Vinylboden verlegen – DIY-Anleitung für Vinyl-Laminat
Inhaltsverzeichnis
Ein täuschend echtes Holzdekor oder klassische Steinmuster, der moderne Vinylboden kann in nahezu jedem Dekor bei Ihnen einziehen. Dabei ist dieses Material extrem widerstandsfähig und haltbar. Zudem haben Sie mit einem Bodenbelag aus Vinyl nicht die gleichen Probleme bei Feuchtigkeit wie mit einem Laminatboden. Sogar nasses Wischen macht dem Vinyl nichts aus, was den Boden zusätzlich zu einer sehr hygienischen Alternative macht. Alle Verlegearten können von einem Heimwerker mit ein wenig Können genauso gut durchgeführt werden, wie von einem Fachmann. Wir zeigen Ihnen hier die Verlegung von Vinyl-Laminat in der schwimmenden Variante.
Material und Vorbereitung
Das benötigen Sie:
- Stichsäge
- Japansäge
- Handkreissäge
- Cuttermesser
- Winkel
- Zollstock
- Anlegeschiene / Latte
- Bleistift
- Gummihammer
- Schlagholz
- Zugeisen
- Abziehkelle
- Abstandskeile
- Vinylpaneele
- Sockelleisten
- Übergangsprofil
- Kleber
- Dampfsperre
- Trittschalldämmung oder Unterlage für Vinyl
- Silikonmasse
- Ausgleichsmasse
Kosten für einen Vinylbodenbelag
Lassen Sie sich von dem höheren Preis je Quadratmeter beim Vinyllaminat nicht erschrecken. Gegenüber einem billigen Laminat hat das Vinyl eine so extrem größere Haltbarkeit, dass sich dieser Preis am Ende meistens wieder rechnet. Daher müssen Sie auch beim Vinyl nicht die teuersten Paneele kaufen, denn die Qualität ist nicht so unterschiedlich, wie die Preise das vermuten lassen.
- Vinyllaminat zum Kleben – Holzdekor – Quadratmeter ab 13,00 Euro
- Vinyllaminat selbst klebend – Holzdekor – Quadratmeter ab 12,00 Euro
- Vinyllaminat Klicksystem – Holzdekor – Quadratmeter ab 40,00 Euro
DIY-Anleitung – Verlegung von Vinyl-Laminat
Da das vollflächig verklebte und das selbstklebende Vinyl im Grunde ähnlich verlegt werden wie das Klickvinyl, zeigen wir Ihnen hier die Verlegung der Klickvariante. Die beiden anderen Methoden lassen sich hieran leicht anpassen. Dennoch gibt es natürlich in unserer Anleitung auch den einen oder anderen hilfreichen Hinweis zu diesen Verlegearten. Der Versatz und das Zuschneiden sind bei allen Varianten gleich. Bei den geklebten Bodenbelägen müsse Sie nicht auf das Klicksystem Rücksicht nehmen, dennoch wird auch hier das Vinyl mit einem Gummihammer festgeschlagen.
Ruhezeit – Akklimatisation
Für den Bodenbelag aus Vinyl beginnt die Verlegung mit einer ausgedehnten Pause. Damit das Vinyl sich an die Gegebenheiten im Raum anpassen kann, wird es bei etwa 20 bis 25 Grad in dem Raum gelagert, in dem es später verlegt wird. Das Vinyl-Laminat sollte aber nicht aus den Packungen genommen werden, sondern nur waagerecht mit den Packungen im Raum verteilt werden. Je nach Stärke des Vinyls benötigt der Bodenbelag zwischen 24 und 48 Stunden, um sich zu akklimatisieren.
Trittschall und Dampfsperre
Verlegen Sie ein Klickvinyl, sollten Sie eine Lage Trittschall einbringen. Es ist nicht zwingend notwendig, bei Vinyl ebenfalls eine Dampfsperre zu verwenden. Nur wenn Sie bereits Probleme mit Feuchtigkeit hatten, ist die Dampfsperre eine gute Lösung. Beides fällt für die geklebten Varianten völlig weg, da sich darunter kein Schall bilden kann.
Vorbereitungen
Wenn Sie sehen, dass die Türen und Türrahmen für den Bodenbelag gekürzt werden müssen, ist es günstiger, das vorher zu erledigen. Legen Sie zwei Paneele des Bodens übereinander und zeichnen Sie so am Türrahmen den Abschnitt an, der entfernt werden muss. An der Tür ist es ein wenig anders, denn die sollte mehr Spiel haben. Eine Zimmertür sollte etwa einen Zentimeter Bodenfreiheit haben, damit sie weder im Sommer noch im Winter auf dem Boden schürft.
Erste Reihe anpassen und berechnen
Bei allen drei Verlegearten müssen Sie die erste Reihe genau an die Wand anpassen und zusätzlich auch noch berechnen. Je nach Breite der Paneele könnte es sonst passieren, dass Sie an der gegenüberliegenden Wand die Abschlussreihe sonst nur noch wenige Zentimeter breit einlegen können. Das wäre aber ungünstig, da so schmale Paneele nicht sicher liegen. Auch dann nicht, wenn sie geklebt werden.
Meistens muss die erste Reihe ohnehin zugeschnitten werden, da kaum eine Wand wirklich exakt gerade ist. Übertragen Sie die Wellen und Ungleichmäßigkeiten der Wand mit einer angelegten Latte auf Ihre Paneele aus Vinyl. Auch dieser Schritt muss bei allen drei Verlegearten ähnlich durchgeführt werden.
Verlegen von Klickvinyl
Das Klickvinyl wird meistens von links nach rechts verlegt. Einige Hersteller haben die Paneele aber auch genau anders herum gestaltet. Lesen Sie also die Verlegehinweise auf der Packung dazu durch. Die erste Reihe haben Sie nun schon zusammengefügt und wie oben beschrieben an die Wand angepasst. Nun muss sie nur noch an der Wand mit den Abstandskeilen verklemmt werden. Am Ende sollte das letzte Paneel nicht deutlich unter 30 Zentimetern kurz sein. Ist das doch der Fall, muss die ganze Reihe am anderen Ende etwas gekürzt werden. Zu kurze Endstücke kippeln später bei einer schwimmenden Verlegung leicht und lösen sich eventuell sogar aus der Klickverbindung. Auch an den Seiten werden die Reihen mit Keilen zur Wand hin gehalten, bis die Verlegung vollständig durchgeführt ist.
Meistens kann in der nächsten Reihe das abgeschnittene Reststück der vorigen Reihe genutzt werden. Allerdings ist auch hier die 30-Zentimeter-Regel wichtig. Achten Sie zudem darauf, dass die Nähte immer mindestens etwa zehn Zentimeter versetzt angeordnet werden. Die Paneele werden mit dem Schlagholz oder einem abgeschnittenen Reststück in die Verriegelung der vorherigen Reihe gedrückt. Schlagen Sie nur das Schlagholz oder ein anderes Stück, nie die Paneele selbst. Die letzte Reihe wird wieder an die Wand angepasst und komplett zusammengesteckt, bevor die Reihe dann mit einem Zugeisen in die Klickverbindung eingeschlagen wird.
Sockelleisen
Die passenden Sockelleisten können Sie bei den geklickten Vinylvarianten gleich im Anschluss anbringen. Es müssen vorher lediglich die Keile an den Rändern entfernt werden. Auch wenn ein Laminat aus Vinyl nicht so stark arbeitet wie ein herkömmliches Holzlaminat, sollten zwischen der Sockelleiste und dem Boden doch ein kleiner Spalt Luft bleiben. Nehmen Sie sich ein dünnes Stück Holz oder eine Paneele des Bodenbelags und verwenden Sie es rundherum als Abstandshalter bei der Anbringung der Sockelleisten.
Tipps für Schnellleser
- Vinyl-Laminat nach Verlegeart auswählen
- Untergrund für geklebtes Vinyl erst glätten / ausgleichen
- Boden akklimatisieren lassen – etwa zwei Tage
- Trittschalldämmung ausbringen – Feuchträume zusätzlich Dampfsperre
- Türen und Türrahmen vor Verlegung / Verklebung kürzen
- erste Reihe an Unebenheiten Wand anpassen
- Breite erste und letzte Reihe berechnen
- Paneele aus unterschiedlichen Packungen mischen
- erste Reihe mit Keilen an Wand sichern
- Randstücke nie zu kurz / Kippelgefahr
- auf ausreichenden Versatz achten bei Folgereihen
- letzte Reihe mit Zugeisen einsetzen
- Sockelleisten mit etwas Luft zum Boden anbringen
- geklebte Vinylböden erst trocknen lassen