Urlaubsbewässerung bauen: Blumen mit Wollfaden/Schnur bewässern
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Wer verreist, kann seine Pflanzen nicht mitnehmen. Damit sie in der Abwesenheit nicht eingehen, müssen sie weiterhin ausreichend versorgt werden, ganz besonders mit Wasser. Doch was tun, wenn man niemanden hat, der das Gießen übernehmen kann? Keine Sorge, die Blumen müssen nicht verdursten: Ein Eimer mit Wasser und ein paar Wollfäden reichen aus und die Bewässerung klappt wie am Schnürchen.
Pflanzen brauchen durchgehend Wasser
Genau wie Menschen brauchen auch Blumen regelmäßig Wasser, um gut zu gedeihen. Wenn ihnen mehrere Tage lang das nasse Element fehlt, lassen sie schnell die Blätter hängen. Dauert die trockene Periode noch länger, können sie ernsthaften Schaden nehmen oder sogar ganz eingehen.
- Pflanzen müssen stets ausreichend mit Wasser versorgt sein
- an warmen Tagen ist der Bedarf höher
- Gießpausen dürfen nicht zu lange andauern
- Wasserbedarf und Gießintervall sind auch von der Pflanzensorte abhängig
- bei eigener Abwesenheit ist die Versorgung sicherzustellen
Was bei Abwesenheit zu beachten ist
Wer nach einer längeren Reise seine Blumen wohlbehalten wiedersehen möchte, darf während der Abwesenheit die Wasserversorgung nicht ganz einstellen. „Vorgießen“ ist leider auch nicht ideal. Wenn die Übertöpfe randvoll mit Wasser aufgefüllt werden, kann eine böse Überraschung folgen. Die meisten Pflanzen mögen nämlich keine nassen Wurzeln. Sie fangen an zu faulen. Deswegen muss während einer längeren Abwesenheit eine gleichmäßige Wasserversorgung sichergestellt werden. Dabei kann der tatsächliche Bedarf von Pflanze zu Pflanze variieren. Auch die aktuelle Witterung kann den Wasserbedarf beeinflussen. Ideal ist sicherlich die Versorgung durch einen Bekannten, dem Zugang gewährt wird. Wenn das nicht möglich ist, muss rechtzeitig eine geeignete, „automatische“ Bewässerungsmethode gesucht werden.
Die notwendigen Utensilien
Das, was für die Bewässerung mit einem Wollfaden benötigt wird, ist meist schon in jedem Haushalt vorhanden. Falls nicht, kann es für wenige Euros in einem Geschäft besorgt werden. Sie benötigen:
- einen großen Eimer
- einen dicken Wollfaden pro Pflanze
- zwei Muttern (für Schrauben) pro Wollfaden
- eine Kiste o.ä. zum Höherstellen des Eimers
Der optimale Standort für diese Bewässerungsart
Unsere Blumen stehen in der Regel nicht alle nah beieinander. Vielmehr befinden sie sich meist innerhalb der Wohnräume verstreut. Für die Bewässerung ist daher zu überlegen, ob alle Pflanzen an einem Standort zusammen gerückt werden sollen, oder für jede Pflanze an Ort und Stelle ein eigenes Bewässerungssystem aufgebaut werden soll. Die zweite Vorgehensweise ist durchaus möglich, wenn auch arbeitsintensiver. Es ist viel sinnvoller die Pflanzen dicht beieinander zu stellen. Dabei kommt auch der Wahl des Standorts eine entscheidende Bedeutung zu:
- Lichtverhältnisse sollten allen Pflanzen genügen
- sonnenhungrige Blumen sollten näher ans Fenster
- andere Pflanzen weiter weg
- Raum darf nicht zu sonnig sein, weil dann der Wasserbedarf steigt
- kühles aber dennoch helles Zimmer ist optimal
Die Größe des Wasserbehälters
Die Größe des Wasserbehälters ist bei dieser Methode entscheidend. Die Pflanzen sollen schließlich bis zum letzten Tag der Abwesenheit mit genügend Wasser versorgt werden. Die Größe des Wasserbehälters ist von folgenden Faktoren abhängig:
- Anzahl der daraus zu versorgenden Pflanzen
- Wasserbedarf der verschiedenen Blumensorten
- Dauer der Abwesenheit
- die vorherrschende Temperatur am Standort (auch witterungsbedingt)
Kakteen zum Beispiel benötigen weniger Wasser als Petunien. Ebenso ist an heißen Sommertagen der Wasserbedarf höher als im Winter. Für eine einzelne Pflanze reicht für ein paar Tage sicherlich ein Marmeladenglas. Für längere Abwesenheiten und für mehrere Pflanzen ist ein großer 5 l Eimer notwendig, vielleicht sogar mehrere. Da nicht alle Faktoren im Voraus genau bekannt sind, lässt sich der Wasserbedarf nicht auf Milliliter genau berechnen. Auf alle Fälle sollte der Behälter sicherheitshalber großzügig bemessen werden.
Die geeignete Schnur
Nicht jeder Faden ist für diese Bewässerungsart geeignet. Er muss folgende Voraussetzungen erfüllen:
- das Material muss sich gut mit Wasser vollsaugen können
- er muss ausreichend dick sein
- die Länge muss stimmen
Ideal ist ein Faden aus echter Wolle. Auch Baumwolle oder Nylon sind geeignet. Wenn der Faden dünn ist, wird er zuvor verzwirbelt. Es können auch mehrere Wollfäden zu einem dickeren Zopf geflochten werden.
Der richtige Zeitpunkt für den Aufbau
Das Bewässerungssystem mit dem Wollfaden lässt sich schnell und einfach aufbauen. Je nach Anzahl der zu versorgenden Blumen kann es schon innerhalb weniger Minuten fertiggestellt sein. Es ist daher vollkommen ausreichend, am Tag vor der Reise oder unmittelbar davor damit zu beginnen. Natürlich müssen dann alle erforderlichen Utensilien bereitstehen und falls erforderlich zuvor besorgt werden.
Aufbauanleitung Schritt für Schritt
Damit die Bewässerung auch wirklich reibungslos klappt, muss beim Aufbau jedes Detail stimmen. Am einfachsten ist das, wenn dabei Schritt für Schritt nach folgender Anleitung vorgegangen wird:
- Gießen Sie Ihre Blumen, bis sie gut durchfeuchtet sind. Sehr trockene Erde würde gleich zu Beginn zu viel Wasser aus dem Eimer saugen. Es könnte dann sein, dass für den Restzeitraum nicht genügend Wasser zur Verfügung steht.
- Suchen Sie einen geeigneten Standort für die Pflanzen. Er sollte hell aber nicht zu sonnig sein und über ausreichend Platz für alle Pflanzen bieten.
- Bringen Sie alle Pflanzen zum ausgesuchten Platz. Die Blumen sollen zwar nah beieinanderstehen, sollten sich aber nach Möglichkeit nicht berühren.
- Stellen Sie einen ausreichend großen Behälter in der Nähe der Blumen auf. Er muss erhöht stehen, ca. 10 cm über den Töpfen der Pflanzen. Stellen Sie ihn bei Bedarf auf eine Kiste o. ä.
- Schneiden Sie Fäden in passender Länge zu. Flechten Sie diese bei Bedarf zu dickeren Zöpfen, damit sie Wasser besser halten können.
- Befestigen Sie an einem Fadenende zwei Muttern, die dem Faden Gewicht verleihen. So bleibt der Fadem im Wasser und schwimmt nicht oben auf.
- Legen Sie das beschwerte Fadenende in den Eimer, es muss den Boden erreichen.
- Stecken Sie das andere Fadenende ca. 8 cm tief in die Blumenerde, nah bei den Wurzeln.
- Füllen Sie den Behälter mit Wasser. Bei Bedarf kann auch etwas Flüssigdünger zugegeben werden.
Aus Erfahrung lernen
Bei jeder Methode, die man erstmals ausprobiert, ist man am Anfang noch unsicher. Gerade wenn es darum geht, wie viel Wasser aufgestellt werden soll, kann man aus Erfahrung gut lernen. Die Restmenge, die sich nach der Reise noch im Wasserbehälter befindet, ist hierfür ein guter Anhaltspunkt. Der Zustand der Pflanzen lässt zudem Rückschlüsse zu, ob die Art und die Stärke des Fadens eine gute Entscheidung waren. So kann für die nächste anstehende Abwesenheit das Bewässerungssystem weiter optimiert werden.