Unempfindliche Balkonpflanzen – diese Vertragen Regen und Sonne
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Im Liegestuhl die Sommersonne genießen oder gemütlich mit dem Partner am Sonntag im Freien frühstücken: Ein Balkon lässt sich vielseitig nutzen und gestalten. Mit den richtigen Pflanzen verwandeln Sie den Hausvorbau in eine üppige Grünlandschaft. Die wichtigste Voraussetzung, um geeignete Pflanzen für den Balkon zu finden: Die Gewächse müssen für die Kultivierung in kleineren und größeren Kübeln geeignet sein. Mit den richtigen Tipps finden Sie unempfindliche Pflanzen die Sonne und Regen gleichermaßen vertragen.
Die richtige Bepflanzung
Welche Sorten für Ihren Balkon geeignet sind, ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Neben der Größe der möglichen Stellflächen spielt auch der Standort eine wichtige Rolle. Viele Pflanzen kommen beispielsweise mit dunklen Plätzen nicht zurecht. Ein Balkon an der Südwand des Hauses kann sich aber ebenso negativ auf die Entwicklung verschiedener Gewächse auswirken. Um den Überblick zu behalten, ist es sinnvoll, eine grobe Skizze anzulegen. Folgende Fragen sollten vor der Erstbepflanzung des Balkons geklärt werden:
- Wie viel Sonne bzw. Schatten ist vorhanden?
- Wie viel Platz steht den Pflanzen zur Verfügung?
- Wo und in welchem Umfang können Blumentöpfe angebracht werden?
Bei Töpfen, die direkt am Geländer angebracht werden, können Auflagen bestehen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Mietvertrag eine einheitliche Gestaltung der Hausfassade vorschreibt. Auch wenn Sie in Form, Farbe und Größe sich diesbezüglich fügen müssen, können Sie trotzdem mit unempfindlichen Pflanzen eine grüne Wohlfühl-Oase auf Ihrem Balkon gestalten. Mit der richtigen Planung ist es möglich, den Balkon vielseitig zu nutzen. Nutzen Sie beispielsweise wetterfeste Truhen, um Gartenwerkzeug sauber zu verstauen.
Effektiv und platzsparend
Passionierte Pflanzenfreunde wissen: Um sich mit Obst und Gemüse im kleinen Stil selbst zu versorgen, ist nicht zwangsläufig ein großer Garten notwendig. Urban Gardening heißt der Trend, der in vielen kleinen und größeren Städten aktiv betrieben wird. Dabei wird jeder verfügbare Zentimeter auf Dachterrassen und Balkonen ausgenutzt, um essbare Gewächse anzupflanzen. Der Vorteil: Viele Gemüsearten wachsen problemlos im Balkonkasten und auch die Hauswand lässt sich zu einem vertikalen Garten umfunktionieren.
Eine kleine Auswahl von Obst- und Gemüsepflanzen, die Regen und Sonne vertragen:
Karotten
Ein hoher Topf reicht aus, um das orangefarbene Wurzelgemüse auf dem Balkon zu ziehen. Die Aussaat der einjährigen Daucus carota subsp. sativus erfolgt zwischen März und Juni.
Kapuzinerkresse
Tropaeolum majus ist eine frostempfindliche Pflanze, die mit ihren langen Stängeln und großen Blüten als dekorativer Sichtschutz auf dem Balkon dient. Mit Ausnahme der Wurzeln sind alle Teile der Staude essbar. Die Kreuzblütlerartige braucht viel Wasser und hat auch nichts gegen einen vollsonnigen Standort einzuwenden.
Erbsen
Pisum sativum ist aus vielen Nutzgärten nicht mehr wegzudenken. Viel Regen und Sonne stören die Speiseerbse nicht. Das stark verzweigte Wurzelsystem braucht einen stabilen und großen Kübel. Die langen Triebe können platzsparend an Rankgittern aufgebunden werden.
Paprika
Die Nachtschattengewächse gehören zu den mehrjährigen Pflanzen, die Ernte kann aber schon im ersten Lebensjahr erfolgen. Verschiedene Capiscum-Arten stehen für die Kultivierung im Kübel zur Verfügung.
Pflegeleichte Balkonpflanzen
Um sich an einem üppig begrünten Balkon zu erfreuen, muss man nicht zwangsläufig ein Profi sein oder gar Fachwissen besitzen. Lediglich Zeit und ein wenig Aufwand sind notwendig, damit aus den kleinen Pflänzchen innerhalb weniger Wochen schöne und widerstandsfähige Gewächse werden. Die richtigen Sorten zu finden, die unkompliziert sind und Regen und Sonne trotzen, ist nicht schwierig.
Perlargonien
Geranien gehören zu den klassischen Balkonpflanzen. Weltweit sind die Storchschnabelgewächse mit bis zu 280 Arten vertreten. Die vegetativen Merkmale der unterschiedlichen Sorten variieren stark. Ein sonniger und warmer Platz auf dem Balkon wird bevorzugt. Unter optimalen Bedingungen bilden die Zierpflanzen ihre üppige und lang anhaltende Blütenpracht aus. Geranien lassen sich in Balkonkästen pflegen, beanspruchen aber viel Platz für sich. Gegen Regen haben die robusten Stauden nichts einzuwenden, sofern keine Staunässe entsteht.
Hornveilchen
Viola cornuta zieren bereits seit vielen Jahrzehnten heimische Blumenkästen. Viele Hybriden der farbenfrohen Miniveilchen sind winterhart und können zweistellige Minustemperaturen problemlos im Kübel überstehen. Die Stauden gehören zur Familie der Veilchengewächse und lassen sich variabel mit anderen Staudenarten kombinieren.
Fuchsien
Regnerisches Wetter stört die artenreiche Fuchsia x Hybrida wenig. Die meisten Sorten der Nachtkerzengewächse sind einjährig und erreichen eine Höhe und Breite von bis zu 50 cm. Ebenso wie die Wuchsform variiert auch die Blütenfarbe. Von Weiß bis hin zu dunklem Violett ist alles vertreten.
Gerbera
Einige Hybridformen der beliebten Korbblütler sind unempfindlich gegenüber Kälte. Wärme und viel Wasser sind für die Kultivierung der krautigen Pflanze notwendig. Stehendes Wasser im Übertopf bzw. Untersetzer kann jedoch auch bei der Gebera Wurzelfäule hervorrufen.
Fleißiges Lieschen
Impatiens walleriana gehört für viele Menschen zu den klassischen Balkonpflanzen. Richtig in Szene gesetzt und in Kombination mit anderen Gewächsen gehört die Staude aber noch lange nicht zum alten Eisen. Ob schattig oder sonnig, der Standort spielt bei der Kultivierung des Fleißigen Lieschens keine relevante Rolle. Das Substrat sollte nicht austrocknen, ansonsten darf die krautig wachsende Pflanze im Sommer aber durchaus sich selbst überlassen bleiben.
Zwerg-Zinnien
Leuchtende Farben und halbgefüllte, dahlienartige Blüten sind das Markenzeichen der aus Mittelamerika stammenden Pflanzen. Unterschiedliche Sorten der Zinnia schmücken seit Jahrhunderten örtliche Bauerngärten und naturnahe Parklandschaften. Die aufrecht wachsende Strukturpflanze bevorzugt einen sonnigen Stellplatz und blüht den ganzen Sommer über.
Schmuckkörbchen
Die zweifarbigen Blüten von Cosmos bipinnatus sind eine Bereicherung für den Balkon. Die farbenprächtigen Kosmeen stammen aus Mittelamerika und können Blüten mit einem Durchmesser von bis zu 7 cm erreichen. Regen kann den einjährigen Stauden wenig Schaden zufügen, sofern die Wurzeln der Pflanze nicht unnötig Staunässe ausgesetzt sind. Empfehlenswerte Sorten sind beispielsweise „Capriola“, „Fizzy Dark Pink“ und „Velouette“.
Strohblumen
Hinter den seltsam klingenden Begriff verstecken sich keine Dekoblumen aus Heu, sondern farbenprächtige Pflanzen aus der Familie der Korbblütler. Der Name der bis zu sechzig Zentimeter hohen Staude ist auf ihre steifen, strohigen Blütenblätter zurückzuführen. Helichrysum bracteatum wird einjährig kultiviert und gilt auch bei der Haltung auf dem Balkon als robust und unempfindlich. Sorten wie „Nevada Rose“, „Nanum“ und „Dazette Elektra“ wurden speziell für die Kultivierung und Pflege in Töpfen gezüchtet.
Unempfindliche Gräser
Mit ihren filigranen Halmen und den sanft im Wind wiegenden Blütenähren sind Ziergräser eine Augenweide. Pampasgras und Co. fühlen sich nicht nur im Beet wohl, sondern geben auch aparte Kübelgewächse ab. Der geeignete Platz zur Entfaltung sollte vorhanden sein. Richtig platziert können die größeren Exemplare als dekorativer Sichtschutz dienen. Alle Ziergräser kommen auf dem Balkon und der Terrasse nur als Solitärpflanze optimal zur Geltung. Verdecken Sie mit den größeren Arten dekorativ triste Hauswände oder schirmen Sie mit den langen Blättern und hohen Blütenrispen den Balkon vor den Blicken neugieriger Nachbarn ab.
Lampenputzergras
Pennisetum alopecuroides ist eine üppig wachsende Pflanze aus der Familie der Süßgräser. Die borstenartigen, farbenprächtigen Blütenstände verliehen dem Gewächs den zusätzlichen Namen „Federborstengras“. Wuchshöhen von über 150 cm sind bei einigen Sorten von Pennisetum keine Seltenheit. Für den Balkon sind kleinere Arten geeignet, wie beispielsweise die 30 cm hohe Süßgras-Sorte „Little Bunny“. Sonne und Regen sind wichtige Faktoren, die das winterharte Lampenputzergras zum Wachstum braucht.
Pampasgras
Cortaderia selloana ist mit seinen großen, weißen Blütenrispen ein auffälliger Vertreter unter den Ziergräsern. Die Blütenstände des ursprünglich aus Südamerika und Neuseeland stammenden Gewächses können eine Höhe von bis zu 2,50 m erreichen. Mit ein wenig Aufwand überstehen die Ziergräser unbeschadet Eis und Frost im Freien.
Seggen
Carex sind immergrüne Ziergräser, deren Blätter eine markante Besonderheit aufweisen: Die langen Halme haben einen dreieckigen Querschnitt und sind mit Mark gefüllt. Das Farbspektrum reicht von diversen Grünnuancen über grün-weiß panaschierte Blätter bis hin zu rot, braun und bronzefarbener Tönung. Die Sauergrasgewächse lieben einen vollsonnigen Standort, brauchen im Winter aber einen speziellen Schutz.
Blaustrahl-Wiesenhafer
Helictotrichon sempervirens stammt ursprünglich aus alpinen Regionen und kommt mit der heimischen Witterung problemlos zurecht. Die Pflanze mit dem starren Blatthorst kann eine Höhe von bis zu 1 m erreichen. Kalkreiches, mageres Substrat fördert die Widerstandsfähigkeit des Blaustrahlhafers.
Bambus
Mit 12 Unterfamilien und weit über 116 verschiedenen Gattungen gehört diese Süßgräser-Familie zu den artenreichsten Vertretern unter den Ziergräsern. Viele Bambus-Arten sind anspruchslos und eignen sich für die Kübelhaltung. Beliebte Sorten sind beispielsweise:
- Fargesia Rufa
- Fargesia robusta ‚Campell‘
- Fargesia jiuzhaigou
- Phyllostachys aureosulcata ‚Spectabilis‘
Die immergrünen und schnell wachsenden Pflanzen sind nahezu unverwüstlich. Selbst mit einer kurzzeitigen Trockenheit kommen die beliebten Ziergräser zurecht.
Kletterpflanzen
Rankende Gewächse verschönern den Balkon und harmonieren kontrastreich mit der übrigen Bepflanzung. Der Vorteil der Pflanzen: Die Stauden wachsen in die Höhe, auf diese Weise kann der vorhandene Platz besser und geschickter ausgenutzt werden. Gegen eine stützende Rankhilfe in Form von Bambusstäben, Holzleisten oder gespannten Schnüren hat keine Kletterpflanze etwas einzuwenden.
Folgende Stauden kommen mit Sonne und Regen zurecht:
Ballonwein
Cardiospermum halicacabum ist eine schnell wachsende, einjährige Pflanze mit ballonartigen Früchten. Die attraktive Staude erklimmt mit einer stabilen Rankhilfe mühelos Mauern und macht auch in der Blumenampel eine gute Figur. Bei guter Pflege kann der Ballonwein eine Trieblänge von bis zu 2,5 m erreichen.
Clematis
Waldreben gehören mit zu den beliebtesten Rankpflanzen. Mit ihrem dichten, schnellen Wuchs erklimmen sie mühelos Hausfassaden und verleihen Pergolen im Garten eine romantische Atmosphäre. Für den Balkon sind klein bleibende Arten, wie beispielsweise Clematis alpina, geeignet. Die Staude ist selbst mühelos in der Lage, Rankhilfen mithilfe ihrer starken Triebe zu erklimmen.
Schlingknöterich
Mit ihrer schleppenartigen, überhängenden Wuchsform ist Polygonum aubertii eine beliebte Schlingpflanze. Der Knöterich ist robust und stellt weder an den Standort noch an das Substrat spezielle Bedingungen. Im Kübel muss regelmäßig ein starker Rückschnitt erfolgen, der das starke Wachstum der Staude reguliert.
Passionsblume
Passiflora ist eine artenreiche und weltweit verbreitete Pflanzengattung. Die Passionsblumengewächse bestechen durch ihre auffälligen, farbenprächtigen Blüten und den schmackhaften Früchten. Die Rankpflanze ist frostempfindlich, kommt dafür im Sommer mit Sonne und Regen gleichermaßen zurecht. Bei optimaler Pflege ist eine Wuchshöhe von knapp 3 m nicht ungewöhnlich.
Kletterrosen
Die Königin der Blumen gibt sich auch mit Standorten auf dem sonnigen Balkon zufrieden. Rosa lucieae ist eine halbimmergrüne Kletterrose, die bis zu 5 m lange Triebe ausbilden kann. Kletterrosen besitzen ein starkes Wachstum, ein regelmäßiger Form- und Rückschnitt ist auch bei Kübelpflanzen notwendig.
Herbstbepflanzung
Wenn sich der Sommer zu Ende neigt und die Pflanzen sich von ihrer farbenprächtigsten Seite zeigen, ist die Balkonzeit noch lange nicht vorbei. Mit den richtigen Pflanzen-Arten können Sie abwechslungsreich verweiste Kübel und Töpfe für den Herbst bepflanzen.
Heidekraut
Sonne und Regen können Erica carnea keinen Schaden zufügen. Die Heidekräuter für den Balkon sind immergrüne Zwergsträucher, die bis in den Spätherbst hinein blühen können. Erica carnea lässt sich dekorativ mit anderen Stauden kombinieren.
Torfmyrte
Wintergrünes Laub und bunte, kugelrunde Beeren sind das charakteristische Merkmal von Pernettya. Der immergrüne, niedrig wachsende Strauch ist ein farbenfroher Blickfang auf dem herbstlichen Balkon. Greifen Sie auf eine Kultursorte zurück, denn die wilden Verwandten können einen Umfang von über 1,5 m erreichen.
Purpurglöckchen
Mit ihren trichterförmigen Glockenblüten und den attraktiv gemusterten Blättern muss sich die Heuchera nicht hinter anderen Gewächsen verstecken. Abhängig von der Sorte können Purpurglöckchen eine Höhe zwischen 15 bis 70 cm erreichen.
Bergenien
Mit seinem immergrünen Laub und bunten Blüten zeigt die Blattschmuckstaude, dass der Winter keinesfalls grau und kahl sein muss. Das Steinbrechgewächs lässt sich mühelos auf dem Balkon überwintern und bildet bei guter Pflege bis zu 35 cm große, rundliche Blätter aus.
Fazit
Mit den richtigen Pflanzen verwandelt sich jeder Balkon in eine grüne Oase, wo man nach einem stressigen Alltag gerne die Seele baumeln lässt. Viele Stauden aus dem Fachhandel sind für die Kultivierung im Kübel geeignet. Vor dem Kauf ist es jedoch wichtig, sich ausreichend über die Standortansprüche und den Platzbedarf der jeweiligen Gewächse zu informieren. Mit der richtigen Planung können Sie die sich auch im Herbst an der Pflanzenpracht auf Ihrem Balkon erfreuen.