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Zamia-Arten: Furfuracea, Pumila, Fairchildiana – Pflege-Tipps

Zamia furfuracea
Quelle: Mokkie, Cardboard Palm (Zamia furfuracea) 1, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Sie repräsentieren mit ihrem palmähnlichen Habitus die unnachahmliche Schönheit der Natur und faszinieren mit einer mehr als 200 Millionen Jahre andauernden Geschichte. Zamia begeistern Hobbygärtner als spektakuläre Kübelpflanze im Wintergarten oder dienen als historischer Blickfang in Wohnräumen.

Dank ihrer unvorstellbar langen Evolution haben alle Zamia-Arten eine legendäre Robustheit entwickelt, die insbesondere ungeübten Anfängern die Freude am Gärtnern näher bringt. Die folgenden Pflege-Tipps zeigen auf, wie unkompliziert die populären Exoten Furfuracea, Pumila und Fairchildiana zu kultivieren sind.

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Zamia Furfuracea

Sie ist der Überlebenskünstler unter den Zamia-Arten. Die bis zu 2 Meter hohe Furfuracea beweist ihre Widerstandsfähigkeit seit jeher am Golf von Mexiko, wo sie in rauen, mageren Regionen gedeiht. Sie besticht mit eleganten Blättern an mächtigen Wedeln, die – im Gegensatz zu ihren Artgenossen – in der Spitze abgerundet sind. Das hat den Vorteil, dass sie trotz der sehr harten Blätter auch an stärker frequentierten Plätzen positioniert werden kann, ohne bei jeder Berührung unangenehm aufzufallen. Darüber hinaus übertrifft sie an Wuchsgeschwindigkeit vergleichbare Palmfarne, da sie bereits in jungen Jahren Blüten zu entwickeln vermag. Um die folgenden Aspekte dreht sich ihre Pflege:

  • heller bis halbschattiger Standort, nach einer Abhärtung auch vollsonnig
  • Temperaturen nicht unter 12 °C
  • durchlässiges Substrat, mager und mit mineralischer Komponente
  • im Sommer ein Mal pro Woche durchdringend gießen, ohne Staunässe zu verursachen
  • im Winter nur schlückchenweise wässern
  • von April bis September alle 2-3 Wochen Kakteendünger verabreichen

Den Sommer verbringt Zamia Furfuracea gerne an der frischen Luft auf dem Balkon. Zuvor sollte sie schrittweise an die direkte Sonneneinstrahlung gewöhnt werden.

Tipp:

Damit Zamia eine harmonische Silhouette entwickeln, muss der Lichteinfall von allen Seiten gleichmäßig sein. Eine aufgehängte Pflanzenlampe verhindert im Zweifel unerwünschtes asymmetrisches Wachstum.

Zamia Pumila

Diese Zamia-Art gedeiht buschig verzweigt, wobei sie mit einer Höhe von 1 Meter vergleichsweise klein bleibt. Der Stamm befindet sich nicht sichtbar im unterirdischen Bereich in Form einer Pfahlwurzel. Beheimatet im tropischen Florida, bevorzugt Pumila ein feucht-warmes Klima, sodass sie sich im Wintergarten oder Bad gut aufgehoben fühlt. Sind die spitz zulaufenden Blätter erst einmal ausgehärtet, sollte sie so aufgestellt sein, dass sich ausreichend Freiraum um sie herum befindet. Ansonsten beeinträchtigt diesem Palmfarn die Freude über die herrliche Silhouette mit schmerzhaften Pieksern, kommt ihr ein Bewunderer zu nahe. Die wesentlichen Faktoren in der Pflege sind rasch abgehandelt:

  • halbschattige Lage ohne pralle Sonneneinstrahlung
  • Temperaturen nicht unter 15 °C
  • hohe Luftfeuchtigkeit von mehr als 70 Prozent
  • gute Gartenerde als Substrat, angereichert mit Torf, Sand oder Perlite
  • im Sommer regelmäßig und zurückhaltend gießen
  • die Erde muss zwischen den Wassergaben gut antrocknen
  • im Winter nur so viel gießen, dass Pumila nicht austrocknet

Der Bedarf an Nährstoffen bewegt sich auf niedrigem Niveau. Düngen Sie ein oder zwei Mal pro Monat mit verdünntem Grünpflanzendünger, reicht diese Menge vollkommen aus. Im Verlauf der winterlichen Ruhe kann auf die Gabe von Dünger verzichtet werden.

Tipp:

Wird der Untersetzer mit Kieselsteinen und Wasser gefüllt, schafft diese Maßnahme eine höhere Luftfeuchtigkeit für Zamia-Arten. Ein sanfter Sprühnebel mit gesammeltem Regenwasser ist bei tropischen Palmfarnen stets willkommen.

Zamia Fairchildiana

Diese Zamia-Art tummelt sich im Unterwuchs der Regenwälder von Panama und Costa Rica. Fairchildiana wartet auf mit einem stabilen Stamm, der sich mehrere Meter in die Höhe streckt. Gleichwohl verweilt sie dabei im Schutz hoher Blätterbaldachine der Urwaldriesen. Somit sind die wesentlichen Prämissen für eine gelungene Pflege definiert:

  • halbschattige bis schattige Lage, gerne mit Morgen- oder Abendsonne
  • Luftfeuchtigkeit von mehr als 80 Prozent
  • Temperaturen vorzugsweise von 18 bis 28 °C
  • während der Vegetationsphase reichlich gießen mit Abtrocknungsphasen
  • im Winter nicht austrocknen lassen bei kühleren Temperaturen um 15 °C
  • während des Wachstums wöchentlich düngen
  • bei warmer Überwinterung monatlich verdünnten Flüssigdünger verabreichen

Für die Vitalität von Zamia Fairchildiana ist die hohe Luftfeuchtigkeit von höchster Relevanz. Ein handelsüblicher Luftbefeuchter sorgt hier für Abhilfe. Befindet sich im Raum ein Aquarium, ist das ideal.

Zamia-Arten umtopfen

Im zeitlichen Abstand von 3 bis 4 Jahren ist in der Regel der Wechsel in ein größeres Pflanzgefäß erforderlich. Im Anschluss an die winterliche Ruhepause öffnet sich das ideale Zeitfenster für diese Pflegemaßnahme. Wichtig zu beachten ist, dass der neue Kübel über einen Wasserablauf im Boden verfügt und nur wenige Zentimeter größer ist als das bisherige Gefäß.

  • eine Drainage aus Tonscherben über der Bodenöffnung beugt Staunässe vor
  • darüber ein wasser- und luftdurchlässiges Vlies ausbreiten, damit Erdkrümel sie nicht verstopfen
  • eine erste Lage des adäquaten Substrats einfüllen und mit der Faust ein wenig verdichten
  • die Zamia austopfen und von verbrauchter Erde befreien
  • mittig einpflanzen im neuen Kübel, exakt so tief wie bisher
  • großzügig angießen mit zimmerwarmem Wasser

Die gesamte Prozedur erfordert eine sensible Handhabung der Wurzeln, da diese sehr leicht abbrechen. Wichtig zu beachten ist das Tragen von Handschuhen, da Palmfarne verschiedene Giftstoffe enthalten, die Allergien auslösen und Hautreizungen verursachen können.

Vermehren

Während die Pflege von Zamia-Arten gut zu handhaben ist, erweist sich die Vermehrung als unerwartet kompliziert. In der Regel gilt die Aussaat als die erfolgversprechendste Methode, wobei diese mit einem gehörigen Maß an Geduld verbunden ist. In Anbetracht der recht kostspieligen Anschaffung einer fertigen Pflanze, ist es immerhin einen Versuch wert. Geeignetes Saatgut bietet der Fachhandel an. Je frischer die Samen, desto rascher werden sie keimen. So gehen Sie vor:

  1. Samen mit einer Feile aufrauen und für 2-3 Tage im lauwarmem Wasser einweichen.
  2. Anzuchttöpfe füllen mit magerer Saaterde, Torf-Sand oder Kokosfasern.
  3. Je Topf 1 Samen in das Substrat einsetzen bis zu einer Tiefe von 1-2 cm.
  4. Die Aussaat anfeuchten mit Wasser aus der Sprühflasche oder von unten gießen.

Um die Samen in Keimlaune zu versetzen, ist ein beheizbares Zimmergewächshaus unverzichtbar. Am halbschattigen Platz ohne prallen Sonnenschein, ist eine Keimtemperatur von 30 bis 35 °C erforderlich. Während der folgenden Wochen und Monate darf das Substrat nicht austrocknen. Damit sich im feucht-warmen Mikroklima des Treibhauses kein Schimmel bildet, wird täglich kurz gelüftet. Je niedriger die Temperaturen, desto länger zieht sich die Keimung hin. Glücklich die Hobbygärtner, die nach etlichen Jahren an ihrer Zamia einen Ableger im Wurzelbereich entdecken. Dabei handelt es sich um vollständig ausgebildete Pflanzen in Miniformat, auch Kindel genannt. Sie werden mit einem scharfen Messer abgetrennt und im kleinen Topf eingepflanzt. Da sie über alle Eigenschaften einer adulten Zamia verfügen, werden sie entsprechend gepflegt.

Schneiden

Die spezielle Wuchsform von Zamia-Arten signalisiert auf den ersten Blick, dass ein Rückschnitt nicht zum Pflegeprotokoll zählt. Einzig verwelkte Wedel machen den Einsatz der Gartenschere erforderlich. Alle Palmfarne gehen nach einem uralten Ritual vor. Während ein neuer Wedel gedeiht, stirbt zugleich das älteste Exemplar der Pflanze ab. Erst wenn dieses vollkommen verdorrt ist, wird geschnitten.

Fazit der Redaktion

Früher oder später erfasst die Faszination der einzigartigen Zamia-Arten jeden Hobbygärtner, unabhängig von seinem Erfahrungsschatz. Ob Sie nun Furfuracea, Pumila oder Fairchildiana favorisieren; sie alle punkten mit einer robusten Konstitution, die sich über mehr als 200 Millionen Jahre entwickelte. Bieten Sie diesen exotischen Zeitzeugen einen warmen, hellen Platz im Wintergarten oder Wohnraum, ist ein wesentlicher Faktor in der Pflege bestens erfüllt. Im Sommer ausreichend und im Winter zurückhaltend gewässert, verwöhnt mit ein wenig Dünger im Sommer, so locken Sie die atemberaubende Schönheit dieser Relikte aus prähistorischer Zeit hervor.

Wissenswertes zur Zamia in Kürze

Zamia furfuracea

  • Zamia furfuracea fällt durch den bodenförmigen Wuchs auf. Er stammt ursprünglich aus Mexiko. Dort wächst er ausschließlich auf Sandboden.
  • Die Blätter sind immergrün. Sie sind im Winter dunkler als im Sommer.
  • Im Gegensatz zu anderen Palmfarnen ist das Blatt von Zamia furfuracea nicht spitz auslaufend. Besonders auffällig sind die Blütenstände und Zapfen.
  • Zamia furfuracea benötigt einen lockeren, durchlässigen Boden.
  • Eine Drainage am Topfboden ist empfehlenswert, damit alles überflüssiges Wasser gut abließen kann.
  • Ideal ist ein Substratgemisch aus reichlich Torf, etwas Gartenerde, Rinde und wenig Kompost.
  • Die Pflanze mag einen hellen und ganzjährig warme Standort. Man gießt so, dass der Pflanzballen gut durchwässert ist.
  • Überschüssiges Wasser muss entfernt werden. Bis zur nächsten Wassergabe muss die Erde gut abgetrocknet sein.
  • Gedüngt wird alle zwei bis drei Wochen. Der Dünger sollte neben Stickstoff vor allem Kalium enthalten.
  • Die Vermehrung von Zamia furfuracea erfolgt durch Aussaat.

Zamia pumila

  • Zamia pumila ist ein rundlicher Strauch von mittlerer Größe. Sie können etwa einen Meter hoch werden.
  • Dieser Palmfarm wächst sowohl in die Höhe, als auch in die Breite.
  • Im Sommer kann man die Pflanze ins Freie bringen, aber erst, wenn kein Spätfrost mehr droht.
  • Zamia pumila benötigt einen hellen Standort, verträgt aber keine direkte Sonneneinstrahlung, außer Morgen- und Abendsonne.
  • Am besten ist ein heller, halbschattiger Platz. Das Pflanzsubstrat muss locker und durchlässig sein.
  • Eine Drainage am Topfboden ist empfehlenswert.
  • Etwa alle zwei bis drei Jahre wird umgetopft.
  • Der Palmfarm sollte regelmäßig gegossen werden, aber nicht zu viel. Man lässt die Erde immer erst gut abtrocknen, bevor man wieder gießt.
  • Ideal ist, sehr durchdringend zu gießen, so dass der gesamte Pflanzballen gut durchfeuchtet ist.
  • Überschüssiges Wasser muss unbedingt entfernt werden. Nasse Füße führen zu Wurzelfäulnis.
  • Bei großer Hitze muss man natürlich etwas öfter gießen. Der Pflanzballen sollte nicht austrocknen.
  • Gedüngt wird mit einem Dünger, der hauptsächlich Stickstoff und Kalium enthält. So wird das Wachstum der neuen Triebe gefördert.
  • Man düngt alle zwei bis drei Wochen.
  • Die Vermehrung der Zamia pumila erfolgt durch Aussaat.

Zamia fairchildiana

  • Zamia fairchildiana ist ein Palmfarn, der einen richtigen Stamm von bis zu zwei Meter Höhe entwickelt.
  • Diese Pflanze stammt aus Panama und Costa Rica und wächst unter guten Bedingungen recht schnell.
  • Es ist eine beliebte Topf- bzw. Kübelpflanze.
  • In seiner natürlichen Umgebung steht die Pflanze in feuchten Niederungen tropischer und subtropischer Wälder.
  • Zamia fairchildiana mag einen hellen und warmen Standort. Pralle Sonne kann die Pflanze nicht gut vertragen.
  • Ein halbschattiger bis schattiger Standort mit etwas Morgen- und Abendsonne ist ideal.
  • Sie mag eine hohe Luftfeuchtigkeit. Zamia fairchildiana benötigt mehr Feuchtigkeit als andere Zamia-Arten.
  • Das Pflanzsubstrat sollte ständig leicht feucht gehalten werden.
  • Man gießt regelmäßig und düngt während der Wachstumszeit alle zwei bis drei Wochen mit einem Stickstoff/Kaliumdünger.
  • Die Wurzeln dürfen nie austrocknen. Vermehr wird Zamia fairchildiana durch Samen, das ist aber nicht einfach.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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