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Petersilienwurzel: Anbau und Pflege der gesunden Wurzelpetersilie

Petersilienwurzel
Yelkrokoyade, Petroselinum crispum var. tuberosum, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Die Wurzelpetersilie (Petroselinum crispum subsp. Tuberosum) ist wie die herkömmliche Petersilie zweijährig, jedoch im Gegensatz zu dieser zudem winterhart. Sie wächst krautig und bildet im zweiten Jahr einen holen und leicht gerillten Blütenstängel. Dieser kann eine Höhe von bis zu 90 Zentimetern erreichen und trägt gelbgrünliche Doldenblüten, welche im Juni und Juli blühen. Jedoch sind nicht die Blüten das Außergewöhnliche an dieser Pflanze, sondern ihre Pfahlwurzeln, welche sie im ersten Jahr bildet.

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Allgemeine Informationen und Besonderheiten

Die Rüben sind äußerst beliebt in der heimischen Küche und zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • sie sind kegelförmig und laufen nach unten spitz zu
  • sie werden 15 bis 20 cm lang
  • und haben einen Durchmesser von bis zu 5 cm
  • weißgelbliche Verfärbung
  • quer verlaufende braune Ringe
  • weißes Fruchtfleisch
  • kräftiger, würziger Geschmack
Tipp:

Die Petersilienwurzel eignet sich hervorragend zum Würzen von Suppen oder Gemüseeintöpfen. Sie kann sowohl geschält als Rohkost verzehrt oder geraffelt in Rohkostsalaten verzehrt werden.

Der Anbau

Die Knollenpetersilie gedeiht am besten an einem warmen und sonnigen Standort, sie kommt jedoch auch an einem halbschattigen Plätzchen zurecht. Das Substrat sollte unbedingt nährstoff- und humusreich sowie tiefgründig und kalkhaltig sein. Für den Anbau eignen sich am besten frische Lehmböden. Zu stark verdichtete oder steinige Böden sind hingegen nicht empfehlenswert, da diese zu einer Deformierung der Wurzeln führen können. Beim Anbau gilt es zudem eine ausreichende Fruchtfolge einzuhalten, denn die Wurzelpetersilie ist mit sich selbst und anderen Doldenblütlern unverträglich. Sie sollte deswegen erst nach drei Jahren wieder am gleichen Platz ausgesät werden. Bei der Wahl der Nachbarpflanzen gilt es zudem, Folgendes zu beachten:

  • gute Nachbarn: rote Bete, Spinat, Hülsenfrüchte
  • schlechte Nachbarn: generell Doldenblütler (Anis, Fenchel, Dill), Kopfsalat, Estragon
  • gute Vorfrüchte: Tomaten, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Radieschen
  • schlechte Vorfrüchte: Koriander, Möhren, Sellerie

Die Aussaat

Die Aussaat erfolgt in der Regel im März beziehungsweise im April, denn zu dieser Zeit kann die winterliche Bodenfeuchte noch ausgenutzt werden. Wird zu einem späteren Zeitpunkt ausgesät, kann dies zulasten der Wurzeln sein. Denn diese fallen meist kleiner aus, was sich wiederum in einem geringeren Ernteertrag bemerkbar macht. Die Aussaat erfolgt direkt in das Gemüsebeet, wobei dieses hierfür vorbereitet werden muss.

Zunächst wird der Boden mithilfe eines Spatens oder einer Grabegabel aufgelockert. Danach werden größere Erdbrocken zerkleinert und etwaiges Unkraut entfernt. Anschließend wird der Boden mit einer Harke oder einem Grubber geglättet. Nun wird eine etwa ein bis zwei Zentimeter dicke Schicht Kompost auf dem Boden verteilt und leicht hineingearbeitet. Das Erdreich ist somit ideal für die Aussaat vorbereitet, welche sich wie folgt gestaltet:

  • Samen etwa 1 bis 2 cm tief in die Erde setzen
  • mit einer dünnen Erdschicht bedecken und leicht andrücken
  • vorsichtig mit handwarmem Wasser angießen
  • idealerweise mit einer feinen Brause
  • damit die Erde nicht weggeschwemmt wird

Keimung der Samen

Die Keimdauer beträgt in der Regel zwei bis vier Wochen, wobei die Keimung sehr unregelmäßig ist. Die optimalen Bedingungen herrschen, wenn der Boden eine Temperatur von etwa 6 Grad hat und die Umgebungstemperatur zwischen 7 und 20 Grad beträgt. Um die Keimung optimal zu unterstützen, gilt es, Folgendes zu beachten:

  • den Boden immer gleichmäßig feucht halten
  • am besten morgens oder nachmittags gießen
  • ist es zu trocken, verlieren die Samen ihre Keimkraft und gehen nicht auf
  • immer wieder das Unkraut entfernen
  • sonst überwächst dieses die Keimlinge
Tipp:

Da die Samen unregelmäßig keimen, empfiehlt es sich, Radieschen als Markiersatz zu setzen. Diese keimen sehr rasch und ermöglichen dadurch das bedenkenlose Auflockern der Erde, ohne die Keimlinge zu schädigen.

Die Pflege

Petersilienwurzel - Wurzelpetersilie
User:MarkusHagenlocher, Wurzelpetersilie Wurzel, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Die Wurzelpetersilie zählt zu den Mittelstarkzehrern und hat einen dementsprechend mittleren Nährstoffbedarf. Eine Grunddüngung des Bodens vor der Aussaat ist meist ausreichend, insbesondere dann, wenn auf dem Standort zuvor Hülsenfrüchte kultiviert wurden. Ein weiterer essenzieller Aspekt der Pflege ist das regelmäßige Entfernen des Unkrauts, denn die Wurzelpetersilie ist nicht sonderlich konkurrenzstark. Wenngleich die Pflanze relativ genügsam ist, hat sie besondere Ansprüche an die Wasserversorgung. Daher gilt es, beim Gießen, Folgendes zu beachten:

  • insbesondere in der Wachstumsphase reichlich gießen
  • diese ist von Anfang bis Mitte Juni
  • in dieser Zeit den Boden bis auf 10 cm Tiefe auf Trockenheit kontrollieren
  • der Boden darf jedoch auch nicht zu nass sein
  • Staunässe ist in jedem Fall zu vermeiden
  • gegossen wird von unten und nicht über die Blätter
  • der beste Zeitpunkt hierfür ist morgens
  • denn das Gießwasser kann dadurch schneller abtrocknen

Die Ernte

Die Ernte erfolgt in der Regel von Oktober bis November, wobei diese auch den ganzen Winter über möglich ist. Wird die Wurzelpetersilie in den Wintermonaten geerntet, ist es ratsam, die Pflanze mit Reisig oder Laub abzudecken. Die Ernte der Rüben ist relativ simpel und gestaltet sich wie folgt:

  • Boden entlang der Reihe auflockern
  • hierfür eine Grabegabel oder einen Spaten verwenden
  • Rübe mitsamt dem Laub aus dem Boden ziehen
  • grob von den Erdresten befreien
  • und das Kraut entfernen
  • die Rübe jedoch nicht waschen
  • denn das beeinträchtigt die Haltbarkeit

Die Lagerung und Konservierung

Grundsätzlich können die Wurzeln bis zur Verwendung im Boden bleiben und erst bei Bedarf ausgegraben werden. Wer die Rüben allerdings erntet, sollte diese keinesfalls waschen, da dadurch die Haltbarkeit beeinträchtigt wird. Einzelne Exemplare werden zunächst vom Laub entfernt, indem dieses abgedreht wird. Die Rübe wird nun in ein Papier gewickelt und an einem dunklen und luftigen Ort gelagert. Die Haltbarkeit bei dieser Methode liegt bei rund drei Wochen. Für größere Mengen empfiehlt sich die Lagerung in einer Kiste mit Sand. Diese wird kühl gelagert, wobei die Temperatur nicht über 2 Grad schreiten darf. Dadurch ist eine Haltbarkeit von etwa 6 Monaten gewährleistet. Eine weitere Alternative stellt die sogenannte Erdmiete dar: Hierbei handelt es sich um Erdloch, in dem gesundes und unbeschädigtes Gemüse gelagert wird. Wer sich für die Erdmiete entscheidet, geht am besten wie folgt vor:

  • eine 30 cm tiefe Grube ausheben
  • am Boden und an den Seiten ein engmaschiges Drahtgeflecht auslegen
  • dieses schützt vor Wühlmäusen
  • anschließend eine Drainageschicht einlegen
  • hierfür eignet sich Kies oder Sand
  • darauf eine Schicht Stroh legen
  • das Laub der Rüben bis auf einige Herzblätter abtrennen
  • Wurzeln auf dem Stroh verteilen
  • zum Schluss eine 10 cm dicke Erdschicht darauf geben
Tipp:

Es ist möglich, mehrere Schichten Gemüse übereinander zu lagern!

Die Überwinterung

Die Knollenpetersilie ist winterhart und kommt problemlos mit den niedrigen Temperaturen in den Wintermonaten zurecht. Einzig, wenn es besonders kalt ist, sollten die Pflanzen mit einem Winterschutz ausgestattet werden. Hierfür eignet sich beispielsweise Stroh, Reisig oder Laub.

Mögliche Krankheiten

Die Gesundheit der Pflanze hängt von vielerlei Faktoren ab, denn sowohl das aktive Bodenleben als auch die zur Verfügung stehenden Nährstoffe sind essenziell hierfür. Ebenso spielen die klimatischen Verhältnisse sowie die Pflege eine enorme Bedeutung in Bezug auf die Verfassung der Wurzelpetersilie. Die Gesundheit der Pflanzen kann zudem durch die Beibepflanzung guter Nachbarn unterstützt werden. Dennoch kann es vorkommen, dass die Knollenpetersilie erkrankt. Zu den am häufigsten vorkommenden Krankheiten zählen:

Magnesiummangel

  • Symptome: gelbe Verfärbungen an den Blättern
  • Maßnahme: Magnesium zuführen, beispielsweise Urgesteinsmehl
  • vorbeugend: weniger gießen und Wasserabfluss ermöglichen

Rote Blattverfärbungen

  • entsteht durch dauerhaft zu hohe Bodenfeuchtigkeit

Blattfleckenkrankheit (Septoria)

  • wird durch Pilze hervorgerufen
  • Symptome: braune, rote oder gelbliche Flecken an den Blättern
  • Maßnahme: beschädigte Pflanzenteile entfernen, jedoch nicht kompostieren
  • bei großflächigem Befall muss die gesamte Pflanze vernichtet werden
  • vorbeugen: ausreichend Pflanzabstand, fachgerechte Pflege (Düngung, Gießen) beachten

Schwarzfäule

  • Symptome: Kraut färbt sich braun und fault, schwarze Flecken an den Wurzeln
  • Maßnahme: Betroffene Pflanzen vernichten
  • vorbeugend: Fruchtfolge einhalten und stickstoffbetonte Düngung vermeiden

Schädlinge

Petersilienwurzel - Wurzelpetersilie
Frank C. Müller, Petersilienwurzel fcm, bearbeitet, CC BY-SA 3.0

Die Wurzelpetersilie wirkt anziehend auf vielerlei Schädlinge, deren Befall jedoch meist abgewehrt oder vorgebeugt werden kann. Blattläuse machen sich beispielsweise durch vergilbte und gekräuselte Blätter bemerkbar. Diese können jedoch meist mit einem scharfen Wasserstrahl weggespült werden. Kleine Löcher in den Blättern lassen hingegen auf Erdflöhe schließen. Deren Larven fressen zudem die Wurzeln, wodurch insbesondere Jungpflanzen bedroht sind.

Die Erdflöhe lassen sich jedoch relativ simpel vertreiben, indem mit einem Besen gekehrt wird. Denn durch die dadurch aufkommende Unruhe sind die Erdflöhe meist so durcheinander, dass sie nicht mehr zurückfinden. Zudem lässt sich der Befall von Erdflöhen durch einen feuchten Boden vorbeugen, da diese bevorzugt bei trockener Witterung erscheinen. Die Knollenpetersilie wird zudem oftmals von diesem Ungeziefer heimgesucht:

Möhrenfliegen

  • Symptome: rötlich verfärbtes Kraut, dieses stirbt in weiterer Folge ab
  • Maßnahme: Betroffene Pflanzen entsorgen
  • vorbeugen: Gewächse mit einem Insektenschutzvlies abdecken

Wurzelgallenälchen (Nematoden)

  • Symptome: rötlich verfärbte Blattränder und Vergilbung der Blätter
  • Maßnahme: Befallene Pflanze entsorgen, nicht kompostieren!
  • vorbeugen: Mischkultur mit Tomaten, Rettich, Ringelblumen, Tagetes

Selleriefliegen

  • Symptome: silbrig-glänzendes Flecken auf den Blättern, die Blätter vertrocknen
  • Maßnahme: angefressene Blätter und Larven entfernen
  • mit einem Kalkdünger düngen
  • vorbeugen: Mischkultur mit Kohl, insbesondere Karfiol, Brokkoli, Kopfkohl

Gierschblattlaus

  • befällt Blätter und kann Viren übertragen
  • Symptome: Blätter vergilben und kräuseln sich ein
  • Maßnahme: kaliseifenhaltiges Pflanzenschutzmittel spritzen
  • vorbeugen: pflanzenstärkendes Mittel verabreichen

Fazit

Die Wurzelpetersilie ist eine relativ genügsame Pflanze, deren Anbau einen vergleichsweise geringen Pflegeaufwand erfordert. Sie ist zudem winterhart und erfreut den Hobbygärtner ganzjährig mit ihren würzigen Rüben.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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