Weiße Pilze im Garten bestimmen
Im Garten können an verschiedenen Stellen weiße oder weißliche Pilze auftreten. Dieser Artikel soll dabei helfen, sie leichter bestimmen zu können. Da Pilze aber sehr veränderlich sind, ist dabei immer eine gewisse Vorsicht angebracht.
Weiße Pilze im Garten von B bis G
Büscheliger Egerlingsschirmling (Leucoagaricus americanus)
Dieser Pilz tritt oft gleich in Gruppen auf, die an der Basis verwachsen sind. Jung sind die Fruchtkörper noch nicht weiß.
- Hut: bis 12 cm breit, jung bräunlich, älter weiß mit rötlichen Schuppen, dünnfleischig, weiße bis gelbliche Lamellen
- Stiel: beringt, oberhalb weißlich, unterhalb bräunlich, Fleisch gilbend, dann rötend
- Geschmack: mild
- Geruch: pilzig
- Vorkommen: Juli bis September, im Garten auf dem Kompost, Holzresten oder Rindenmulch
- Speisewert: umstritten, giftverdächtig
- Verwechslungsgefahr: andere Schirmlinge, Champignons
Gift-Safranschirmling (Chlorophyllum venenatum)
Wie viele andere Pilzarten auch, wird dieser Pilz von einigen Menschen vertragen, von anderen jedoch nicht. Er löst unter Umständen heftige Magen-Darm-Störungen aus.
- Hut: bis 18 cm breit, hell bis bräunlich, mit vielen Schuppen besetzt
- Stiel: weiß, gedrungen, mit Knolle, Ring mit doppeltem Rand, Fleisch weiß, rötlich anlaufend, Lamellen weiß
- Geschmack: unangenehm
- Geruch: unangenehm
- Vorkommen: August bis Oktober, auf nährstoffreicher Erde, nicht häufig
- Speisewert: giftig
- Verwechslungsgefahr: essbare Riesenschirmlinge wie der Parasol
Gedrungener Champignon (Agaricus litoralis)
Prinzipiell ist dieser Champignon zwar essbar, kann aber zuweilen einen so unangenehmen Geruch aufweisen, dass man ihn nicht essen mag.
- Hut: bis 8 cm breit, weiß mit bräunlichen Schuppen, flacher Scheitel; weißliche, später rötlich braune Lamellen
- Stiel: gedrungen, mit Ring, oberhalb hell bis lilafarben, unterhalb hell, keulenförmig, Fleisch fest, rötend
- Geschmack: mild
- Geruch: neutral, manchmal unangenehm
- Vorkommen: Juni bis September, in Wiesen, oft als Gruppe, selten
- Speisewert: ungenießbar
- Verwechslungsgefahr: andere Champignons
Gegürtelter Champignon (Agaricus subperonatus)
Ältere Exemplare dieses Champignons sollten nicht mehr verzehrt werden. Nicht nur weil sie unangenehm riechen und schmecken, sondern auch weil sie Magen-Darm-Störungen hervorrufen können.
- Hut: bis 12 cm breit, grauweiß, dunkle Schuppen, Lamellen erst rosa später bräunlich
- Stiel: länglich, genattert, mit Ringzone, oberhalb hell und glatt, unterhalb hell mit Velumenresten, Fleisch rosa anlaufend
- Geschmack: jung pilzig, alt unangenehm
- Geruch: jung angenehm fruchtig, älter fischig
- Vorkommen: Mai bis Oktober, lockere, humose Böden, selten
- Speisewert: essbar
- Verwechslungsgefahr: andere Champignons
Großer Riesenschirmling (Macrolepiota procera)
Der Parasol ist einer der größten einheimischen Pilze. Der Hut lässt sich wie ein Schnitzel panieren und braten.
- Hut: bis 30 cm breit, weiß mit bräunlicher Schuppung, Lamellen weiß
- Stiel: lang, hell mit deutlicher bräunlicher Natterung, Ring doppelt, dick, verschiebbar
- Geschmack: nussartig, mild
- Geruch: nussartig
- Vorkommen: Juli bis November, auf Wiesen, häufig
- Speisewert: essbar
- Verwechslungsgefahr: andere Riesenschirmlinge
Großer Scheidling (Volvariella gloiocephala)
Wegen der Verwechslungsgefahr mit Knollenblätterpilzen sollte der Ackerscheidling besser nicht verzehrt werden.
- Hut: bis 15 cm breit, weiß bis gräulich, kahl, zuweilen klebrig, Lamellen weiß, später bräunlich
- Stiel: lang, kahl, weißlich, mit weißlicher Scheide
- Geschmack: mild, nach Rettich
- Geruch: pilzig, rettichartig
- Vorkommen: Mai bis Oktober, auf gedüngten Böden, oft auch auf Feldern
- Speisewert: essbar
- Verwechslungsgefahr: Scheidenstreiflinge, Knollenblätterpilze (tödlich giftig!), andere Scheidlinge
Großsporiger Champignon (Agaricus urinascens)
Dieser Champignon ist einer der größten Vertreter seiner Art. Aufgrund dessen ist es nur schwer möglich, diesen weißen Pilz im Garten mit giftigen Exemplaren zu verwechseln.
- Hut: bis 25 cm breit, weiß, älter leicht gelblich, kahl, Lamellen jung gräulich, später bräunlich
- Stiel: gedrungen, weiß, mit Ring, Oberfläche feinflockig, Fleisch nur im Stielbereich safranfarbig anlaufend
- Geschmack: mild
- Geruch: anisartig, im Alter unangenehm
- Vorkommen: August bis Oktober, in Wiesen, selten
- Speisewert: essbar
- Verwechslungsgefahr: andere Champignons
Von J bis M
Jungfern-Ellerling (Cuphophyllus virgineus)
Markantes Merkmal dieser Art ist sein durchscheinendes Fleisch. Obwohl dieser weiße Pilz essbar ist, sollte darauf geachtet werden, dass er nicht roh verzehrt wird.
- Hut: bis 6 cm breit, weißlich durchscheinend, Scheitel manchmal etwas gelblich, weiße Lamellen
- Stiel: weiß, schlank, zugespitzt, Fleisch weiß
- Geschmack: neutral
- Geruch: mild
- Vorkommen: September bis November, in moosigen Wiesen
- Speisewert: essbar
- Verwechslungsgefahr: mit anderen Ellerlingen (anderer Geruch), Trichterlinge (einige giftig)
Karbol-Champignon (Agaricus xanthodermus)
You can contact this user here.
English | español | français | italiano | македонски | മലയാളം | português | +/−, 2012-04-19 Agaricus xanthodermus Genev 213787, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0
Bei dieser Champignon-Art handelt es sich um eine der wenigen, die giftig sind. Achten Sie bei diesem weißen Pilz deshalb unbedingt auf den tintenartigen Geruch und die gilbende Stielbasis.
- Hut: bis 15 cm breit, weiß bis gräulich, Lamellen rosa, später braun
- Stiel: weiß mit Ring, glatt, Fleisch gilbend
- Geschmack: unangenehm
- Geruch: nach Tinte
- Vorkommen: Mai bis Oktober, auf Wiesen, aber auch im Wald
- Speisewert: giftig
- Verwechslungsgefahr: mit anderen Champignonarten
Kleinster Scheidling (Volvariella pusilla)
Wegen seiner geringen Größe wird dieser weiße Pilz im Garten auf der Wiese häufig übersehen.
- Hut: bis 3 cm breit, weiß, überfasert, Lamellen weiß, später rosa
- Stiel: weiß, kahl, mit weißlicher Scheide
- Geschmack: leicht süßlich
- Geruch: mild
- Vorkommen: Juni bis September, auf gedüngten Wiesen, selten
- Speisewert: gilt als ungenießbar, ist aber ungiftig
- Verwechslungsgefahr: mit anderen kleinen Scheidlingen
Maipilz (Calocybe gambosa)
Wie sein Name schon verrät, wächst dieser weiße Pilz schon sehr zeitig im Jahr. Sein Mehlgeschmack kann jedoch sehr ausgeprägt und unangenehm sein.
- Hut: bis 10 cm breit, weiß bis gelblich, dickfleischig, Lamellen weiß, später gelblich
- Stiel: dick, weiß, kahl
- Geschmack: mild, mehlig
- Geruch: mehl- bis gurkenartig
- Vorkommen: April bis Juni, feuchte Wiesen
- Speisewert: essbar
- Verwechslungsgefahr: Ziegelroter Risspilz (giftig, auf fehlenden Mehlgeruch achten)
Von R bis W
Riesenbovist (Calvatia gigantea)
Aufgrund seiner Gestalt und der Größe ist dieser Pilz so gut wie unverwechselbar. Dieser weiße Pilz ist oft standorttreu, erscheint also jedes Jahr wieder an der gleichen Stelle.
- Fruchtkörper: bis 50 cm Durchmesser, jung weiß, später gelblich, Fleisch fest, später weich werdend
- Geschmack: mild
- Geruch: unangenehm, alt urinartig
- Vorkommen: Juli bis Oktober, auf gedüngten Wiesen
- Speisewert: essbar, solange das Fleisch weiß und fest ist
- Verwechslungsgefahr: junge, kleine Exemplare mit anderen Bovisten
Riesenkrempentrichterling (Leucopaxillus giganteus)
Dieser weiße Pilz kann das Gras im Garten zum Absterben bringen, dabei handelt es sich aber nur um eine vorübergehende Erscheinung.
- Hut: bis 30 cm breit, weiß, trichterförmig, Rand gekerbt, Lamellen weiß, eng stehend
- Stiel: weiß, sehr kurz, glatt und kahl, Fleisch weiß
- Geschmack: mild, nussig
- Geruch: mehlig, pilzig
- Vorkommen: August bis Oktober, auf Wiesen, oft in großen Hexenringen
- Speisewert: essbar
- Verwechslungsgefahr: im Garten unmöglich, sonst mit Nebelkappe oder Mönchskopf
Schopftintling (Coprinus comatus)
Der Schopftintling ist ein sehr vergänglicher Pilz, der sich innerhalb kurzer Zeit schwarz verfärbt und zerläuft.
- Hut: bis 12 cm hoch, jung weiß mit dunkler Schuppung, bald dunkel verfärbend
- Stiel: weiß, lang, dünn, Lamellen weiß, dann rötlich bis schwarz
- Geschmack: pilzig, mild
- Geruch: pilzig
- Vorkommen: Mai bis November, auf gedüngten Wiesen, häufig
- Speisewert: essbar, solange weiß und fest geschlossener Hut
- Verwechslungsgefahr: eventuell mit anderen Tintlingen
Weißer Knollenblätterpilz (Amanita phalloides var. alba)
Dieser weiße Pilz kommt zwar nicht so häufig im Garten vor, da eine Verwechslung mit essbaren Pilzen jedoch schwerwiegende Folgen hat, führen wir ihn hier mit auf.
- Hut: bis 10 cm breit, weiß, kahl oder mit weißen Flocken
- Stiel: weiß, genattert, mit weißer Scheide, Fleisch weiß
- Geschmack: nicht kosten!, wird als mild beschrieben
- Geruch: süßlich, mild
- Vorkommen: Juni bis August, in Gärten in der Nähe von Laubbäumen
- Speisewert: tödlich giftig
- Verwechslungsgefahr: mit Scheidlingen, Champignons (keine weißen Lamellen), bei reinweißen Pilzen immer vorsichtig sein!
Wiesen-Champignon (Agaricus campestris)
Der Wiesen-Champignon gehört zu den typischen Champignons, die gewöhnlich leicht zu erkennen sind. Wichtig sind die rosafarbenen Lamellen.
- Hut: bis 8 cm breit, weiß, flach, meist ohne Schuppung, Lamellen jung rosa, später braun
- Stiel: weiß, schlank, Ring kaum ausgebildet, Fleisch rosa anlaufend
- Geschmack: mild, nussig
- Geruch: pilzig
- Vorkommen: Mai bis Oktober, auf gedüngten Wiesen
- Speisewert: essbar
- Verwechslungsgefahr: Knollenblätterpilz (giftig), Karbol-Egerling (giftig), andere Champignons
Häufig gestellte Fragen
Grundsätzlich wachsen Pilze an allen möglichen Orten. Im Garten können sie daher auf abgestorbenen Laub- oder Nadelholz, an Holzzäunen, in Wiesen und im Rasen, auf dem Kompost, im Gewächshaus oder im Frühbeet vorkommen.
Das hat unterschiedliche Gründe. Pilzsporen verteilen sich völlig unsichtbar überall. Das Pilzgeflecht wächst dann unbemerkt über Tage bis Monate, zum Beispiel in der Erde oder in Holz und wenn die Witterung stimmt, entstehen vermeintlich plötzlich die sichtbaren Fruchtkörper.
Pilze sind weder ein gutes noch ein schlechtes Zeichen. Pilze, die auf sehr viel Feuchtigkeit angewiesen sind, können darauf hindeuten, dass der Rasen zu nass ist. Andere Arten, die viele Nährstoffe benötigen, zeigen an, dass die Grünfläche möglicherweise überdüngt ist. Pilze schaden den Gräsern nur in seltenen Fällen und wenn, dann lässt sich das nicht durch ein Entfernen der Fruchtkörper verhindern, da das Myzel im Boden für den Schaden verantwortlich ist.