Weihnachtskaktus umtopfen: Anleitung | Gliederkaktus vermehren
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Der Weihnachtskaktus trägt die botanische Bezeichnung Schlumbergera und bildet während der Weihnachtszeit üppige Blütenstände aus, dieser Umstand hat zu seiner Namensgebung geführt. Ursprünglich kommt das Gewächs aus den tropischen Regenwäldern von Brasilien, deshalb ist es nicht winterhart und kann nur als Zimmerpflanze gehalten werden. Da die Pflanze beständig wächst ist ein periodisches Umtopfen anzuraten. Darüber hinaus lässt sich diese durch ihre Ableger gut vermehren.
Umtopfen
In seiner angestammten Heimat wächst der Weihnachtskaktus in den Astgabeln von großen Bäumen und bildet Glieder aus, die im Laufe der Zeit herabhängen. Wenn die Pflege und die Standortbedingungen in den heimischen Wohnräumen stimmen, dann kann der Gliederkaktus stattliche Ausmaße annehmen, sowohl in die Höhe als auch in die Breite. Deshalb werden die Blumentöpfe schnell zu klein und die Wurzeln finden in dort keinen Platz mehr. In diesem Fall ist es an der Zeit, das Gewächs umzutopfen und in ein größeres Gefäß einzusetzen. Das Umtopfen sollte immer nach der Blütezeit erfolgen, kurz vor der Blüte und während der Blütenphase sollte der Kaktus in Ruhe gelassen und nicht unnötig gestresst werden. Da Weihnachtskakteen nur einen relativ kleinen Wurzelballen ausbilden, müssen die neuen Pflanzgefäße nicht allzu groß sein, damit diese dort ein ausreichendes Platzangebot finden.
- Optimaler Zeitpunkt ist im März
- Bei üppigem Wachstum jährlich vorgehen
- Pflanze vorsichtig aus dem alten Blumentopf heben
- Altes Substrat behutsam abschütteln und sorgfältig abstreifen
- Ein nur etwas größeres Pflanzgefäß aussuchen
- Dieses reinigen und mit frischer Erde befüllen
- Gliederkaktus mittig einsetzen
- Weiteres Substrat auffüllen und leicht andrücken
- Im Anschluss Wurzelballen gut angießen
- Nicht durchführen, wenn bereits Blütenansätze ersichtlich sind
Topf & Pflanzsubstrat
Damit der mehrjährige Gliederkaktus jeden Winter erneut seine Blüten entfalten kann, ist dieser auf einen bestimmten Nährstoffgehalt in seinem Pflanzgefäß angewiesen. Dieser darf weder zu niedrig noch zu hoch sein. Wenn die Pflanze umgetopft wird, dann bietet es sich an, diese mit frischem Pflanzsubstrat zu versorgen. Dergestalt bleiben die Nährstoffe im Blumentopf gleichmäßig erhalten. Das Pflanzgefäß muss über ein ausreichend großes Abzugsloch verfügen, damit das Gießwasser zeitnah ablaufen kann. Ansonsten kommt es zur Staunässe im Gefäß, welche von dem Gewächs nicht gut vertragen wird. In diesem Zusammenhang ist auch eine gute Durchlässigkeit der Erde wichtig, damit das Wurzelsystem optimale Wachstumsbedingungen erhält. In den Sommermonaten kann das Gewächs auch einige Wochen im Freien verbringen, aber aufgrund der fehlenden Winterhärte muss die Pflanze mit den sinkenden Temperaturen im Herbst wieder zurück ins Haus umziehen.
- Durchmesser des neuen Topfes etwa 1-2 cm größer auswählen
- Spezielle Kakteenerde ist perfekt auf die Bedürfnisse zugeschnitten
- Alternativ ist auch Blumenerde aus dem Fachhandel geeignet
- Diese mit Sand und kleinförmigem Kies auflockern
- Im Verhältnis von vier Teilen Substrat auf einen Teil Sand und Kies
- Substrat sollte nicht zu nährstoffhaltig sein
- Ideal ist pH-Wert zwischen 5,5 bis 6,0
- Drainage im Topfboden anlegen
- Tonscherben über Abzugsloch ausbringen
Vermehren mit Stecklingen
Die Vermehrung durch Samen ist beim Weihnachtskaktus zwar durchaus möglich, jedoch lässt sich dieser weitaus besser mit Stecklingen fortpflanzen. Die Pflanze bildet dicht verzweigte Triebe aus, die aus einzelnen Gliedern bestehen, deshalb hat sich auch der Name Gliederkaktus eingebürgert. Für die Vermehrung werden dem Gewächs die Endstücke entnommen, welche sich jeweils am Ende eines Triebes befinden. Diese Gebilde ähneln Blätter und werden in der Fachsprache als Phyllokladien bezeichnet. Dazu werden die Stecklinge vorsichtig von der Mutterpflanze per Hand abgelöst, um den Kaktus nicht zu verletzen. Wenn zeitgleich mehrere Ableger in einem Pflanzgefäß kultiviert werden, dann ergibt sich dadurch eine weitaus dichtere Erscheinungsform beim Wuchs. Das Abschneiden der Glieder ist nicht zu empfehlen, da dieser Vorgang nur einen unnötigen Stressfaktor und eine Infektionsgefahr für die Pflanze bedeutet.
- Vermehrung gelingt am besten durch Ableger
- Bester Zeitpunkt für die Fortpflanzung ist im Frühsommer
- Ideal ist spezielle Anzuchterde
- Stecklinge mit 2-3 Phyllokladien abtrennen
- Nur Triebstücke vom Ende verwenden
- Steckling in Tiefe von etwa 3 cm einpflanzen
- Substrat gut angießen und gleichmäßig feucht halten
- Staunässe jedoch vermeiden
- In der Anfangszeit nicht düngen
- Optimal sind helle und warme Standortbedingungen
- Temperaturwerte zwischen 22°-28° Celsius beachten
- Keiner direkten Sonnenbestrahlung und Mittagshitze aussetzen
- Bewurzelung erfolgt nach ca. 4 Wochen
Vermehrung mit Samen
Die Weihnachtskakteen bringen nicht nur aparte Blüten hervor, bei den richtigen Bedingungen bilden sich im Anschluss auch Früchte mit Samen aus. Diese Früchte platzen bei einem entsprechenden Reifegrad auf und enthalten viele winzige Samen. Die Aussaat mit Samenkörnern ist aber erst im darauf folgenden Frühling möglich. Darüber hinaus dauert es eine Weile, bis die Samen keimen und in der Regel gehen auch nicht alle Samenkörner auf. Deshalb sind die Erfolgsaussichten bei dieser Fortpflanzungsmethode deutlich geringer als beim Vermehren mit Stecklingen.
- Samenkörner aus den Früchten herausschütteln
- Fruchtfleisch komplett entfernen
- Samen gut austrocknen lassen
- Bis zur Aussaat im März oder April trocken lagern
- Kleine Anzuchtschalen mit Kakteenerde füllen
- Alternativ lässt sich auch lockere Anzuchterde verwenden
- Samen möglichst dünn aussäen
- Aussaat mit dünner Erdschicht bedecken
- Pflanzsubstrat beständig feucht halten
- Aber nicht zu viel wässern, Staunässe unbedingt verhindern
Pikieren
Nach dem Auflaufen müssen die Jungpflanzen pikiert werden, da diese ansonsten in dem doch recht kleinen Anzuchtgefäß nicht genügend Platz für ein gesundes Wachstum haben. Dieser Vorgang erfolgt, wenn die jungen Weihnachtskakteen eine Wuchshöhe von etwa zwei bis drei Zentimeter erreicht haben. In einem ausreichend großen Pflanzgefäß lassen sich auch mehrere Exemplare eng beieinander züchten, sodass diese im Anschluss zu einem dicht wachsenden Kaktus fusionieren. Jedoch sollten die Pflanzen nicht zu eng gequetscht zusammenstehen.
- Zu dicht stehende Jungpflanzen ausziehen
- In größere Gefäße mit Kakteenerde verpflanzen
- Stets sehr vorsichtig pikieren
- Verletzungen unbedingt vermeiden
- Einzelne Pflanzen nun wie erwachsene Weihnachtskakteen pflegen