Wie schnell wächst Liguster? | Infos zum Wachstum
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Was wir an Liguster so lieben, ist sein schneller Wuchs. Im Nu zaubert er uns eine hohe, blickdichte Hecke im Garten. Doch leider hört sein Wachstum nicht einfach auf, sobald er die für uns ideale Form erreicht hat. Fleißig streben seine Zweige sowohl nach oben als auch zur Seite. Wann dürfen wir uns welches Wachstum erhoffen bzw. zeitintensive Schnittmaßnahmen befürchten?
Das typische Wachstumstempo
Liguster wächst schnell in die Höhe. Während eine Jungpflanze noch bescheiden vorankommt, legt sie später je nach Sorte einen stolzen jährlichen Zuwachs von ca. 50 cm hin.
- im Alter von etwa 3 Jahren ist sie ca. 80 cm hoch
- nach 5 Jahren bis zu 1,5 m
- danach geht es in 40-50 cm Schritten voran
In der freien Natur kann der sich selbst überlassene Busch locker innerhalb von wenigen Jahren eine Höhe von bis zu 5 m erreichen. In einem privaten Garten dagegen fällt ein Großteil der Neutriebe der Schere zum Opfer, damit die optimale Verzweigung gefördert wird. Er darf zudem auch kaum über 2 m hinaus wachsen, weil das die ideale Heckenhöhe ist. Selten wird ein Exemplar als Solitär kultiviert. Doch auch dann wird dieser zumeist in der Höhe begrenzt.
Wachstum in zwei Etappen
Innerhalb einer Vegetationsperiode erfährt der Liguster zwei Wachstumsschübe. Der erste und stärkere Wachstumsschub ist im Frühjahr zu erwarten, sobald die Tage länger und wärmer werden. Der zweite Austrieb beginnt etwa Ende Mai. Ein jeweils zuvor erfolgter Schnitt regt das Längenwachstum an.
Wichtige Wachstumsfaktoren
Nicht nur die Schere kann sein Wachstum beeinflussen. Ob und wie schnell der Liguster wächst, entscheiden auch folgende Faktoren mit:
- sortenspezifische Wachstumseigenschaften
- Standortbedingungen
- Bodenbeschaffenheit
- Pflege
- der Gesundheitszustand der Pflanze
Sortenspezifische Eigenschaften
Nicht jede Ligustersorte wächst gleichermaßen schnell. Ja es gibt sogar Sorten, die als schwachwüchsig zu bezeichnen sind. Hier ein paar Beispiele:
- Zwergliguster wird nur etwa 80 bis 100 cm hoch
- der jährliche Zuwachs ist geringer als bei anderen Arten
- der gemeine Liguster, bot. Liguster vulgare, wird 2,5 bis 4 m hoch
- die Sorte „Atrovirens“ erreicht sogar 5 m
Da dieses Ölbaumgewächs hierzulande sortenreich angeboten wird, sollten Sie sich bei der Pflanzung genau nach ihren jeweiligen Wachstumseigenschaften erkundigen und ob der zukünftige Standort mit ihren Ansprüchen harmoniert.
Standortbedingungen
Liguster benötigt Sonne, um sowohl zahlreich auszutreiben als auch das von ihm erwartete Längenwachstum zu schaffen. Ein halbschattiger Platz wird auch toleriert, kann aber mit einem schwächeren Wuchs beantwortet werden. Was gar nicht infrage kommt, ist ein Schattendasein. Dort wird selbst diese wachstumsstarke Pflanze nur noch vor sich hin kümmern.
Bodenbeschaffenheit
Nur in einem nährstoffreichen, lockeren und gut durchlässigen Erdreich ist der Liguster gut aufgehoben und wächst wie seine Gene es erlauben. Zu Staunässe oder Trockenheit neigende Plätze sind zu meiden. Im ersten Fall kann eine vor der Pflanzung angelegte Drainageschicht Abhilfe schaffen. Unkräuter sollten vor der Pflanzung und auch danach konsequent entfernt werden, denn sie würden mit ihm um Nährstoffe konkurrieren und dadurch sein Wachstum hemmen.
Pflege
Damit der Liguster sein Wachstumspotenzial voll ausschöpft, muss er rechtzeitig mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden.
- eine organische Düngung in Frühjahr vor dem Austrieb ist ideal
- zum Beispiel mit Kompost
- auch ein Gründünger aus dem Handel kann verwendet werden
- eine Mulchschicht sorgt für Nährstoffe
- verhindert zugleich übermäßiges Verdunsten der Bodenfeuchtigkeit
- kalkarme Böden müssen zusätzlich gekalkt werden
Liguster ist kein übermäßiger Wasserverbraucher, doch lang anhaltende Trockenheit bringt sein Wachstum ins Stocken. Sorgen Sie daher für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt, indem Sie ihn an heißen Tagen gießen.
Gesundheitszustand der Pflanze
Diverse Käferarten und die winzig kleinen Blattläuse stellen sich dem Wachstumsdrang dieser Gewächse gelegentlich in den Weg.
- ein schwacher Befall wird meistens gut überstanden
- stärkerer Befall sollte bekämpft werden
- ansonsten bleibt der Neuaustrieb hinter den Erwartungen zurück
Wirklich gefährlich werden kann der Dickmaulrüssler. Er bremst nicht nur das Wachstum, sondern kann bei häufigem Auftreten die Pflanze das Leben kosten. Auch Pilzkrankheiten können für ein schwaches Wachstum verantwortlich sein. Sie müssen entweder mit einem geeigneten Mittel bekämpft werden, oder der befallene Teil der Triebe muss entfernt werden. Am besten ist es, wenn Krankheiten und Schädlinge gar nicht erst auftreten. Deswegen muss der Liguster nach seinen Vorlieben gepflegt und umhegt werden.
Wachstum mit Schneiden vorantreiben
Das regelmäßige Schneiden der Ligusterpflanzen dient nicht nur dazu, ihnen eine bestimmte Form zu geben. Auch das Wachstum seiner Triebe wird durch regelmäßige Schnitte angeregt. Ohne pflegende Rückschnitte wurden zudem untere Teile der Pflanze verkahlen, da sie kaum noch oder nur unzureichend von Sonnenlicht erreicht werden. Die richtige Schnittführung, bei der der obere Teil der Pflanze schmaler geschnitten wird als der untere Teil, sorgt für eine bessere Lichtdurchdringung. So wird auch in unteren Bereichen neues Wachstum angeregt.
- zweimal im Jahr schneiden
- im Frühjahr und im Frühsommer
Ein Liguster, der nicht geschnitten wird, wächst nur in die Höhe, während er kaum noch Verzweigungen bildet.
Auf ausbleibendes Wachstum reagieren
Eine Ligusterhecke, die längere Zeit nicht richtig geschnitten wurde, kann beim Neuaustrieb im Frühjahr so deutlich schwächeln, dass ein bodennaher Rückschnitt erforderlich wird. Natürlich gehören parallel dazu auch die übrigen Pflegemaßnahmen auf den Prüfstand.