Darf man Tomaten trotz Blütenendfäule essen? | Braune Flecken
Inhaltsverzeichnis
Tomaten gehören zu den beliebtesten Gemüsesorten und dürfen in keinem Hobbygarten fehlen. Ob Sie kleine Cocktailtomaten, große Fleischtomaten, herkömmliche rote oder grüne, gelbe oder schwarze Sorten bevorzugen, die Tomatenernte im Spätsommer wird mit Sehnsucht erwartet. Wenn sich braune Flecken an den Früchten zeigen, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die Blütenendfäule. Kann man die Tomaten dann noch essen?
Symptome der Blütenendfäule
Die Blütenendfäule zeigt sich an den Tomatenpflanzen durch folgende Symptome:
- zunächst wässrige, dann braune Verfärbungen an der Stelle des Blütenansatzes
- Flecken vergrößern sich
- Missbildungen an den Triebspitzen
- Absterben der Blätter
- braune, graue oder schwarze Flecken an Früchten und jungen Blättern
- oft nur einzelne Tomaten der ansonsten gesund wirkenden Pflanze betroffen
Die Erkrankung
Bei der Blütenendfäule handelt es sich nicht um einen Befall mit Schädlingen oder Pilzen, sondern um eine Stoffwechselerkrankung. Diese kann neben Tomaten auch Gurken, Paprika und Zucchini befallen. Die Ursachen für die Tomatenendfäule sind vielschichtig.
Die Ursachen
Als die häufigste Ursache für das Auftreten der Blütenendfäule gilt eine mangelhafte Versorgung mit Calcium. Der Calciummangel führt dazu, dass einzelne Zellwände zusammenbrechen und Zellen absterben. Calcium wird über das Wasser aufgenommen. Die Früchte erhalten weniger Calcium als die Stiele und andere Pflanzenteile. Aus diesem Grund zeigt sich die Blütenendfäule zuerst an den Früchten.
Der Mangel entsteht zum Beispiel, wenn die Pflanze nicht ausreichend Calcium aufnehmen kann. Das kann verschiedene Gründe haben. Trockene Böden verhindern die Aufnahme. Eine häufige Ursache sind kalium- und magnesiumreiche Böden. Diese entstehen bei Überdüngung. Stickstoffhaltiger Dünger bewirkt ein starkes Pflanzenwachstum. Große Vorsicht ist bei der Verwendung geboten, denn das Wachstum der Pflanze reduziert die Fähigkeit zur Calciumaufnahme.
Schutz vor Blütenendfäule
Wer die Ansprüche der Tomatenpflanzen kennt, kann sie gut vor Blütenendfäule schützen.
- Gießen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig. Tomaten leiden unter langer Trockenheit.
- Vermeiden Sie übermäßige Wassergaben.
- Sorgen Sie für einen lockeren, gut durchlässigen Boden.
- Düngen Sie vorsichtig und beachten Sie die Dosierungsanleitung. Eine Überversorgung mit Magnesium und Kalium schädigt die Pflanze.
- Prüfen Sie den pH-Wert des Bodens. Der optimale pH-Wert liegt bei 6,5.
- Regulieren Sie den pH-Wert saurer Böden durch zusätzliche Kalkgaben.
Sind befallene Tomaten genießbar?
Obwohl sich die Blütenendfäule meist nur an einzelnen Früchten zeigt, während andere unversehrt bleiben, stellt sich die Frage nach der Genießbarkeit. Die Flecken sind erst wässrig, dann werden sie größer und das Gewebe sinkt ein. Diese Veränderung wirkt nicht sehr appetitlich und so mancher Gärtner wird die Tomaten, auf die er sich lange gefreut hat, enttäuscht entsorgen. Die betroffenen Stellen werden immer härter und trocken. Das Fruchtfleisch bleibt in den meisten Fällen unversehrt. Sie können die von der Blütenendfäule betroffenen Tomaten essen. Ihr Genuss ist unbedenklich und Geschmackseinbußen treten meist nicht auf. An Blütenendfäule erkrankte Pflanzen bringen zum Teil geschädigte und auch unversehrte Früchte hervor. Diese können Sie ohne Bedenken genießen. Bei den betroffenen Früchten schneiden Sie die dunklen Stellen großzügig weg. Stark befallene Früchte entsorgen Sie besser vollständig.
Tomaten im Gewächshaus
Nicht nur Freilandtomaten erkranken an Blütenendfäule, auch die Pflanzen im Gewächshaus sind unter ungünstigen Bedingungen davon betroffen. Im Gewächshaus gelten auch die schlechte Bodenqualität, die fehlende Nährstoffversorgung und unregelmäßige Bewässerung als Hauptursachen der Blütenendfäule. Hinzu kommt hier jedoch die Luftzirkulation. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und fehlende Belüftung führen zur Erkrankung.
Gibt es resistente Sorten?
Leider gibt es keine Tomatensorten, die vor der Blütenendfäule geschützt sind. Schließlich handelt es sich um einen Nährstoffmangel, nicht um eine Pilz- oder Viruserkrankung. Sicher ist jedoch, dass schnell wachsende Sorten wie die meisten Fleischtomaten häufiger betroffen sind.