Zimmercalla, Zantedeschia – Pflege und Tipps bei braunen Blättern
Inhaltsverzeichnis
Die Zimmercalla symbolisiert mit ihrer schlicht-eleganten Kelchblüte auf unnachahmliche Weise Reinheit und Schönheit. Repräsentativen Blumensträußen und geschmackvollen Blumentöpfen verleiht die Zantedeschia in bezaubernden Farbtönen eine royale Note. Es ist zweifellos ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit erforderlich, um die afrikanische Grazie über möglichst lange Zeit zur Blüte zu animieren. Wer sich in die folgende Anleitung zur Pflege vertieft, entdeckt gleichwohl eine unerwartet robuste Konstitution. Hilfreiche Tipps bei braunen Blättern zeigen auf, wie das makellose Erscheinungsbild rasch wiederhergestellt ist.
Pflege
Die Zantedeschia repräsentiert eine artenreich besetzte Pflanzengattung, deren natürliche Habitate sich über die sumpfigen Regionen Südafrikas erstrecken. Die überwiegende Mehrheit der in Europa als Zimmercalla kultivierten Arten blüht von Januar bis April und ist bekannt unter dem botanischen Namen Zantedeschia aethiopica. Seltener sind sommerblühende Arten als Kübelpflanze anzutreffen, wie Zantedeschia elliottiana und rehmannii. Abgesehen vom Zeitpunkt ihrer Blüte, unterscheidet sich die Pflege von Zimmercalla nicht. Für alle Arten und Sorten gilt als oberste Prämisse, in der Kultivierung zu differenzieren nach einer feuchten Vegetationsphase und einer trocknen Ruheperiode.
Standort
Ihr heiteres Blütenflair verbreitet die Zimmercalla am liebsten dort, wo auch die Sonne zugegen ist. Unter den folgenden Standortbedingungen erzielt die Blütenschönheit ihr Optimum:
- sonnige bis halbschattige Lage am Süd- oder Westfenster
- vorhandene Beschattung bei praller Mittagssonne
- während der Wachstums- und Blütezeit Temperaturen von 16 bis 25 °C
Im Anschluss an die Blüte ändern sich die Anforderungen an den Standort. Sommerblühende Zimmercallas verbringen die Herbst- und Winterzeit gerne im kühlen Wintergarten oder hellen Treppenhaus. Zantedeschien, die von Januar bis April blühen, tragen umsichtige Hobbygärtner den Sommer hindurch in den Garten oder auf den Balkon. Erst wenn die Temperaturen unter 12 °C fallen, siedeln die Blumen um ins Wohnzimmer, um sich auf die kommende Blüte vorzubereiten.
Substrat
Damit sich die Rhizome und Knollen bestens entwickeln, sollte die Pflanzerde nicht allzu mager beschaffen sein. Ausgezeichnet geeignet ist handelsübliche Blumenerde auf Kompostbasis, wenn Sie ihr eine Handvoll Sand oder Perlite zugeben. Da Blumenzwiebeln stets anfällig sind für Fäulnis, sollte das Substrat möglichst durchlässig strukturiert sein.
Gießen
Die Regulierung des Wasserhaushaltes erfordert ein wenig Feingefühl. In erster Linie gilt es, den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats anzupassen auf die aktuelle Vegetationsphase, in der sich die Zimmercalla gerade befindet. So machen Sie es richtig:
- frisch eingepflanzte und austreibende Blumen mäßig gießen
- das Substrat vor der nächsten Wassergabe antrocknen lassen
- proportional zum Blätter- und Blütenwachstum die Wassermenge erhöhen
- während der Blüte reichlich wässern
- wahlweise in einen wassergefüllten Untersetzer stellen
- gegen Ende der Blütezeit die Gießmenge schrittweise reduzieren
Verwöhnen Sie die exotische Grazie hin und wieder mit einem feinen Sprühnebel aus kalkfreiem Wasser. Das Resultat sind noch saftigeres Laub und farbintensivere Blüten. Sind die Kelchblüten verwelkt und die Blätter vergilbt, beginnt die Trockenzeit für eine Zantedeschia. Da auf der Fensterbank nun andere Blumen das Zepter schwingen, wechselt eine Calla an den empfohlenen Standort für die Ruhezeit.
Düngen
Mit Beginn des frischen Austriebs, setzt die Nährstoffversorgung ein. Jetzt freut sich die Zimmerpflanze über eine 14-tägige Dosis Flüssigdünger. Präsentiert sich die elegante Blüte, verkürzt sich der Rhythmus auf eine wöchentliche Gabe. Das Präparat sollte nicht auf angetrocknetes Substrat appliziert werden. Fühlt sich die Oberfläche trocken an, gießen Sie zunächst mit reinem Wasser und fügen erst anschließend den Dünger hinzu.
Schneiden
Wenngleich die verdorrenden Pflanzenteile nach der Blütezeit nicht schön anzusehen sind, sollten sie dennoch einige Zeit verweilen. Eine Zantedeschia assimiliert in dieser Phase alle verbliebenen Nährstoffe in ihr unterirdisches Überdauerungsorgan. Sie legt daraus Nährstoff-Depots an, von denen sie in der nächsten Saison profitiert. Erst wenn sichtlich kein Leben mehr im Laub vorhanden ist, schneiden Sie die Stängel mit einem scharfen Messer ab.
Tipps bei braunen Blättern
Färben sich die Blätter einer Zimmercalla mitten in der Saison braun, hat dieser Vorgang nichts mit dem routinemäßigen Einziehen nach der Blüte zu tun. Vielmehr signalisiert die Blume auf diese Weise Unwohlsein. Dieses rührt entweder aus einem Versäumnis in der Pflege oder einer gesundheitlichen Störung. Die folgenden Schädlinge verursachen braune Blätter:
Spinnmilben
Bei trockenem, warmem Klima breiten Spinnmilben sich explosionsartig aus. Die Weibchen dieser winzigen Schädlinge legen ihre Eier auf den Blattunterseiten ab. Von dort aus besiedeln die Larven das Laub und die Stängel, um den Pflanzensaft auszusaugen. Erkennbar ist der Befall an weißen Gespinsten, gelblichen und braunen Sprenkelungen und sich verfärbenden Blättern. So wehren Sie die Plage ab:
- Zimmercalla regelmäßig mit kalkarmem Wasser einsprühen
- stets die Blattunterseiten mit einbeziehen in den Sprühnebel
- bei hohem Befallsdruck die Pflanze für 8 Tage in eine Plastiktüte packen
Wenn alle sanften Bekämpfungsmethoden nicht weiterhelfen, hält der Fachhandel systemische Insektizide bereit in Form von Stäbchen. Diese drücken Sie in das Substrat, sodass die Calla den Inhaltsstoff aufnimmt und so den saugenden Schädlingen buchstäblich den Appetit verdirbt.
Blattläuse
Blattläuse zählen zu den saugenden und stechenden Pflanzenschädlingen. Was sie so gefährlich macht, ist die Tatsache, dass sie auch ohne Vorliegen einer Ursache aus heiterem Himmel zuschlagen. Es gibt sie in allen nur denkbaren Farben, von Schwarz über Rot und Gelb bis Grün und Braun. Als wäre ein Befall Ihrer Zantedeschia nicht schon schlimm genug, verursachen die Parasiten in der Folge Virusinfektionen und Pilzkrankheiten. Offenbaren sich braune Blätter in Kombination mit Blattläusen an einer Calla, besteht somit unmittelbarer Handlungsbedarf.
- die befallene Pflanze umgehend isolieren
- braune Blätter abschneiden
- einsprühen mit einer schwachen Seifenlauge
- behandeln mit einem Insektizid auf Basis von Neem- oder Rapsöl
Unausgewogenes Gießen
Kann ein Befall durch Schädlinge ausgeschlossen werden, liegt die Vermutung einer Überversorgung mit Wasser nahe. Einzig während der Blütezeit besteht für eine Zimmercalla hoher Gießbedarf. Außerhalb dieser Phase wässern geübte Hobbygärtner nur zurückhaltend oder überhaupt nicht während der Trockenzeit. Meinten Sie es bei der Wasserversorgung zu gut mit Ihrer Pflanze, sodass sich braune Blätter zeigen, sollten Sie umtopfen in frisches Substrat. So gehen Sie dabei vor:
- Die Calla austopfen und die braunen Blätter abschneiden.
- Frisches Blumenerde-Kompost-Sand-Gemisch einfüllen.
- Die Knolle etwa 5 cm tief einpflanzen.
- In der ersten Woche nicht gießen, damit das durchnässte Rhizom trocknen kann.
Fazit der Redaktion
Die Zimmercalla verleiht jeder Fensterbank eine edle Note mit ihren ebenso schlichten wie stilvollen Kelchblüten. Um in den Genuss dieser Blütenpracht zu gelangen, ist ein gewisses Maß an pflegerischer Sensibilität gefragt. Einem Anfänger dürfte die anspruchsvolle Wasser- und Nährstoffversorgung ebenso wenig gelegen sein, wie die Standortwahl. Für einen erfahrenen Hobbygärtner stellt die Zantedeschia dagegen eine spannende Herausforderung dar, die auch nach Jahren der Kultivierung ihren Reiz behält.
Wissenswertes zur Zimmercalla in Kürze
Zimmercallas gibt es nicht mehr nur mit weißen Blüten, sie sind inzwischen in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Oft wird die Zimmercalla mit der Sumpfcalla verwechselt. Die beiden Arten sind sich ähnlich, nur ist die Zimmercalla nicht für die Überwinterung im Freiland geeignet. In der Pflege ist die Pflanze etwas heikel. Gute Pflege lohnt sie aber durch wunderschöne Blüten.
Pflege
- Der Standort sollte hell und warm sein. Das gilt sowohl, wenn man sie ganzjährig als Zimmerpflanze kultiviert, aber auch, wenn man sie als Kübelpflanze im Sommer ins Freie stellt.
- Weiße Zimmercalla mögen Temperaturen um die 16 ˚C, farbige Arten etwa 18 ˚C. Bei Temperaturen über 21 ˚C verwelken die Blüten sehr schnell und die Schönheit der Pflanze ist dahin.
- Als Pflanzsubstrat ist normale Blumenerde ausreichend.
- Gegossen werden muss regelmäßig. Über die Menge streiten sich die Gelehrten. Die einen empfehlen nicht zu viel zu gießen, die anderen, dass sogar Wasser im Untersetzer stehen bleiben sollte. Das muss man wohl ausprobieren. Wichtig ist, dass während der Blüte die Erde nie austrocknet!
- Nach der Blüte die Wassergaben einstellen!
- Man düngt die Calla während der Wachstumsphase, bis zum Blühen. Danach werden die Düngergaben eingestellt.
- Trockene Luft mag die Pflanze gar nicht. Schnell kommt es zu Krankheiten.
- Vorsicht: Die Zimmercalla ist sehr anfällig für Spinnmilben und Blattläuse!
Überwintern
- Nach der Blüte Wassergaben reduzieren und später ganz einstellen!
- Die Blätter trocknen ein. Reste kann man abschneiden.
- Die Knollen werden aus der Erde genommen und am besten kühl, trocken und dunkel gelagert.
- Sobald sich im Frühjahr die ersten Triebspitzen zeigen (meist Januar), pflanzt man die Knollen wieder ein und gießt regelmäßig. Auch Düngergaben sind nützlich.
- Nach dem Einpflanzen die Calla bei 10 bis 14 ˚C stellen, ca. 3 Monate lang.
- Dann wärmer stellen!
Vorsicht beim Umgang mit der Zimmercalla!
Die Pflanze gibt überschüssiges Wasser über spezielle Zellen über die Blätter ab. Kommt man mit der Feuchtigkeit in Berührung, kann es zu Nesselfieber kommen. Rötliche, stark brennende und juckende Quaddeln auf der Haut sind die Folge. Der Saft enthält stark reizende Substanzen. In Verbindung mit Licht wird die Wirkung noch verstärkt.