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Wildrosenhecke anlegen – richtig Pflanzen und Schneiden

Dichter wuchs, zarte Blüten und berauschender Duft im Sommer wechseln sich mit leuchtenden Hagebutten von Herbst bis Frühjahr ab. Als schützende Nische für Vögel und Futterquelle in der kalten Jahreszeit ist in der Wildrosenhecke immer etwas los. Dazu lässt sie sich ausgesprochen einfach pflegen und verzeiht auch den einen oder anderen Fehler. Dennoch sollte beim Pflanzen und der Kultur auf einige Maßnahmen nicht verzichtet werden, damit die Hecke ihre volle Schönheit entfalten kann.

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Arten

Wildrosen als Ursprung der heutigen Kulturrosen sind in verschiedenen Arten anzutreffen. Sie wachsen in der Regel dicht, bringen stark duftende Blüten hervor und kommen mit einem Mindestmaß an Pflege aus. Für eine Heckenpflanzung geeignet sind beispielsweise:

  • Hechtrose – Rosa glauca
  • Vielblütige Rose – Rosa multiflora
  • Schottische Zaunrose – Rosa rubiginosa
  • Ellipsen-Rose – Rosa elliptica
  • Kartoffelrose – Rosa rugosa

Allerdings bleiben viele dieser Arten recht niedrig, sind daher für Sichtschutzhecken also nur bedingt geeignet. Wer die Hecke über anderthalb Meter hinaus wachsen sehen möchte, setzt daher auf:

  • Hundsrose – Rosa canina
  • Büschelrose – Rosa moyesii
  • Dünenrose, Sandrose oder Bibernellrose – Rosa carolina
Tipp:

Da gerade den hohen Rosen allein ab einer bestimmten Höhe die Stabilität fehlt, sollte ihnen eine Kletterhilfe geboten werden. Dies kann in Form eines Gerüstes oder aber durch direkte Pflanznachbarn wie Hartriegel, Eberesche und Berberitze erfolgen.

Standort

Je mehr Sonne desto besser – das gilt zumindest für den Standort der Wildrosenhecke. Nur mit ausreichend Licht blühen die Rosen kräftig und zeigen ihren ansprechend dichten Wuchs, der vor allem bei einem natürlichen Sichtschutz erwünscht ist.

Sonderlich vor Wind und Kälte geschützt muss der Standort für die Wildrosen nicht sein. Denn obwohl die Pflanzen beziehungsweise deren Zweige filigran aussehen mögen, sind sie sehr robust und winterhart. Dennoch ist gerade bei höher wachsenden Sorten ohne stabilisierende Kletterhilfe ein allzu windiger Platz ungünstig. Hier könnte es langfristig zum Brechen der Triebe oder dem Kippen der Hecke kommen.

Substrat

Rosen schneiden

Beim Substrat unterscheiden sich die Ansprüche der verschiedenen Rosenarten zumindest leicht. So bevorzugt die Sandrose oder Wiesenrose, wie diese auch genannt wird, einen eher sandigen Boden mit gutem Wasserabfluss. Kalk verträgt sie hingegen schlecht.

Die Hechtrose ist wiederum kalkliebend und möchte lieber ein frisches und nährstoffreiches Substrat. Eine allgemeine Aussage zur besten Erde für die Wildrosenhecke ist daher nicht möglich. Vielmehr muss hier entsprechend der gewählten Sorten entschieden werden. Das hat allerdings den Vorteil, dass die Rosenarten passend zum vorhandenen Substrat gewählt werden können.

Einige generelle Faktoren:

  • Lockeres Substrat wählen oder dieses durch Umgraben und das Einbringen von Sand auflockern
  • Vorbereitung nährstoffarmer Böden mit Kompost oder Stallmist
  • Zur Verdichtung oder Staunässende neigendes Substrat meiden oder den Wasserablauf wiederum mit dem Einmischen von Sand verbessern

Anpflanzen

Das Anpflanzen der Wildrosenhecke ist überraschend einfach und kann – je nach Vorliebe der gewählten Rosenarten – im Herbst oder Frühjahr erfolgen. Der Boden sollte in den ersten Wochen nach dem Setzen allerdings frostfrei sein. Der Spätsommer oder das späte Frühjahr sind daher ebenfalls geeignete Zeitpunkte.

Als Vorbereitung reicht es aus, den Boden tiefgründig aufzulockern und gegebenenfalls das Substrat entsprechend der Ansprüche der Pflanzen zu gestalten. Das kann durch das obig erwähnte Einbringen von Sand, Kompost und Stallmist erfolgen. Wurde die Wildrosenart passend zum vorhandenen Boden gewählt, ist die Vorbereitung mit dem Auflockern hingegen bereits abgeschlossen. Danach wird wie folgt verfahren:

  1. Entsprechend der Wurzelballen werden Pflanzlöcher ausgehoben, die zweimal so groß wie dieser sind.
  2. Als Abstand für eine lockere Hecke sollten in der Reihe und zwischen den einzelnen Wildrosen 70 bis 80 Zentimeter herrschen. Für dichtere Wildrosenhecken wird der Abstand auf 40 bis 50 Zentimeter verringert. Dann wird allerdings nicht in einer geraden Reihe, sondern jeweils leicht versetzt und damit im Zickzack gepflanzt.
  3. Da sich eine Hecke nur schwer umsetzen und auch die Position der einzelnen Pflanzen kaum korrigieren lässt, sollten alle Rosen zunächst nur in die Löcher gesetzt werden. Stimmen alle Abstände, ist die Reihe gerade oder der Zickzackverlauf gleichmäßig, werden die Löcher mit Erde gefüllt und das Substrat fest geklopft.
  4. Abschließend wird jede Rose einzeln und schwemmend angegossen.
Tipp:

Bei der Planung und vor der Pflanzung sollte genau auf den besten Zeitpunkt darauf geachtet werden, da sich dieser sortenabhängig voneinander unterscheiden kann. Gerade bei Wildrosenhecken ist es nicht leicht, im Anschluss eingegangene Gewächse auszutauschen – ohne, dass die gesamte Optik leidet.

Gießen

Das Gießen der Wildrosenhecke ist in der Regel nur während der ersten Wochen nach dem Anpflanzen wirklich nötig. Sind die Rosen einmal angewachsen, versorgen sie sich meist problemlos selbst, auch in trockenen Phasen.

Dabei sollten aber wiederum die Unterschiede zwischen den jeweiligen Rosensorten beachtet werden. Rosa carolina leidet beispielsweise auch bei andauernder Trockenheit kaum. Staunässe oder kalkhaltiges Wasser führen bei ihr jedoch zum schnellen Eingehen oder zumindest zu Schäden. Rosa canina möchte hingegen häufiger gegossen werden, dafür stört sie sich dann auch nicht an einer gelegentlichen Gabe kalkhaltigen Wassers. Das Gießen der Wildrosenhecke ist langfristig, sobald die Ansprüche der Sorten bekannt sind, einfach und mit wenig Aufwand verbunden. Wirklich nötig wird es nur im Sommer oder bei langer regenfreier Zeit.

Tipp:

Für Wildrosenhecken mit feuchtigkeitsliebenden Sorten empfiehlt sich das Aufbringen einer Schicht Rindenmulch auf den Boden. Diese schützt vor Verdunstung und reduziert so den Wasserverbrauch.

Düngen

Wildrosen sind an sich genügsam und benötigen, entsprechendes Substrat vorausgesetzt, nur geringe Mengen an Nährstoffen. Dennoch schadet es bei den meisten Sorten nicht, ab dem zweiten oder dritten Standjahr leicht zu düngen. Als Mittel sind, wie bereits erwähnt, Stallmist und gut verrotteter Kompost ideal. Diese werden direkt unter den Pflanzen ausgebracht, leicht in den Boden eingeharkt und beim schwemmenden Gießen durchfeuchtet.

Auf diese Weise verteilen sich die Nährstoffe langsam und gleichmäßig im Boden. Es kann nicht zu chemischen Verbrennungen an den Wurzeln, einer spontanen Überversorgung oder Problemen bei den Bodenlebewesen kommen. Zudem belasten diese natürlichen Düngemittel die Umwelt nicht, versorgen die Wildrosenhecke aber dennoch mit allen nötigen Stoffen.

Schneiden

Gute Nachricht für entspannte Gärtner: Ein Schneiden der Wildrosenhecke ist gar nicht notwendig. Weder ist sie in Form zu bringen noch muss allzu schnellem Wachstum Einhalt geboten werden. Dennoch ist es sinnvoll, hin und wieder beschädigte Triebe, vertrocknete Zweige oder störende Pflanzenteile zu entfernen. Zum einen profitiert die Optik hiervon, zum anderen kommt es so langfristig nicht zu Lücken oder kahlen Stellen – die die Struktur und Stabilität der Wildrosenhecke schwächen könnten.

Wer zur Heckenschere greifen möchte, um die Höhe zu begrenzen oder eine gewünschte Form zu erzielen, kann dies ebenfalls tun. Geschnitten wird hierzu im Herbst oder im Frühjahr vor dem ersten Austrieb.

Hat die Wildrosenhecke schon einige Jahre auf dem Buckel, kann die Blühkraft nachlassen. In manchen Fällen verkahlen Bereiche auch allmählich. Hier empfiehlt sich dann ein radikalerer Verschnitt, da dieser einen verjüngenden Effekt hat. Die folgende Anleitung verrät das dazu nötige Vorgehen:

  1. Um wieder ein üppiges und volles Wachstum zu erhalten, werden zunächst die ältesten Triebe entfernt. Die kahleren und verholzten Zweige werden möglichst bodennah abgeschnitten. Alternativ wird so weit unten geschnitten, dass stark beblätterte Abschnitte noch erhalten bleiben.
  2. Im zweiten Schritt werden einzeln herausstehende Triebe, nach innen oder überkreuzt wachsende Triebe sowie beschädigte Pflanzenteile entfernt.
  3. Sind alte Rosenzweige abgeschnitten und die Hecke ist insgesamt ausgelichtet, darf ihr noch eine äußere Form verliehen werden.
  4. Nach dieser Maßnahme ist es ratsam, der Hecke Wasser und Dünger zu gönnen. Wurde im Herbst verschnitten, sollte die Düngung allerdings erst im folgenden Frühjahr erfolgen. Anderenfalls würden die Nährstoffe die Winterruhe stören.

Fazit

Eine Wildrosenhecke zieht Vögel und Bienen an, berauscht durch Blütenduft und die natürliche Schönheit. Da sie nur wenig Pflege braucht und leicht mit anderen Pflanzen kombiniert werden kann, kann sie nahezu jedem Geschmack angepasst werden. Viele Vorteile also, die auch schon Anfänger in der Pflanzenpflege genießen können.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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