Wie groß sollte meine PV-Anlage sein?
Wer mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage Strom erzeugen will, sollte wissen, welche Anlagengröße zu den gegebenen Bedingungen und individuellen Anforderungen passt. Wir verraten Ihnen, wie groß Sie Ihre PV-Anlage idealerweise planen sollten.
Vorüberlegungen
Zum Klimaschutz beitragen, mehr Autarkie genießen und von finanziellen Vorteilen profitieren – mit der Produktion von eigenem Strom ist das möglich. Wie groß die optimale PV-Anlage sein sollte, mit denen Sie diese Ziele erreichen können, lässt sich pauschal allerdings nur schwer sagen. Zu unterschiedlich sind häufig die persönlichen Voraussetzungen und Anforderungen. So gibt es teils beträchtliche Unterschiede hinsichtlich
- Größe und Ausrichtung der Dachfläche
- eigenem Stromverbrauch
- dem zur Verfügung stehenden Budget
Bei aller Individualität kam eine im Auftrag der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen durchgeführte Studie der HTW Berlin zur „Sinnvolle(n) Dimensionierung von Photovoltaikanlagen“ im Jahr 2019 zu dem Schluss, dass kleinere Anlagen gemessen an ihrer Leistung mehr Kosten verursachen, größere PV-Anlagen aus wirtschaftlicher Sicht also meist lohnender sind.
Wer mehr Strom produziert und diesen ins lokale Stromnetz einspeist, profitiert seit 2023 außerdem von der gestiegenen Einspeisevergütung.
Planen Sie Ihre PV-Anlage also von Anfang an groß genug, kommen Sie in den Genuss dieser Vorteile:
- mehr finanzielle Einsparungen
- mehr Rendite
- größerer Beitrag zum Klimaschutz
Doch Vorsicht: Viel zu groß dimensionierte Anlagen amortisieren sich im Nutzungszeitraum von etwa 20 Jahren nur selten.
PV-Anlage richtig dimensionieren
Um zu wissen, wie groß Ihre PV-Anlage in etwa sein sollte, ist rechnerisches Rüstzeug unerlässlich: Als Faustregel für die bestmögliche Dimensionierung Ihrer PV-Anlage können Sie etwa 5 bis 7 Quadratmeter Dachfläche je Kilowattpeak (kWp) veranschlagen. Mit 1 kWp lassen sich hierzulande zwischen 800 und 1200 Kilowattstunden (kWh) Solarstrom erzeugen. Zur besseren Berechnung nutzen wir den Mittelwert von 1000 kWh je kWp.
Jetzt gilt es, den eigenen Stromverbrauch zu kennen. Den können Sie in der Regel der letzten Rechnung Ihres Stromanbieters entnehmen oder selbst am Zähler ablesen.
Für einen besseren Überblick haben wir in der folgenden Tabelle den durchschnittlichen Stromverbrauch für die häufigsten Haushaltsgrößen zusammengestellt:
Personen im Haushalt | Durchschnittlicher Stromverbrauch (inkl. Warmwasser) | Durchschnittlicher Stromverbrauch in der Wohnung (ohne WW) | Durchschnittlicher Stromverbrauch im Ein-/Zweifamilienhaus (ohne WW) |
---|---|---|---|
1 | 1400 bis 2000 kWh | 1400 kWh | 2400 kWh |
2 | 2000 bis 3500 kWh | 2000 kWh | 3000 kWh |
3 | 2600 bis 4500 kWh | 2600 kWh | 3600 kWh |
4 | 2900 bis 5100 kWh | 2900 kWh | 4000 kWh |
5 | 3000 bis 6300 kWh | 3000 kWh | 5000 kWh |
Größe der PV-Anlage berechnen
Wenn Sie Ihren Stromverbrauch kennen, lässt sich die optimale Größe Ihrer PV-Anlage gut berechnen. Wie bereits erwähnt, ist es beim Prinzip „mehr ist mehr“ empfehlenswert, sich für eine bessere Wirtschaftlichkeit der Anlage bei der Dimensionierung immer eher an den maximalen als an den minimalen Angaben zu orientieren:
Durchschnittlicher Stromverbrauch | Maximale Leistung der Solarmodule | Empfohlene Größe der PV-Anlage |
---|---|---|
2400 kWh | 2,4 kWp | 12 bis 16,8 m2 |
3000 kWh | 3 kWp | 15 bis 21 m2 |
3600 kWh | 3,6 kWp | 18 bis 25,2 m2 |
4000 kWh | 4 kWp | 20 bis 28 m2 |
5000 kWh | 5 kWp | 25 bis 35 m2 |
Den fettgedruckten Werten können Sie also entnehmen, wie groß Ihre PV-Anlage in etwa sein sollte.
Während für eine zweiköpfige Familie im Ein- oder Zweifamilienhaus eine Anlagenfläche von etwas über 20 Quadratmeter bereits ausreicht, sollte eine vierköpfige Familie eher mit knapp 30 Quadratmetern für die optimale Größe kalkulieren. Sind zukünftige Anschaffungen, z.B. Wärmepumpe oder E-Auto, geplant, sollten Sie diese unbedingt in Ihre Kalkulationen mit einbeziehen.