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Waschmaschine ausrichten: so gelingt es

Mann schaut skeptisch in die Waschmaschine

Steht eine Waschmaschine nicht in der Waage, drohen Unwucht und Lagerschäden. Die Maschine kann während des Schleuderns wandern und dabei Boden, Wände und Möbel beschädigen. Diese Anleitung zeigt, wie sich Waschmaschinen ausrichten und Gefahren durch wenige Handgriffe vermeiden lassen.

Video-Tipp

Utensilien

Für das Ausrichten und das wackelfreie Aufstellen einer Waschmaschine werden nur wenige Hilfsmittel und etwas Geduld benötigt. Die nötigen Utensilien sind:

  • Muttern- oder Schraubenschlüssel
  • schalldämmende Unterlage
  • zwei Wasserwaagen
Wasserwaage zum ausrichten auf Waschmaschine
Hinweis:

Bei einigen Waschmaschinen ist der für die verstellbaren Füße passende Schraubenschlüssel bereits im Lieferumfang enthalten. Dieser sollte nach der Einstellung nicht entsorgt werden, da nachträgliches Justieren erforderlich sein kann.

Gründe und Vorbereitung

Das Justieren der Waschmaschinenfüße dient dem Ausgleich von Unebenheiten im Boden. Nur, wenn die Füße richtig eingestellt sind, kommt die Maschine beim Schleudern nicht ins Wanken. Übermäßige Bewegungen beim Waschen und Schleudern bringen gleich mehrere Nachteile mit sich:

  • extreme Geräuschentwicklung
  • Maschine kann wackeln und wandern
  • Schäden an Bauteilen
  • schnellere Abnutzung

Schlimmstenfalls droht ein Lagerschaden oder ein Totalschaden, da die Trommel von innen gegen andere Bauteile schlägt und diese dabei zerstört. Um derlei Problemen vorzubeugen, sind die folgenden Schritte nötig:

  1. Transportsicherungen von der Rückseite und Verpackungsreste von den Standfüßen entfernen.
  2. Waschmaschine an den gewünschten Standort stellen und ausrichten.
  3. Bei Bedarf Antivibrationsmatte, Antirutschmatte und Schwingungsdämpfer unterlegen.

Für eine korrekte Justierung muss die Maschine so stehen, wie sie später auch während des Waschens stehen wird. Bereits ein Verrücken von wenigen Zentimetern kann später zum Wackeln führen.

Tipp:

Schalldämmende Unterlagen sollten in jedem Fall verwendet werden. Sie reduzieren die Vibrationen und die Lautstärke beim Schleudern erheblich und schonen damit nicht nur das Gehör und die Nachbarn, sondern ebenso die Waschmaschine selbst.

Einstellung

Unter der Waschmaschine finden sich vier Standfüße, die jeweils an den Ecken des Gerätes montiert sind. Sie sind mit Schraubenmuttern ausgestattet, die die Maschine an der Ecke anheben oder absenken können. Um die richtige Ausrichtung und einen sicheren Stand zu erreichen und während der Einstellung zu kontrollieren, werden zwei Wasserwaagen auf die Waschmaschine gelegt. Eine Waage sollte quer und eine längs auf den Kanten aufliegen.

Waschmaschine wird von einem Handwerker ausgerichtet

Die Blasen müssen sich in beiden exakt in der Mitte zwischen den Markierungen befinden. Trifft das nicht zu, ist eine schrittweise Anpassung nötig. Hierzu wird zunächst eine Wasserwaage quer auf die vordere Kante gelegt. Die beiden vorderen Standfüße werden so eingestellt, dass die Maschine geradesteht. Für das Absenken einer Ecke wird die Schraubenmutter im Uhrzeigersinn – also nach rechts – gedreht. Für das Anheben wird entgegen dem Uhrzeigersinn – nach links – geschraubt.

Ist die Vorderseite gerade ausgerichtet, werden erst bei er linken Seite und dann bei der rechten Seite Einstellungen vorgenommen. Im Optimalfall ist die Rückseite dadurch automatisch gerade. Erfahrungsgemäß müssen weitere Anpassungen vorgenommen werden. Um den sicheren, stabilen und ebenen Stand zu kontrollieren, werden die Wasserwaagen an allen Seiten und in der Mitte längs und quer gelegt. Zum Abschluss sollten sie diagonal aufgelegt werden, um auch geringe Abweichungen beheben zu können.

Tipp:

Bei starken Unebenheiten des Bodens ist es einfacher, zunächst alle Füße der Waschmaschine vollkommen abzusenken. Von diesem Zustand ausgehend, lassen sich die nötigen Anpassungen leichter und schneller vornehmen. 

Nachjustieren

Nach dem Einstellen sollte die Waschmaschine von oben an unterschiedlichen Stellen belastet werden. Das Drücken oder Auflehnen stellt sicher, dass das Gerät nicht rutscht oder wackelt, obwohl es geradezustehen scheint.

Bereits eine geringe Abweichung von wenigen Millimetern reicht aus, um spätestens beim Schleudern Probleme zu erzeugen. Das Nachjustieren ist daher wichtig, um Schäden vorzubeugen.

Kontrollen

Nach einigen Waschgängen sollte nochmals überprüft werden, ob die Waschmaschine weiterhin in der Waage steht. Wurden Schrauben oder Konterschrauben nicht richtig festgezogen, kann es zu nachträglichen Abweichungen kommen.

Auch, wenn die Waschmaschine beim Waschen und Schleudern lauter wird, sollten eine nachträgliche Kontrolle mit der Wasserwaage stattfinden. Veränderungen können darauf hinweisen, dass sich der Boden weiterhin absenkt oder die Unterlage ungleichmäßig eingedrückt wurde.

Die nachträglichen Kontrollen erfolgen idealerweise:

  • eine Woche nach dem Einstellen
  • nach 20 bis 30 Waschgängen
  • bei lauter werdendem Schleudern
  • wenn die Maschine wackelt

Einstellen unter Arbeitsplatten

Steht die Waschmaschine unter der Arbeitsplatte, gestaltet sich die richtige Ausrichten deutlich schwieriger. Am einfachsten ist es, die Arbeitsplatte abzunehmen, die Füße der Maschine auszurichten und die Platte wieder aufzulegen. Das erscheint im ersten Moment nach einem erheblichen Mehraufwand, bringt jedoch die besten Ergebnisse hervor.

Ebenfalls möglich ist es, den Verlauf des Bodens unter der Platte mit der Wasserwaage zu kontrollieren. Ist dieser eben, kann die Maschine darunter geschoben werden. Eine Anpassung der Vorderfüße reicht als Einstellung aus. Hierfür wird die Waschmaschine zunächst nicht vollständig unter der Arbeitsplatte positioniert, sondern sollte etwa zehn Zentimeter hervorragen, damit eine Wasserwaage auf der vorderen Kante Platz findet.

Waschmaschine einstellen unter einer Arbeitsplatte Einstellung

Für die dritte Vorgehensweise sind Latten und dünne Sperrholzplatten oder Pappstücke nötig. Die Latten werden so auf den Boden gelegt, dass sie der Position der Füße entsprechen. Mit einer Wasserwaage wird der Verlauf kontrolliert. Zeigen sich hier Abweichungen, werden sie mit Pappe oder Sperrholz ausgeglichen. Mit einem Zollstock lassen sich die Höhenunterschiede zwischen den vier Eckpunkten ausmessen. Diese Unterschiede werden auf die Füße der Waschmaschine übertragen. Senkt sich der Boden Richtung Wand um fünf Millimeter ab, müssen die Füße an der Rückseite der Maschine fünf Millimeter weiter herausragen als die vorderen Standfüße. Nachdem die Leisten und die Pappe entfernt wurden, kann das Gerät unter die Arbeitsplatte geschoben werden.

Waschmaschine einbauen unter Arbeitsplatte

Häufig gestellte Fragen

Was tun, wenn die Füße der Waschmaschine zu kurz für Einstellungen sind?

In Ausnahmefällen kann der Boden so uneben sein, dass der verstellbare Bereich der Standfüße von Waschmaschinen nicht ausreicht. Ein Ausgleich muss dann durch zusätzliche Unterlagen erfolgen. Diese werden am besten unter die Antivibrationsmatte gelegt.

Waschmaschine wackelt trotz richtiger Einstellung – was tun?

Wenn die Waschmaschine vollkommen geradesteht und dennoch wackelt oder sogar beim Schleudern wandert, kommen als Ursachen Unwucht, Lagerschaden und verstopfte Schläuche infrage. Schafft eine gründliche Reinigung der Schläuche keine Abhilfe, sollte ein Techniker eingeschaltet werden.

Autor Mandy

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