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Zierbanane, Ensete ventricosum – 13 Tipps zu Pflege und Überwintern

Zierbanane - Ensete ventricosum
J Brew, Ensete ventricosum Abyssinian Banana, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 2.0

Nicht jede Banane, die wir uns ins Haus holen, ist klein, gelb, krumm und findet auf dem Obstteller Platz. Die Mutter dieser Lieblingsfrucht ist grün, wird beeindruckend groß und steht kerzengerade. Die Plantage und die Wildnis sind ihre wahre Heimat aber einige Ensetepflanzen dürfen auch unser Zuhause erfreuen. Stimmen Licht und Wärme, entrollen sie unermüdlich ein Blatt nach dem anderen.

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Herkunft

Paradiesfeige ist eine frühere Bezeichnung für die Banane in Anlehnung an ihre Herkunft. Denn die üppige Vegetation ihrer tropischen Heimat ist für viele die Verkörperung des Paradieses schlechthin. Die Gattung Ensete ventricosum kommt aus tropischen Teilen Afrikas, wie Äthiopien, Uganda, Tansania, Kenia und Südafrika.

Sorten

Alle Bananen wachsen schnell und können mehrere Meter hoch werden. Von der Ensete ventricosum Gattung sind folgende Sorten bekannt:

  • Atropurpureum
  • Green Stripe
  • Maurelii
  • Montbeliardii
  • Tandarra Red
  • Red Stripe
  • Rubra

Die Sorte Ensete ventricosum ‚Maurelii‘, auch Rote Abyssinische Banane genannt, ist besonders beliebt, hat rote Blattstiele, dunkelrote Blattunterseiten und grüne Blätter mit einem Hauch Rot. Der schlanke, in die Höhe gehende Wuchs ist ideal, wenn das Platzangebot begrenzt ist. In nördlichen Breitengraden werden Zierbananen vor allem als Kübelpflanzen gehalten.

Blüten und Früchte

Die Blüten der Zierbanane sind wunderschön und außerhalb der Tropen leider auch selten. Mehr als sechs Jahre können vergehen, bevor sie bei optimaler Pflege erstmals erblüht. Die Blüten sind meist dunkelrot und stehen aufrecht. Früchte der Zierbanane werden nicht gegessen. Ist ja auch nicht weiter schlimm. Wenn mit viel Glück die eigene Bananenpflanze Bananen trägt, will dieser Anblick ausgiebig bewundert werden. Bananen für den Gaumen gibt es schließlich genug im Supermarkt um die Ecke.

Kultivierung

Zierbanane - Ensete ventricosum

In ihrer Urheimat ist der natürliche Platz einer Banane unter freiem Himmel. In Mitteleuropa funkt der Winter dazwischen, aber auch der Frühling und Herbst sind oft über beachtliche Zeitstrecken nicht bananenfreundlich. In Mitteleuropa muss die Ensete ventricosum daher ihre Wurzeln unfreiwillig in Töpfe stecken. Im Sommer darf sie samt Kübel an die frische Luft. Es ist zu empfehlen aber kein Muss. Wer mag und Zeit erübrigen kann, kann ihr sogar ein vorübergehendes Quartier direkt im Gartenbeet geben. Im Herbst muss sie allerdings wieder aus der Gartenerde in ein geeignetes Winterquartier umziehen. Im Frühling kann es dann wieder von vorne losgehen.

Standort

Egal ob sich die Zierbanane nur in Innenräumen aufhält oder im Sommer einen Ausflug ins Freie macht, ein lichtdurchfluteter Platz sollte ihr immer vorbehalten sein. Sonnenstrahlen sind ihr Wachstumsantrieb und bei dem Tempo, das die Banane hinlegt, braucht sie eine große Portion davon, sonst schwächelt sie und wächst kümmerlicher. Die Mittagssonne im Freien ist allerdings zu vermeiden.

Im Freien ist noch an den Wind zu denken, der ihre großen Blätter wie Flaggen hin und her weht und sie so nach und nach zerfledert und zerfranst. An diesen eingerissenen Stellen bilden sich braune Ränder, das schöne Aussehen ist dahin. Geben Sie ihrer Bananenpflanze einen Platz, an dem sie der Wind nicht mit seiner vollen Wucht erreichen kann. Wobei, eine leicht zerflederte Bananenstaude hat auch ihren Charme.

Hinweis:

Bananenpflanzen gedeihen bei hoher Luftfeuchtigkeit. Die Nähe zur Heizung ist daher zu meiden.

Substrat

Bananenstauden sind genügsam und begnügen sich mit üblicher Einheitserde. Die Erde muss vor allem im Sommer durchgehend feucht sein, ohne dass sich dabei Wasser ansammeln kann. Gerade bei Kübelhaltung muss gezielt eine Abflussmöglichkeit für zu viel Gießwasser geschaffen werden. Lockern Sie deswegen die Erde noch etwas auf. Mehr Durchlässigkeit erreichen Sie, indem Sie Lavagrus, Splitt oder Tongranulat beimischen. Eine ausgewogene Mischung von organischen und mineralischen Bestandteilen ist ideal für das schnelle und gesunde Wachstum.

Pflanzen und Umtopfen

Jährliches Umtopfen gilt für die meisten Pflanzen, nicht jedoch für die Banane, dafür wächst sie viel zu schnell. Am besten, Sie geben Ihr von Beginn an ein großes Gefäß, denn sie wird es schon ziemlich bald mit Wurzeln voll ausfüllen. Bleiben Sie dran und geben Ihr regelmäßig nach größeren Wachstumsschüben einen entsprechend größeren Kübel. Beim Pflanzen gilt:

  • häufig umtopfen, dabei an tatsächlichem Wachstum orientieren
  • ausschließlich Pflanzengefäße mit Abflusslöchern nutzen
  • stets nur eine Topfgröße mehr wählen
  • nicht allzu tief einpflanzen
  • Drainageschicht anlegen
  • im Anschluss immer angießen
  • evtl. Ableger zeitig abtrennen

Auspflanzen im Gartenbeet

Die Zierpflanze kann im Frühling ab etwa Mitte Mai direkt in den Garten gepflanzt werden. Sie braucht dort einen hellen und windgeschützten Platz. Auch von der starken Mittagssonne muss sie geschützt werden. Das Pflanzloch sollte groß ausgehoben und die Erde mit Sand vermischt werden. Auch im Freien muss das Wasser abfließen können. Darüber ist die Banane wie im Kübel zu pflegen. Sie braucht reichlich Wasser, regelmäßig Dünger und täglich eine Wasserdusche. Den neuen Standort darf sie bis in den Herbst genießen. Sobald die Temperaturen unter 15 Grand fallen, sollte sie wieder in den Kübel zurück gepflanzt werden.

Vermehren

Die beliebte Enste Ventricosum Maurelli bildet in der Regel keine Kindel. Die Zierbanane wird am besten aus Samen vermehrt. Die Gelegenheit selbst Samen aus einer Bananenpflanze zu sammeln bietet sich in unserem Klima äußerst selten. Am einfachsten ist es, Samen zu kaufen. Diese sind überall in Gartencentern oder online erhältlich. Die Anzucht in Innenräumen ist ganzjährig möglich. Wenn Sie geeignete Samen haben, gehen Sie vor, wie nachfolgend Schritt für Schritt beschrieben.

  1. Die Samen sind sehr hart. Rauen Sie sie an einer beliebigen Stelle an, mithilfe einer Feile.
  2. Lassen Sie die Samen in ein Glas lauwarmem Wasser für etwa 36 Stunden liegen. Das Vorquellen beschleunigt die Keimung.
  3. Fühlen Sie ein Töpfchen mit Anzuchterde oder Kokosfaser, da diese nährstoffarm sind. Keine normale Erde verwenden!
  4. Setzten Sie die Samen in die Anzuchterde ein, etwas 2 cm tief. Der Abstand zwischen den Samen sollte 10 cm betragen.
  5. Decken Sie das Töpfchen mit Klarsichtfolie ab. Vergessen Sie nicht, die Folie alle paar Tage kurz abzunehmen, um zu lüften.
  6. Halten Sie die Erde durchgehend warm und feucht. Aber Vorsicht: Zu viel Nässe kann Fäulnis auslösen.
  7. Je nach gegebenen Bedingungen zeigen sich schon nach zwei Wochen, spätestens jedoch nach 8 Wochen, die Keimtriebe.
  8. Etwa zwei Monate nach dem Austrieb können Sie die kleinen Sämlinge pikieren. Achten Sie dabei, die noch empfindsamen Wurzeln nicht zu beschädigen.

Junge Bananenpflänzchen sind noch sehr zart und empfindlich. Starke Sonneneinstrahlung kann zu Verbrennungen an den Blättern führen. Gewöhnen Sie die neuen Stauden ab einem Alter von zwei Monaten langsam und wohldosiert an die Sonne.

Gießen

Zierbanane - Ensete ventricosum

In ihrer Vegetationszeit im Sommer muss reichlich Wasser fließen, denn die großen Blätter der Banane geben viel Feuchtigkeit ab. Das Gießen erfordert jedoch ein wenig Fingerspitzengefühl. Die Banane muss Tag für Tag viel Wasser aufnehmen, darf aber keine nassen Wurzeln bekommen.

  • Erde nie ganz austrocknen lassen
  • Staunässe vermeiden
  • lieber kleinere Wasserportionen geben, dafür mehrmals am Tag
  • je größer die Pflanze und ihre Blätter, desto höher ist ihr Wasserbedarf
  • kalkfreies Wasser eignet sich gut
  • stets von oben gießen, Wasser nicht in den Untersetzer geben
  • im Winter weniger gießen, erst wenn sich Erde etwas vom Topfrand löst

Die Banane liebt nicht nur feuchte Erde, auch die Luft sollte nach Möglichkeit von hoher Feuchtigkeit sein. Diese Bedingung findet sie im Sommer in unseren Breitengraden allerdings nicht. Helfen Sie nach und erzeugen Sie regelmäßig ein wenig Erfrischung für die Bananenstaude.

  • Besprühen Sie die Blätter der Pflanze mehrmals am Tag mit Wasser
  • auch im Winter besprühen
  • Luftbefeuchter sind eine gute Alternative
  • halten Sie die Banane von der trockenen Heizungsluft fern.

Düngen

Eine Pflanze, die in so kurzer Zeit so viel Blattmasse bildet, braucht auch entsprechend viele Nährstoffe. Düngen Sie die Banane in ihrer Wachstumsphase, insbesondere im Sommer, wöchentlich mit Kübelpflanzen-Dünger. Im Winter ist der Nähstoffbedarf geringer, da das Wachstum ruht. Steht die Staude im Winter warm und sehr hell wird sie weiter wachsen, wenn auch wesentlich langsamer. In diesem Fall, dürfte eine monatliche Düngergabe vollkommen ausreichen.

Überwintern

Bananen in Kübeln, die den Sommer über draußen gestanden haben, sollten schon bei etwa 10 Grad ihren Ausflug ins Freie beenden. Bananenpflanzen, die die unbegrenzte Wurzelfreiheit im Gartenbeet voll ausgekostet haben, müssen die Wurzen jetzt wieder einziehen und zurück in den Kübel wandern. Denn Ensete ventricosum Bananen überwintern am besten im Haus.
Jeder hat eine Vorstellung von einem Traumhaus, das der Zierbanane ist eins mit einem lichtdurchtränkten Wintergarten.

  • Wintergarten ist optimal
  • alternativ Platz in Fensternähe
  • viel Licht
  • möglichst weit weg von der Heizung.
  • Raumtemperatur zwischen 15 und 18 Grad liegen.

Stehen nur wärmere Räume als Winterquartier zur Verfügung, muss besonderes Augenmerk auf die Luftfeuchtigkeit gelegt werden. Besprühen Sie die Banane häufiger mit Wasser.
Im Frühjahr müssen alle Pflanzen, die dunkel gestanden haben langsam an die pralle Sonne gewöhnt werden.

Hinweis:

Je wärmer die Zierbanane überwintert, umso heller muss ihr Standort sein. Gegebenenfalls kann hier mit einer Pflanzenleuchte nachgeholfen werden. Wenn Ihr Badezimmer genügend Platz und Licht bietet, ist es ein wunderbarer Ort für die Banane. Die Luftfeuchtigkeit ist hier, bedingt durch Duschen und Baden, so hoch wie in keinem anderen Wohnraum.

Schneiden

Die Bananenstaude muss nicht geschnitten werden. Schneiden macht eh keinen Sinn, da sie nicht über Äste und Zweige verfügt. Natürlich können einzelne Blätter weggenommen werden. Wenn sie zum Beispiel zerfledert, vertrocknet oder sonst wie unansehnlich geworden sind. Verwenden Sie dafür ein scharfes Messer und schneiden Sie das Blatt nah am Stamm ab. Wenn das Blatt vertrocknet ist, kann es auch vorsichtig mit der Hand von der Pflanze abgezogen werden.

Zierbanane - Ensete ventricosum

Doch was tun, wenn die Pflanze zu groß geworden ist und der vorhandene Platz einfach nicht ausreicht? Die Spitze der Pflanze zu kappen bringt nichts, denn damit würde man ihren Vegetationspunkt, aus dem sich die neuen Blätter bilden, ebenfalls mit entfernen. Sorgen Sie rechtzeitig für neuen Bananennachschub und suchen Sie für die zu groß geratene Banane ein neues Zuhause.

Krankheiten

Bananenstauden sind krankheitsunempfindlich. Wenn sie dennoch nicht vital ausschaut, dürfte es an Pflegefehler liegen.

  • zu viel Nässe an den Wurzeln kann zu Fäulnis führen
  • gelbliche Blätter sind Zeichen für Nährstoffmangel
  • Wassermangel und trockene Luft bewirken braune und vertrocknete Blattränder
  • ist es zu dunkel oder zu nass, folgt Blattverlust

Beseitigen Sie schnell die Pflegefehler bzw. geben Sie der Staude einen geeigneteren Standplatz. So hat sie die Chance sich zu erholen.

Schädlinge

Das ständige Besprühen der Bananenblätter ist zugegebenermaßen etwas lästig, aber absolut erforderlich. Trockene Luft macht es nämlich Spinnmilben besonders leicht, sich über die Pflanze herzumachen. Klein und auf dem ersten Blick unauffällig breiten sie sich in Eiltempo aus und spinnen ihre Netze.

  • befallene Banane von anderen Pflanzen fernhalten
  • eine ausgiebige Dusche kann viele Spinnmilben wegspülen
  • Blätter abschneiden, die schon sichtlichen Schaden davon getragen haben.
  • Pflanze beobachten, ggf. weitere Maßnahmen ergreifen

Wenn die Pflanze durch Pflegefehler geschwächt ist, ist sie für Schildläuse anfällig. Ergreifen Sie sofort geeignete Maßnahmen um die Schädlinge zu stoppen.

Das Ende

Die Lebenszeit der Zierbanane ist zeitlich begrenzt. Auch die beste Pflege kann nicht verhindern, dass sie nach einigen Jahren Kultivierung gelbe Blätter bekommt und abstirbt. Es ist an der Zeit Ade zu sagen. Allerdings kann es vorkommen, dass die Maurelli beim Absterben im Stamm Knoten bildet, die doch noch neue „Kindel“ austreiben. Sobald diese etwa 20 cm gewachsen sind, können Sie etwas Erde auffüllen. Dann bilden diese Triebe Wurzeln aus.

Nach ein paar Wochen kann die Pflanze aus dem Topf rausgeholt und die einzelnen Pflanzen abgetrennt werden, notfalls auch mit dem Messer. Danach werden die Pflanzen in Einzeltöpfe eingepflanzt. Wenn es so nicht klappt: Auch andere Bananensamen bringen schöne Stauden hervor, das tröstet über den Verlust hinweg.

Autor Heim-Redaktion

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