Zebragras, Miscanthus sinensis ‚Strictus‘: Pflege von A – Z
Inhaltsverzeichnis
Zebragras ist ein wunderbarer Sichtschutz, der sich als ausgesprochen pflegeleicht erweist und sogar im Winter noch dekorativ sein kann. Der folgende Ratgeber zeigt, worauf zu achten ist.
Standort
Zebragras hat durch seine gestreiften Blätter eine besonders dekorative Wirkung. Da es eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen kann, dient es unter anderem als Sichtschutz, Schattenspender für andere Pflanzen und Windfang.
Miscanthus sinensis kann zudem ebenso im Freiland, wie im Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse kultiviert werden. In jedem Fall müssen Sie den Standort mit Bedacht wählen. Die folgenden Anforderungen sind zu erfüllen:
- sehr exponierte Stellen vermeiden
- sonnig oder zumindest halbsonnig
- warm
Substrat
Die Erde für Miscanthus sinensis muss verschiedenen Kriterien entsprechen. dabei handelt es sich um diese Punkte:
- durchlässig
- humos
- locker
- lehmig
- mäßig nährstoffreich
- sandig
Ideal ist beispielsweise Bambuserde oder Gräsererde. Diese ist bereits auf die Bedürfnisse der Pflanzen ausgerichtet und erfordert kein weiteres Anmischen. Gerade in der Kübelkultur sollte sie daher zum Einsatz kommen. Eine Alternative ist allerdings auch eine Mischung aus Gartenerde, Sand, reifem Kompost und Kokosfasern.
Gießen
Das Gewächs benötigt reichlich Wasser. Vor allem im Sommer oder bei der Kultur im Kübel. In diesen Fällen kann es sogar notwendig werden, mehrfach täglich zu gießen. Ideal ist weiches, also kalkarmes Wasser zu verwenden und die Pflanze in die unmittelbare Nähe eines Gewässers zu pflanzen. Geeignete Quellen für weiches Wasser sind unter anderem:
- abgestandenes Leitungswasser
- Aquarienwasser
- gefiltertes Leitungswasser
- Teichwasser
- weiches Leitungswasser
Bei Teichwasser und Aquarienwasser muss darauf geachtet werden, dass es unbehandelt ist. Ob das eigene Leitungswasser kalkarm ist, lässt sich beim zuständigen Wasseramt in Erfahrung bringen oder durch einen Test feststellen. Viele Ämter bieten diese Informationen auch online an.
Düngen
Zebragras benötigt aufgrund des schnellen Wachstums und der enormen Höhe ausreichend Nährstoffe. Während der Wachstumsperiode sollte daher eine regelmäßige Düngung erfolgen. Von März bis Ende August oder Anfang September können daher die folgenden Mittel zum Einsatz kommen:
- Gräser-Dünger
- Humus
- Kompost
- Pflanzenjauche
Abhängig von dem jeweiligen Düngemittel muss auch die Häufigkeit und Menge gewählt werden. Spezieller Gräser-Dünger hat den Vorteil, dass die Menge der enthaltenen Nährstoffe genau bekannt ist. Dadurch lassen sich falsche Dosierungen problemlos vermeiden. Unabhängig davon, auf welches Mittel die Wahl fällt, einige Punkte müssen Sie einhalten. Bei diesen handelt es sich um:
- ausreichendes Gießen nach der Nährstoffgabe
- Einstellen der Düngung im Spätsommer
- flüssigen Dünger in das Gießwasser geben
- trockene Düngemittel gut in das Substrat einarbeiten
Eine umfassende Wässerung ist wichtig, damit sich die Nährstoffe gleichmäßig verteilen können und keine chemischen Verbrennungen an den Wurzeln erzeugen. Diese entstehen, wenn die Mineralien punktuell in einer zu hohen Konzentration vorliegen.
Verschnitt
Der Verschnitt oder Rückschnitt sollte einmal jährlich erfolgen. Der beste Zeitpunkt ist direkt nach dem Überwintern und noch bevor die Pflanze erneut austreibt.
Für diese Maßnahme sind nur wenige Schritte erforderlich. Dabei handelt es sich um:
Sauberes Schnittwerkzeuge wählen
Auch wenn es sich um bereits vertrocknete Pflanzenteile handelt, können Schnittflächen als Eintrittspforten für Erreger oder Parasiten dienen. Die Klingen des Schnittwerkzeugs sollten daher vor dem Verschnitt gereinigt werden.
Scharfe Klingen
Ideal für die Maßnahme ist eine scharfe und starke Gartenschere. Sind die Klingen stumpf, wird das Gras eher gequetscht und gerissen als abgeschnitten. Dadurch kann die Pflanze Schaden erleiden.
Radikal kürzen
Bei dem Zurückschnitt sollten die Halme bodennah gekürzt werden. Dadurch haben die neuen Triebe mehr Raum und erhalten mehr Licht. Das begünstigt ein gesundes und starkes Wachstum.
Kübelkultur
Die Pflege der Miscanthus sinensis in der Kübelkultur erfordert etwas mehr Aufwand in Bezug auf die Versorgung. Die Ursache hierfür ist, dass der Pflanze weniger Substrat zur Verfügung steht. Hierdurch sind sowohl geringere Mengen an Nährstoffen als auch Wasser-Reserven vorhanden. Zudem kann schneller Staunässe entstehen.
Achten Sie daher auf die folgenden Punkte:
- ausreichende Wässerung, im Sommer bis zu zweimal täglich
- Drainage im Pflanzgefäß für den Wasserabfluss
- häufigere Düngung aller zwei Wochen, abhängig von dem jeweiligen Mittel
- regelmäßiges Umtopfen aller zwei bis drei Jahre
- Überwinterung in geschützten Bereichen oder mit Wurzelschutz
Die Pflege muss also engmaschiger erfolgen. Vor allem im Sommer, wenn die Temperaturen sehr hoch sind und dadurch die Erde schneller austrocknet, ist häufiges Wässern essenziell. Je größer der Kübel und je mehr Erde der Pflanze zur Verfügung steht, umso mehr Spielraum ist gegeben und desto geringer ist der Aufwand.
Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Pflanzgefäß mit großem Volumen mehr Standsicherheit bietet. Zudem ist auch ein höherer Schutz gegen das vollständige Durchfrieren gegeben.
Überwintern
Das gestreifte Gras ist im Freiland winterhart bis zu -20 Grad Celsius. Das gilt allerdings nur dann, wenn es bereits im Frühjahr gepflanzt wurde und gut angewachsen ist. Anderenfalls sollte ein zusätzlicher Schutz rund um das Gewächs aufgebracht werden. Dabei kann es sich beispielsweise um Stroh, Reisig oder Mulch handeln. Auch Gartenvlies ist eine mögliche Alternative. Bei der Kübelkultur empfiehlt es sich, das Pflanzgefäß mit Schutzvlies zu umwickeln und von unten zu isolieren. Hierfür eignet sich unter anderem eine Platte aus Styropor oder eine Europalette, die den direkten Kontakt zum Untergrund vermeidet.
Darüber hinaus müssen Sie in beiden Fällen die folgenden Kriterien beachten:
- an geschützten Standort verbringen
- Austrocknen vermeiden
- Düngung im Sommer einstellen
- nur an frostfreien Tagen wässern
Krankheiten & Schädlinge
Das gestreifte Gras mit der beeindruckenden Höhe ist an sich robust und wenig anfällig. Krankheiten treten nicht auf, solange es nicht zu Staunässe oder zum Austrocknen kommt. Schädlinge, wie Läuse, finden sich ebenfalls nur ausgesprochen selten. Selbst wenn sie das Gewächs befallen, richten sie in der Regel nur wenig Schaden an und verschwinden auch ohne Maßnahmen wieder. Hausmittel, wie beispielsweise Seifenlauge, verdünnte Milch aber auch Gelbtafeln oder natürliche Fressfeinde können bei Bedarf zum Einsatz kommen.
Pflegefehler
Pflegefehler können hingegen durchaus auftreten. Die häufigsten Probleme sind:
Fehlender Verschnitt
Bleibt der Rückschnitt aus, können die vertrockneten Blätter im Frühjahr nach und nach verfaulen. Die dafür verantwortlichen Keime breiten sich gegebenenfalls auch auf die jungen Triebe aus.
Staunässe
Zwar müssen die Pflanzen regelmäßig und reichlich gegossen werden, Staunässe ist aber dringend zu vermeiden. In Pflanzgefäßen kann dem durch eine Drainageschicht vorgebeugt werden. In der Nähe von Gewässern ist ebenfalls auf einen guten Abfluss zu achten. Hierfür kann beim Einsetzen der Gewächse eine Schicht aus Kies eingebracht werden, die die Wurzeln vom nassen Erdreich trennen.
Verdichtetes Substrat
Die Wurzeln des Zebragrases benötigen einen lockeren und durchlässigen Boden. Durch Sand und Kokosfasern kann dieses Ziel erreicht werden.
Zu wenig Nährstoffe
Eine fehlende Versorgung mit Dünger sorgt vor allem im Kübel schnell für ein verzögertes Wachstum und eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen.