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Gewöhnlicher Trompetenbaum, Catalpa bignonioides – Pflege

Trompetenbaum - Catalpa bignonioides

Mitten im Sommer, wenn andere Bäume schon Früchte tragen, beginnt der Trompetenbaum erst langsam, Knospen anzusetzen. Mitten im Juni öffnen sich dann die riesigen, bis zu 30 cm langen weißen Trompetenblüten und sorgen für ein absolutes Highlight im Garten. Leider ist Catalpa bignonioides ein wenig frostempfindlich, weshalb der Baum leider nicht in sehr kalten Lagen im Freiland kultiviert werden kann. An einer windgeschützten Stelle bezaubert der Trompetenbaum aber nicht nur mit seiner exotischen Blütenfülle, sondern auch mit den bizarren Früchten, die wie Bohnen oder dünne Zigarren von den Zweigen herabhängen.

Video-Tipp

Kurzer Steckbrief

  • botanischer Name: Catalpa bignonioides
  • andere Namen: Trompetenbaum, Zigarrenbaum, Bohnenbaum
  • Wuchshöhe: 15 bis 18 Meter
  • ausladende Krone
  • Blätter: groß, herzförmig, spät austreibend
  • Blüten: 15 bis 30 cm lang, trompetenförmig, weiß, im Juni/Juli
  • Früchte: lange, dünne bohnenförmige Schoten
  • Wurzel: groß, herzförmig
  • sommergrün

Vorkommen

Ursprünglich stammt der Gewöhnliche Trompetenbaum, botanisch Catalpa bignonioides, aus den USA und ist auch heute dort immer noch überall anzutreffen. Durch sein dekoratives Aussehen ist er auch bei uns beliebt. Nicht nur als Park- oder Alleebaum, sondern auch in privaten Hausgärten. Während die ursprüngliche Art bis zu 18 Meter hoch wird und somit nicht für jeden Garten geeignet ist, bleibt die Kugelform, die meist als Hochstamm erhältlich ist, im Wachstum übersichtlich.

Kübelkultur

Junge Trompetenbäume können hervorragend auch in einem Kübel kultiviert werden. Das ist so lange möglich, wie dem Gehölz ein ausreichend großer Topf zur Verfügung gestellt werden kann. Bei der Kübelpflanzung ist ein sehr hochwertiges Substrat notwendig, es sollte daher nur hochwertige Kübelpflanzenerde oder ein Gemisch aus Kompost (oder humoser Blumenerde), Gartenerde und Sand verwendet werden. Am besten wird unten im Pflanzgefäß zunächst eine Drainageschicht eingefüllt. Da die Trompetenbäume unter diesen Bedingungen schneller austrocknen und ihnen weniger Nährstoffe zur Verfügung stehen, ist auf regelmäßiges Gießen und Düngen zu achten.

Tipp:

Irgendwann ist der Gewöhnliche Trompetenbaum zu groß für das Pflanzgefäß. Dann ist es Zeit, ihn ins Freiland zu pflanzen.

Hochstamm

Ein normaler Catalpa bignonioides eignet sich durch seine ausladende Krone und die enorme Wuchshöhe nicht für kleine Gärten. Für den Einsatz in Vorgärten oder kleineren Hausgärten ist deshalb der Kugeltrompetenbaum als Hochstammvariante ideal. Hierbei handelt es sich in der Regel um einen Catalpa bignonioides ‚Nana‘ mit schwächerer Wuchsform, der auf einen Stamm veredelt wurde. Diese Hochstämme gibt es in verschiedenen Höhen. Der Vorteil liegt auf der Hand, denn diese

Pflege-Anleitung

Trompetenbaum - Catalpa bignonioides

Der Trompetenbaum fühlt sich in der Sonne und im hellen Halbschatten wohl. Durch seine Wuchshöhe eignet sich der Baum hervorragend für die Einzelpflanzung als Blickfang und Schattenspender im Garten. Da Catalpa bignonioides im Alter sehr groß wird, muss der Baum in ausreichendem Abstand zu Gebäuden, Grundstücksgrenzen und auch Versorgungsleitungen im Erdreich gepflanzt werden.

  • Lichtbedarf: sonnig bis heller Halbschatten
  • Boden: frisch, tiefgründig
  • pH: schwach sauer bis leicht alkalisch
  • wind- und frostgeschützte Lage
  • stadtklimafest

Pflanzen

Da größere Exemplare des Zigarrenbaumes meist sehr teuer sind, sollte von Anfang an alles gleich so vorbereitet werden, dass das Gehölz optimale Bedingungen vorfindet. Neben dem geeigneten Standort ist auch der Boden sehr wichtig für die Vitalität und Gesundheit des Laubbaumes. Die beste Pflanzzeit ist im Frühjahr, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind und die Temperaturen zudem noch nicht deutlich über 20 Grad ansteigen.

  • ausreichend großes Pflanzloch ausheben
  • mindestens doppelte Breite und Tiefe des Wurzelballens
  • bei schweren Böden zunächst eine Drainageschicht einfüllen
  • Drainage: Kies oder Sand (mindestens 10 cm Schichtdicke)
  • Gemisch aus Kompost, Gartenerde und Sand einfüllen
  • Wurzelballen zunächst für einige Stunden gut wässern
  • Baum einsetzen
  • Pflanztiefe: wie zuvor
  • zwei bis drei Stützen mit einbauen
  • Loch mit Gemisch aus Humus, Gartenerde und Sand auffüllen
  • gleich ein paar Handvoll Hornspäne einarbeiten
  • gut antreten
  • Stamm an den Stützen anbinden (mit Gummiband oder Sisal)
  • noch einmal angießen

Pflanzschnitt

Da der Gewöhnliche Trompetenbaum einige Wochen benötigt, um neue Wurzeln zu bilden und somit Kontakt zum übrigen Erdreich aufzunehmen, hat es sich bewährt, die Verdunstung über die Blätter ein wenig einzuschränken, damit der Baum nicht direkt nach der Pflanzung austrocknet und abstirbt. Dazu wird die Krone etwa zu einem Drittel zurückgeschnitten. Ist der Bohnenbaum gut eingewachsen, bildet er recht schnell neue Triebe, die sich nach dem Rückschnitt reichlich verzweigen und für eine dichte Wuchsform sorgen. Trompetenbäume wachsen nicht nennenswert in die Höhe, sondern bevorzugt in die Breite.

Gießen

Der Gewöhnliche Trompetenbaum hat einen recht hohen Wasserbedarf. Durch die unzähligen großen Blätter ist die Verdunstungsrate an warmen oder heißen Tagen sehr hoch, sodass das Gehölz regelmäßig gegossen werden muss. Dabei ist Staunässe unbedingt zu vermeiden, da sie zum Verfaulen der Wurzeln führt. Damit die Erde gut abtrocknen kann, empfiehlt sich das Wässern am frühen Morgen. An sehr heißen Tagen kann es notwendig sein, abends zusätzlich zu gießen. Ein Wassermangel ist leicht an den schlaffen, herabhängenden Blättern zu erkennen.

Düngen

Trompetenbaum - Catalpa bignonioides

Der Zigarrenbaum benötigt einen humosen und nährstoffreichen Boden. Da der Baum relativ schnell wächst, entzieht er dem Erdreich dazu eine große Menge an diesen Nährstoffen. Damit es nicht zu Mangelerscheinungen kommt, sollte der Gewöhnliche Trompetenbaum im Frühjahr mit einem Langzeitdünger wie Kompost oder Hornspäne gedüngt werden. Bei größeren Bäumen ist es meist etwas schwierig, noch Kompost unter die Erde zu mischen, da die Wurzeln bis knapp unter die Erdoberfläche reichen. Hier – sowie auch bei Kübelpflanzen – empfiehlt sich ein Flüssigdünger oder ein Kombigranulat aus organischem und mineralischem Dünger. Mineralische Nährstoffe im Flüssigdünger lösen sich sehr gut in Wasser und sind daher für den Trompetenbaum schnell verfügbar. Dafür werden sie auch vom Regen ausgewaschen und stehen nicht mehr zur Verfügung. Flüssigdünger werden daher in kürzeren Zeitintervallen zugegeben, etwa einmal im Monat. Kombidünger enthalten zusätzlich Komponenten, die langsam freigesetzt werden. Deshalb hält der Dünger – je nach Art und Hersteller – meist drei bis sechs Monate. Danach ist ein erneutes Düngen notwendig. Ab August sollte nicht mehr gedüngt werden, da sonst die jungen Triebe keine ausreichende Frosthärte aufweisen.

Schneiden

Ein Rückschnitt oder Formschnitt ist beim Gewöhnlichen Trompetenbaum eigentlich nicht zwingend notwendig. Seinen besonderen Charme entwickelt das Gehölz gerade dann, wenn die Zweige im Alter locker überhängen. Trotzdem ist eine jährliche Kontrolle notwendig, um kranke oder abgestorbene Triebe zu erkennen und zeitnah zu entfernen, damit der Bohnenbaum weiterhin vital bleibt und gegen Krankheiten geschützt ist.

  • abgestorbene Triebe entfernen
  • alle kranken oder welken Äste bis ins gesunde Holz einkürzen
  • immer auf glatte, saubere Schnittflächen achten
  • nach innen wachsende Zweige herausnehmen
  • bei kreuzenden Trieben: einen herausschneiden
  • alle sehr kräftigen, steil nach oben gerichteten Triebe (Wildtriebe) schneiden

Auslichten

Statt radikale Rückschnitte vorzunehmen, wenn der Catalpa binonioides bereits zu groß oder verwachsen ist, ist es sinnvoller, gelegentlich einen Auslichtungsschnitt vorzunehmen. Hierbei wird die Krone lediglich leicht eingekürzt und überschüssige Äste herausgenommen. So ist immer für ausreichende Belüftung in der Baumkrone gesorgt und eine Verkahlung von innen heraus unwahrscheinlich.

  • Äste insgesamt um etwa 10 bis 20% einkürzen
  • immer über einem nach unten/außen gerichteten Auge schneiden
  • alle zu dicht wachsenden Äste herausnehmen
  • dabei auf die natürliche Wuchsform achten

Der beste Zeitpunkt für einen Rückschnitt ist das Frühjahr, wenn die Witterung nicht mehr ganz so feucht und kühl ist. Ausgiebige Schnitte im Herbst können dazu führen, dass die Wunden nicht gut abtrocknen und somit Krankheitserreger eindringen. Geschnitten wird immer an einem regenfreien, bewölkten Tag mit moderat warmen Temperaturen.

Hochstamm schneiden

Zwar verträgt der Trompetenbaum auch recht radikale Rückschnitte, im Allgemeinen sind diese aber nicht notwendig. Die Krone von Kugeltrompetenbäumen, die als Hochstamm kultiviert werden, verlieren schnell ihre typische runde Form, wenn unbedacht an ihnen herumgeschnitten wird. Ein leichtes Einkürzen der Triebe sowie das Entfernen von krankem oder totem Holz reicht in der Regel aus. Viel wichtiger ist es bei veredelten Pflanzen, dass Wildtriebe, die von der Unterlage stammen, zeitnah entfernt werden. Im schlimmsten Fall überwuchert die Unterlage die aufgepfropfte Pflanze und stößt sie ab.

  • alle Äste, die aus dem Stamm wachsen, radikal wegschneiden
  • die Krone niemals komplett einkürzen
  • mindestens zwei Knospen pro Ast stehen lassen
  • nur leicht auslichten und eventuell die kugelige Form korrigieren
  • krankes und totes Holz entfernen

Vermehren

Der Zigarrenbaum lässt sich über Samen und Stecklinge vermehren.

Samen

Aus den langen, bohnenförmigen Samenschoten lassen sich im Herbst reife Samen entnehmen.

  • Aussaat: im Frühjahr
  • Samen für 24 Stunden in Wasser einweichen
  • Substrat: Anzuchterde, Kakteenerde
  • Samen mit feinem Sand bedecken
  • Temperatur: 18-23 Grad
  • halbschattiger Standort
  • Keimdauer: 5-8 Wochen

Stecklinge

Im Frühsommer können leicht verholzte Stecklinge vom Trompetenbaum geschnitten werden.

  • Länge: 10 cm
  • untere Blätter entfernen
  • Rinde unten abschaben (2 cm)
  • Substrat: feuchte Kakteenerde oder Anzuchterde
  • halbschattig aufstellen
  • leicht feucht halten
  • Temperatur: 16-20 Grad

Überwintern

Trompetenbaum - Catalpa bignonioides

Der Gewöhnliche Trompetenbaum verträgt eisige Temperaturen und kalte Winde nicht besonders gut, deshalb sollte er – vor allem in jungen Jahren – geschützt werden. Ein guter Standort trägt schon sehr viel zum Überleben bei. Zusätzlich sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Wurzeln mit einer dicken Schicht Reisig, Laub oder Mulch bedecken
  • an zugigen Stellen einen Windschutz anbringen
  • Jungbäume: Vlies oder Matte um den Stamm wickeln und mit Draht befestigen
  • im Frühjahr müssen die Blütenknospen vor Spätfrösten geschützt werden
  • dazu kann der Baum nachts mit einem Vlies abgedeckt werden
  • tagsüber das Vlies bei moderaten Temperaturen wieder entfernen
  • Kübelpflanzen im Kalthaus überwintern
  • als Winterquartier eignen sich frostfreie Garagen, ungeheizte Wintergärten oder Gewächshäuser
  • niemals warm überwintern
Tipp:

Frostschutzmaßnahmen schaden nie, auch wenn es nicht so kalt wie erwartet wird. Deshalb lieber zu viel als zu wenig Schutz.

Krankheiten und Schädlinge

Gegen Schädlinge ist der robuste Zigarrenbaum weitestgehend resistent. Sollten doch einmal Blattläuse oder andere Parasiten auftreten, so stellt das in der Regel keine nennenswerte Bedrohung für die Pflanze dar.

Mehltau

Sind die Witterungsbedingungen ungünstig, beispielsweise bei einem sehr feuchtkalten Frühjahr, kann sich Mehltau am Bohnenbaum ausbreiten.

  • abgefallenes Laub einsammeln
  • befallene Triebe herausschneiden
  • im Hausmüll entsorgen (nicht auf den Kompost oder in die Biotonne werfen)
  • ab sofort den Baum nur noch morgens gießen
  • ausreichend düngen, um die Abwehrkräfte zu erhöhen

Verticilium-Welke

Da der Pilz in die Leitungsbahnen des Gehölzes eindringt und diese verstopft, werden Nährstoff- und Wasserzufuhr unterbrochen. Erkennbar ist die Erkrankung daran, dass plötzlich ganze Äste absterben, während alle anderen Pflanzenteile nach wie vor normal und kräftig wachsen. Gegen diesen Pilz gibt es leider kein wirksames Pflanzenschutzmittel, deshalb muss der Befall frühzeitig erkannt werden, um den Trompetenbaum vor dem sicheren Tod zu bewahren. Bei den ersten Symptomen müssen alle kranken Äste bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden. Abfälle dürfen nicht in den Biomüll oder auf den Kompost geworfen werden, da sich sonst die Welke im ganzen Garten ausbreitet.

Pflegefehler

Manchmal zeigen sich erste Anzeichen dafür, dass mit dem Trompetenbaum etwas nicht stimmt. Nicht immer muss das gleich eine schlimme Erkrankung sein, oft liegt es auch daran, dass das Gehölz nicht richtig gepflegt wird.

  • sehr helle Blätter: der Baum leidet unter Nährstoffmangel, ein guter NPK-Dünger mit Spurenelementen schafft hier schon nach wenigen Tagen Abhilfe
  • welke Blätter am ganzen Baum: steht der Baum zu nass, kann es zu Wurzelfäule kommen, das bedeutet oft den Tod der Pflanze
  • Blätter hängen schlaff herab: dringend gießen, dem Zigarrenbaum fehlt Wasser

Fazit

Für milde Lagen oder einen geschützten Standort ist ein Gewöhnlicher Trompetenbaum eine wunderbare Bereicherung für den Garten. Wer nicht genügend Platz für die normale Form von Catalpa bignonioides hat, kann auf einen Hochstamm zurückgreifen, der nicht mehr deutlich höher wird, sondern nur noch in die Breite wächst. Der Baum benötigt in warmen regenarmen Zeiten jedoch sehr viel Wasser und eine gelegentliche Düngung. Sonst ist er pflegeleicht, sieht man einmal von der unzureichenden Frosthärte ab.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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