Wo sind Unkrautvernichter verboten? Das sagt das Gesetz …
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Unkrautvernichter erscheinen in manchen Fällen als einzige Möglichkeit, dem unerwünschten Grün Herr zu werden. Sie können aber auch negative Auswirkungen auf die Umwelt und das Grundwasser haben und sind daher nicht in jedem Fall legal einsetzbar. Welche Richtlinien wichtig sind und welche Alternativen es zur Verwendung chemischer Mittel gibt, erfahren Interessierte hier.
Was sagt das Gesetz?
Bei der Verwendung von Unkrautvernichtern müssen laut §12 des Pflanzenschutzgesetzes in jedem Fall die folgenden Punkte erfüllt werden:
- zugelassen
- lediglich auf gärtnerisch, landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen verwendet
- nicht in der Nähe von Gewässern eingesetzt
Auf versiegelten Flächen, wie asphaltierten oder gepflasterten Wegen und Auffahrten, dürfen chemische Unkrautvernichter gesetzlich nicht eingesetzt werden. Das mag unsinnig erscheinen, ist jedoch aus einem sehr gewichtigen Grund verboten: Auf den versiegelten Flächen können die Mittel nicht ausreichend im Boden versickern und hier gefiltert werden. Stattdessen gelangen sie über die Kanalisation zunächst in die Wasserwerke und von hier aus ins Trink- und Grundwasser.
Selbst Hobbygärtner dürfen auf ihrem Grün also Unkrautvernichter verwenden, solange sie damit nicht die gepflasterte Auffahrt behandeln.
Mögliche Strafen
Wie erwähnt, können chemische Unkrautvernichter gelegentlich als einzige Möglichkeit erscheinen, den teils zerstörerischen Wuchs einiger Pflanzen einzudämmen. Dennoch sind die Mittel auch mit erheblichen Gefahren für die Umwelt sowie die Gesundheit von Menschen und Tieren verbunden. Aus diesem Grund wird der Einsatz auf gepflasterten Wegen oder anderweitig versiegelten Flächen mit Bußgeldern in Höhe von bis zu 50.000 Euro geahndet. Vor der Verwendung sollte daher dringend abgeklärt werden, ob das Mittel für den Einsatz auf der jeweiligen Fläche zugelassen ist.
Alternativen
Als Alternative zum chemischen Unkrautvernichter finden sich mehrere Mittel und Maßnahmen. Das aufwendige Jäten ist natürlich eine Möglichkeit. Es finden sich jedoch auch andere mechanische und chemische Alternativen. Darunter:
- Essig
- Salz
- Abbrennen
- Folie
- Hochdruck
- Dampf
- Fugenkratzer
Essig
Essig erhöht den Säuregehalt der Erde und macht sie damit ungeeignet für die meisten Pflanzen – darunter auch viele Unkräuter. Allerdings eignet sich das Gießen mit einer Lösung aus Wasser und Essig nicht als Maßnahme gegen Unkraut auf dem Beet oder der Rabatte. Zudem kann die Essigsäure in konzentrierter Form auch Steine angreifen und verfärben sowie langfristig porös werden lassen.
Wer diesen natürlichen Unkrautvernichter verwenden möchte, sollte daher nicht zu häufig zum Essig greifen – sondern ihn lediglich im Notfall einsetzen, um eine Basis für weitere, sanftere Maßnahmen zu schaffen.
Salz
Ebenso wie durch den erwähnten Essig wird die Erde durch das Salz ungeeignet für die meisten Pflanzen. Daher kann dieses einfache Hausmittel gegen Unkraut sehr schnell und einfach helfen. Zudem ist es kostengünstig, natürlich und gilt als Lebensmittel – ist damit also nicht illegal als Unkrautvernichter.
Abbrennen
Gerade bei einer umfassenden Ausbreitung von Unkraut erscheint das Abbrennen aufwändig, es verhindert aber zugleich die Verteilung von Samen und bringt zudem schnelle Resultate. Hierfür sollten jedoch ausschließlich spezielle Abflammgeräte für den Einsatz im Garten verwendet werden. Auch dann ist zudem sicherzustellen, dass Hitze und Flammen nicht auf trockene Gräser, Sträucher und Zweige oder sonstiges brennbares Material übergehen können.
Folie
Spezielle Gartenfolien bilden eine Barriere zum Untergrund. Diese verhindert, dass sich die Samen und Wurzeln von unerwünschten Unkräutern ausbreiten können. Als einzige der erwähnten Maßnahmen ist das Auslegen von Folie also vorbeugend gegen Unkraut und kann den Einsatz von Unkrautvernichtern bereits im Vorfeld unnötig werden lassen. Zudem vereinfacht es die Entfernung von Gewächsen, die sich durch die Windverbreitung von Samen festsetzen können – denn auch diese können aufgrund der Barriere nur sehr flache Wurzeln schlagen und sind daher leicht heraus zu zupfen.
Hochdruck
Moos, Flechten, Unkraut – die Entfernung unerwünschter Gewächse aus Fugen und von rauen Steinen kann sich als schwierig erweisen. Ein Hochdruckreiniger schafft hier jedoch Abhilfe. Dabei werden zugleich andere Verschmutzungen, jedoch auch Erde, aus den Fugen und von den Pflastersteinen entfernt.
Dampfreiniger
Ob Fugen zwischen Fliesen im Bad oder den Pflastersteinen auf der Einfahrt – der Dampfreiniger bewirkt durch die feuchte Hitze ein schnelles Absterben des Unkrauts. Es muss dann zwar noch gezupft werden, die Maßnahme ist jedoch einfacher. Zudem werden auch Samen so erhitzt, dass sie nicht mehr keimfähig sind. Moos und Flechten werden dabei gleich noch mit entfernt und auch andere Verunreinigungen werden gelöst und lassen sich somit deutlich einfacher entfernen.
Fugenkratzer
Einfach, günstig, mechanisch – der Fugenkratzer ist zwar mit Aufwand verbunden, hat dabei aber auch ebenso wie das Jäten und Umgraben einige Vorteile zu bieten. Die Maßnahmen sind nicht an eine Stromquelle gebunden und lassen sich sehr gezielt und ohne die Schädigung anderer Gewächse einsetzen.
Unkraut vorbeugen
Eine der einfachsten Möglichkeiten, den Aufwand bei der Unkrautvernichten sowohl sanft als auch legal und gering zu halten, ist die Vorbeugung seiner Ausbreitung. Hierzu stehen wiederum verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Zu diesen zählen:
- Abdeckung
- Wurzelsperre
- Frühzeitige Entfernung
Abdeckung
Kies, Mulch oder auch eine Folie – eine Abdeckung rund um größere Gewächse verhindert die Ausbreitung von Unkräutern. Selbst wenn sich einmal ein einzelnes Unkraut zeigt, lässt es sich leicht herauszupfen.
Wurzelsperre
Spezielle Wurzelsperren, Rasenkanten oder wiederum Folie stellen Barrieren dar. Unkräuter aber auch Wurzeln können sich dadurch nur in reduzierter Form ausbreiten und die Entfernung wird deutlich einfacher.
Frühzeitige Entfernung
Hier ein Stängel, da ein Blatt – wer frühzeitig und regelmäßig jätet, erhöht die Erfolgschancen der Unkrautvernichtung und hält zudem den damit verbundenen Aufwand so gering wie möglich.