Wühlmäuse aus dem Garten ohne Gift vertreiben – so geht’s!
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Wenn sich eine Wühlmaus im eigenen Garten zeigt, dann kann diese schnell zur Plage werden. Denn ist genügend Futter für sie vorhanden, lässt sie sich schnell häuslich nieder. Zu der bevorzugten Nahrung des Vegetariers gehören vor allem alle Zwiebelblumen wie Tulpen oder Narzissen. Aber auch Wurzeln oder Rinde von Bäumen, Nutzpflanzen und attraktive Rosen gehören zu ihrer bevorzugten Nahrung. Hat es sich also eine Wühlmaus im Garten gemütlich gemacht, sollte diese schnell wieder vertrieben werden. Hierzu gibt es einige Mittel und Wege, die auch ohne Gift auskommen.
Wühlmaus erkennen
Bilden sich im Garten vermehrt Erdhügel, dann kann es sich hierbei entweder um den geschützten Maulwurf oder aber auch um eine Wühlmaus handeln. Die Erdhügel der Wühlmäuse unterscheiden sich jedoch vom Maulwurfshügel insoweit, dass sie einen Ausgang seitlich besitzen. Der Schädling selbst ist etwa 10 bis 20 cm groß und besitzt ein schwarzes, rotbraunes oder braungraues Fell. Gerade ein leichter bis mittelschwerer Gartenboden ist das ideale Umfeld für die Wühlmäuse.
Die ersten Schritte
Als erstes, nachdem Wühlmaushügel im Garten festgestellt wurden, sollten diese darauf untersucht werden, ob sie noch bewohnt sind. Dies kann mit der Hilfe der sogenannten Verwühlprobe festgestellt werden. Um die unterirdischen Gänge ausfindig zu machen, kann Wühlmausgras eingesetzt werden. Dieses wird angezündet und entwickelt so einen starken Rauch. Laut Handel sollen hiervon die Tiere bereits vertrieben werden. Der Nebeneffekt ist allerdings, dass überall dort, wo die Gänge unterirdisch laufen, Rauch aus der Erde austritt. Dann wird wie folgt vorgegangen:
- Gänge gehen von den Hügeln unterirdisch ab
- diese etwa auf 30 cm Länge freilegen
- sind sie noch bewohnt wieder zuschütten
- gleichzeitig kann hier auch direkt eine Lebendfalle zum Einsatz kommen
- den Eingang vom Hügel zuschütten oder zerstören
- bei einem bewohnten Hügel, wird dieser von der Wühlmaus schnell wieder aufgebaut
Der passende Zeitpunkt
Natürlich können Wühlmäuse das ganze Jahr über vertrieben werden, doch der passende Zeitpunkt hierfür ist vom Herbst über den Winter bis zum Frühjahr. Denn in diesen Monaten findet das Tier weniger Nahrung, einen Winterschlaf hält sie jedoch nicht und ist weiterhin aktiv. So werden in dieser Zeit auch gerne Köder angenommen, die ausgelegt werden können. Aber natürlich können alle ergriffenen Maßnahmen, um die Wühlmäuse ohne Gifteinsatz zu vertreiben, auch in den Sommermonaten vorgenommen werden.
Mit Geruch vertreiben
Die Schädlinge besitzen eine sehr feine Nase und manche Gerüche verabscheuen sie sogar. Gerade auch der menschliche Geruch oder der Geruch von Haustieren, wie Hunden oder Katzen kann die Wühlmäuse vertreiben. Und auch einige Pflanzen verströmen einen Geruch, den die kleinen Tiere gar nicht mögen. Daher sollte bei der Vertreibung durch Geruch wie folgt vorgegangen werden:
- menschliche und tierische Haare nutzen
- diese in Büscheln in den Eingang des Hügels stecken
- Tunnel von oben öffnen und ebenfalls mit Haarbüscheln bestücken
- gleichzeitig helfen auch Blätter oder Zweige von Pflanzen
- hierzu Fichten-, Walnuss- oder Kampferteile nutzen
- Jauche aus Holunder, Brennnesseln oder Fichten
- diese Mischung direkt in die Gänge schütten
- Fischabfälle in die Gänge geben
- auch den Geruch von Bier mögen die Tiere nicht
- daher helfen leere, in die Gänge gestülpte Bierflaschen
Mit Lärm vertreiben
Wühlmäuse haben es in ihren Umfeld gerne ruhig. Daher wird ein Garten mit häufig spielenden Kindern oft gar nicht heimgesucht. Gibt es in der Familie keine Kinder, die Krach machen können, dann muss dies der Gartenbesitzer selbst in die Hand nehmen. Täglich länger im Garten stampfen, kann die kleinen Tiere schon vergraulen. Wer hierzu keine Zeit und Lust hat, kann auch andere Lärmquellen nutzen:
- effektiv ist ein mechanischer Wecker
- dieser wird aufzogen in einer Plastiktüte in einen der Gänge gelegt
- ebenso effektiv sind mehrere Eisenstangen, die in die Erde gerammt werden
- hier mehrmals täglich mit einem Hammer gegenschlagen
- alternativ hierzu bietet der Handel den Maulwurf- oder Wühlmausschreck an
- diese geben hohe Töne ab, die den Tieren in den Ohren schmerzen
- nach Händlerangaben einsetzen
Natürliche Feinde
Wenn die Wühlmäuse auf dem Land in einem Garten ihr Unwesen treiben, dann sind hier bereits natürliche Feinde vorhanden. Denn Greifvögel ziehen eher außerhalb der großen Städte ihre Runden am Himmel auf der Suche nach Nahrung. Um diese Vögel auch in den eigenen Garten zu locken, bietet es sich an, diesen einen Platz zum Beispiel in Form einer Sitzstange, anzubieten. Weitere natürliche Feinde sind:
- Mauswiesel
- Hermelin
- Katzen
- mit einer Errichtung eines Holzhaufens werden Wiesel angelockt
Lebendfalle einsetzen
Die Lebendfalle ist eine gute Möglichkeit, die kleinen Plagegeister einzufangen und weit entfernt wieder auszusetzen. Im Gegensatz zu den vertriebenen Wühlmäusen, die sich noch in der Nähe befinden und zurückkehren könnten, sind die eingefangenen und ausgesetzten Tiere ein für alle Mal aus dem eigenen Garten verband. Doch für die Lebendfalle ist größte Sorgfalt geboten, damit kein menschlicher Geruch an ihr haftet. Denn in einem solchen Fall werden die Tiere nicht in die Nähe kommen und auch die Köder können sie dann nicht ablocken. Daher sollten von Anfang an Gummihandschuhe getragen werden Auch mit den Armen oder sonstigen Körperteilen dürfen die Falle sowie die Köder nicht in Berührung kommen. Ansonsten ist beim Auslegen der Falle folgendes zu beachten:
- in der Regel handelt es sich um ein Rohr
- ist im gut sortierten Handel erhältlich
- hiervon werden zwei in einen Gang eingesetzt
- an jedem Austrittsloch am Ende des Ganges
- so geht die Maus, egal von welcher Seite sie kommt, auf jeden Fall in die Falle
- die Lebendfalle vorher mit Möhren, Apfelstücken oder ähnlichem füllen
- trotz Handschuhen die Falle gut mit Erde abreiben
- den Gang wieder schließen
- es darf kein Licht eindringen
- nach einer Stunde prüfen, ob die Wühlmaus gefangen wurde
- ist dies der Fall, in einen Käfig setzen
- so schnell wie möglich weit weg vom eigenen Garten im Wald wieder aussetzen
- mit robusten Handschuhen vorgehen, Wühlmäuse könnten beißen
Vorbeugen durch Wurzelschutz
Bereits bei der Gartengestaltung oder der Neuanlage eines Beetes kann vorgebeugt werden und den Schädlingen Sperren in den Boden eingebaut werden. Gerade auch, wenn in der Nachbarschaft häufiger die Gärten von Wühlmäusen befallen werden, ist dies sinnvoll. Hierzu sollte wie folgt vorgegangen werden:
- direkt beim Pflanzen von Gemüse, Obstgehölzen oder Blumen vorbeugen
- hierzu Drahtgeflechte um die Wurzeln legen
- so können die Wühlmäuse diese nicht mehr erreichen und beschädigen
- bei Bäumen um den Stamm in Bodennähe ein Drahtgeflecht wickeln
- Wühlmäuse ernähren sich auch von der Rinde der Bäume
Fazit
Wühlmäuse lassen sich durch viele Dinge aus dem Garten vertreiben, doch auf diese Weise besteht auch immer die Gefahr, dass sie nur in Nachbars Garten abwandern und später auch im eigenen Garten wieder erscheinen. Werden sie jedoch lebend gefangen und weit entfernt in einem Wald wieder ausgesetzt, besteht diese Gefahr nicht mehr. Und auch die natürlichen Feinde der kleinen Gemüsenager sind hier eine gute Wahl, um den eigenen Garten auf Dauer vor den Wühlmäusen zu schützen.