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Tomatensamen selber machen – Tipps zur Saatgutgewinnung

Tomatensamen gewinnen

Gerade die selbst gezogenen Tomaten, die dann mit viel Liebe und Fleiß richtig gut schmecken, die möchte jeder immer im Garten haben. Das ist auch kein Problem, denn aus den Tomaten lässt sich ganz leicht Samen gewinnen. Aus diesem können dann nächstes Jahr wieder leckere Tomaten werden. Doch sollte einiges beachtet werden, damit der Samen dann auch wirklich keimen kann. Wer dies beachtet, wird dann mit der Samengewinnung keine Probleme haben, vor allem da in der Regel der Samen aus einer einzigen Tomate genügt um eine gute Ernte zu erhalten.

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Zuerst die Hülle entfernen

Damit der Tomatensamen auch keimen kann, muss zuerst die Hülle, die um den Samen herum ist, entfernt werden. Zur Saatgewinnung einfach die Kerne aus der Tomate mit einem kleinen Löffel entfernen. Danach die Samenkörner inklusive dem Fruchtfleisch in ein mit Wasser geben. In der Regel können die Samen dann nach ungefähr zwei Tagen in ein Sieb geschüttet werden. Dann noch die Samen von Resten der glitschigen Hülle säubern und dann auf ein Küchenkrepp legen. So löst sich die glitschige Hülle von den Samen und liegt auf dem Boden des Glases.

Die Tomatensamen einfach trocknen lassen

Wenn die Samenkörner können nun auf dem Küchenkrepp liegen, bis diese richtig trocken sind. Dadurch werden diese bis zu 5 Jahre lang haltbar und können in dieser Zeit immer wieder aktiviert werden. So ist dann auch garantiert das bei der Samengewinnung keine Chemie oder andere Mittel eingesetzt wurden. Gerade auch weil daraus wieder die leckeren Tomaten wachsen, die das Jahr davor schon so gut geschmeckt haben. Denn in der Regel lässt sich fast aus jedem Obst oder Gemüse der Samen selbst ziehen, was dann natürlich den Gärtner freut. Nach der Samengewinnung diesen dann einfach in einem Tütchen trocken lagern, bis es dann an der Zeit ist, diesen wieder in die Erde zu bringen. Dabei ist wirklich wichtig dass der Tomatensamen trocken lagert, damit er bei Feuchtigkeit verdirbt oder vor der Zeit anfängt, zu keimen.

Selber gemachter Tomatensamen pflanzen

Natürlich möchte niemand den Samen ewig lagern, sondern vielmehr wieder leckere Tomaten im Garten haben. Damit der Samen wieder zu Tomaten werden kann, müssen diese erst einmal vorgezogen werden. Dazu eignen sich Vorzuchttöpfe, die dann bis zur Hälfte mit Vorzuchterde gefüllt werden. Danach mit einem Stift kleine Löcher von ungefähr einem halben Zentimeter stechen. In dieser Löcher dann jeweils einen Samen legen und dann den Topf ganz mit Erde füllen. Mit einer Sprühflasche dann die Erde gut nass machen und an einen warmen und sonnigen Ort stellen. Wichtig ist das kein Durchzug entsteht, da ansonsten der selbst gemachte Tomatensamen nicht angeht und vor allem muss täglich am besten Mehrmals die Erde befeuchtet werden. Wichtig ist das die Samen jetzt viel Feuchtigkeit bekommen, da diese sonst nicht angehen können.

Einzeln Pikieren ist wichtig

Nach einer gewissen Zeit sind die Tomatenpflanzen dann soweit, dass diese in größere Töpfe können. Diese sollten einen Durchmesser von 8 Zentimeter haben, damit ausreichend Platz ist. Dieser Schritt kann dann unternommen werden wenn die Tomatenpflanze drei Blätter hat und damit voll ausgebildet ist. Danach die jungen Pflanzen zwar regelmäßig aber nur sparsam gießen, damit diese keine nassen Füße bekommen. Wer ein Gewächshaus hat, kann mit der Anzucht von Tomaten aus der eigenen Samengewinnung schon im März beginnen. Diese jungen Pflänzchen dürfen auf keinen Fall kalt bekommen. Bei mildem Wetter können die jungen Pflänzchen schon einmal an die frische Luft. Dazu einen windgeschützten aber sonnigen Ort auswählen. Allerdings müssen diese dann über Nacht wieder hereingeholt werden, da in dieser frühen Jahreszeit immer noch die Gefahr von Frost besteht. Ist kein Gewächshaus vorhanden, dann genügt es erst im April, mit der Anzucht vom eigenen Samen zu beginnen.

Vorsicht mit dem Wasser

Wer es mit seinen Tomatensamen zu gut meint und zu viel Wasser gibt, der wird das Gegenteil von dem Erreichen, was er eigentlich will. Daher nur mäßig gießen, denn ansonsten können die jungen Pflanzen erkranken. Hierbei fallen diese irgendwann um und daher wird diese Krankheit auch Umfaller Krankheit genannt. Diese wird durch zu viel Wasser und wenn die Pflanzen keinen ausreichenden Platz haben, hervorgerufen. Leider gibt es kein Mittel um die jungen Triebe zu retten, denn diese faulen einfach weg. Daher lieber etwas weniger Wasser auf einmal und öfters am Tag. Wichtig ist auch das rechtzeitige Pikieren, damit jedes Pflänzchen ausreichend Platz hat. Vorbeugen ist auch in diesem Falle besser als Nachsicht. Daher wird oftmals von erfahrenen Gärtnern auch empfohlen, die Aufzuchterde mit etwas Sand zu lockern, damit das Wasser schnell abfließen kann.

So einfach ist die Samengewinnung

Da gerade bei Tomaten die Samengewinnung sehr einfach ist, muss niemand mehr neuen kaufen. Vor allem die lange Haltbarkeit sorgt dafür dass dieser auch richtig gut gelagert werden kann. Gerade wenn dann in einem Jahr einmal die Ernte nicht so gut war, dann ist der eigene Samen dann immer noch reichlich vorhanden. Die Anzucht ist dann genauso einfach, auch wenn ein wenig Arbeit entsteht. Doch jede Pflanze belohnt dann mit den leckersten Tomaten der Welt. Einfach und doch effektiv, da der Tomatensamen ansonsten in den Müll wandert. So bekommt dieser dann die Aufgabe, die von der Natur vorgesehen ist, vor allem ganz ohne chemische Hilfsmittel.

Im Bioanbau

Im Bio-Landbau dürfen Hybrid-Sorten nicht verwendet werden. Auf Samenpackungen muss angegeben sein, dass es sich um F1-Hybride handelt. Das ist nichts negatives. Es bedeutet, dass sie recht resistent gegen Krankheiten ist. Oft sind aber die alten Tomatensorten die geschmacklich besseren. Sie sind im Handel nicht leicht zu finden, aber dank dem World Wide Web noch in ausreichender Menge erhältlich. Bei den Angeboten hat man die Qual der Wahl. Es müssen nicht immer rote oder runde Früchte sein. Man kann viel ausprobieren. Die alten Sorten kann man  dann auch selbst vermehren.

Zur Vermehrung und Zucht eignen sich nur Sortenechte Tomatensamen. Da reicht es, eine überreife Tomate zu zerteilen und das Fruchtfleisch zu entfernen. Dazu gibt es verschiedene Methoden. Man kann es durch ein Sieb drücken und auswaschen. Man kann die Frucht auch halbieren und die beiden Schnittflächen gegeneinander reiben. Die Samen fallen zusammen mit ein wenig Flüssigkeit ganz einfach heraus. Man kann natürlich auch einen Löffel dazu nutzen.

Man lässt die Samen am besten etwas stehen und vergärt sie dann noch einmal in einem Becher mit etwas Fruchtfleisch. Dann werden sie wieder ausgewaschen oder auf ein Stück Küchentuch gelegt und abgewischt. Sie müssen gut abgetrocknet sein, bevor man sie wegpacken kann. Die Tomatensamen müssen trocken, kühl und dunkel aufbewahrt werden, bis sie im nächsten Frühjahr zum Einsatz kommen.

Eine andere Art ist, die Samen mit der Flüssigkeit einige Tage auf einem Küchentuch trocknen zu lassen. Die Flüssigkeit trocknet ein, übrig bleiben die Samen. Das ist die wohl einfachste Art.

Im März sät man dann den selbst gewonnenen Samen aus. Ein guter Ort um die Pflanzschale aufzubewahren ist ein Fensterstock ohne direkte Sonneneinstrahlung. Wenn die Pflänzchen vier Blätter getrieben haben, kann man sie vereinzeln. Nach den Eisheiligen kann man sie dann ins Freie pflanzen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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