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Usambaraveilchen blüht nicht? So bringen Sie es zum Blühen!

Als unermüdlicher Dauerblüher hat sich das aparte Usambaraveilchen einen Namen gemacht. Kaum ein Hobbygärtner, der kein besonderes Faible entwickelt für die zierliche Zimmerpflanze aus den tropischen Regionen Ostafrikas. Im Allgemeinen wird das hübsche Saintpaulia als pflegeleicht deklariert und erfreut das Auge mit einer dicht gedrängten Blütenfülle. Umso mehr sorgt der Umstand für Verwirrung und Verdruss, wenn das Usambaraveilchen nicht blüht. Rätseln Sie nicht länger über die Ursachen, sondern machen sich mit den folgenden Hinweisen vertraut. So bringen Sie es zum Blühen!

Video-Tipp

Standort wählen

Ungeeignete Licht- und Temperaturverhältnisse stellen häufig die Wurzel allen Übels dar. Herrscht hier ein Manko, laufen alle anderen Bemühungen um eine üppige Blüte ins Leere. Unterwerfen Sie daher im ersten Schritt die Standortbedingungen einer genauen Kontrolle. Hier fühlt sich das Usambaraveilchen wohl:

  • helle bis halbschattige Lage ohne direkte Sonnenstrahlen
  • idealerweise am West- oder Nordfenster ohne kalte Zugluft
  • kontinuierlich angenehme Wärme von 20 bis 25 °C

Die Blüte bleibt ein frommer Wunsch, wird das Saintpaulia einer Kältebrücke auf der Fensterbank ausgesetzt. Dieses Problem entsteht, wenn bauseits eine durchgängige Verbindung von der inneren zur äußeren Fensterbank besteht. Das Resultat ist ein konstant kalter Fuß, den keine noch so angenehmen Raumtemperaturen auszugleichen vermögen. Im Zweifel platzieren Sie die Pflanze auf eine isolierende Unterlage, die keine Kälte an den Wurzelballen zulässt.

Tipp:

Die Blühwilligkeit eines Usambaraveilchens tendiert gegen Null, sobald die Raumtemperatur unter 18 °C sinkt. Jegliche Pflegemaßnahme sollte daher verbunden sein mit einem prüfenden Blick auf das Thermometer.

Luftfeuchtigkeit aufrechterhalten

Neben den Temperaturen fokussieren die optimalen Standortbedingungen auf einer ausreichend hohen Luftfeuchtigkeit. Ein Plätzchen im feucht-warmen Bad ist bei den niedlichen Blütenpflanzen herzlich willkommen und wird mit prächtigem Blütenflor gedankt. Wer ihnen einen Platz im Wohnzimmer zuweist, sorgt mit einfachen Maßnahmen für eine tropische Luftfeuchte:

  • mit Wasser gefüllte Schalen aufstellen
  • einen Zimmerbrunnen betreiben
  • Verdunster aus dem Fachgeschäft aufstellen
  • den Untersetzer mit Kieselsteinen und Wasser füllen

Ein Besprühen der samtweichen Blätter lockt demgegenüber keine Blüte hervor. Im Gegenteil forcieren Sie in diesem Fall die Bildung von Fäulnis, was die gesamte Pflanze letztendlich absterben lässt.

Substrat mit saurer Komponente

Im Gesamt-Kontext nimmt der pH-Wert des Substrats eine scheinbar nebensächliche Position ein. Sofern jedoch alle anderen Rahmenbedingungen erfüllt sind, liegt eventuell genau an dieser Stelle der Engpass, der die ersehnte Blüte Ihres Usambaraveilchens sabotiert. Das ideale Substrat ist somit eher eine gefühlvolle Komposition, denn ein einfaches Gemenge von Zutaten:

  • humose, lockere Blumenerde, angereichert mit einem Drittel Torf und etwas Perlite
  • wahlweise TKS1 (Torfkultursubstrat) mit einer Handvoll Rhododendron-Erde
  • idealerweise hebt eine Portion gesiebter Kompost den Nährstoffgehalt

Wer sich der Einfachheit halber für die Verwendung lehmhaltiger Gartenerde als Substrat entscheidet, das schlimmstenfalls kalkhaltig beschaffen ist, darf sich nicht wundern, wenn ein Usambaraveilchen nicht blüht. Topfen Sie in diesem Fall die Blütenpflanze um in einer der empfohlenen Mixturen und freuen sich auf eine lange Blüte.

Wohldosiert gießen

Usambaraveilchen mögen keine Ausschläge in die eine oder andere Richtung, wenn es sich um den Wasserhaushalt handelt. Sie bringen die Tropenpflanze zum Blühen, wenn das Substrat konstant feucht ist. Vermeiden Sie unbedingt, dass der Wurzelballen austrocknet, um ihn anschließend voller Panik vollständig mit Wasser zu durchtränken. Darüber hinaus wird sich das Saintpaulia konsequent einer Blüte verweigern, wenn es permanent mit kaltem, kalkhaltigem Leitungswasser behelligt wird. Sammeln Sie Regenwasser und gießen es an die Pflanze mit einer Temperatur um die 20 °C. Alternativ füllen Sie Leitungswasser in die Gießkanne und hängen für 1-2 Tage ein Baumwoll-Säckchen mit Torf hinein. Das Resultat ist wunderbar weiches Gießwasser, das zumindest die Wärme der Umgebung angenommen hat und dem Pflänzchen keinen Kälteschock versetzt.

Richtig düngen mit Augenmaß

Wenn ein Usambaraveilchen nicht blüht, fehlt ihm mitunter einfach die Energie für diesen Kraftakt. Ein qualitativ hochwertiges Substrat trägt zwar zur Nährstoffversorgung bei, kann diese freilich nicht im Alleingang bewältigen. Geben Sie der Pflanze die Gelegenheit, ihre botanischen Akkus wieder aufzuladen, um sie auf diese Weise zum Blühen zu bringen.

  • von März bis September einen flüssigen Volldünger für Blühpflanzen verabreichen
  • ein 14-tägiger Rhythmus reicht in der Regel aus für die Nährstoffversorgung
  • hat sich ein besonders üppiges Blätterwerk entwickelt, ist die wöchentliche Applizierung empfehlenswert
  • alternativ bietet sich die Verwendung von Düngestäbchen nach Dosierungsanleitung des Herstellers an
Tipp:

Die Gabe von Dünger wird nicht unterbrochen, wenn ein Usambaraveilchen das ganze Jahr hindurch unter einer künstlichen Beleuchtung blühen soll. In diesem Fall verharrt der Energieverbrauch auf konstantem Niveau.

Eine Winterpause gönnen

Jedes Usambaraveilchen hat das Potenzial zu einer ununterbrochenen Blüte. Erfüllte es in den vergangenen Jahren diese Aufgabe zuverlässig und verweigert aus heiterem Himmel einen erneuten Blütenflor, kann eine Winterruhe wahre Wunder bewirken. Zu diesem Zweck ändern Sie von Dezember bis Februar die Standortbedingungen, damit die Tropenpflanze sich erholen kann.

  • ideal ist eine helle Lage mit kühleren Temperaturen um 15 °C
  • ein Platz am Fenster des Schlafzimmers ist perfekt
  • reduziert gießen, wenn die Substratoberfläche angetrocknet ist
  • keinen Dünger verabreichen

Als immergrünes Gesneriengewächs sammelt das Saintpaulia frische Kräfte, wobei die Blätter erhalten bleiben. Im März siedelt die Topfpflanze um an ihren angestammten Platz, wo das empfohlene Pflegeprotokoll realisiert wird. So gut erholt, stehen die Chancen bestens, dass sich die Blüte bald darauf präsentiert.

Gekonnt umtopfen

Usambaraveilchen - Saintpaulia

Fühlt ein Usambaraveilchen sich beengt in seinem Topf, schränkt dieser Umstand die Blühfreudigkeit merklich ein. Wachsen Wurzelstränge aus der Bodenöffnung heraus, während sich die Substratoberfläche bereits wölbt, ist die Zeit reif für ein Umtopfen. Der Stress dieser Aktion verläuft auf niedrigstem Pegel im zeitigen Frühjahr, kurz vor dem neuen Austrieb.

  • der neue Blumentopf ist nur minimal größer als das bisherige Gefäß
  • unverzichtbar ist ein Wasserablauf im Boden
  • darüber eine Tonscherbe legen oder Kieselsteine als Drainage
  • etwas Substrat einfüllen und das ausgetopfte Saintpaulia mittig einpflanzen
  • idealerweise liegt die Blattrosette auf dem Topfrand auf
  • sinnvoll ist ein kleiner Gießrand von 1-2 cm

Geübte Hobbygärtner unterwerfen bei dieser Gelegenheit den Wurzelballen einer genauen Inspektion. Hindern hier vertrocknete oder faulige Wurzeln die Pflanze an einer Blüte, werden sie kurzerhand herausgeschnitten. Im gleichen Zug wird schadhaftes Laub entfernt, das eine Blüte unterdrücken könnte. Ungesund erscheinende Blätter werden dabei mit einem Ruck zur Seite hin abgerissen, damit kein Rest am Stiel verbleibt, der allmählich abfault.

Krankheiten & Schädlinge

Nicht auszuschließen ist, dass ein Usambaraveilchen nicht blüht, weil es von einer Krankheit oder Schädlingen heimgesucht wird. Die folgenden gesundheitlichen Probleme treten häufiger auf:

  • Blattälchen
  • Blattläuse, Wollläuse, Schmierläuse
  • Spinnmilben
  • Pilzinfektionen

Eine weit verbreitete Krankheit an Saintpaulia tritt auf als Folge eines Pflegefehlers. Die Mosaikkrankheit verursacht hellgrüne bis gelbe Verfärbungen auf dem Laub, wenn die Pflanze mit kaltem Wasser unter Sonneneinstrahlung über das Laub gegossen wird. Dieser Chlorophyllschaden schwächt die Blätter so massiv, dass sie eine Blüte nicht versorgen könnten, sodass diese erst gar nicht erscheint.

Fazit der Redaktion

Wenn ein Usambaraveilchen nicht blüht, hat dieser Umstand in der Regel handfeste Gründe. Anstatt sogleich die Flinte ins Korn zu werfen, verdient das emsige Blütengewächs eine detaillierte Ursachenanalyse, um den Engpass zu beheben. So bringen Sie es zum Blühen:

  • den richtigen Standort wählen
  • Luftfeuchtigkeit aufrecht erhalten
  • Substrat mit saurer Komponente verwenden
  • wohldosiert gießen
  • richtig düngen mit Augenmaß
  • eine Winterpause gönnen
  • gekonnt umtopfen

Sollte das Saintpaulia trotz optimaler Kulturbedingungen nicht blühen, wird die Pflanze auf Krankheiten und Schädlinge hin untersucht.

Wissenswertes zum Usambaraveilchen in Kürze

Die Usambaraveilchen sind nach ihrer Heimat, den Usambarabergen in Tansania, benannt. Dort wachsen sie im Schatten der großen Bäume in den Regenwäldern, wo die Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist. Seitdem sie dort im 19. Jahrhundert entdeckt wurden, haben Gärtner sie weiter gezüchtet, sodass es von diesen Pflanzen inzwischen hunderte verschiedener Sorten in vielen Blütenfarben gibt. Bei guter Pflege und ausreichend Licht blühen die Usambaraveilchen das ganze Jahr über.

Tipps für eine schöne Blüte

  • Usambaraveilchen sollten zwar hell stehen, aber nicht direkt der Sonne und vor allem nicht der Mittagssonne ausgesetzt werden. Am besten ist eine Fensterbank an einem Nord-, Ost- oder Westfenster geeignet, wo sie vor Zugluft geschützt sind. Weil diese Pflanzen eine hohe Luftfeuchtigkeit lieben, sind vor allem die Küche und das Bad empfehlenswert.
  • Sorten mit mehrfarbigen Blättern brauchen einen möglichst hellen Platz, damit sie ihre Blattzeichnung behalten. An zu dunklen Standorten kann es dazu kommen, dass ihre Blätter vergrünen.
  • Usambaraveilchen benötigen nur wenig Wasser. Der Topfballen sollte immer nur leicht feucht gehalten werden und vor dem nächsten Gießen sollte die oberste Schicht des Substrats abgetrocknet sein.
  • Sie sollten niemals auf die Blätter gegossen oder mit Wasser besprüht werden, denn sonst faulen die Blätter leicht oder bekommen unschöne Flecken. Um zu verhindern, dass die Blätter nass werden, ist es am einfachsten, das Gießwasser in einen Untersetzer zu geben.
  • Usambaraveilchen vertragen Kalk nur schlecht, deshalb sollte zum Gießen am besten nur Regenwasser verwendet werden. Es sollte Zimmertemperatur haben, weil sich bei zu kaltem Wasser die Blätter verfärben.
  • Sie gedeihen am besten bei einer Temperatur um 20° C und einer hohen Luftfeuchtigkeit. Im Winter können sie zwar etwas kühler stehen, die Raumtemperatur sollte aber auch dann bei mindestens 15° C liegen.
  • Ein Umtopfen der Pflanze ist erst dann nötig, wenn der Topfballen komplett durchwurzelt ist. Hierfür kann herkömmliche Blumenerde verwendet werden. Der neue Topf sollte nur wenig größer als der alte sein, damit die Pflanze nicht all ihre Energie in das Wurzelwachstum steckt und dadurch weniger Blüten bildet.
  • In der Wachstumsperiode von Frühling bis Herbst sorgt ein regelmäßiges Düngen für eine reichliche Blüte. Hierfür eignen sich ein Flüssigdünger, der dem Gießwasser hinzugefügt wird, oder Düngerstäbchen mit Langzeitwirkung. In den Wintermonaten sollte dagegen nicht gedüngt werden.
  • Verwelkte Blätter und Blüten sollten nicht abgeschnitten, sondern mit der Hand abgezogen werden, weil die abgeschnittenen Stängel sonst leicht zu faulen beginnen.

Vermehrung

Usambaraveilchen lassen sich leicht vermehren. Hierzu genügt ein einzelnes Blatt, das in ein Gefäß mit Wasser oder direkt in feuchte Blumenerde gesetzt wird. Es bildet schnell neue Wurzeln, sodass eine neue Pflanze entsteht. Alternativ kann ein Usambaraveilchen aber auch beim Umtopfen geteilt werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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