Startseite » Pflanzen » Staudenlexikon » Topfgerbera – Anleitung zur Pflege der Gerbera im Topf

Topfgerbera – Anleitung zur Pflege der Gerbera im Topf

Gerbera im Topf

Die Gerbera hat ein sonniges Gemüt. Sie ist ursprünglich in warmen und tropischen Gebieten Südafrikas und Asiens beheimatet. Die Topfgerbera ist meist eine Mischform aus den vielen verschiedenen Naturarten. Ihre langstieligen Korbblüten entfalten sich in den vielfältigsten Farben. Sie ist ausgesprochen günstig zu haben und regt viel Freude im Betrachter. Sie macht sich hervorragend am Blumenfenster. Allein stehend auf dem Ess- oder Couchtisch lockert sie die Raumatmosphäre merklich auf. Und im Sommer machen Topfgerbera in allen Farbvariationen aus jedem Balkon einen fröhlichen Farbtupfer.

Video-Tipp

Standort

Die Topfgerbera liebt das helle Licht, verträgt aber die pralle Sonne nicht. Diese einfache Weisheit sollte man sich bei der Pflege der nicht ganz pflegeleichten Topfgerbera merken. Es ist wichtig zu beachten, dass sie sehr empfindlich bei starker Hitzeeinwirkung reagiert. Sie sollte niemals den ganzen Tag der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Schon die Mittagshitze am Blumenfenster kann zu Verbrennungen führen, die sie langfristig schädigen. Ideal ist ein Standort, an dem die Vormittags- oder Nachmittagssonne aufgenommen werden kann. Etwas Abstand vom Blumenfenster schützt vor Mittagshitze. Sind einem diese Möglichkeiten nicht gegeben, dann wäre ein sonniges Plätzchen im Raum perfekt. Auf regelmäßiges und gutes Lüften des Raums ist ebenfalls zu achten, da gerade im Sommer stehende, heiße Luft der Topfgerbera nicht bekommt. Ab den Sommermonaten, wenn die Temperatur nachts regelmäßig über 15 °C erreicht, kann man sie guten Gewissens auf den Balkon stellen. Doch auch hier gilt es sich für einen hellen, aber nicht zu sonnigen Platz zu entscheiden.

Nährstoffzufuhr

Für eine optimale Versorgung der Topfgerbera ist regelmäßiges Gießen erforderlich. Sie sollte im Abstand von ein bis zwei Tagen so gegossen werden, dass der Boden immer feucht bleibt. Staunässe ist dennoch zu vermeiden. Es sollte ein Übertopf gewählt werden, bei dem sich am Boden ein freier Raum für das Sammeln von überschüssigem Wasser befindet. Tipp: Sollte der Übertopf größer sein als der Pflanzentopf, erhöht man den Boden mit einer umgedrehten Untertasse oder einem anderen abgeschrägten Gegenstand. So steht der Pflanzentopf immer etwas höher und nicht gleich im Stauwasser, wenn doch einmal zu viel gegossen wurde. Regelmäßige Kontrolle ist dennoch sinnvoll, gerade wenn man nicht den berühmten grünen Daumen besitzt. Geben sie im Sommer wöchentlich wenig Flüssigdünger zum Gießwasser hinzu. Die Topfgerbera wird es mit einer kräftigen und wunderschönen Blütenpracht von April bis September danken.

Tipp:

Sehr dankbar ist sie auch, wenn man sie mit einem Pflanzenbefeuchter regelmäßig einsprüht. Das kommt ihren tropischen Gewohnheiten entgegen und schützt vor ausgetrockneten Blättern, wenn’s doch einmal etwas heißer werden sollte.

Überwintern

Ab dem Herbst verliert die Topfgerbera an Kraft. Dann sollte die mehrjährige, jedoch nicht winterharte Pflanze an einen passenden Ort zum Überwintern gebracht werden. Sie begibt sich dann in eine Ruhephase, die sie ab dem Frühjahr wieder kraftvoll blühen lässt. Hierfür sollte ein Raum gesucht werden, der eine Temperatur von ca. 10 °C gewährleistet. Gut macht sich zum Beispiel ein unbeheizter, jedoch heller Wintergarten oder das Fenster eines ungeheizten Vorflurs. Ausreichend Tageslicht sollte auf jeden Fall vorhanden sein. Keinesfalls darf die Temperatur 15 °C übersteigen, da die Ruhephase dann gestört wird. In dieser Zeit, etwa von Oktober bis März, wird die Topfgerbera nur noch 14-tägig leicht gegossen. Dünger wird der Pflanze während der Ruhephase nicht zugeführt.

Umtopfen und Pflanzensubstrat

Topfgerbera

Mit Beginn des Frühjahrs wird die Topfgerbera aus ihrem Winterschlaf geweckt. Umtopfen sollte man sie jedoch nur, wenn der Blumentopf dem Wurzelgeflecht sichtlich nicht mehr gewachsen ist. Ansonsten ist es besser, man vermeidet den Stress für die Pflanze. Der etwas größere Topf, am besten aus Ton und immer mit einem Ablauf am Boden, ist mit dem richtigen Substrat zu füllen. Die Topfgerbera benötigt einen lockeren Boden, der die Nährstoffe gut durchlässt, speichert und den Wurzeln die Möglichkeit gibt, sich leicht zu entfalten. Pflanzengranulat aus Ton mit etwas sandiger Erde gemischt macht sich hier besonders gut. Auch Vulkangestein wie Perlit beigemischt sorgt dafür, dass der Boden nach vielem Gießen nicht zu fest wird. Die Erde kann dagegen das Gießwasser und Nährstoffe aus Düngemitteln gut aufnehmen und halten. Bei der Verwendung von Blumenerde, die für die Topfgerbera geeignet ist, sollte man besser auf ein vorgefertigtes und pflanzenspezifisches Produkt aus dem Fachhandel zurückgreifen, um Schädlinge und Krankheitskeime zu vermeiden.

Tipp:

Durch Teilung des Rhizoms lässt sich die Topfgerbera vermehren. Dies ist sogar sinnvoll, da eine mehrjährige zu volle Pflanzen an Blüte und Farbenpracht verlieren. 

Die so genannte Wurzelteilung kann während des Umtopfens durchgeführt werden. Bei der Eigenen Aufzucht von Gerberapflanzen durch Samen, kann dieser ab dem Februar in die Erde eingebracht werden.

Krankheitsbefall

Bei Krankheitsbefall ist die Topfgerbera leider selten zu retten. Gerade der zu vermeidende Standort bei stehender Luft kann bei der bereits geschwächten Pflanze zu Grauschimmel führen. Er macht sich bemerkbar durch grauen, pelzigen Belag auf Blättern und Stängeln. Wird schnell gehandelt und entsprechende Blätter und Stängel entfernt sowie Frischluft zugeführt, kann die Topfgerbera unter Umständen gerettet werden. Besser ist es jedoch, sie zu entsorgen, bevor weitere Pflanzen durch die Pilzerkrankung befallen werden. Besonders zu schaffen macht der Topfgerbera auch die Gerberafäule. Die Blätter werden blass und färben sich bräunlich. Dies geschieht, wenn zu viel gegossen und gedüngt wird. Ein nachträgliches Verringern der Nährstoffzufuhr schafft hier leider keine Abhilfe mehr.

Häufig gestellte Fragen

Welcher Standort ist der Richtige?

Die Topfgerbera benötigt einen lichtdurchfluteten Standort. Hitzeeinwirkung durch pralle Sonne ist jedoch zu vermeiden. Ebenso Hitzestau in Räumen.

Wie häufig muss man die Topfgerbera gießen?


Es muss täglich gegossen werden. Der Boden soll immer etwas feucht sein. Staunässe ist zu vermeiden.

Wie bringt man die Gerbera wieder zum Blühen?

Um der Gerbera wiederholt zu einer kräftigen Blütenpracht zu verhelfen, ist es wichtig, ihr eine Ruhepause von Oktober bis März zu gönnen. Diese ist bei einem hellen Standort und einer Temperatur von ca. 10 °C gewährleistet, 14-tägig etwas gießen.

Wann pflanzt man um und welcher Boden ist zu verwenden?

Im Frühjahr, nach der Ruhepause kann umgepflanzt werden. Die Topfgerbera benötigt einen lockeren Boden.

Wissenswertes Topfgerbera in Kürze

Herkunft und Überwinterung

  • Die wärmeliebende Gerbera, die zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört, ist ursprünglich beheimatet in Asien und Südafrika. Deshalb sind diese mehrjährigen, krautigen Pflanzen auch sehr kälteempfindlich.
  • Im Garten kann man sie in milden Gegenden im Freien überwintern: Dazu benötigen die sehr frostempfindlichen Pflanzen aber eine sehr dicke Isolationsschicht aus Blättern und Zweigen, die mit einem Netz oder einer Folie überspannt und im Boden verankert wird.

Sorten

Eingeteilt werden die Sorten in die großblumigen Standard-Gerbera (mit etwa einem Blüten-Durchmesser von ca. 12,5 cm), die kleinblumigen Mini-Gerbera (mit etwa einem Blüten-Durchmesser von weniger als 9 cm) sowie in Spezialitäten. Oftmals handelt es sich bei der Topfgerbera um die Art Barberton-Gerbera (Gerbera jamesonii) sowie Sorten davon: Diese Art hat kräftig orangerote Blüten, die in der Mitte gelb sind. Die Gerbera jamesonii kann bis zu 60 cm breit und rund 45 cm hoch werden. Blüten bringt sie von April bis September hervor.Gerbera gibt es in vielen verschiedenen Farbnuancen. Es gibt Arten bzw. Sorten mit Blüten in den Farben Weiβ, Creme, Rosa, Gelb, Orange, Rot, Violett sowie auch welche mit zweifarbigen Blüten. Die sonnenliebende Pflanze sollte einen sehr hellen Standort bekommen.

  • Die neue Topfgerbera-Serie mit dem ungewöhnlichen buchstabierten Namen „Sundayz“ ist vor allem für die Verwendung auf Terrassen und Balkonen geeignet. Diese Mini-Gerbera – der Blütendurchmesser beträgt 5 bis 7 cm – gibt es in den Farben Weiß, Rot, Pink, Orange, Gelb, Lila mit jeweils grüner Mitte.
  • Weiterhin umfasst diese Serie eine Farbsorte mit schwarzer Mitte und eine Mischung. Die Sundayz Bicolor Varianten haben eine schwarze Mitte. Davon gibt es Pflanzen mit einfarbig roten wie auch mit zweifarbigen Blüten in Weiß/Rosa.

Standort und Pflege

  • Die Topfgerbera bevorzugt im Sommer Temperaturen um 20 °C. Im Winter sollte sie eher etwas kühler stehen – so um die 12 bis 15 °C.
  • Gepflanzt werden sollten Topfgerbera in frische eher sandige Blumenerde. Das Pflanzsubstrat sollte während der Sommermonate nie ganz trocken werden, darf aber auf keinen Fall zu nass sein.
  • Mitunter kann das Gießen von unten – also in den Übertopf hinein – sinnvoll sein. Nach ein paar Minuten sollte das Wasser, welches vom Topf nicht aufgesogen wurde, abgegossen werden. Denn Staunässe mag die Gerbera überhaupt nicht.
  • Gedüngt werden sollte die Topfgerbera von Frühling bis in den Spätsommer hinein regelmäßig mindestens einmal im Monat. Alternativ kann sie auch mit einem Langzeitdünger versorgt werden.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Staudenlexikon

Zum Thema Staudenlexikon

Scroll Up