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Wollläuse und Schmierläuse erfolgreich bekämpfen

Die meisten Schmierlaus-Arten bevorzugen krautige Pflanzen, vor allem Gräser, Korbblütler und Hülsenfrüchte. Schnell können die Insekten zur Plage werden und sollten daher abgesammelt oder mit speziellen Lösungen bekämpft werden.

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Das Schadbild bei Wollläusen

Als erstes erkennen Sie meist die watteähnlichen weißen Gespinste an Ihren Pflanzen, die an kleine Fusseln erinnern. Dabei handelt es sich um ausgefranzte Wachsschuppen bzw. ein Gespinst aus Wachs, mit dem sich die Insekten vor Fressfeinden schützen. Die Tiere sind oval geformt und meist zwischen 3 und 7 mm groß, können aber noch länger werden. Am Rücken der Schädlinge finden sie charakteristische Querrillen, welche die einzelnen Körpersegmente unterteilen.

Ganz ähnlich sehen auch die Schmierläuse aus, bei denen das Gespinst jedoch eher puderähnlich wirkt und an Staub erinnert. Vor allem an den Achsen und Verzweigungen von Pflanzen oder an den Blattunterseiten sind die Tiere anzutreffen. Spezielle Arten saugen sich ebenso an Wurzeln fest und sind entweder an den einzelnen Wurzeln oder an den Wänden der Pflanzgefäße sichtbar. Die Tiere beißen sich an den Pflanzenteilen fest und schädigen Gewächse dadurch, dass sie den Pflanzensaft, der zum Transport von Nährstoffen wichtig ist, entziehen. Zudem scheiden die Insekten Honigtau aus, der Pilze anlockt bzw. der zur Übertragung von Infektionen führen kann. Befallene Blätter können vergilben, Triebe verkümmern und das Wachstum der gesamten Pflanze wird gehemmt. Der Honigtau kann infolge einer Pilzbesiedelung schwarz verfärbt sein. Im Freien sind häufig Malven, Hortensien, der Buchsbaum oder Efeu befallen. Bei Zimmerpflanzen sind meist krautige Gewächse betroffen, etwa Sukkulenten, Orchideen, aber auch Palmen und Kakteen.

Wollläuse biologisch bekämpfen

Eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung von n und Schildläusen ist die regelmäßige Kontrolle der Pflanzen. Befallene Pflanzen sollten von noch gesunden Gewächsen getrennt werden, um eine Ausbreitung der sich schnell vermehrenden Insekten zu vermeiden. Meist werden die Schädlinge über Neukäufe eingeschleppt, sodass es generell sinnvoll sein kann, neu erworbene Pflanzen erst einmal zu separieren, um zu testen, ob diese mit Wollläusen befallen sind. Einzelne Tiere können abgesammelt werden, etwa mit einem Wattestäbchen. Eine weitere Möglichkeit der Bekämpfung sind Ölpräparate. Besonders Rapsöl wird von Pflanzen oft gut vertragen. Auch Schmierseife, Mischungen mit Spülmittel oder Spiritus (z.B. 15 Gramm Seife mit Spiritus verdünnen und in etwa einem Liter Wasser auflösen) sowie Weinbrand und Wodka können die ungebetenen Gäste beseitigen. Dabei gilt es, Folgendes zu beachten:

  • Einzelne befallene Stellen können mit einem Wattebausch behandelt werden, den Sie in die Lösung tränken. Wischen Sie damit die Blätter und vor allem deren Unterseite gründlich ab. Öl und Alkohol weichen die Haut der Insekten auf und töten sie damit ab.
  • Ebenso können Sie Neem-Öl verwenden. Der Extrakt des indischen Neem-Baumes umschließt die Insekten, sodass diese unter dem Öl ersticken.
  • Anstatt die Pflanzenteile einzeln mit der Lösung abzureiben, können Sie diese auch komplett mit der Mischung abspritzen.
  • Prüfen Sie vorab an einem Zweig die Verträglichkeit des Mittels und beobachten Sie in den nachfolgenden Tagen, ob dadurch Irritationen auftreten. Viele Orchideen etwa vertragen keine Öle.
  • Achten Sie darauf, dass Sie die Schmier- und Wollläuse wirklich direkt treffen. Die Pflanze sollte gut benässt werden, sodass die Lösung von den Blättern tropft.
  • Bei der Behandlung mit Öl sollten die Pflanzen nicht in direktes Sonnenlicht gestellt werden, da es sonst zu Verbrennungen kommen kann.
  • Verwenden Sie Spülmittel, dann sollten Sie die Lösung nach einer Einwirkzeit von mindestens 10 Minuten wieder mit klarem Wasser abwischen oder die Pflanze mit Wasser abspritzen, denn das Spülmittel kann die Poren schädigen.
  • Sehr stark befallene Pflanzenteile sollten gleich abgeschnitten werden, denn hier ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Tiere immer wieder auftauchen.
  • Setzen Sie die Pflanze dann in neues Substrat und wiederholen Sie das Vorgehen nach 14 Tagen, um auch nachher noch geschlüpfte Läuse zu erwischen.

Zur biologischen Bekämpfung können Sie darüber hinaus Nützlinge verwenden, die Sie im Fachhandel erwerben können. Der australische Marienkäfer beispielsweise vertilgt die Wollläuse und hilft Ihnen so, betroffene Pflanzen auf natürliche Weise von den Schädlingen zu befreien.

Ergänzende chemische Mittel

Wollläuse - Schmierläuse

Manchmal sind die Plagegeister so hartnäckig, dass Hausmittel oder biologische Methoden nicht ausreichen, um die Insekten loszuwerden. Gerade weil die Tiere sich auch im Substrat oder im Boden verstecken können und aus übersehenen Eiern immer wieder neue Schmierläuse schlüpfen, ist mitunter Chemie notwendig, um den Befall zu beseitigen. Entsprechende Mittel sind etwa Kombistäbchen, Zierpflanzensprays oder spezielle Substratmittel, welche Sie in den Bogen geben. Die Stäbchen müssen in den Wurzelballen gesteckt werden. Haben Sie Zimmerpflanzen in Hydrokultur, können Sie diese alternativ auch in das Gießwasser im Übertopf bzw. Untersetzer legen. Die Wirkung kann einige Tage auf sich warten lassen. Die Sprays sollten Sie aus einem gewissen Abstand (etwa 30 cm) auftragen, da diese meist kühl sind und ansonsten die Blätter schädigen. Stellen Sie die betroffenen Pflanzen zum Besprühen ins Freie und brausen Sie die abgetöteten Wollläuse mit warmem Wasser ab.

Wissenswertes zu Woll- und Schmierläusen in Kürze

Die Schmierlaus, die auch Wolllaus genannt wird, gehört zur Überfamilie der Schildläuse. Schmierläuse sind Pflanzenschädlinge und leben folglich auch dort. Sie können eine Körpergröße von ungefähr 3-6 mm erreichen. Außerdem haben sie eine spezielle Kälte abweisende Haut, die sie resistent gegen Kälte macht. Temperaturen bis minus 40 °C sind für Schmierläuse kein Problem.

Wann müssen Sie den Schmierläusen Grenzen setzen?

Je schneller, desto besser, lautet hier ganz klar die Devise, denn diese kleinen Tiere sind in der Lage, in einem Jahr bis zu acht neue Generationen hervorbringen. Das sind sehr viele Wollläuse, soweit sollten Sie es also besser nicht kommen lassen. Wenn Sie den Befall bemerken, ist er jedoch meist schon in einem etwas fortgeschritteneren Stadium: In der Regel fällt ein Schmierlausbefall erst auf, wenn ein flaumiger Belag auf bzw. unter den Blättern zu sehen ist, dann entwickelt sich also bereits die nächste Generation.

Wie gehen Sie bei der Bekämpfung der Wollläuse vor?

Wenn die Winztierchen Ihre Zimmerpflanzen befallen, sollten Sie deshalb am besten sofort tätig werden.

Folgende Abwehrmaßnahmen bieten sich der Reihenfolge nach an:

  • Alle befallenen Pflanzen sollten sofort von Pflanzen getrennt werden, die noch keine Befallsspuren zeigen, damit die Wollläuse sich nicht weiter ausbreiten können.
  • Bei einem Schmierlaus-Befall sollten Sie die Kulturbedingungen der Pflanzen überprüfen, weil ein Befall darauf hindeutet, dass die Pflanzen geschwächt sind.
  • Bei geringerem Befall könnten Sie versuchen, die Wollläuse per Hand von den Blättern abzustreifen, z. B. mithilfe eines alkoholgetränkten Wattestäbchens. 
  • Auch die oben angeführte Beimischung von Paraffinöl oder Spüli hilft, die Wachsschicht der Haut aufzulösen, diese Bekämpfungen müssen jedoch leider meist mehrfach wiederholt werden.
  • Die Öl-Seifen-Kur ist nicht für jede Zimmerpflanze geeignet, z. B. Orchideen sollen unter dieser Art der Bekämpfung leiden.
  • Manche Schmierlaus-Arten befallen auch die Wurzeln der Pflanzen, sie können bekämpft werden, indem Sie die Wurzeln abspülen und in neue Erde einpflanzen.
  • Bei einem starken Befall vieler Pflanzen hilft wahrscheinlich nur der Einsatz biologischer Pflanzenschutzmittel.
  • Besonders geeignet sollten die australischen Marienkäfer “Cryptolaemus montrouzieri” sein, die Sie z. B. bei der Wabshop24 GmbH unter www.wabshop24.de bestellen können.

Sie können dem Befall mit Schmierläusen bzw. Wollläusen vorzubeugen, wenn Sie sich schon bei der Anschaffung Ihrer Zimmerpflanzen darüber Gedanken machen, ob Sie diesen in Ihrem Heim wirklich optimale Bedingungen im Hinblick auf Temperatur, Beleuchtung und Nährstoffversorgung bieten können. Sollte das nicht der Fall sein, ist es vielleicht bequemer, gleich eine besser passende Zimmerpflanze zu wählen, als sehenden Auges auf den Schädlingsbefall der vor sich hinkümmernden Pflanze zu warten.

Gefährdete Pflanzen

Die meisten Schmierlaus-Arten bevorzugen krautige Pflanzen, vor allem Gräser, Korbblütler und Hülsenfrüchte. Schmierläuse vermehren sich sehr stark, sie legen hunderte von Eiern, vornehmlich, wenn es etwas wärmer ist. Die starke Vermehrung führt dann auch dazu, dass viel mehr Pflanzenarten von den Schmierläusen angegriffen werden. Dazu gehören zum Beispiel Zuckerrohr, Weinreben und Ananas, Orchideen und Kakteen. Eine große Vorliebe haben die Schmierläuse auch für Zitruspflanzen.

Da die Tiere sehr gut zu erkennen sind, kann man sehr schnell nachvollziehen, welcher Schädling die Pflanze befallen hat. Sie saugen sich an den Pflanzen fest. Die Körper der Weibchen sind meist mit einer weißen, mehligen Ausscheidung überzogen. Außerdem verfügen die Schmierläuse über eine wachsartige Schicht oder Wachstreifen, die den Körper überziehen und somit vor Kälte schützen.

Was kann man gegen Schmier- oder Wollläuse tun? Die biologische Bekämpfung kann man mit Hilfe der Schlupfwespe oder auch des Marienkäfers vornehmen, sie sind die natürlichen Feinde der Schmierlaus. Schlupfwespen kann man käuflich im Gartencenter oder direkt bei einem Gärtner erwerben. Auch die Florfliege gehört zu den natürlichen Feinden der Schmierlaus.

Im Winter hat sich zur Bekämpfung eine Mischung aus Wasser und Paraffinöl bewährt. Dazu gibt man pro einem Liter Wasser etwa 10g Paraffinöl in einen Behälter und mischt diese Substanzen mit Hilfe von etwas Spülmittel. Das Spülmittel hat dabei noch den angenehmen Nebeneffekt, dass es den Wachspanzer der Tiere zerstört. Dieses Mittel gibt es aber auch als fertige Mischung zum Aufsprühen im Fachhandel.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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