder besonders viel Feuchtigkeit über ihre Blätter aufnehmen:
- Bromelien (Bromeliaceae)
- Farne wie der Nestfarn (Asplenium nidus)
- Tillandsien (Tillandsia)
- Vanda-Orchideen (Vanda)
Topfpflanzen tauchen
Topfpflanzen können ebenfalls getaucht werden, um die Wurzel und das Substrat mit einem Schwung komplett zu befeuchten und im Anschluss abtropfen zu lassen. Dafür wird die Pflanze mitsamt dem Kübel in ein Wasserbad gestellt, bis keine Luftblasen mehr aus dem Substrat aufsteigen. Danach sollte das Restwasser ablaufen können. Verwendet wird diese Methode ebenfalls für Aufsitzerpflanzen, die mit ihren Wurzeln für wenige Minuten ins Wasser getaucht werden. Weiterhin bietet sich diese Methode für die folgenden Gewächse und Substrate an:
- stark humose Substrate
- stark torfhaltige Substrate
- Nadelerde
- feuchtigkeitsliebende Gewächse wie Aronstäbe (Arum) oder Fensterblätter (Monstera)
Gießsysteme
Eine Ausnahme zu den bisherigen Typen ist die Nutzung von Gießsystemen. Gieß- oder Wässerungssysteme versorgen Ihre Kübelpflanzen über einen bestimmten Zeitraum automatisch mit Wasser. Sie sind so konzipiert, dass der Kübel mit einem Wasserreservoir ausgestattet wird. Je nach Feuchtigkeitsgrad des Substrats wird nur Wasser über eine Verbindung vom Reservoir ins Topfinnere geleitet, wenn nachgegossen werden muss. Aus diesem Grund sind die Systeme hervorragend für Topflanzen geeignet, wenn Sie in den Urlaub fahren. Achten Sie bei der Auswahl eines Systems auf den Wasserbedarf. Zwei Typen werden hauptsächlich angeboten:
- Systeme für durstige Pflanzen
- Systeme für Pflanzen mit niedrigem Wasserbedarf
Gießfehler vermeiden: 5 Tipps
Nicht nur die verschiedenen Bewässerungsarten müssen bei der täglichen Pflege von Zimmerpflanzen beachtet werden. Häufig zu Problemen können Gießfehler führen, durch die Indoor-Gewächse verdunsten, ertrinken oder verfaulen. Damit Ihre Kübelpflanzen nicht aufgrund der Bewässerung eingehen, sollten Sie einen Blick auf die 5 folgenden Tipps werfen:
Nach Bedarf wässern
Bis auf wenige Ausnahmen wie der feuchtigkeitsliebenden Flamingoblume (Anthurie) oder zahlreichen Farnen sollten die meisten Topfpflanzen ausschließlich nach Bedarf gegossen werden. Das heißt, Sie gießen nur nach, wenn die oberste Erdschicht des Substrats angetrocknet ist. Dadurch gehen Sie auf Nummer sicher, dass es nicht zu einem Überschuss an Wasser kommt. Sie überprüfen die Feuchtigkeit über die Fingerprobe auf die folgende Weise:
- Stelle im Substrat auswählen
- Finger in Erde stecken
- Tiefe: etwa 2 cm
- Erdschicht auf Feuchtigkeit überprüfen
- bei Trockenheit nachgießen
Wasserhärte beachten
Zimmerpflanzen stellen eine umfangreiche Auswahl an Gewächsen dar, die alle unterschiedliche Anforderungen ans Gießwasser haben. Eine falsche Wasserhärte wirkt sich negativ auf die Vitalität der Pflanze aus, da viele Zimmerpflanzen beispielsweise keinen Kalk vertragen. Überprüfen Sie daher im Voraus, ob die Topfpflanzen kalkempfindlich sind. Falls ja, sollten Sie kalkhaltiges (hartes) Leitungswasser vermeiden und die folgenden nutzen:
- Filterwasser
- abgekochtes und abgekühltes Wasser
- abgestandenes Wasser
Richtige Tageszeit
Nicht nur die Häufigkeit und die Art sind wichtig beim Gießen Ihrer Zimmerpflanzen. Topfpflanzen sollten niemals über die Mittagszeit gegossen werden, wenn es sonnig ist. Die Mittagssonne führt zu einer schnelleren Verdunstung des Gießwassers, wodurch die Pflanzen schneller austrocknen. Zur gleichen Zeit können die Blätter verbrennen, wenn Wassertropfen beim Gießen auf ihnen landen. Das Wasser wirkt wie eine Lupe, wodurch es zu Beschädigungen kommt. Wässern Sie Ihre Zimmerpflanzen bevorzugt über den folgenden Tageszeiten:
- morgens
- nachmittags
Drainage vergessen
Falls Sie das Gefühl haben, dass das Wasser im Kübel nicht richtig abläuft, kann eine fehlende Drainage der Grund dafür sein. Abhängig vom Drainagematerial wird ein anderer Effekt erzielt. Wenn Sie Sand ins Substrat untermischen, wird es aufgelockert. Dadurch kann Wasser deutlich einfacher durch die Erde bis nach unten gelangen. Diese Methode bietet sich vor allem für schwere Substrate wie Erde mit einem hohen Lehmanteil an, die nur schwach durchlässig sind. Bei der anderen Methode wird Drainagematerial am Boden ausgelegt, um die Abzugslöcher vor einer Substratverstopfung zu schützen. Das Wasser kann dadurch ungehindert nach dem Gießen abfließen. Die folgenden Materialien sind dafür geeignet:
- Kies
- Tonscherben
- Perlite
- Lavagranulat
- Blähton
Wassertemperatur
Achten Sie beim Gießen Ihrer Topfpflanzen auf die Wassertemperatur. Zu kaltes oder warmes Wasser kann zur Beschädigung der Wurzeln führen, was sich auf Dauer negativ auf die Vitalität der Pflanze auswirkt. Ideal zum Gießen ist Wasser, dessen Temperatur der Raumtemperatur entspricht, da Sie Indoor-Pflanzen kultivieren. Wie folgt sollten Sie Zimmerpflanzen niemals gießen:
- mit eiskaltem Wasser
- mit kochendem Wasser
5 weitere Bewässerungstipps
Neben den bereits genannten Punkten gibt es noch einige Aspekte, die Sie bei der Bewässerung Ihrer Indoor-Kübelpflanzen beachten sollten. Bei diesen handelt es sich nicht direkt um Pflegefehler, sondern um Umstände, die sich negativ auf die Bewässerung der Kübelpflanzen auswirken könnten. Werfen Sie einen Blick auf diese 5 Tipps:
Luftfeuchtigkeit im Winter
Pflanzen können im Winter vertrocknen, wenn die Luftfeuchtigkeit abnimmt. Aufgrund trockener Heizungsluft reduziert sich die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen sehr schnell. Da die Pflanze nicht mehr genügend Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen kann, benötigt sie mehr Wasser. Zur gleichen Zeit trocknen Blätter und Blattspitzen aus, was der Pflanze Energie raubt und sie anfällig für Krankheiten und Schädlinge macht. Aus diesem Grund sollten Sie die Luftfeuchtigkeit im Raum auf dem folgenden Niveau halten:
- heimische Gewächse: 40 bis 50 Prozent
- tropische Gewächse: 60 bis 70 Prozent
Das gelingt durch die folgenden Hilfsmittel:
- täglich Wasser im Raum sprühen
- gefüllte Wasserschale neben Pflanze platzieren
- Luftbefeuchter aufstellen
Ruhephasen beachten
Wie in den vorherigen Tipps beschrieben, werden viele Indoor-Kübelpflanzen häufig überwässert. Dieses Problem kann ebenfalls auftreten, wenn Sie die Ruhephasen der Gewächse nicht beachten. Vor allem über die Winterzeit gehen viele Topfgewächse ein, da sie nasse Füße bekommen. Um diesem Problem vorzubeugen, sollten Sie die Wasserzugaben außerhalb der Vegetationszeiten reduzieren oder komplett einstellen, abhängig von der Pflanzenart. Überprüfen Sie auf jeden Fall das Substrat auf Trockenheit bevor Sie nachgießen, damit es nicht zu Staunässe kommt.
Umtopfen
Umtopfen ist eine wichtige Maßnahme, die speziell nach dem Kauf einer Topfpflanze vergessen wird. Substrat verdichtet mit der Zeit, was sich negativ auf die Struktur und den Wasserabfluss innerhalb des Kübels auswirkt. Das Wasser staut sich und die Wurzeln fangen an zu schimmeln. Gerade bei käuflich erworbenen Exemplaren ist dieses Problem häufig zu sehen, vor allem wenn sich Torf im Substrat befindet. Topfen Sie Ihre neuen Schätze so schnell wie möglich in passendes Substrat um, damit die Wurzeln atmen können. Weiterhin sollten Sie die Umtopf Intervalle Ihrer Zimmerpflanzen beachten, damit es nicht zu Staunässe aufgrund zu alten Substrats kommt.
Jungpflanzen
Jungpflanzen müssen im Vergleich zu älteren Exemplaren häufiger gegossen werden, da ihre Wurzeln noch nicht so gut ausgebildet sind. Überprüfen Sie deshalb täglich, ob Ihre Jungpflanzen Wasser benötigen. Im Vergleich zu adulten Topfpflanzen müssen Sie aber deutlich weniger Wasser verabreichen, da nur kleine Mengen effektiv aufgenommen werden können. Passen Sie die Gießmenge entsprechend an.
Ungeeignete Standorte
In Kombination mit den Tipps zur Luftfeuchtigkeit sollten Sie unbedingt darauf achten, Ihre Pflanzen nicht an einen unpassenden Standort zu stellen. Gerade in Wohnräumen kann ein falscher Standort schnell dazu führen, dass das Substrat austrocknet oder zu viel Wasser speichert. Platzieren Sie Ihre Pflanzen um, wenn es zu Gießproblemen durch die folgenden Standorte kommt:
- Fensterbretter
- über Heizungskörpern
- Stellen mit dauerhaftem Luftzug
- auf Öfen und Kaminen