Tomaten einkochen | 10 Tipps zum Tomaten haltbar machen im Glas
Inhaltsverzeichnis
- Tomatenqualität beachten
- Tomaten blanchieren & Haut entfernen
- Einweckgläser penibel sterilisieren
- Ganze Früchte einmachen ohne Luftbläschen
- Zitronensaft optimiert Geschmack und Haltbarkeit
- Ohne Füllrand kein Vakuum
- Tomatensauce fertig gewürzt einwecken
- Zubereitung
- Einwecken
- Ernteüberschuss als Tomatenpüree einmachen
- Tomatensuppe servierfertig einkochen
- Nach dem Abkühlen Vakuum überprüfen
Erfrischender Tomatengenuss ist nicht beschränkt auf die Sommerzeit. Einkochen ist der Schlüssel zum Erfolg, um die köstlichen Früchte für viele Monate zu konservieren. Damit auf dem Speiseplan keine Langeweile aufkommt, laden wir Sie mit leckeren Variationen zu einer kulinarischen Entdeckungsreise ein. Lassen Sie sich hier inspirieren mit 10 Tipps, wie Sie Tomaten gekonnt haltbar machen im Glas. So gelingt es als raffinierte Tomatensoße, appetitliches Tomatenpüree und schmackhafte Tomatensuppe.
Tomatenqualität beachten
Zu den mannigfaltigen Vorteilen der Konservierung im Glas gehört, dass alle Tomatensorten infrage kommen. Gleichwohl ist lediglich eine handverlesene Auswahl an Früchten in einwandfreier Qualität zum Einmachen geeignet. Diese Eigenschaften garantieren für eine lange Haltbarkeit im Einweckglas:
- Gut ausgereift mit durchgefärbter Schale
- Unbeschädigte Haut ohne Druckstellen oder braune Flecken
- Griff- und bissfeste Konsistenz, statt matschig-weicher Überreife
Grüne Tomaten einzukochen ist mit dem Risiko verbunden, dass ein Restgehalt an giftigem Solanin Magenbeschwerden auslöst. Obschon sich im Rahmen der Zubereitung das meiste Solanin in Wohlgefallen auflöst, sollten Sie grüne oder grün gefleckte Früchte zunächst aussortieren. Da alle Tomatensorten zu den klimakterischen Früchten zählen, können unreife Exemplare auf der hellen, warmen Fensterbank nachreifen. Solange die Schale den Prozess unbeschadet übersteht, eignet sich jede nachgereifte Tomate für die anschließende Konservierung. Regelmäßiges Drehen beugt Druckstellen vor. Ein reifer Apfel in unmittelbarer Nähe beschleunigt den Reifeprozess.
Tomaten blanchieren & Haut entfernen
Wichtiges Indiz für eine Tomate in Bestform ist die unbeschädigte Haut. Diese Prämisse impliziert nicht, dass die zähe Schale ins Einwecken einbezogen wird. Damit konservierte Paradeiser später auf der Zunge zergehen, sollten die Früchte einer Vorbehandlung unterzogen werden. Blanchieren weicht die Haut soweit auf, dass sie problemlos abgezogen werden kann. So gehen Sie Schritt für Schritt sachkundig vor:
- Früchte waschen
- Stielansätze herausdrehen oder abschneiden
- In einem Topf Wasser zum Kochen bringen
- Unterseite einer Frucht kreuzförmig anschneiden
- Angeschnittene Tomate kurz in das siedende Wasser tauchen
- Mit kaltem Wasser überbrausen
Nunmehr können Sie die Haut problemlos abziehen. Das gelingt wahlweise mit einem scharfen Küchenmesser oder einfach mit den Fingern. Wichtig für den reibungslosen Ablauf ist, dass eine blanchierte Tomate nur ganz kurz abgeschreckt wird. Um die Schale problemlos zu entfernen, sollte die Frucht jedoch nicht wieder vollständig auskühlen.
Fühlen Sie sich durch die Haut beim tomatigen Genusserlebnis nicht gestört, können Blanchieren und Häuten entfallen. Das gilt auch für sehr kleine Früchte, wie Cocktailtomaten. Beim Einmachen voluminöser Fleischtomaten hat sich bewährt, die Schale an einigen Stellen mit einer (sterilisierten) Nähnadel einzustechen.
Einweckgläser penibel sterilisieren
Damit ein modernes Twist-off-Glas oder traditionelles Einmachglas mit Gummidichtung Ihre wertvollen Tomaten für lange Zeit frisch hält, kommt es auf sterile Sauberkeit an. Reinigen Sie Gläser, Deckel und Verschlüsse mit heißem Wasser. Idealerweise kochen Sie alle Materialien für 10 Minuten in Wasser aus. Anschließend heben Sie die Gläser mit einer praktischen Zange aus dem kochend heißen Wasser und stellen sie auf eine saubere Abtropfunterlage. Zum Trocknen verwenden Sie bitte frisch gewaschene Küchentücher. Sie gehen in Sachen Sauberkeit auf Nummer sicher, wenn Sie die Gläser anschließend für 10 Minuten in den vorgeheizten Backofen stellen bei 140 Grad Ober- und Unterhitze. Die Gummiringe sind für die Sterilisierung im Ofen hingegen nicht geeignet.
Ganze Früchte einmachen ohne Luftbläschen
Mogeln sich Luftbläschen zwischen die Früchte, ist die Haltbarkeit Ihrer eingekochten Tomaten bedroht. Schon geringe Mengen an Sauerstoff sind für Bakterien ein hervorragender Nährboden, was alle Hoffnungen auf delikaten Tomatengenuss aus dem Glas zunichtemacht. So beugen Sie dem Dilemma vor, wenn Sie ganze Früchte einwecken:
- Blanchierte, geschälte Früchte Stück für Stück ins Glas legen
- Sanft mit einem Löffel andrücken
- Auffüllen mit abgekochtem, heißem Wasser und abkühlen lassen
- Würzen nach Geschmack mit Salz, Pfeffer, Thymian, Zwiebeln, Honig, Apfelessig
Bevor Sie ein Glas verschließen, fahren Sie mit einer langen Messerklinge am Rand der Innenwand entlang. Dabei lösen sich letzte Luftbläschen, die Ihrer Aufmerksamkeit bislang entgangen sind. Somit sind alle Tomatengläser perfekt vorbereitet zum konservierenden Einkochen. Zu diesem Zweck stellen Sie die fest verschlossenen Einweckgläser in einen großen Topf, den Sie zu drei Viertel mit Wasser füllen. Lassen Sie das Wasser 45 Minuten lang brodelnd kochen. Verdunstete Flüssigkeit füllen sie nach, damit die Gläser kontinuierlich zu drei Viertel im Wasser stehen. Nach Ablauf der Einkochzeit stellen Sie die Kochplatte ab und lassen die Gläser für weitere 20 Minuten im Wasser abkühlen.
Zitronensaft optimiert Geschmack und Haltbarkeit
Ein wenig Zitronensaft wirkt wahre Wunder, wenn Sie Tomaten einkochen. Je Glas reichen zwei Esslöffel aus für einen fruchtig-aromatischen Geschmack und eine extra lange Haltbarkeit. Geben Sie den Zitronensaft zusammen mit dem Wasser ins Glas, bevor Sie die Kräuter und Gewürze hinzufügen.
Ohne Füllrand kein Vakuum
Das Geheimnis einer langen Haltbarkeit eingekochter Tomaten ist ein Vakuum im Glas. Um dieses zu erzeugen, befüllen Sie ein Einweckglas bis einen oder zwei Zentimeter unter dem Rand. In Kombination mit dem Kochvorgang entsteht auf diese Weise ein nahezu luftleerer, steriler Raum, der den Alterungsprozess des Inhalts um bis zu zwölf Monate verlangsamt. Neben dem Füllrand ist eine weitere wichtige Prämisse für erfolgreiches Einkochen, dass der Deckel luftdicht verschließt.
Tomatensauce fertig gewürzt einwecken
Tomatensoße ist eine beliebte Alternative zum Einmachen ganzer Früchte. Dabei gehen Zubereitung und Konservierung Hand in Hand. Das hat den Vorteil, dass Sie für den Verzehr lediglich das Einweckglas öffnen und die Tomatensauce erhitzen. Lassen Sie sich von folgender Anleitung inspirieren, frische Tomaten als schmackhafte Sauce im Glas haltbar zu machen:
Zutaten für 6 Einweckgläser à 435 ml
- 3 kg sonnengereifte Tomaten
- 1 gemischter Bund aus Kräutern (Thymian, Basilikum, Oregano, Rosmarin)
- 3 Knoblauchzehen
- 2 Teelöffel Salz
- 1 Esslöffel Zucker
- Wahlweise 125 ml Weiß- oder Rotwein
- 1 Prise Pfeffer
- Olivenöl
Zubereitung
Grüne Stielansätze entfernen. Früchte blanchieren, schälen und würfeln. Knoblauchzehen fein hacken. In einem Topf Olivenöl erhitzen, um darin den Knoblauch anzudünsten. Tomatenwürfel und Wein nach Geschmack hinzufügen. Kräuter und Gewürze hinzufügen, umrühren und aufkochen. Auf kleiner Flamme und bei geschlossenem Deckel etwa 30 Minuten köcheln lassen. Den Kräuterstrauß wieder entfernen. Das Mus mit einem Pürierstab zu feiner Konsistenz verarbeiten.
Einwecken
Die heiße Tomatensoße füllen Sie in blitzsaubere, sterile Einweckgläser, die Sie fest verschließen. Kontrollieren Sie den Glasrand auf eventuelle Tropfen von Tomatensauce, um diese sorgfältig abzuwischen. Achten Sie bitte auf einen Füllrand von einem bis zwei Zentimetern. Während die siedend heiße Flüssigkeit abkühlt, bildet sich im Glasinneren ein Unterdruck, der für die Konservierung von maßgeblicher Relevanz ist.
Ernteüberschuss als Tomatenpüree einmachen
Haben Sie im Tomatenanbau alles richtig gemacht, wird Ihnen ein ansehnlicher Ernteüberschuss beschert. Was über den Frischverzehr und den Tagesbedarf in der Küche hinausgeht, lässt sich schnell und einfach als Tomatenpüree einmachen. Umständliches Blanchieren ist ebenso überflüssig, wie zeitaufwändiges Würzen und Abschmecken. Erst im Rahmen der weiteren Verwendung nimmt sich der Küchenchef Zeit, um Kräuter und Gewürze hinzuzufügen. So gelingt die Herstellung von Tomatenpüree für die Vorratskammer in Sternequalität:
- Früchte waschen und Stiele entfernen
- Grob in Stücke schneiden und im Mixer pürieren
- Mus in einen Topf füllen bis auf halbe Höhe
- Unter ständigem Rühren 5 Minuten aufkochen
Das heiße Tomatenpüree füllen Sie in saubere Schraub- oder Einmachgläser mit einem kleinen Füllrand. Fest verschlossen abkühlen lassen, während sich im Inneren ein konservierendes Vakuum bildet. Die Haltbarkeit im Glas wird optimiert, wenn Sie die Einweckgläser in einen großen Topf stellen und zu drei Viertel mit Wasser bedecken. Kochen Sie das Wasser für 20 bis 25 Minuten bei 90 Grad Celsius. Nach weiteren 20 Minuten sind die Gläser abgekühlt und können mit einer Zange aus dem Wasser gehoben werden.
Tomatensuppe servierfertig einkochen
Findige Hausgärtner kochen Ihre Tomatenernte einer zu servierfertigen Tomatensuppe. Stehen plötzlich Gäste vor der Tür oder für den kleinen Hunger zwischendurch, kommt der fruchtige Genuss aus dem Glas gerade recht. Aus zwei Kilogramm frischen Früchten, einem Rosmarinzweig, fünf Thymianstielen, zwei Knoblauchzehen und einigen Lorbeerblättern zaubern Sie eine Tomatensuppe mit mediterranem Flair, die sich im Glas für viele Monate einkochen lässt.
So gelingt es:
- Früchte waschen, blanchieren, Schale abziehen und würfeln
- Rosmarin, Thymian und Knoblauch fein hacken
- Olivenöl in einen Topf geben, um darin Kräuter und Knoblauch anzuschwitzen
- Tomatenwürfel hinzufügen und 5 Minuten unter Rühren dünsten
- 500 ml Wasser hinzugeben und aufkochen
- Bei mittlerer Hitze 10 bis 15 Minuten köcheln lassen
- Vom Feuer ziehen und mit einem Pürierstab verfeinern
- Abschmecken mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker
Füllen Sie die heiße Tomatensuppe in saubere, sterilisierte Twist-off-Gläser oder klassische Einweckgläser bis einen Zentimeter unter dem Rand. Je heißer die Flüssigkeit beim Einfüllen, desto stabiler entwickelt sich der konservierende Unterdruck im Glas.
Nach dem Abkühlen Vakuum überprüfen
Dreh- und Angelpunkt beim Einkochen frischer Früchte, feinen Pürees oder würziger Tomatensoße ist ein stabiles Vakuum. Eine Sichtprüfung fertig eingeweckter Gläser reicht nicht aus, um einen ausreichenden Unterdruck zu ermitteln. Bevor Sie Einweckgläser einlagern, machen Sie bitte die Probe aufs Exempel. Drücken Sie mit einem Finger auf den Deckel. Gibt der Deckel nach, sollte der Inhalt zeitnah verzehrt werden. Gibt der Deckel auf Druck nicht nach, ist die Konservierung geglückt.