Washingtonpalme: Pflege von A-Z | Washingtonia robusta überwintern
Inhaltsverzeichnis
Die Washingtonpalme trägt die botanische Bezeichnung Washingtonia robusta und gehört zu der Pflanzenfamilie der Palmengewächse. Umgangssprachlich wird das Gewächs aufgrund seiner außergewöhnlichen Wuchsform auch Petticoat-Palme genannt. Für einen schönen und gesunden Wuchs sind bestimmte Faktoren bei der Pflege unbedingt zu beachten. Außerdem ist die Palme nur bedingt winterhart ist, deshalb sollte diese besser in einem Kübel als Zimmerpflanze gehalten werden.
Standort
Die Washington Palme stammt aus dem Norden von Mexiko und gedeiht deshalb am besten mit viel Sonnenlicht und Wärme. Je mehr Sonne die Pflanze über den Tag erhält, desto grüner färben sich die Palmenwedel. Auf bestimmte Standortbedingungen reagiert die Palme sehr empfindlich, deshalb sind diese bei der Standortauswahl stets zu berücksichtigen. Wenn das Gewächs zu dunkel steht, dann kommt es schnell zu einem Verlust der unten wachsenden Blätter. Bei der Haltung als Zimmerpflanze bietet sich für die wärmere Sommersaison ein Umzug an einen geschützten Standort im Freien an. Nach der winterlichen Ruhephase sollte die Washingtonpalme allerdings erst langsam an die stärkeren Lichtverhältnisse im Freien gewöhnt werden. Wenn die Pflanze zu schnell der prallen Mittagshitze ausgesetzt ist, kann es ansonsten zu unschönen Verbrennungen an den Palmwedeln kommen.
- Ideal ist sehr heller bis vollsonniger Standort
- Optimale Temperaturwerte liegen zwischen 20° bis 25° Celsius
- Kühle und dunkle Plätze werden nicht gut vertragen
- Dauerhaft kalte Zugluft vermeiden
- Bevorzugt hohe Luftfeuchte, regelmäßig mit Wassernebel einsprühen
- Übersommern entweder auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten
- Anfänglich für zwei Wochen erst an einen halbschattigen Platz stellen
- Danach an den endgültigen Standort in der Sonne umziehen
Pflanzsubstrat
Da sich die Washingtonia robusta aus dem Pflanzsubstrat die benötigten Nährstoffe zieht, ist diese auf ein stimmiges Verhältnis bei der Erde angewiesen. Wenn die Zusammensetzung nicht stimmt, dann kann sich die Palme nicht richtig entwickeln und wächst oft nur sehr kümmerlich.
- Braucht lockeres und wasserdurchlässiges Pflanzsubstrat
- Herkömmliche Blumenerde ist nicht geeignet
- Perfekt ist spezielle Palmenerde aus dem Fachhandel
- Auf nährstoffreiche, kalkarme und sandhaltige Eigenschaften achten
- Gut ist neutraler bis leicht saurer pH-Wert
Pflanzen
Die Washington Palme wächst recht schnell und üppig, deshalb ist es empfehlenswert, einen größeren Pflanzkübel beim ersten Einpflanzen zu benutzen. Der Umfang des Kübels sollte mindestens ein Drittel größer sein als der Wurzelballen. Jedoch darf das Pflanzgefäß nicht zu groß sein, ansonsten fällt es der Petticoat-Palme nicht so leicht sich in diesem gut festzusetzen. Da die Washingtonia robusta in die Höhe wächst und lange Wurzeln ausbildet, sind hohe Pflanzgefäße am besten für die Palme geeignet. Außerdem sollte Staunässe im Gefäß vermieden werden.
- Über dem Abflussloch im Gefäß Drainage auslegen
- Ideal sind Kies, Quarzsand oder Tonscherben
- Beim Eintopfen auf gerade Ausrichtung der Pflanze achten
- Oberen Wurzelbereich mit 3 cm Erde bedecken
- Nach dem Einpflanzen oberste Erdschicht gut andrücken
- Im Anschluss gut angießen, aber nicht zu nass halten
Gießen
Beim Gießen hat die Petticoat-Palme relativ hohe Anforderungen, die dauerhaft erfüllt werden müssen. Ansonsten kann es zu vertrockneten Blättern und im Extremfall sogar zum gänzlichen Absterben der Pflanze kommen. Da die Washingtonpalme extrem schnell wächst, hat diese einen sehr hohen Wasserbedarf. Je wärmer es im Jahresverlauf wird, desto häufiger muss das Gewächs gegossen werden.
- Regelmäßig und üppig gießen
- Wurzelballen darf nie komplett austrocknen
- Palme in großen Untersetzer stellen, diesen immer wieder voll gießen
- Während heißer Trockenphasen sogar zweimal täglich wässern
- Nur kalkarmes Gießwasser verwenden, ideal ist Regenwasser
- Alternativ abgestandenes Leistungswasser verwenden
- Verträgt jedoch keine Staunässe
- Im Winter geringerer Wasserbedarf
Düngen
Für ein gesundes und kräftiges Wachstum braucht die Washington Palme viele Nährstoffe. Deshalb muss die Pflanze während der Vegetationsphase mit einem nährstoffreichen Düngemittel versorgt werden. Wenn viele Blätter auf einmal abfallen, dann ist dieser Umstand oft ein Hinweis auf einen dringenden Bedarf an Dünger, der aufgrund eines Nährstoffmangels entstanden ist. Bei einem begrenzten Platzangebot am Standort sollten sowohl die Dünger- als auch die Wassergaben reduziert werden. Dergestalt wird die Wuchsform der Washingtonpalme überschaubar gehalten.
- Ab April bis zu Spätherbst düngen
- Ideal ist Flüssigdünger für Palmen
- Düngemittel alle drei bis vier Wochen einsetzen
- Laut Dosierungsanleitung vorgehen
- Im Winter Düngergaben einstellen
Umtopfen
In der Regel reicht ein Umtopfen alle drei bis vier Jahre. Wenn die Standortbedingungen und die Pflege perfekt passen, dann wächst die Washingtonpalme allerdings weitaus zügiger. Dergestalt wird das Umtopfen deutlich früher notwendig, manchmal sogar jedes Jahr, spätestens aber alle zwei Jahre. Aus dem schnellen Wachstum ergibt sich ein Platzmangel, sodass sich die Pflanze nicht mehr ungestört entwickeln kann. Außerdem kommt es zu einem verbrauchten Pflanzsubstrat, welches regelmäßig gegen frische Erde ausgetauscht werden sollte. Allerdings sollte erst dann umgetopft werden, wenn der Kübel nachweislich zu klein geworden ist. Dies ist der Fall, wenn die ersten Wurzelspitzen aus dem Pflanzgefäß oben herausschauen oder unten durch das Abflussloch wachsen. Wenn eine Kontrolle des Wachstums erwünscht ist, dann sind alle Wurzelteile um mindestens ein Drittel einzukürzen.
- Idealer Zeitpunkt zum Umtopfen ist das Frühjahr
- Ein größeres, aber nicht zu großes Gefäß auswählen
- Auf eine ausreichend Tiefe des Kübels achten
- Pflanze vorsichtig ausheben und Wurzeln von altem Substrat befreien
- Extrem weiche, faulende und durchnässte Wurzelstücke abschneiden
- In frische Palmenerde einpflanzen
- Alternativ angereichertes Pflanzsubstrat verwenden
- Gut, aber nicht zu reichlich angießen
Schneiden
Die Washingtonia robusta besitzt nur einen individuellen Vegetationspunkt, aus dem die Blätter fächerförmig heranwachsen. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, das Wachstum in die Höhe durch einen Rückschnitt der alten Blätter einzuschränken. Deshalb ist ein formgebender Rückschnitt nicht erforderlich. Im unteren Bereich werden die eingetrockneten Blätter bei jüngeren Exemplaren nicht abgeworfen, diese hängen als Petticoat nach unten. Dieser Umstand hat der Palme ihren ungewöhnlichen Spitznahmen eingebracht.
- Kranke und vertrocknete Pflanzenteile abschneiden
- Bei Zimmerpflanzen die unteren Petticoat-Blätter kürzen
- Aber erst, wenn sich diese grau-braun verfärben
- Um das Wachstum nach Wunsch zu beschränken, Wurzeln regelmäßig kürzen
- Idealerweise beim Umtopfen durchführen, wenn Wurzeln frei liegen
Überwintern
Die Washington Palme ist in den hiesigen Breitengraden nicht komplett winterhart. Das robuste Gewächs verträgt zwar kühle Temperaturen und geringe Frostwerte, aber zu tiefe Minusgrade führen zu einem Absterben der Palme. Aus diesem Grund wird die Petticoat-Palme als Zimmerpflanze gehalten, die den Sommer an einem Standort im Freien verbringen kann. Jedoch sollte die Washingtonia robusta nicht in dauerhaft beheizten Wohnräumen überwintern. Da dort stets eine Kombination aus warmer Heizungsluft und geringer Luftfeuchtigkeit mit wenig Sonnenlicht herrscht, wird die Pflanze sehr anfällig für bestimmte Krankheiten und einen Befall mit Schädlingen. In den deutlich wärmeren Weinanbaugebieten ist die Freilandhaltung der Washingtonpalme das ganze Jahr über möglich, allerdings nur an einem geschützten Platz und mit einem zusätzlichen Winterschutz.
- Ist nur bedingt winterhart
- Kann kurzfristig Temperaturen von bis zu -5° Celsius überleben
- Treibt bei 5 bis 10° Celsius noch Blätter aus
- Ab den ersten Frostnächten ins Winterquartier umziehen
- Ideal zum Überwintern sind frostfreie Wintergärten und Gewächshäuser
- Im Winter deutlich weniger gießen
- Wurzelballen darf aber niemals komplett austrocknen
- Je kühler das Winterquartier ist, desto geringer ist der Wasserbedarf
- Bei wärmeren Standorten vergrößert sich der Licht- und Wasserbedarf
- An trockenen Plätzen regelmäßig mit Wassernebel besprühen
- In den Wintermonaten nicht düngen
Vermehren
Das Vermehren der Washington Palme ist nicht mit Hilfe von Stecklingen möglich, deshalb bietet sich dafür nur die Aussaat an. Dabei sind die Chancen für einen Erfolg relativ hoch, wenn die richtigen Schritte befolgt werden und die Samenqualität stimmt. Nach der Blüte im Frühling werden Samenkörner ausgebildet, wenn sich diese dunkel verfärben, dann sind die Samen reif genug zum Aussähen. Darüber hinaus gibt es auch Samen im Fachhandel zu erhalten, um eine Washingtonia robusta in Eigenregie zu züchten.
- Idealer Zeitpunkt für die Aussaat ist Mai bis Juni
- Samen sollten bereits schwarz-braun und mindestens 5 mm groß sein
- Samenkörner für einen Tag in Wasser einweichen
- Gefäß mit Anzuchterde befüllen
- Samen 5-10 mm in das Substrat drücken, dann locker mit Erde bedecken
- Substrat wässern und gleichmäßig feucht halten
- Durchsichtige Folie über das Pflanzgefäß spannen
- An hellem Standort aufstellen, aber ohne direktes Sonnenlicht
- Optimale Temperaturwerte liegen zwischen 22°- 30° Celsius
- Keimung erfolgt nach 2-12 Wochen, abhängig von den Bedingungen
- Jungpflanze ab einer Höhe von 20 cm pikieren
Krankheiten
Nicht umsonst trägt die Washingtonia robusta ihren aussagekräftigen Namen, die Pflanze ist gegen die meisten Krankheiten sehr robust. Jedoch schleichen sich schnell Fehler bei der Pflege ein, welche dem Gewächs erheblichen Schaden zufügen können. Dazu gehören ein schlecht ausgewählter Standort, dauerhafter Mangel an Nährstoffen oder beständig zu nasses Pflanzssubstrat. Als Folgeerscheinungen zeigen sich bei der Petticoat-Palme gelbe Blätter und dazu noch ein eingeschränktes Wachstum. Eine stete Staunässe durch Überwässerung kann zur Wurzelfäule führen, welche den Tod der Pflanze verursachen kann. Außerdem fördert zu viel Feuchtigkeit die Schimmelbildung im Pflanzkübel.
- Bei geschwächtem Immunsystem anfällig für Pilzerkrankungen
- Pilze zeigen sich durch farbigen Belag auf den Blättern
- Phönix Brandpilz an kleinen Knoten auf den Palmwedeln zu erkennen
- Einige Wochen mit Fungizid einspritzen
- Bei extrem starken Befall ganze Blätter abschneiden
- Im Hausmüll und nicht auf dem Kompost entsorgen
Schädlinge
Wenn das Winterquartier der Palme zu warm ist, dann kommt es häufig zu einem Befall mit Schädlingen. Deshalb sollte die Pflanze in der Winterzeit regelmäßig kontrolliert werden, um einen Befall zeitnah zu erkennen. Je früher dies geschieht, desto einfacher gestaltet sich im Anschluss die Bekämpfung der Schädlinge.
- Anfällig für Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse und Schildläuse
- Schädlinge mit Seifenlauge abwaschen
- Bei starkem Befall in der Dusche ausgiebig abspritzen
- Vorgang wenn nötig wiederholen