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Zierkürbis zur Dekoration anbauen – Aussaat, Pflege und Ernte

Für die herbstliche und naturnahe Dekoration oder den schaurigen Schmuck zu Halloween, als Sichtschutz oder Schattenspender – der Anbau von Zierkürbissen kann zahlreiche Vorteile haben, wenn er richtig angegangen wird. Wer bereits bei der Aussaat auf die entscheidenden Ansprüche achtet und den Pflanzen die nötige Pflege gönnt, kann sich lange vor und nach der Ernte an den Gewächsen und Früchten erfreuen. Mit dem richtigen Wissen ist der Anbau zudem sogar ohne grünen Daumen möglich.

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Standort

Je sonniger und wärmer, desto besser gefällt es dem Zierkürbis am Standort. Ein geschützter Bereich nahe einer Mauer oder Wand ist günstig, wenn diese gen Süden weisen. Auch eine vor allzu viel Wind und kaltem Regen sichere Ecke bietet sich an.

Substrat

Wenn die Früchte der Zierkürbisse auch nicht für den Verzehr geeignet sind, so benötigen die Gewächse doch reichlich Nährstoffe – und diese müssen sie natürlich im Substrat vorfinden. Ein humusreicher Boden auf Kompostbasis oder mit gut verrottetem Kompost angereichert, ist ideal. Gut geeignet ist Gemüseerde aber auch Substrat für die Kübelkultur oder normale Gartenerde. Da der Zierkürbis keine Staunässe verträgt, sollte zudem auf einen ausreichenden Abfluss des Wassers geachtet werden. Meist reicht es hierzu aus, etwas Sand unter das Substrat zu mischen.

Kultur im Kübel

Wird dem Zierkürbis eine Rankhilfe geboten, kann er in erstaunliche Höhen klettern und wächst zudem verhältnismäßig dicht. Auf dem Balkon oder der Terrasse ergibt er daher einen idealen Schutz vor unerwünschten Blicken, spendet Schatten und hält auch den Wind etwas fern. Hierzu muss er natürlich in einem Kübel kultiviert werden. Damit der Anbau auf der stark begrenzten Fläche gelingt, sollten die folgenden Punkte beachtet werden:

  • je größer, desto besser – Container mit großem Volumen bevorzugen
  • bei Überdachung auf ausreichend Lichteinfall achten
  • täglich Gießen
  • Wasserabfluss sicherstellen
  • eine mindestens 1,5 Meter hohe Rankhilfe zur Verfügung stellen
Tipp:

Weil das Gießen bei der Kultur im Kübel den größten Aufwand in der Pflege darstellt, sollte die Erde mit einer dicken Schicht Mulch bedeckt werden. Die Verdunstung wird so reduziert und die Notwendigkeit des Wässerns verringert.

Anbau im Beet

Wer eher an den Früchten des Zierkürbisses interessiert ist und das Gewächs nur zu diesem Zweck anbaut, kann auf eine Rankhilfe verzichten und stattdessen ein Gemüsebeet als Standort wählen. Dafür muss jedoch ausreichend Platz eingeplant werden, denn die Pflanzen breiten sich rasant aus und können auf diese Weise problemlos das ganze Beet einnehmen. Pro Zierkürbis sollte daher mindestens ein Quadratmeter eingeplant und nicht zu viele Pflanzen gesetzt werden. Zudem ist das Beet entsprechend vorzubereiten. Dazu wird die Erde oberflächlich aufgelockert und das Unkraut gründlich entfernt. Empfehlenswert ist eine Anreicherung der Erde mit gut verrottetem Kompost, mindestens einen Monat vor Aussaat oder Pflanzung. Wiederum ist eine Mulchschicht als Schutz vor Verdunstung sinnvoll. Alternativ kann auch Folie über die Erde gezogen werden. Diese verhindert allzu schnelles Austrocknen und reduziert daher den Gießaufwand und Wasserverbrauch, zudem hält sie den Boden frei von Unkraut und die Früchte sauber.

Vorzucht

Da es sich bei dem Zierkürbis um eine sonnenliebende Pflanze handelt, die keinen Frost verträgt, ist das Vorkeimen aus Samen sinnvoll. Dazu wird wie folgt vorgegangen:

  1. Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 7 cm werden mit Anzuchterde gefüllt.
  2. Je ein Samen wir pro Topf eingesetzt.
  3. Das Substrat wird gut durchfeuchtet, sollte aber nicht tropfnass sein.
  4. Die Anzuchtgefäße werden an einen hellen, warmen Ort verbracht. Beispielsweise auf eine zugfreie Fensterbank Richtung Süden oder in ein Gewächshaus. Zur Keimung benötigen Zierkürbisse eine Temperatur zwischen 20 und 24 °C.
  5. Das Substrat wird durchgängig feucht gehalten, auch wenn die Samen bereits beginnen zu keimen.
  6. Haben die jungen Pflänzchen neben den zwei Keimblättern auch weitere Blätter ausgebildet, darf das Umsetzen in Beet oder Kübel erfolgen. Dazu sollte allerdings der letzte Frost abgewartet werden.
Kürbisse Cucurbita patisson

Als Zeitpunkt für die Vorzucht sind April und Mai ideal, auf diese Weise sind die Nachwuchs-Zierkürbisse bereit zum Auspflanzen, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. Allerding sind sie dann auch noch nicht zu groß.

Aussaat

Wer auf die Vorkeimung verzichten will, kann die Samen auch direkt in den Kübel oder das Bett setzen. Pro Kübel sollten es dann allerdings nicht mehr als vier Samen und zwei bleibende Pflanzen sein. Im Beet kann nach vorhandenem Platz entschieden werden. Gesät wird der Zierkürbis im Mai oder Juni, nach dem letzten Frost. Auch hier wird das Substrat feucht gehalten. Zudem ist auf einen Abstand zwischen den Gewächsen von mindestens 80 besser noch 100 Zentimetern in alle Richtungen zu achten.

Tipp:

Flächensparender ist es, auch hier Rankhilfen anzubieten.

Gießen

Am besten bekommt dem Zierkürbis weiches Wasser, also Regen, abgestandenes Leitungs- oder Teichwasser ohne Zusätze. Gegossen wird direkt am Stamm und möglichst nicht auf die Blätter und zwar oft in kleineren Mengen. Das Substrat darf jederzeit feucht aber niemals nass sein, denn das bekommt dem Zierkürbis nicht.

Düngen

Wurde der Boden mit Kompost vorbereitet, kann beim Anbau des Zierkürbisses in der Regel auf eine weitere Düngung verzichtet werden. Sollte diese doch nötig sein oder fiel die entsprechende Vorbereitung des Beets aus, dürfen zur Blütezeit Kompost, Pflanzenjauche, Gemüsedünger oder Hornspäne zum Einsatz kommen. Diese werden vorsichtig und nur ganz leicht in die Oberfläche eingehakt oder rund um die Pflanze ausgebreitet und durch das Gießwasser im Boden verteilt.

Ausgeizen

Da es bei dem Zierkürbis nicht auf möglichst große Früchte ankommt, kann auf das Ausgeizen vollständig verzichtet werden. Wer für Schnitzereien oder sonstiges ein paar größere Exemplare benötigt, geht wie folgt vor:

  1. Zeigen sich hinter den Blüten bereits Fruchtkörper, werden pro Pflanze die fünf kräftigsten und größten Kürbisse ausgewählt.
  2. Der Rest der Blüten wird entfernt.
  3. Seitentriebe ohne Blüten werden direkt am Haupttrieb abgeknipst oder abgeschnitten.

Durch diese Maßnahme konzentriert das Gewächs die Kräfte auf die verbleibenden Früchte, wodurch diese deutlich mehr wachsen.

Ernte

Um dekorative Zierkürbisse zu erhalten, sollten diese ohne Rankhilfe auf Brettchen oder Folie aufgelegt werden. Während des Wachstums bleiben sie hierdurch sauber und frei von unansehnlichen Flecken. Geerntet wird, wenn die Steile der Kürbisse verholzt sind und beginnen, zu vertrocknen und auf jeden Fall vor dem ersten Frost. Müssen die Zierkürbisse Frost ertragen, beginnen sie zu verschimmeln.

Fazit

Wer die Ansprüche der Pflanze kennt, findet im Zierkürbis ein einfach zu kultivierendes Gewächs mit zahlreichen Einsatzmöglichkeiten. Der Anbau ist sogar schon mit Kindern möglich und für diese ein großer Spaß, wenn sie die Früchte ihrer Arbeit im Anschluss zur Dekoration einsetzen oder Muster und Gesichter in diese schnitzen dürfen.

Wissenswertes zum Kürbis schnitzen

  • Die Kürbisse sollten möglichst reif und nicht zu klein sein, um sie gut bearbeiten zu können.
  • Bei der Auswahl der Früchte sollte man darauf achten, dass die Schalenoberfläche keine Verletzungen aufweist.
  • Vor der Bearbeitung werden die Kürbisse zirka 14 Tage lang gelagert, damit sie vollständig ausreifen und die Schale fest wird.
  • Als Schnittwerkzeuge eignen sich einfache Messer und Löffel in verschiedenen Größen.
  • Zunächst wird der Deckel aus dem Kürbis geschnitten. Dazu wird das Messer schräg nach innen geführt, damit der Deckel später auch hält.
  • Bei der Wahl einer geeigneten Deckelform sollte man sich nach der Kürbisform richten.
  • Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, die Form kann rund, eckig oder gezackt geschnitten werden.
  • Anschließend wird das Fruchtfleisch mit einem Löffel herausgekratzt.
  • Die Seitenwand sollte dabei nicht verletzt werden und mindestens 2 cm dick bestehen bleiben.
  • Für die Gesichter können auch Schablonen verwendet werden. Diese kann man mit kleinen Nadeln oder einem Stift auf den Kürbis übertragen.
  • Das Gesicht wird mit einem Messer herausgearbeitet. Danach werden alle Schnittstellen mit einem Tuch geglättet.
  • Zum Beleuchten kann ein Tee- oder LCD Licht in das Innere des Kürbiss gestellt werden.
  • In Fensterbänken, vor Hauseingängen oder Zaunmauern kommt der beleuchtete Kürbis sehr gut zur Geltung.

Zierkürbis – vielseitige Nutzpflanze

Der Kürbis ist nicht nur eine beliebte Heil- und Gartenfrucht, sondern erfreut auch besonders im Herbst viele Bastelfreunde. So kann man er zum Beispiel als Blumenvase dienen, wenn der Kürbis ausgeschnitten und geputzt wird. Im Anschluss mit Blumen und Früchten wie Hagebutten, Kastanien oder Zieräpfeln bestückt, wird der Zierkürbis zu einer gelungenen Herbstdekoration. Das Kürbisinnere kann auch vorab mit Blumensteckmasse ausgekleidet werden. Auf diese Weise finden die Blumen problemlos Halt. Die Blumen bestückte Kürbis-Vase eignet sich vorrangig für die Tischdekoration im Innen- und Außenbereich oder als kleines Geschenk.

Essbare Kürbisse

Das Fruchtfleisch der Kürbisse kann für vielseitige Speisen verwendet werden, wenn es sich um essbare Früchte handelt. Wer sich nicht sicher ist, erkennt genießbare Kürbisse an der Geschmacksprobe. Ungenießbare Früchte enthalten Bitterstoffe und schmecken dementsprechend. Die Bitterstoffe der ungenießbaren Früchte sind gesundheitsschädigend und sollten daher auf keinen Fall verzehrt werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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