Verblühte Tulpen abschneiden – wie behandeln?
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Verblühte Tulpen abschneiden – wie behandeln? Tulpen sind, ob in der Blumenvase oder im Blumenbeet, ein echter Blickfang. Kaum jemand mag den Anblick der lebendigen und farbenfrohen Blüten nicht. Tulpen gibt es nicht nur in vielen unterschiedlichen Größen und Formen, sondern auch die große Farbauswahl sorgt für Abwechslung. Nicht zuletzt deswegen werden Tulpen aus aller Welt importiert. Wer jedoch die Blütenpracht im eigenen Garten genießen möchte, muss sich darauf gefasst machen, dass der Frühlingsbote nur sehr kurz seine Blütenpracht zeigen wird. Bereits zwei Wochen nach dem Erblühen ist es bereits mit der Farbenpracht im eigenen Garten vorbei.
Nach der Blütephase im Frühjahr, beginnen die nun verblühten Tulpen Samen zu bilden. Das passiert, weil die Blütennarbe, nachdem die Tulpe verblüht ist, bestäubt ist. Der Fruchtknoten schwillt an und es entstehen neue Samen. Jedoch ist das ein Zustand, der bei den Tulpen nicht gewünscht ist. Die Pflanze verwendet wertvolle Energie darauf, die Samen zu bilden. Jedoch wird diese Energie benötigt, damit die Tulpe ihre Brutzwiebeln ausbilden kann. Daher sollten im Frühjahr die Blütenköpfe, die langsam verblühen, abzutrennen.
Die Pflege der Tulpe nach dem Abtrennen der Blütenköpfe
Wenn die Blütenköpfe sorgsam abgeschnitten wurden, erscheint die Pflanze leicht trostlos. Es verbleiben jedoch die Blätter, die noch einige Zeit im vollen Saft stehen. Diese Blätter werden im Normalfall auch durch die Tulpe für die Samenbildung benötigt. Durch das Abtrennen der verblühten Köpfe werden diese Säfte jedoch nicht benötigt. Die Pflanze benötigt dennoch, um im nächsten Jahr erneut blühen zu können, Pflege. Die Zwiebel benötigt in regelmäßigen Abständen Düngung und muss auch gegossen werden. Das sollte bis zu dem Zeitpunkt geschehen, bis die Blätter gelblich werden. Zu diesem Zeitpunkt wachsen die Zwiebeln im Boden, da die Säfte der Blätter nun in die Knollen übergehen. Die Blätter werden infolge Gelb und neigen sich zum Boden. Zum Ende dieses Prozesses können die Blätter völlig mühelos entfernt werden.
Das ist ein Zeichen dafür, dass die Pflanze ihre Kräfte alle in die Zwiebel gezogen hat und den Teil, der über der Erde wächst, abgestoßen hat. Jedoch sollten die Blätter noch entfernt werden, bevor sie ganz abgestorben und matschig sind. Sie werden auf der Höhe des Bodens abgeschnitten, wenn sie leicht gelblich werden. Würde gewartet werden, bis sie matschig und modrig sind, könnten Krankheitsherde und Fäulnisprozesse entstehen. Für die Tulpe ist es jedoch im Prinzip gleich, ob über der Erde Erkrankungen oder Fäulnis entstehen. Der oberirdische Teil wird entfernt, um benachbarte Pflanzen zu schützen, die durch das verfaulende Laub mit Erkrankungen angesteckt werden können.
Die Zwiebeln aufbewahren
Wenn die Blütenköpfe nach dem Verblühen vorsichtig abgeschnitten wurden und die Blätter vor dem Faulen entfernt wurden, können die Zwiebeln prinzipiell bis zum nächsten Jahr im Boden verbleiben. Jedoch bohren sich die Zwiebeln, wenn sie sich im Boden befinden, und wachsen immer tiefer in diesen hinein. Das kann zur Folge haben, dass die Pflanzen, wenn sie einige Jahre in Folge im Boden verbleiben, den Weg beim Austreiben nicht mehr nach oben schaffen. Zudem kann sich gerade bei schweren Böden schnell Staunässe bilden. Passiert das können die Zwiebeln im Boden verfaulen. So verschwinden die Tulpen nach und nach aus dem Beet. Aus diesen Gründen ist es ratsam, die Zwiebeln nach dem Verblühen der Blätter aus dem Boden zu entfernen. Im Anschluss daran sollten sie getrocknet werden. Das kann an einer trockenen Stelle im Garten, Wintergarten oder im Gartenhaus geschehen. Eine andere Möglichkeit ist die, die Zwiebeln in ein kleines Netz zu geben und an einer trockenen Stelle aufzuhängen.
Das spart Platz, weil die Tulpenzwiebeln nicht ausgebreitet auf dem Boden liegen müssen. Das Netz kann einfach unter einem Dachvorsprung aufgehängt werden. Damit die Zwiebeln diese Phase jedoch gut überstehen können, sollten nur gesunde Zwiebeln aufbewahrt werden. Erkrankte Zwiebeln sollten vor dem Trocknen aussortiert werden, da sich so Erkrankungen auf die gesunden Zwiebeln übertragen können. Diese erkrankten Zwiebeln sollten wie alle anderen kranken Pflanzen oder Pflanzenreste nicht auf den Kompost gegeben werden. Denn von dort aus können sich Erkrankungen, von denen bislang nur eine Pflanzenart betroffen war, im ganzen Garten ausbreiten. Solche Zwiebeln sollten folglich in der Mülltonne entsorgt werden.
Bis die Tulpen verblüht sind
Für viele Hobbygärtner sind die verblühenden Tulpen kein wirklich schöner Anblick. Sind die Blüten erst einmal entfernt, sind nur noch die grünen Blätter vorhanden. Es ist jedoch sehr wichtig, dass diese grünen Blätter nicht sofort mit den Blütenköpfen entfernt werden. Auch wenn es keine Augenweide ist, im Garten Tulpen mit abgetrennten Köpfen stehen zu haben, so erfüllen diese Blätter eine wichtige Funktion. Das Entfernen der Blütenköpfe erfolgt auch nur unter dem Aspekt, dass die Pflanze beim Verbleiben der Blütenköpfe neue Samen bilden würde. Für diese Samen benötigt die Pflanze jedoch die Energie, die benötigt wird, die Zwiebeln auszubilden. Da die Zwiebeln jedoch schneller austreiben werden als die Samen, sollte der Pflanze die Möglichkeit gegeben werden, ihre ganze Kraft auf die Ausbildung der Zwiebeln zu verwenden.
Damit das geschehen kann, benötigt die Pflanze jedoch die Energie aus den verbleibenden Blättern. Wen der Anblick der verblühenden Tulpen jedoch stört, kann die Tulpen während dieser Zeit umsetzen. Hierzu werden die Zwiebeln ausgegraben und in eine kleine Furche im Garten gesetzt. Während dieser Phase können die verblühenden Tulpen auch ruhig sehr nah beieinanderstehen. Die Tulpen können hier stehen bleiben, bis das Laub sich eingezogen hat. Die Tulpen stehen hier, bis sie vertrocknet sind. Daher sollten sie an ihrem neuen Standort auch nur noch einmal gegossen werden. Das Beet, in dem die Tulpen zuvor standen, kann nun zur Anpflanzung von anderen Pflanzen genutzt werden.
So traurig der Anblick verblühter Tulpen für den einen oder anderen auch sein mag, so lebendig ist die Pflanze nichtsdestotrotz.
Eine wohldurchdachte Vorgehensweise von Mutter Natur
Experten wissen, dass die so genannte Blütennarbe nach dem Verblühen bestäubt ist und infolge dessen der Fruchtknoten nach und nach anschwillt. Mit der Konsequenz, dass nun neue Samen entstehen können.
Erfahrene (Hobby-)Botaniker wissen darüber hinaus jedoch gleichwohl, dass es dennoch ratsam ist, diesen Zustand zu umgehen, weil durch den Entstehungsprozess der Samen die eigentliche Pflanzenenergie schwindet. Energie, welche die Tulpe in erster Linie dazu benötigt, um die Ausbildung ihrer Brutzwiebeln anzukurbeln. Denn erwiesenermaßen gedeihen diese zumeist weitaus rascher, als die Samen.
Im Frühjahr ist Handlungsbedarf gefragt!
Grund genug also, die langsam verdorrenden Blütenköpfchen abzutrennen. Sicherlich erscheint die Pflanze nunmehr ein kleines bisschen trostlos, was jedoch keineswegs zum Anlass genommen werden darf, der Tulpe von nun an keine Beachtung mehr zu schenken. Ganz im Gegenteil.
Sie sollte vielmehr in aller Ruhe stehen gelassen und darüber hinaus in regelmäßigen Abständen gedüngt und gegossen werden. Diese spezielle Art der Pflege wird der Pflanze von jetzt an solange zuteil, bis die Blätter beginnen, gelblich zu werden. Nun endlich ist der Zeitpunkt gekommen, zu dem die Blumenzwiebeln im Erdreich anwachsen.
Blumenpflege – einmal anders
Ganz gleich, ob die Tulpen im Blumenbeet, im Topf oder im Kübel eingepflanzt wurden: blühende Tulpen sind in der Tat eine echte Augenweide.
Je frischer die Blüten sind, desto länger hat man Freude daran, wenn sie – hübsch in der Blumenvase angerichtet oder als Bouquet zurechtgestutzt – auf dem Wohnzimmerregal oder auf der Kommode in bunter Farbenpracht erstrahlen.
Die zurückgelassenen Pflanzenreste jedoch sind dahingegen weniger attraktiv. Diese allerdings lieblos zu entfernen ist nicht nur unschön, sondern auch unsinnig, wenn man bedenkt, dass bei guter Pflege auch im nächsten Jahr mit bunter Tulpenpracht im Garten zu rechnen ist.
Weil die mit der Zeit gelblich bzw. bräunlich werdenden Tulpenpflanzen in Topf, Kübel oder Beet wahrlich nicht mehr allzu attraktiv sind, bietet es sich an, diese durch Stauden oder schöne Buschpflanzen zu verdecken.
Erst die Stauden, dann die Tulpen. Oder umgekehrt?
Jeder Hobbygärtner sollte seinen Pflanzen eine Ruhephase gönnen, um ihnen im Zuge dessen die Möglichkeit zu geben, neue Energie zu gewinnen. Während nach dem Abschneiden der Blüten die Tulpenblätter gelb und die Stängel braun und welk werden, ist die Pflanzenzwiebel wiederum eifrig dabei, Nährstoffe zu speichern.
Stauden oder andere Pflanzen werden diese unschönen Stellen auf eine optisch sehr ansprechende Weise überdecken. Aber nicht nur das: die Zwiebeln haben genügend Spielraum, um im Laufe der kommenden Monate eine herrliche Blütenpracht zu produzieren.
Man kann hierbei durchaus von perfektem Timing sprechen: weil die meisten Staudenpflanzen gerade im Frühling, zurückgeschnitten werden, um so einen dichteren Wuchs zu gewährleisten, haben Tulpen zu dieser Zeit jede Menge Platz, um sich in ihrer ganzen Schönheit zu entfalten. Sobald wiederum ihre Blütezeit beendet ist, kann schon bald mit dem Austreiben der Staudenpflanzen gerechnet werden.