Pflege-Tipps für Vanda Orchideen – schnell zum Blühen bringen
Inhaltsverzeichnis
Die Vanda Orchideen bestechen durch ihre wunderschönen, meist knallbunten und großen Blüten. Die blaublütigen Sorten gibt es häufig in Gartencentern zu kaufen. Ihr Heimatgebiet ist Südostasien, wo sie epiphytisch auf Bäumen wachsen. In Zimmerkultur können ihre Blüten bis zu sechs Wochen und noch länger halten. Sie können bis zu zwei- oder dreimal im Jahr blühen, wenn sie artgerecht gepflegt werden. Damit sie schnell wieder blühen, benötigen sie nicht nur ausgesprochen viel Sonnenlicht, sondern auch die volle Aufmerksamkeit hinsichtlich Luftfeuchtigkeit und Dünger zur richtigen Zeit.
Standort
Vanda Orchideen benötigen einen hohen Lichtbedarf, damit sie immer wieder neue Blüten ausbilden. Starke Mittagssonne vertragen sie allerdings nicht so gut, da dann ihre Blätter verbrennen können. Deshalb ist je nach Standort eine Schattierung bei starker Sonneneinstrahlung in den Mittagsstunden notwendig. Wenn die Orchidaceae jedoch dunkel stehen, bilden sie nur Blätter aus. Blüten bleiben Ihnen dann leider verwehrt. Deshalb achten Sie immer auf einen hellen Standort für ihre Orchidee. Ebenso benötigen die Pflanzen eine hohe Luftfeuchtigkeit, die zwischen 60 % und 90 % liegen sollte. Die Temperaturen sollten in den Sommermonaten tagsüber zwischen 20 bis 25 °C betragen.
Aufenthalt im Freien
Im Sommer liebt es die Vanda im Garten oder auf der Terrasse zu stehen. Somit wird eine schnelle Blütenbildung angeregt. Beim Aufstellen der Pflanze sollten Sie allerdings darauf achten, dass sie an einem hellen Platz steht, an dem sie vor der Mittagssonne sowie vor kalter Witterung und Dauerregen geschützt ist. Sofern nachts die Temperatur nicht unter 12 °C absinkt, kann diese Orchidee im Sommer permanent draußen stehen bleiben. Denn die Blühfreudigkeit der Pflanzen wird gerade durch die nächtliche Temperaturabsenkung und ständige Luftzirkulation sehr positiv beeinflusst. Sobald die Nächte kühler werden, ungefähr ab September, holen Sie die Pflanze wieder ins Haus.
Kulturmöglichkeiten
In der Glasvase:
Häufig werden Vanda Orchideen in Baumärkten in Glasvasen oder Glaszylindern angeboten. Darin kann sich die hohe Luftfeuchtigkeit, die sie für Wachstum und Blütenbildung benötigen, besser halten. Einmal täglich benötigen die Pflanzen aber einen Wassernebel. Es ist natürlich auch möglich, sie ins Wasser zu tauchen. Manche Liebhaber dieser Orchideenart kultivieren sie in Glaszylindern mit einer Schicht Kieselsteinchen. Mit einem professionellen Vernebelungssystem, einem entsprechenden Wasserreservoir und einer Zeitsteuerung wird vier- bis fünfmal am Tag Wassernebel eingeblasen, der sich im Gefäß gut verteilen kann. Dem Wassernebel wird alle ein bis zwei Monate Dünger zugesetzt.
Im Korb
Diese Orchideenart können auch in einem Körbchen gehalten werden, das aus Latten besteht. Das Substrat sollte ein sehr grobes Rindensubstrat sein, wie beispielsweise schädlingsfreie und gut durchgetrocknete Pinienrinde, die mit einer Prise Holzkohle gemischt ist. Dieses luftige Substrat speichert Wasser und gibt immer Stück für Stück seine Feuchtigkeit an die Wurzeln ab. Das Wasser kann nicht so schnell verdunsten. Wenn Sie die Vanda im Korb halten, sollten Sie die Pflanze alle 2 bis 3 Jahre umpflanzen, da sich das Rindenmaterial nach und nach zersetzt und sich damit seine grobe Struktur auflöst. Die Orchideen benötigen aber Luft an ihren Wurzeln und dürfen demnach nicht vollständig mit Substrat bedeckt sein. Das neue Körbchen sollte groß genug sein, damit die Wurzeln ausreichend Platz finden. Stellen Sie die Orchidee vor dem Umpflanzen für ca. 15 min ins Wasser. Somit werden die empfindlichen Wurzeln etwas biegsamer und brechen nicht so leicht beim Hineinsetzen ins Körbchen. Um ein Durchfallen des Pinienrindensubstrates zu verhindern, können Sie ein Stück Kokosmatte in das Körbchen legen. Setzen Sie anschließend die Orchidee ein und füllen alles mit Substrat auf. Damit die Pflanze in Ruhe einwurzeln kann, binden Sie sie an Stäben fest, die im Substrat verankert sind.
Hängend am Fenster oder an der Decke
Sie können die Vanda auch an die Decke oder an ein Fenster hängen. Voraussetzung ist, dass die Orchidee dort genügend Licht bekommt, damit sie schnell wieder blüht. Mittagssonne ist aber zu vermeiden. Bei dieser Kultivierungsart muss die Pflanze noch häufiger mit Wasser besprüht werden, da die Wurzeln sehr schnell austrocknen. Das bedeutet, Sie benötigen am Tag insgesamt sehr viel Zeit für diese Zimmerpflanze.
Keine farbigen Übertöpfe verwenden
Die Wurzeln der Orchideen benötigen viel Licht. Der notwendige Lichteinfall würde durch farbige Übertöpfe verhindert werden. Durchsichtige Glasgefäße oder grobe Körbe haben neben dem unbehinderten Lichteinfall noch einen positiven Effekt: In den grünen Luftwurzeln der Pflanze befindet sich Chlorophyll. Diese Substanz ist für die Fotosynthese der Pflanzen zuständig. Ab den Wurzeln können Sie leicht erkennen, wie es um Ihre Orchidee steht. Sind die Wurzeln gegossen färben sie sich grün. Sobald sie wieder Wasser benötigen, sehen sie silbrig aus. In bunten Übertöpfen könnten Sie das nicht erkennen, jedoch im Glas oder Korb.
Düngen
Damit die hübschen Orchideen schnell wieder zum Blühen kommen, müssen sie im Sommer regelmäßig gedüngt werden. Ein handelsüblicher Orchideendünger ist dafür ausreichend.
- alle 14 Tage mit normaler Konzentration
- oder wöchentlich mit halber Konzentration
- Anwendungshinweise des Herstellers beachten
Regelmäßiges Besprühen
Die Wurzeln dieser Pflanzen sind wie Schwämme und nehmen schnell viel Feuchtigkeit auf. Egal, in welcher Kultur Sie Ihre Orchidee pflegen, sie benötigt stets viel Luftfeuchtigkeit. In der Regel reicht es bei Vanda Orchideen aus, sie einmal pro Woche ca. 10 Minuten in Wasser zu stellen. Anschließend sollte die Pflanze gut abtrocknen. In den Blattachseln darf kein Wasser hängen bleiben, denn dann beginnen die schönen Orchideen zu faulen.
Schneiden
Vanda Orchideen müssen geschnitten werden. Allerdings nur die verwelkten Blütenstile. Es empfiehlt sich aber nach der Blüte so lange mit dem Schneiden zu warten, bis der Blütentrieb vollständig abgetrocknet ist. Anschließend wird der Trieb bis auf ca. 1 bis 2 cm vom Hauptstamm entfernt mit einer scharfen und desinfizierten Gartenschere abgeschnitten.
Überwinterung
Die Pflanze kennt keine strenge Ruhepause, sie blüht das gesamte Jahr über. Im Winter sollte sie lediglich etwas kühler stehen. Temperaturen zwischen 17 und 22 °C reichen völlig aus. Zeitweise werden auch Tiefstwerte von 13 °C toleriert. Aber die Pflanzen sollten nicht ständig so kühl stehen. Im Winter wird die Orchidee nicht gedüngt und weniger mit Wasser besprüht. Im späten Winter sollte sie ganz langsam wieder von der lichtarmen Zeit an sonnige Zeiten gewöhnt werden. Somit kommt es dann nicht so schnell zu Verbrennungen, wenn die Pflanze im Sommer wieder an die frische Luft gestellt werden kann.
Krankheiten und Schädlinge
Bei zu kalter und nasser Umgebung werden die Vanda Orchideen sehr leicht von Pilzen und Bakterien befallen. Gefährlich ist zum Beispiel der Pilz „Thai disease“, der die Leiterbahnen der Pflanzen von unten her befällt. Das führt zu Blatt- und Blütenabwurf. Bei manchen befallenen Orchideen ist es schon vorgekommen, dass sich im oberen Teil der Pflanze gesunde Wurzeln bilden, sodass ein Kopfsteckling daraus gewonnen werden kann. Hier besteht die Chance den kleinen Steckling abzuschneiden und weiterzuziehen sowie die Pflegemaßnahmen für ihn besser zu handhaben, damit er nicht mit dem Pilz befallen wird.
Fazit
Die Pflege der Vanda Orchideen ist sehr aufwendig, da sie eine hohe Luftfeuchtigkeit und viel Licht benötigt. Doch der Aufwand lohnt sich, vor allem in den Sommermonaten, wenn die Pflanze gern im Freien steht. Sie werden dann mit immer wieder neuen wunderschönen Blüten der hübschen exotischen Pflanze entschädigt.