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Türkischer Mohn, Papaver orientale, Türkenmohn – Pflege von A-Z

Türkischer Mohn liefert mit seinen Blüten mit die schönsten Farbtupfer im Garten. Leuchtendes Orange und Rot durchziehen die Staude. Selbst wenn sich die Blütenblätter nach und nach verabschieden, enthüllen sie dabei ein neues Geschenk: die außergewöhnlich geformte Samenkapsel. Als Dritte im Bunde bilden die gezackten, behaarten Blätter einen graugrünen Kontrast. Erhalten Sie diese orientalische Schönheit mit der richtigen Pflege.

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Herkunft und Namen

Türkischer Mohn stammt natürlich aus der Türkei. Aber nicht nur. Seine Wurzeln reichen bis in den Iran und den Kaukasus. Türkischer Mohn ist auch nicht sein einziger Name. Im alltäglichen Sprachgebrauch heißt er auch Türkenmohn, Orientalischer Mohn, Morgenländischer Mohn, Gartenmohn, Stauden-Mohn sowie Feuermohn. Der botanische Name „Papaver orientale““ ist ebenso klangvoll.

Wichtige Merkmale

Die wichtigsten Merkmale dieses Mohngewächses sind:

  • mehrjährige Staude
  • Tiefwurzler
  • verträgt Trockenheit und Hitze
  • winterhart bis -20 Grad
  • milchiger Saft im Stängel ist leicht giftig
  • Wuchshöhe: 50 bis 120 cm
  • große Blüten mit bis zu 20 cm Durchmesser
Hinweis:

Wegen der tief reichenden Wurzeln lassen sich Mohngewächse schlecht umpflanzen.

Blütenfarben

Typischer Stauden-Mohn ist feuerrot, so wie die Ursprungssorte, die heute noch wild in den Gebirgen Kleinasiens wächst. Der Gartenliebhaber hierzulande kann jedoch aus einem breiten Sortiment wählen. Zahlreiche Neuzüchtungen spielen mit dem Element Farbe. Türkischer Mohn erblüht jetzt auch in Weiß, Rosa, Violett, Lila und natürlich auch in unzähligen Rotschattierungen. Auch kleine Akzente in Form von andersfarbigen Flecken bereichern die Blüten. Beliebte Sorten sind:

  • rot blühende Sorten „Alibaba“ und „Tango“
  • „Black & White“ hat weiße Blüten mit schwarzen Punkten
  • „Pink Lassie“ erblüht in Rosa
  • „Mambo“ und „Marlene“ sind neue Züchtungen mit bläulichem Schimmer
Tipp:

Es muss nicht immer alles einheitlich blühen: So sticht zum Beispiel ein weißer Mohn unter vielen roten Sorten besonders hervor.

Blütezeit

türkischer Mohn - Papaver orientale

Auch die Blütezeiten variieren bei den einzelnen Sorten. Viele Sorten sind extra so gezüchtet, dass sich die an sich kurzen Blühzeiten des Mohns über den ganzen Sommer verteilen. Sie beginnen im Mai und können sich bis in den Herbst hinein erstrecken.

  • Früh blühend sind „Türkenlouis“ und „Karine“
  • Danach folgen „Effendi“ und „Aglaja“
  • „Spätzünder“ blüht spät

Es gibt noch viele verschiedene Sorten, lassen Sie sich dahin gehend im Fachhandel ausführlich beraten. So können Sie die für Sie geeignete Sorte finden.

Tipp:

Kombinieren Sie Sorten mit verschiedenen Blühzeiten, um die Blühperiode insgesamt zu verlängern.

Wuchs

Je nach Sorte kann der Orientalische Mohn zwischen 50 und 120 cm groß werden. Kleinwüchsige Sorten sind kompakter und standfester. Die kleinwüchsigen Sorten wie „Blickfang“ und „Samba“, aber auch alle anderen kleinwüchsigen Sorten, eignen sich gut für den Kübel. Hoch wachsende Sorten benötigen gelegentlich Stutze, damit die schweren Blütenstängel nicht abknicken.

Standort

Der Feuermohn liebt vollsonnige Plätze, die ihm reichlich Licht und Wärme bieten. Halbschatten ist nur bedingt geeignet und kompletter Schatten ist unbedingt zu vermeinen. Je weniger Licht der Türkische Mohn bekommt, umso weniger Blüten werden gebildet. Nach der Blüte verliert Papaver orientale schnell das Laub und hinterlässt eine „leere“ Stelle im Gartenbeet. Aus diesem Grund sollte er nicht in die vorderste Reihe gepflanzt werden. Auch die mögliche Höhe von bis zu 1,20 m macht ihn zu einer idealen Bepflanzung für die mittlere Pflanzenreihe. Bedenken Sie diese beiden Aspekte bei der Wahl des Standorts.

Boden

Der Türkenmohn kommt von Gebirgswiesen und kalkigen Steinhängen in unsere verwöhnten Gärten. Er behält seine bescheidenen Ansprüche bei. Der ideale Boden für den Gartenmohn kann wie folgt beschrieben werden:

  • humos und sandig
  • trocken bis wenig feucht
  • durchlässig
  • tiefgründig gelockert
  • mäßiger Nährstoffgehalt
  • pH-Wert neutral
  • darf sandig oder steinig sein
Tipp:

Schweren Lehmboden können Sie mit etwas Sand vermischen und so auflockern. Das erleichtert die Wurzelentwicklung und lässt zudem keine Staunässe entstehen.

Pflanznachbarn

türkischer Mohn - Papaver orientale

Viele Gartenbesitzer sind bestrebt, möglichst zahlreiche Blumensorten zu kultivieren. Meist ist jedoch der Platz begrenzt und die Pflanzen müssen nah beieinander wachsen. So wird auch der Gartenmohn unmittelbare Nachbarn haben. Doch nicht jeder Nachbar ist für ihn gleich gut verträglich. Diese Blumensorten können Sie bedenkenlos neben Gartenmohn pflanzen:

  • Bartiris
  • Dahlien
  • Kornblumen
  • Margeriten
  • Ringelblumen
  • Rittersporn
  • Salbei
  • Tagetes
Tipp:

Versuchen Sie zwischen den einzelnen Pflanzen einen Abstand von mindestens 40 Zentimetern einzuhalten, so hat jede Pflanze genügend Platz sich frei zu entwickeln.

Aussaat

Türkischer Mohn kann leicht aus Samen gezogen werden. Die beste Zeit für die Aussaat der Samen ist der Frühling ab April bis in den Juni hinein. Türkischer Mohn ist ein Pfahlwurzler und als solcher verträgt er das Umpflanzen nicht so gut. Säen Sie den Türkischen Mohn lieber direkt am zukünftigen Standort im Garten oder ins Pflanzengefäß. Die Keimdauer beträgt 2-3 Wochen, sofern die Lufttemperatur bei optimalen 15 bis 20 Grad liegt.

  1. Wählen Sie einen geeigneten Standort im Garten oder ein großes Pflanzengefäß
  2. Bereiten Sie die Erde vor. Sie muss feinkrümelig sein.
  3. Streuen Sie die Samen breit aus.
  4. Bedecken Sie die Samen nicht oder nur ganz wenig mit Erde, da Lichtkeimer!
  5. Drücken Sie die Samen nur leicht an.
  6. Befeuchten Sie die Erde vorsichtig, damit der Samen nicht weggespült wird.
  7. Warten Sie ab, bis die Samen keimen und sich zu kleinen Pflänzchen entwickeln.
  8. Vereinzeln Sie den Orientalischen Mohn, indem Sie nur wenige, kräftige Pflänzchen stehen lassen und die restlichen Sämlinge raus rupfen.
Tipp:

Wässern Sie die ausgesäten Samen mit einer Sprühflasche. Der feine Wassernebel ist leicht und die Samen bleiben so an Ort und Stelle.

Wenn Sie Mohnblüten nicht schneiden, können die Samen an der Pflanze ausreifen. Die reifen Samen werden vom Wind verteilt und säen sich von selbst in den Garten aus. Vielleicht entdecken Sie hier und da ein neues Mohnpflänzchen, ohne die Mühe des Aussäens.

Wurzelstecklinge

türkischer Mohn - Papaver orientale

Im Winter können Sie Wurzelstecklinge schneiden und so neue Mohnpflanzen gewinnen.

  1. Graben Sie die Wurzeln aus.
  2. Trennen Sie einige Wurzel unmittelbar am Wurzelhals ab.
  3. Schneiden Sie die abgetrennten Wurzeln in Teilstücke von etwa 10 cm Länge.
  4. Schrägen Sie den unteren Teil der Teilstücke an.
  5. Pflanzen Sie die Teilstücke an einen kühlen und feuchten Platz

Nach etwa 2-3 Monaten werden die gepflanzten Wurzelstücke austreiben.

Teilung

Die Mohnstaude entwickelt sich schnell in die Breite. Damit sie sich nicht unkontrolliert wuchert, kann sie etwa alle drei Jahre geteilt werden. Dafür ist der Frühling die richtige Jahreszeit. Die abgetrennten Wurzelteile können gut für die Vermehrung genutzt werden.

  1. Graben Sie den Horst vorsichtig aus, ohne die empfindliche Pfahlwurzel zu beschädigen
  2. Teilen Sie die Staude mit einem Spaten oder Messer
  3. Wählen Sie einen passenden Standort aus.
  4. Pflanzen Sie die Teilstücke ein.

Gießen

Der Orientalische Mohn ist genügsam und kommt mit wenig Wasser aus. Er ist große Trockenheit und Hitze aus seiner Ursprungsheimat gewohnt. Wenn die Hitze jedoch längere Zeit anhält und die Erde zu sehr austrocknet, muss der im Freiland wachsende Mohn gegossen werden. Etwas anders sieht es aus mit Mohn, der in Töpfen wächst:

  • er braucht regelmäßig Wasser
  • die Erde sollte nie ganz austrocknen
  • Staunässe muss vermieden werden
  • der Topf sollte über Abflusslöcher verfügen
  • eine Drainageschicht ist sinnvoll
Tipp:

Gießen Sie Ihren Mohn lieber nach paar Tagen kräftig mit Wasser, anstatt täglich mit kleineren Mengen. Das fördert die Wurzelbildung und damit auch die Standfestigkeit des Mohns.

Düngen

türkischer Mohn - Papaver orientale

Beim Düngen der Mohnstaude ist Sparsamkeit angesagt. Türkischer Mohn ist an karge Böden gewöhnt und kommt mit wenig Nährstoffen aus. Zu Beginn der neuen Vegetationsperiode im Frühling kann etwas Kompost in die Erde eingearbeitet werden. Das reicht vollkommen aus, um im Sommer ein Blütenmeer zu bekommen. Statt Kompost kann auch ein anderer organischer Dünger verwendet werden. Weitere regelmäßige Düngergaben sind nicht erforderlich.

Hinweis:

Der Türkenmohn kommt mit einem nährstoffarmen Boden besser zu klar, vermeiden Sie daher Überdüngung. Das kann leicht passieren, wenn zum Beispiel benachbarte Pflanzen öfter gedüngt werden müssen.

Schneiden

Sie dürfen Ihren Türkischen Mohn scheiden, erforderlich ist es jedoch nicht. Nach der Blüte im Sommer zieht er sowieso seine oberirdischen Teile ein. Nachdem das Laub verwelkt ist, ist von der Staude bis zum Herbst nicht viel zu sehen. Nach 2-3 Monaten Ruhepause treibt Türkischer Mohn neue Blätter aus und überwintert dann grün. Folgende Schnittmaßnahmen kommen infrage:

  • Stängel nach der Blüte wegschneiden, sofern sich keine Samen bilden sollen
  • Vergilbte Blätter aus optischen Gründen entfernen
  • Die Staude kann im Herbst bis auf 10 cm abgeschnitten werden
  • Blüten für die Blumenvase schneiden, sie halten sich bis zu 3 Wochen
Tipp:

Abgeschnittene Pflanzenteile können Sie an Ort und Stelle liegen lassen, sie sind ein guter Winterschutz für die darunter liegende Staude. Der Morgen ist die beste Tageszeit, um Blüten für die Blumenvase zu schneiden. Wählen Sie nur leicht geöffnete Knospen aus.

Schädlinge

Wie die meisten anderen Gartenstauden wird der türkische Mohn nicht von Schädlingen verschont. Gerne machen sich Blattläuse an den leckeren Pflanzensaft ran. Kontrollieren Sie Ihre Stauden in regelmäßigen Zeitabständen auf Läuse und ergreifen Sie sofort geeignete Maßnahmen, damit der Schaden möglichst gering bleibt.

An verregneten Tagen, wenn die unzähligen Nacktschnecken überall herumkriechen, ist ihnen der Türkenmohn schutzlos ausgeliefert. Ganz schnell können seine grünen, behaarten Blätter dem Erdboden gleichgemacht werden. Die gefräßigen Tierchen müssen sofort und wirksam gestoppt werden. In dieser Hinsicht kursieren viele Tipps aber nicht alle bringen den nachhaltigen Erfolg. Probieren Sie aus, welche Bekämpfungsmethode für Sie am praktikabelsten ist und gleichzeitig Erfolg bringt.

Wenn Sie auf die Schneckenplage schnell reagieren, dann bleibt den Schnecken wenig Zeit für die Eiablage. Sie werden sich im nächsten Gartenjahr über weniger Schnecken freuen.

Tipp:

Wenn Sie etwas Zeit erübrigen können, dann sammeln Sie die Schnecken täglich mit der Hand auf und setzen sie anschließend irgendwo in der „Wildnis“ aus, wo sie nicht so viel Schaden anrichten können.

Krankheiten

Orientalischer Mohn wird durch lang anhaltende Nässe geschwächt und dadurch für Pilzerkrankungen anfällig. Befallene Teile müssen sofort abgeschnitten und entsorgt werden. Benutzen Sie dabei Gartenhandschuhe und desinfizieren Sie danach das verwendete Schneidwerkzeug, um eventuelle Pilzspuren restlos zu beseitigen. Bei Bakterienbrand sehen die Blätter schwärzlich aus. Leider ist der Staude nicht mehr zu retten. Endsorgen Sie die komplette Pflanze über den Restmüll. Auf keinen Fall dürfen erkrankte Pflanzen auf den Kompost oder einfach liegen gelassen werden.

Überwintern

Türkischer Mohn ist zwar winterhart, sollte aber dennoch vor starken Frösten geschützt werden. Legen Sie im Herbst eine Schicht Reisig über die neu ausgetriebenen Blätter. Im Frühling, sobald nicht mehr mit starken Frösten zu rechnen ist, kann der Reisig wieder entfernt werden.
Im Winter muss der Mohn im Garten überhaupt nicht gegossen werden. Mohn in Pflanzengefäßen sollte nicht ganz austrocknen. Gießen Sie ihn ab und zu mit etwas Wasser.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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