Die richtige Pflege von Topfrosen – so halten Minirosen länger
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Topfrosen werden sehr oft zum Mutter- oder Valentinstag verschenkt, denn die Rose ist die Blütenpflanze mit der größten Symbolkraft. Bei richtiger Pflege halten sie jahrelang und bieten jedes Jahr aufs Neue ein herrliches Blütenvergnügen. Auch in Balkonkästen und Ampeln gedeihen Rosen gut, vor allem Sorten mit leicht hängendem Wuchs. So kann auch auf kleinstem Raum ein hübscher Topfrosengarten entstehen. Topfrosen brauchen allerdings etwas mehr Zuwendung als ihre Schwestern im Garten. Sie haben einfach mehr Ansprüche, damit sie sich richtig wohlfühlen.
Standort
Die Topfrosen benötigen wie die Rosen im Garten einen sonnigen, luftigen Standort. Halbschatten ist auch noch in Ordnung, wenn sie mindestens einen halben Tag Sonne bekommen. Jedoch sollten sie von der Mittagshitze verschont werden. Denn dann gehen Nährstoff- und Wasserreserven sehr schnell zur Neige. Rücken Sie deshalb die Topfrosen bei Bedarf auf der Terrasse an einen passenden Platz.
Pflanzsubstrat
Für die Topfrosen eignet sich Rosenerde oder Einheitserde aus dem Handel am besten. Sie besitzt alle wichtigen Spuren- und Hauptnährstoffe für die ersten sechs Wochen. Sie können das Pflanzsubstrat aber auch aus Kompost, Mineraldünger und fein gemahlenem Kalk selbst mischen. Das Substrat sollte schön locker sein und nicht verklumpen.
Gefäßauswahl
Topfrosen werden im Handel meist in normalen Töpfen angeboten. Rosen verfügen jedoch über eine tief in den Boden reichende Pfahlwurzel. In einer normalen Topfform können sich ihre Wurzeln gar nicht voll entfalten. Deshalb ist es ratsam, eine zylindrische Form auszuwählen. Im Handel gibt es spezielle Rosentöpfe in verschiedenen Größen mit entsprechender Zylinderform.
Material für die Gefäße
Bei der Auswahl des richtigen Gefäßes für Ihre Topfrose spielt natürlich neben der entsprechenden Größe und den praxisbezogenen Eigenschaften Ihr eigener Geschmack eine wichtige Rolle. Die verschiedenen Materialien haben jedoch alle ihre Vor- und Nachteile.
Glasierte Tontöpfe
Aufgrund der hohen Temperaturen beim Brennen und der Glasur nimmt der Ton kaum Wasser auf. Bei richtigem Umgang sind die Gefäße gut frostfest.
Kunststofftöpfe
Bei praller Sonne oder Frost bieten diese Töpfe den Rosen wenig Schutz, auch wenn die Töpfe wetterfest und leicht zu transportieren sind.
Rustikale Naturmaterialien wie Weide und Holz
Diese Gefäße müssen innen mit Folie ausgekleidet werden, bevor Sie Erde einfüllen und die Pflanzen einsetzen. Schneiden Sie immer ein Abzugsloch in die Folie.
Metalltöpfe
Metalle nehmen sehr viel Hitze auf. Deshalb müssen Sie hier regelmäßig darauf achten, dass das Pflanzsubstrat nicht austrocknet.
Terrakottatöpfe
Diese Töpfe sind sehr schwer. Ihre warme mediterrane Ausstrahlung ist aber bei vielen Hobbygärtnern beliebt. Nur hochwertige Töpfe und Kübel sind frostfest.
Einpflanzen
- beste Pflanzzeit im Frühling
- Wurzelballen der Rose vor dem Einpflanzen gut wässern
- Wurzeln mit scharfer Gartenschere etwas einkürzen
- Tonscherbe auf das Abzugsloch legen
- eine Schicht Kies einfüllen
- ein Stück Vlies auflegen
- Rosenerde mit einigen Hornspänen mischen (Langzeitdüngerwirkung)
- etwas Erde einfüllen
- Rose in der richtigen Höhe festhalten
- Veredlungsstelle muss ca. fünf Zentimeter unterhalb der Substratoberfläche sein
- rundherum um den Wurzelballen Erde weiter einfüllen
- Erde gut andrücken und angießen
Gießen und Düngen
Rosen lieben ein gleichmäßig feuchtes Substrat, das regelmäßig vom Frühling bis Herbst mit weichem Wasser gegossen wird. Um die Verdunstung etwas zu unterdrücken, können Sie eine Lage bunte Kiesel, Muscheln oder leere Schneckenhäuser auf die Substratoberfläche geben. Das ist nicht nur praktisch, sondern sieht auch noch hübsch aus. Sie können Langzeitdünger verwenden oder auch flüssigen Rosendünger einsetzen, je nachdem wie Sie es mögen oder wie Sie Zeit zum Düngen haben. Mit Flüssigdünger wird bis Mitte Juli wöchentlich gedüngt. Langzeitdünger spart Ihnen Arbeit und kann als Düngekegel einmalig im Frühling in die Erde gesteckt werden.
Überwintern
Da die Wurzeln der Topfrosen im Winter der Kälte stärker ausgesetzt sind, als die Wurzeln der Gartenrosen, müssen sie auch besser eingepackt werden. Rosen im Topf überstehen den Winter ohne Probleme, sofern sie in Ruhe ganz langsam einfrieren und wieder langsam auftauen können. Isolieren Sie die Gefäße deshalb gut mit einer 10 Zentimeter starken Schicht aus Sackleinen, Noppenfolie oder ähnlichem Material. Stellen Sie anschließend die Gefäße an einen vor Sonne und Wind geschützten Platz vor einer Hauswand. Kleine Töpfe können auch in einem Mörteleimer oder ähnlichem Übergefäß stehen, das für die Frostschutzmaterialien wie Laub, Styropor oder Holzwolle ca. 10 Zentimeter Platz zur Gefäßwand lässt. Damit es nicht zum Wasserstau kommt, müssen die Übergefäße ebenso wie die Gefäße der Topfrosen ein Abzugsloch besitzen.
Schneiden
Schneiden Sie mindestens einmal wöchentlich Verblühtes von Ihrer Topfrose, um die Blütenbildung zu fördern. Damit werden Sie länger Freude an Ihrer Rose haben. Wer mag und sich gern die Zeit dafür nimmt, kann auch beim regelmäßigen Gießen oder täglich die Topfrosen ausputzen. Gerade bei kühlerem, feuchtem Wetter ist es wichtig, die verwelkten Blüten abzuschneiden, damit sie nicht verschimmeln können. Topfrosen sollten ebenso wie ihre großen Schwestern jedes Jahr geschnitten werden. Im Frühjahr zur Forsythienblüte ist der beste Zeitpunkt. Zwergrosen erhalten dabei eine halbkugelige Form und werden auf 10 bis 15 Zentimeter zurückgeschnitten, damit sie wieder gut durchtreiben können. Blinde Triebe, also Triebe, die keine Blütenknospen tragen, können Sie ganzjährig auf zwei bis drei gut entwickelte Laubblätter herunterschneiden.
Krankheiten und Schädlinge
Auch den Topfrosen machen tierische Schädlinge öfter zu schaffen. Hinzu kommen manchmal auch Mehltau und Rußtaupilze. Gegen Pilzkrankheiten können Sie natürliche Mittel aus Ihrer eigenen „Gartenapotheke“ einsetzen, vorausgesetzt Sie lassen Brennnesseln oder Ackerschachtelhalm an einem bestimmten Ort in Ihrem Garten stehen, um diese für Tees, Brühen und Jauchen zu nutzen.
Ackerschachtelhalmbrühe: 150 g getrocknetes oder 1 kg frisches Kraut auf 1 Liter Wasser ansetzen, für die Anwendung später 1 : 10 verdünnen.
Brennnesselbrühe: 150 g getrocknetes oder 1 kg frisches Kraut auf 10 Liter Wasser ansetzen, für die Anwendung später 1 : 10 verdünnen.
Sie können auch homöopathische Pflanzenstärkungsmittel im Fachhandel kaufen, die immer häufiger von Hobbygärtnern eingesetzt werden.
Bei Blattläusen und Co helfen auch: Samenextrakt aus Niembaumsamen, Rapsöl
Schöne Zwergrosensorten
Gelbe Blüten
Calina:
- große, hellgelbe, halb gefüllte Blüten in Büscheln
- reich und öfter blühend
- Wuchshöhe 60 bis 80 Zentimeter
- Breite 60 bis 80 Zentimeter
- breitbuschig bis überhängend
Sonnenkind:
- tief goldgelbe, mittelgroße, gefüllte Blüten in Büscheln
- überreich und öfter blühend
- Wuchshöhe 35 Zentimeter
- Breite 30 Zentimeter
- gut verzweigter, aufrechter Wuchs
Rote Blüten
Zwergkönig 78:
- leuchtend blutrote, mittelgroße, locker gefüllte Blüten
- reich und öfter blühend
- Wuchshöhe 50 Zentimeter
- Breite 40 Zentimeter
- kompakter, aufrechter, buschiger Wuchs
Pinkfarbene Blüten
Pepita:
- Blütenfarbe kräftiges Pink bis Karminrosa
- lang haltbare, kleine Blüten in Büscheln
- überreich und öfter blühend
- Wuchshöhe 50 Zentimeter
- Breite 50 Zentimeter
- aufrechter, gut verzweigter Wuchs
Pflanzkombinationen
Wer große Tröge oder Kübel verwendet, kann die Zwergrosen mit folgenden Blütenpflanzen kombinieren, die sich mit ihnen gut vertragen:
- Männertreu (Lobelia)
- Purpurglöckchen (Heucheria)
- Ziersalbei (Salvia)
- Elfensporn (Diascia)
- Glockenblumen (Campanula)
Fazit
Topfrosen sind wahre Terrassenprinzessinnen mit üppiger Blüte, wenn Sie ihnen etwas Aufmerksamkeit widmen. Mit Langzeitdünger und einer guten Drainage im Topf sorgen Sie für einen guten Start in das Rosenjahr. Und im Winter packen Sie Ihre Rose einfach gut und kuschelig ein, damit Sie Ihnen im nächsten Jahr wieder Freude mit ihren herrlichen Blüten bereiten kann.