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Wie sieht Waschbär-Kot aus? So erkennen Sie ihn

Haben diese kleinen Allesfresser eine ergiebige Futterquelle ausgemacht, können sie schnell zu einer Plage werden. Problematisch, insbesondere für die Gesundheit von Mensch und Haustier, sind die Ausscheidungen dieser Tiere.

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Waschbärenkot erkennen

Waschbären finden in Dörfern und Städten Versteck-, Flucht- und Futtermöglichkeiten in Hülle und Fülle. Über Bäume, Dachrinnen oder die Katzenklappe gelangen sie sogar in Wohnhäuser. Neben Kratzern an Holz ist vor allem Kot ein deutlicher Hinweis auf tierische Gäste. Allerdings streifen nicht nur Waschbären, sondern auch Marder, Dachse oder Katzen durch unsere Gärten. Meist kann man nicht auf Anhieb sagen, von welchem Tier die Hinterlassenschaften kommen. Bei genauem Hinsehen lassen sich in der Regel aber entsprechende Hinweise erkennen.

  • Kot von Waschbären als „Latrinen“ bezeichnet
  • Bevorzugen für ihre Hinterlassenschaften erhöhte Stellen
  • Beispielsweise einen Stapel Brennholz im Garten
  • Waschbären sehr reinliche Wesen und Wiederholungstäter
  • Nutzen in den meisten Fällen Gemeinschaftstoiletten
  • Kot dieser Tiere immer an derselben Stelle
  • Etwa zwei bis drei Zentimeter lang und röhrenförmig
  • Etwas dicker als Marderkot
  • Einem kleinen Hundehaufen ähnlich
  • Farbe hängt von der jeweiligen Nahrung ab
  • Kot in der Regel dunkel
  • Enthält häufig Nahrungsreste, unverdaute Reste von Beeren und Haare
  • Geruch stechend, aber nicht so streng wie der eines Marders

Umgang mit Waschbärkot

Kot von Waschbären birgt gesundheitliche Risiken, denn über ihn können sie Parasiten und eine Reihe von Infektionskrankheiten übertragen. Das betrifft Haustiere ebenso wie Menschen. Für Haustiere wie Hund und Katze besteht vor allem die Gefahr, dass es zur Übertragung der sogenannten Staupe, einer hochinfektiösen Infektionskrankheit kommt, sofern sie nicht dagegen geimpft sind oder der Immunisierungsgrad mangelhaft ist.

Waschbärkot - Waschbärlosung
Jomegat, Procyon lotor scat, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Ein weiteres Problem ist der Waschbärenspulwurm (Baylisascaris procyonis), der speziell für Menschen eine gefährliche sogenannte Zoonose darstellt. Als Zoonosen werden Infektionskrankheiten bezeichnet, die von Tier zu Mensch übertragbar sind. Die Larven dieser Spulwürmer befallen das Gewebe und können je nach Befallsort im Körper Organschäden verursachen. Auch andere Infektionskrankheiten wie Tollwut können sowohl auf Menschen als auch Haustiere übertragen werden. Um so wichtiger ist es, beim Entsorgen den direkten Kontakt mit dem Kot unbedingt zu vermeiden und ihn richtig zu entsorgen.

Kot einsammeln und entsorgen

Aufgrund der gesundheitlichen Risiken ist es überaus wichtig, zum Entfernen von Waschbärkot Handschuhe und falls vorhanden, auch einen Mundschutz zu tragen. Zudem benötigt man eine Plastiktüte zum Einsammeln der Hinterlassenschaften. Mit der entsprechenden Schutzkleidung sammelt man dann den Kot auf und gibt ihn in die Plastiktüte, mitsamt den Handschuhen und anderen Materialien, die mit dem Kot in Kontakt gekommen sind. Die Tüte wird anschließend gut verschlossen und im Hausmüll entsorgt. Mögliche Parasiten und Krankheitskeime werden später in der Müllverbrennungsanlage zuverlässig abgetötet. Nach der ganzen Aktion sollte man sich die Hände gründlich waschen.

Tipp:

Tierkot hat nichts auf dem Komposthaufen oder in der Biotonne zu suchen, auch wenn es sich um organisches Material handelt. Grund hierfür sind die Parasiten, Bakterien und andere Krankheitserreger, die sich generell im Kot fleischfressender Tiere befinden.

Festsitzende Gerüche beseitigen

Sollten sich Waschbären im Dachboden eingenistet haben, ist es ratsam, nach den Kothäufchen auch die damit verbundenen Gerüche bestmöglich zu beseitigen. Die können in den jeweiligen Untergrund eindringen und sich dort dauerhaft festsetzen. Zur Reinigung geeignet ist nahezu jedes Mittel, das als Geruchsvernichter dient wie z.B. Essig oder auch chemische Reiniger.

Allerdings ist das keine Garantie dafür, dass sich an dem betreffenden Ort nicht wieder Waschbären einnisten, denn die Gerüche lassen sich in den meisten Fällen nicht restlos entfernen. Anhand von Rückständen ihrer Duftmarken erkennen die Tiere, wo sie genistet haben und werden vermutlich wieder kommen. Hilfreich kann nur eine dauerhafte Verkrämung dieser Tiere sein.

Vertreibung von Waschbären

Durch das deutsche Jagdgesetz ist es verboten, Waschbären mit sogenannten Schlagfallen zu töten oder mit Lebendfallen einzufangen und umzusiedeln. Empfohlen werden daher vor allem präventive Maßnahmen, die dazu dienen sollen, den Tieren Haus und Garten so unattraktiv wie möglich zu machen und alles zu vermeiden, was sie anlocken könnte.

  • Mülltonnen absichern bzw. fest verschließen
  • Deckel mit Stein beschweren oder Schloss abschließen
  • Tonne nach dem Entleeren in verschließbarem Verschlag unterstellen
  • Haustier- und Vogelfutter für die Tiere unerreichbar lagern
  • Schäden im Mauerwerk des Hauses reparieren
  • Auf Begrünung von Fassaden verzichten
  • Fallrohre und Dachrinnen mit Blechmanschetten ausstatten
  • Am Haus angrenzende Bäume zurückschneiden
  • Empfehlenswerter Mindestabstand zum Haus etwa ein Meter
  • Baumstämme in Hausnähe mit Metallmanschetten umwickeln
  • Keine Essensreste auf dem Kompost entsorgen
Tipp:

Waschbären sollten grundsätzlich nicht gefüttert werden, denn so verlieren sie die Scheu vor Menschen und man wird sie nicht wieder los. Auch sollte man nicht versuchen, sie als Haustiere zu halten.

Autor Heim-Redaktion

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