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Weiße Fliege im Gewächshaus bekämpfen

weiße Fliegen

Wird im Gewächshaus ein Befall der Weißen Fliege festgestellt, dann muss schnell gehandelt werden. Denn die Verwandte der Läuse besitzt im Gegensatz zu diesen Flügel und kann sich so schnell auf allen Pflanzen niederlassen. Sie ist ein Schädling, der die Blätter der Pflanzen aussaugt und sollte daher direkt beim ersten Erkennen eines Befalls bekämpft werden. Da sie ursprünglich in den tropischen Gebieten der Erde beheimatet ist, fühlt sie sich in den warmen, feuchten Gewächshäusern besonders wohl.

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Befall erkennen

Weiße Fliegen mögen das Gemüse und die tropischen Pflanzen im Gewächshaus. Denn gerade hier ist feucht und warm, so wie sie es mögen. Optimal für eine Ansiedlung und eine Vermehrung sind Temperaturen um die 20° Celsius und einer hohen Luftfeuchtigkeit von etwa 70%. In einer solchen Umgebung fühlen sie sich richtig wohl. Daher ist es wichtig, die Pflanzen in einem Gewächshaus regelmäßig zu untersuchen, um einen Befall möglichst schnell zu erkennen. Der Schädling ist mit einer Größe von 2 bis 3 Millimeter auf den ersten Blick meist nicht direkt zu erkennen. Entdeckt der Hobbygärtner auch nur eine weiße Fliege an einem Blatt, so ist es jedoch meistens der Fall, dass der Befall schon viel weiter fortgeschritten ist und weitere Schädlinge sich bereits in der Umgebung befinden. Da die Weiße Fliege bis zu 500 Eier legen kann, geht auch die Vermehrung sehr schnell. Der Befall der Weißen Fliege kann wie folgt erkannt werden:

  • unter den Blättern nachschauen
  • sitzt gerne auf der Unterseite von Kohlblättern
  • befallene Blätter können an einer gelben Sprenklung erkannt werden
  • die Insekten saugen den Pflanzensaft
  • die Blätter fallen nach einiger Zeit ab
  • bei einer Störung fliegen die Schädlinge in Scharen hoch
  • zudem sondern die Insekten Honigtau ab
  • dies kann an den klebrigen Stellen an Blättern erkannt werden
  • hierdurch können sich Rußtaupilze an der Pflanze bilden
  • auch Tomatenpflanzen und andere Früchte werden gerne befallen
  • treten ebenso an Gurkenpflanzen auf
Tipp:

Wurde ein Befall festgestellt, dann wird hiervon nicht sofort die gesamte Pflanze in Mitleidenschaft gezogen. Zwar verliert sie die befallenen Blätter, doch da die Weiße Fliege nicht den Strunk oder den Stängel einer Pflanze befällt, kann diese ungehindert weiterwachsen. Wurde der Befall bekämpft, können so auch wieder neue Blätter gebildet werden.

Vorbeugung

Gerade im geschlossenen Raum ist die Vorbeugung wichtig, denn hier haben die Schädlinge die Möglichkeit, sich zwischen den Pflanzen schnell auszubreiten, wenn sie einmal hineingelangt sind. Daher sollte das Gewächshaus auch immer gut gelüftet und auf eine nicht zu heiße Temperatur geachtet werden. Steht das Gewächshaus im Sommer in der prallen Sonne, sollte dieses von außen beschattet werden. Auch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt einen Befall. Weiteres kann vorbeugend unternommen werden, damit ein Befall im Gewächshaus ausgeschlossen werden kann:

  • neue Pflanze vorher auf einen Befall untersuchen
  • Weiße Fliege befällt auch viele Zierpflanzen
  • diese vor dem Verbringen ins Gewächshaus überprüfen
  • um einen Anfangsbefall feststellen zu können, Gelbtafeln aufhängen
  • hieran bleiben die Schädlinge kleben
  • so kann sofort erkannt werden, wenn sich ein Befall im Anfangsstadium befindet

Schlupfwespen

Schlupfwespe

Ein natürlicher Feind der Weißen Fliege sind Schlupfwespen. Diese werden in Paketen im Handel zur Bekämpfung der Schädlinge angeboten. Ein einziges Schlupfwespenweibchen kann bis zu 300 Insekten vernichten. Die Schlupfwespen können jedoch nur von März bis September eingesetzt werden. In der Regel sind Sie in Pappkärtchen mit etwa 500 Puppen erhältlich und werden genau in dieser Form in das befallene Gewächshaus gehängt. Sinnvoll ist es, mehrere dieser Kärtchen an den jeweiligen befallenen Pflanzen anzubringen. Bei der Bekämpfung mit Schlupfwespen sollte noch das Folgende beachtet werden:

  • die Pappkärtchen sind etwa 2 Tage im Kühlschrank bei 8° bis 12° Celsius lagerbar
  • im Gewächshaus benötigen sie warme Bedingungen zum Schlüpfen
  • ideal sind 18° bis 27° Celsius
  • die Luftfeuchtigkeit sollte etwa 70% betragen
  • in diesen Bedingungen schlüpfen die Wespen nach zwei bis vier Wochen
  • finden sie keine Nahrung mehr, sterben sie ab
  • das heißt, ist der Befall der Weißen Fliege vernichtet, überleben die Schlupfwespen auch nicht mehr
  • die natürliche Bekämpfung geht nicht so schnell
  • es kann einige Wochen dauern, bis der Befall vernichtet ist
Tipp:

Die Bekämpfung mit den Schlupfwespen ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn die Pflanzen mindestens sechs Wochen vor dem Einsatz nicht mehr chemisch behandelt wurden. Ansonsten könnte dieser natürliche Feind der Weißen Fliege schaden nehmen, der Einsatz würde keine Wirkung zeigen.

Pflanzen isolieren

Wurde im Gewächshaus der Befall der Weißen Fliege neu festgestellt und sind bislang nur ein oder zwei Pflanzen befallen, dann ist es hilfreich, die befallenen Pflanzen von den anderen zu isolieren und schnellstmöglich den Standort zu ändern. Dies ist natürlich einfacher, wenn die Pflanzen im Gewächshaus in Kübel kultiviert wurden. Ein Ausgraben einer erwachsenen Pflanze ist hingegen weniger sinnvoll. Wurde die befallene Pflanze isoliert, wird wie folgt vorgegangen:

  • – neuen Standort suchen
  • – weit entfernt von anderen Pflanzen
  • – für einige Zeit kühl und luftig stellen
  • – Luftfeuchtigkeit gering halten
  • – Idealerweise ist der Platz zugig oder windig
  • – die Insekten mögen so etwas gar nicht
  • – leider bekommt ein solcher Standort auch vielen Pflanzen nicht gut
  • – daher gut unter Beobachtung halten
  • – sobald die Weiße Fliege verschwunden ist, an alten Standort zurückstellen

Gelbsticker

Gelbsticker sind ebenfalls im gut sortierten Gartenhandel erhältlich und kein chemisches Mittel. Hierbei handelt es sich um kleine gelbe Sticker oder auch größere Tafeln, die mit einer Klebeschicht versehen sind. Nicht nur bei einem erkannten Befall, auch als vorbeugende Maßnahme können diese genutzt werden. Denn die ausgewachsene Weiße Fliege fühlt sich von der Farbe Gelb angezogen, fliegt die Sticker an und bleibt darauf kleben.

Natürliche Mittel zur Bekämpfung

weiße Fliegen

Gleichzeitig zu den angebrachten Gelbstickern kann ein Befall der Weißen Fliege auch mit natürlichen Mitteln aus dem Haushalt bekämpft werden. So kann mit verschiedenen selbst hergestellten Lösungen gegen die Schädlinge vorgegangen werden:

  • eine Lösung aus Wasser und Rapsöl erstickt die Schädlinge
  • auch eine Schmierseifenlösung hat sich sehr bewährt
  • die Weiße Fliege mag kein Basilikum
  • Kraut in Wasser ziehen lassen und betroffene Pflanze einsprühen
  • dies gelingt auch mit Brennnesseln
  • Larven hingegen werden durch eine Dusche aus kaltem Wasser vernichtet
Tipp:

Die chemische Lösung sollte wirklich immer die letzte Lösung bleiben, wenn sich die Weiße Fliege mit nichts anderem bekämpfen lässt. Denn gerade in einem Gewächshaus mit Nutzpflanzen, wie diversen Gemüsesorten, Tomaten oder Gurken ist es auch für die eigene Gesundheit nicht ganz unschädlich, wenn mit Insektiziden vorgegangen wird.

Fazit

Nicht immer muss direkt mit der chemischen Keule vorgegangen werden, wenn sich die Weiße Fliege im Gewächshaus niedergelassen hat. Bereits bei der Einrichtung des Gewächshauses können Vorausmaßnahmen getroffen werden, wie etwa die Anbringung von Gelbtafeln oder Gelbstickern in den verschiedenen Ecken. Wurden einzelne Pflanzen befallen, können diese sofort isoliert werden, damit die Weiße Fliege sich nicht ausbreitet. Ist dies doch einmal passiert, können die natürlichen Fressfeinde, die Schlupfwespen helfen, den Befall in den Griff zu bekommen. Eine gute Belüftung des Gewächshauses kann einem Befall jedoch immer vorbeugen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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