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Tomatenkrankheiten von A-Z – Liste mit Bildern und Pflege-Tipps

Tomaten sind empfindliche Gewächse, bei denen sich eine Vielzahl von Krankheiten und Schädlinge ausbreiten können. Dazu gehören vor allem Bakterien, Viren und Pilze, die sich extrem schnell ausbreiten können und die ganze Ernte bedrohen. Deshalb sind für den erfolgreichen Anbau ideale Standortbedingungen und die passende Pflege erforderlich. Wenn sich die ersten Schadbilder zeigen, dann sind umgehend Maßnahmen zu Bekämpfung notwendig.

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Störungen beim Wachstum

Blattrollen

gekräuseltes Tomatenblatt

Das Blattrollen wird auch Löffelblättrigkeit genannt, da sich bei dieser Störung die Blätter der Tomatenpflanze von unten nach oben einrollen. In dem anfänglichen Stadium sehen die Blätter dann wie kleine Löffel aus.

  • Ursache ist oft zu hoher Nährstoffgehalt
  • Vor allem zu viel Nitrat im Boden
  • Alternativ gehört Trockenheit zu den Verursachern
  • Organische Düngergaben verwenden, die langsam wirken
  • Pflanze dauerhaft und gleichmäßig feucht halten

Blütenendfäule

Braunfäule - Tomate

Bei der Blütenendfäule handelt es sich um einen Kalziummangel, bei dem die jungen Blätter der Tomatenpflanze dunkelgrüne Deformationen ausbilden. Im weiteren Verlauf der Störung bekommen dazu auch die schon älteren Blätter Flecken. Bei den Früchten zeigen sich an deren Ansätzen Flecken von einer wässrigen Natur, im Anschluss verfärben sich die Tomaten dunkel und verhärten komplett.

  • Ursachen sind zu salzhaltige Dünger
  • Ebenso sind zu unregelmäßige Wassergaben dafür verantwortlich
  • Bei zu wenig Wasser wird die Aufnahme von Kalzium erschwert
  • Als akute Maßnahme vorsichtig Kalk verabreichen
  • Auf regelmäßige und ausreichende Wasserversorgung achten
  • Nur ausgeglichene und sanfte Düngemittel verwenden

Grünkragen

Der Grünkragen trägt auch die Bezeichnung Gelbkragen, da sich beim Reifeprozess der Tomaten ein gelber bis grünlicher Ring in Kragenform ausbildet, um den Stielansatz herum. Im Anschluss bleibt das Fruchtfleisch hart und wird nie reif. Wenn nur die Früchte davon betroffen sind, die besonders stark der Sonne ausgesetzt sind, dann handelt es sich dabei um äußere Einflüsse. Wenn aber alle Früchte vom Grünkragen betroffen sind, dann sind dafür die Bedingungen im Erdboden verantwortlich.

  • Ursache ist oft zu starke Sonnenbestrahlung
  • Im Sommer eine Beschattung errichten
  • Speziell vor extremer Mittagshitze schützen
  • Bei vollsonnigen Standorten auf passende Sortenauswahl achten
  • Ideal sind Hellfrucht-Typen, zum Beispiel Kirschtomaten
  • Zuviel Stickstoff und zu wenig Kalium im Boden können ebenfalls Gründe sein

Schäden durch Kälte

Tomaten Frostschaden

Kälteschäden lassen sich an markanten Aufhellungen zwischen den Blattadern erkennen. An diesen Stellen stirbt im Anschluss das Gewebe ab, im Gärtnerjargon wird dieser Vorgang als Nekrotisieren bezeichnet. Bei extrem starken Erfrierungen verfärben sich die Blätter braun, dann vertrocknen diese und sterben komplett ab.

  • Ursachen sind zu niedrige Temperaturen
  • Besonders gefährdet sind noch junge und zarte Pflanzen
  • Jungpflanzen nicht zu früh raussetzen
  • Schädlich sind bereits Temperaturwerte von unter 6° C in der Nacht
  • Stets Wetterlagen und Wechsel beobachten
  • In kühlen Nächten mit Folie schützen

Mangel an Magnesium

Tomate gelbe Blätter

Wenn es zu einem Mangel an Magnesium kommt, dann ist dieser zuerst an den Blättern zu bemerken. Als erstes verfärben sich die Blattbereiche zwischen den intensiv grünen Hauptadern gelb, im Anschluss werden diese braun und sterben komplett ab. Zu den Verursachern zählen ähnliche Gründe wie beim Kalziummangel, welche bei der Pflanze die Aufnahme von Magnesium minimieren.

  • Verantwortlich sind zu hohe Stickstoff- und Kaligaben
  • Extrem sandhaltige und ausgelaugte Böden tragen auch oft Schuld daran
  • Ebenfalls durch zu sauren pH-Wert im Boden hervorgerufen
  • Bodenuntersuchung durchführen und aktuellen pH-Wert bestimmen
  • Wenn der Boden zu sauer ist, mit Kalkgaben nachhelfen
  • Zusätzlich magnesiumhaltige Düngemittel verabreichen
  • Ideal für ausgeglichen pH-Wert ist Bittersalz

Sonnenbrand

Tomaten sind wärme- und sonnenliebende Pflanze, allerdings können diese bei zu starker Sonnenbestrahlung einen Sonnenbrand bekommen. Dieser ist an hellgelben und beigen Flecken auf der Sonnenseite der Früchte zu erkennen.

  • Vor zu praller Sonne schützen
  • Nie zu viele Blätter auf einmal entfernen
  • Genügend schattenspendende Blätter am Strauch belassen
  • Im Sommer Schatten errichten, vor allem während Mittagshitze

Wasserschaden

Tomate platzt auf

Wenn die Tomatenfrüchte ohne einen ersichtlichen Grund aufplatzen, dann handelt es sich in der Regel um einen Wasserschaden. Dieser lässt sich normalerweise mit der richtigen Pflege und schützenden Maßnahmen verhindern.

  • Oft sind extrem starke und plötzlich einsetzende Regenschauer verantwortlich
  • Hervorgerufen durch zu starke Bewässerung nach längeren Trockenphasen
  • Stets auf ausgeglichene Wassergaben achten
  • Bei Platzregen und langanhaltenden Regenphasen für Schutz sorgen
  • Abdeckenden Unterstand aufbauen

Erkrankungen durch Pilze

Dürrfleckenkrankheit

Tomatenblatt ist krank

Die Dürrfleckenkrankheit wird in der Botanik als Alternaria solani bezeichnet und breitet sich zuerst an den unteren Blättern der Tomatenpflanzen aus. Diese bilden braune Flecken aus, versehen mit einer ringförmigen Abgrenzung. Ganz allmählich geht der Pilz dann auf die oberen Blätter über und befällt dort die Stängel. Im weiteren Verlauf fangen die Früchte am Ansatz zu faulen an. Häufig werden die Pilzsporen von Kartoffelpflanzen herüber geweht, die in der Nähe wachsen. Wenn es zu diesem Pilzbefall kommt, sind Gegenmaßnahmen für die aktuelle Wachstumsperiode zu spät und es kommt zu einem Ausfall der Ernte.

  • Infizierte Erde, Pflanzgefäße und Stöcke geben häufig Pilzsporen weiter
  • Befallene Blätter sofort entfernen
  • Für ein möglichst trockenes Umfeld sorgen
  • Alles gründlich säubern und desinfizieren
  • Keine Kartoffeln in der Nachbarschaft von Tomaten pflanzen

Echter Mehltau

Der Echte Mehltau trägt die botanische Bezeichnung Oidium neolycopersici und macht sich durch einen weißen und mehligen Pilzteppich auf den Blättern bemerkbar. Nachdem sich die ersten Flecken gezeigt haben, breitet sich der Pilz relativ zügig auf der ganzen Pflanze aus. Die Blätter werden braun, dann verwelken diese und sterben im Anschluss ab. Die Früchte werden von dem Echten Mehltau allerdings nicht befallen.

  • Ideale Bedingungen bieten kühle Sommer
  • Pilz bevorzugt 20° C und hohe Luftfeuchtigkeit
  • Noch gibt es keine chemische Bekämpfungsmaßnahmen
  • Rechtzeitiges Erkennen ist extrem wichtig
  • Befallene Pflanzenteile umgehend vernichten
  • Als Vorbeugung gegen Mehltau resistente Tomatensorte auswählen

Frucht- und Stängelfäule

Die Frucht- und Stängelfäule trägt die botanische Bezeichnung Didymella und ist ein heimtückischer Pilz, der sich extrem schnell über seine Sporen ausbreiten kann. Didymella kommt überwiegend bei älteren Tomatenpflanzen vor und lässt sich anhand von schwarze Verfärbungen ausmachen, welche sich von unten an den Stängeln ausbreiten. In diesem Gebiet ist dazu noch das Gewebe leicht eingesunken. Besonders anfällig für die Frucht- und Stängelfäule sind beschädigte Pflanzen, deren Abwehrkräfte geschwächt sind. Die Früchte sehen bei dem Pilzbefall zwar äußerlich unversehrt aus, diese müssen aber trotzdem entsorgt werden, da es ansonsten zu einer weiteren Verbreitung kommt.

  • Breitet sich vor allem bei feucht-warmer Witterung schnell aus
  • Beschädigtes Gewebe unbedingt vermeiden
  • Beim Festbinden vorsichtig vorgehen, um Verletzungen zu verhindern
  • Ebenso extrem große Wunden beim Auslichten umgehen
  • Bei Pilzbefall hilft nur noch eine komplette Entsorgung
  • Bei der Pflege gründlich und sorgfältig vorgehen
  • Benutzte Kästen, Schnüre und Stäbe sterilisieren
  • Nie Saatgut von befallenen Tomatenpflanzen verwenden

Grauschimmel/Geisterfleckenkrankheit (Botrytis cinerea)

kranke Tomate

Der Grauschimmel wird umgangssprachlich auch Geisterfleckenkrankheit genannt und trägt den botanischen Namen Botrytis cinerea. Dieser Schimmelpilz zeigt sich zunächst an den Blättern und Stielen durch graue Flecken. Im Anschluss kommt es zu einem ausgedehnten Sporenteppich, der auch auf die Früchte übergeht.

  • Feuchtigkeit bietet ideale Bedingungen
  • Alle befallenen Teile sofort entfernen
  • Wenn bereits Stängel befallen sind, dann stirbt oft ganze Pflanze ab

Korkwurzelkrankheit

Die Korkwurzelkrankheit trägt in der Botanik die Bezeichnung Pyrenochaeta lycopersici und lauert häufig im Erdboden. Dieser Pilz nistet sich in alten Wurzelteilen ein, die bereits abgestorben sind. Bei einem Befall schädigt dieser auch die Wurzeln seiner Wirtspflanze. Das Wurzelgewebe verdickt sich und bildet ein korkartiges Gewebe aus, daher führt auch die Bezeichnung.

  • Macht sich durch langsames Wachstum bemerkbar
  • Signale sind auch schlechte Ernten und welkendes Erscheinungsbild
  • Extrem anfällig sind Tomatenpflanzen mit schwach ausgebildetem Wurzelwerk
  • Grund ist ebenfalls sehr nährstoffarme Erde
  • Veredelte Pflanzen auswählen, die resistent gegen den Pilz sind

Kraut- und Braunfäule

Die Kraut- und Braunfäule trägt die botanische Bezeichnung Phytophthora infestans und zeigt sich zuerst an den Früchten. Diese bilden braune und harte Flecken aus, die deutlich eingesunken sind. Auf den unteren Blätterreihen zeigen sich im Anschluss graugrüne Flecken. Bei einem extrem starken Befall breitet sich an der Unterseite der Blätter ein grauer Pilzteppich aus.

  • Ursachen sind oft feucht-warme Witterung
  • Ebenfalls verantwortlich sind in der Nähe wachsende Kartoffelpflanzen
  • Bei Pilzbefall sind die Tomaten nicht mehr genießbar
  • Bei feucht-warmen Wetterlagen Pflanzen trocken halten
  • Durch Abdeckung vor Regen schützen
  • Umzug an Standort mit Dachunterstand

Samtfleckenkrankheit

Die Samtfleckenkrankheit wird in der Botanik auch Cladosporium fulvum genannt und zeigt sich zuerst durch blassgelbe Flecken auf den Blättern. Danach breitet auf den Blattunterseiten ein bräunlicher Schimmelteppich aus.

  • Kommt häufig bei Tomatenpflanzen in Gewächshäusern oder unter Folien vor
  • Exemplare nicht zu dicht pflanzen
  • Hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden
  • Gegen Samtfleckenkrankheit resistente Sorten auswählen

Bakterielle und virusbedingte Krankheiten

Wenn sich bakterielle und virusbedingte Krankheiten einstellen, dann kann akut nichts dagegen unternommen werden. Allerdings lässt sich das Krankheitsrisiko auf Dauer minimieren, indem eine weitestgehend resistente Sortenauswahl bevorzugt wird. Darüber hinaus sollten der Pflanze keine großen allzu großen Schnittwunden zugefügt werden, um diese nicht unnötig zu schwächen. Des Weiteren ist eine rechtzeitige Bekämpfung von Schädlingen sinnvoll, da diese zu den Überträgern von Bakterien und Viren gehören.

  • Bei Befall betroffene Pflanzen, Erde und Zubehör entsorgen
  • Auf die dauerhafte Unversehrtheit der Tomatenpflanzen achten
  • Wurzelwerk beim Einsetzen von Stützstaben nicht beschädigen
  • Bei der Auslockerung extrem vorsichtig vorgehen
  • Verbreitet ist die Virusinfektion Fadenblättrigkeit
  • Häufig ist auch die Bakterienwelke
  • Vor allem Blattläuse übertragen Krankheiten

Tierische Schädlinge

weiße Fliegen

Spinnmilben

Die Spinnmilben tragen die botanische Bezeichnung Tetranychus urticae und breiten sich besonders auf Tomaten aus, die im Gewächshaus wachsen. Zuerst kommen diese auf den Blättern vor, der Befall lässt sich an den zarten Spinnfäden auf den Blattachsen erkennen.

  • Befallene Stellen mit scharfem Wasserstrahl abbrausen
  • Wasser muss schnell von Blättern abfließen können
  • Ansonsten bleiben die Pilzsporen dort erhalten
  • Frühzeitig Raubmilben einsetzen, um Verbreitung zu unterbinden

Thripse

Die Thripse trägt auch die Bezeichnung Fransenflügler und wird in der Botanik unter Frankliniella occidentalis geführt. Die winzig kleinen Tierchen werden nur bis zu 2 mm groß, der Befall zeigt sich durch deren kleine, schwarze Kothäufchen auf den Blättern. Im Anschluss bilden sich auf den Tomatenfrüchten und Blättern kleine, weiße Flecken aus. Neue Generationen können sich bei idealen Bedingungen extrem schnell ausbilden.

  • Bevorzugt warme Wetterlagen
  • Sind anfänglich nur schwer zu entdecken
  • Leben versteckt in den Blüten
  • Larven verpuppen sich im Erdboden
  • Blaue Leimtafeln zum Einfangen aufstellen
  • Natürliche Fress-Feinde einsetzen
  • Florfliege und Raubmilbe dämmen den Schädlingsbefall ein

Tomatenminierfliegen

Die Tomatenminierfliegen werden in der Botanik als Liriomyza bryoniae bezeichnet und ziehen feine Gänge durch das Blattgewebe, die eine geschwungene Form haben. Diese Gänge werden von den gefräßigen Maden dieser fortpflanzungsfreudigen Fliege angelegt.

  • Bei Befall Schädlinge sofort entfernen
  • Mit biologischen Mitteln bekämpfen
  • Schlupfwespen sind natürliche Fress-Feinde

Tomatenrostmilben

Die Tomatenrostmilben tragen den botanischen Namen Aculops lycopersici. Leider macht sich ein Befall erst dann erkenntlich, wenn es für Gegenmaßnahmen bereits zu spät ist. Wenn sich die Triebe zuerst braun verfärben, die Blätter dann gelb werden und im Anschluss vertrocknen, sind oft die Rostmilben daran schuld.

  • Befällt ganze Pflanze, vom Stiel bis zu den jungen Früchten
  • Vermehren sich extrem schnell
  • Bei Befall die ganze Pflanze sofort entsorgen
  • Biologische Feinde im Vorfeld einsetzen

Weiße Fliege

weiße Fliegen

Weiße Fliege wird auch als Mottenschildlaus bezeichnet und in der Botanik als Trialeurodes vaporariorum. Dieser Schädling ist überwiegend bei Tomatenpflanzen im Gewächshaus aktiv. Der Befall lässt sich durch einen klebrigen Belag auf den Blättern erkennen. Mottenschildläuse sind gut zu erkennen, sie sind etwa 2 mm groß und weiß.

  • Brauchen 4 Wochen für eine Entwicklungsperiode
  • Vorbeugend Schlupfwespen einsetzen
Autor Heim-Redaktion

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