Tigeraloe, Aloe variegata – Pflege und Überwintern
Inhaltsverzeichnis
Mit ihren gestreiften Blättern wirkt die Aloe variegata exotisch und wild. Weil das Muster an Tiger erinnert, trägt diese südafrikanische Sukkulente auch den Namen Tigeraloe. So exotisch sie aber auch ist, ihre Ansprüche sind klein und selbst Fehler in der Pflege vergisst sie hin und wieder.
Keine Zeit zum Gießen und das Düngen wird auch gelegentlich vergessen? Die Tigeraloe nimmt das nicht allzu schnell übel.
Das macht sie zur idealen Pflanze für alle, die wenig Aufwand betreiben wollen aber dennoch nicht auf dekoratives Grün verzichten wollen. So gering die Ansprüche der südafrikanischen Tigeraloe aber auch sind, auch sie benötigt den passenden Standort und die richtigen Bedingungen, um lange Zeit zu gedeihen und zu sogar blühen zu können.
Standort
Die Tigeraloe stammt aus Südafrika und wächst hier vor allem in trockenen und heißen Gebieten. Als Sukkulente ist sie hieran bestens angepasst. Auch wenn sie im Topf kultiviert wird, müssen diese Anforderungen erfüllt werden. Der Standort der Aloe variegata sollte also sonnig oder zumindest halbschattig sein, warm und nicht allzu feucht sein. Auch erhebliche Temperaturschwankungen machen der Tigeraloe hingegen wenig aus. Sie darf also ruhig auf dem Fensterbrett über der Heizung stehen.
Substrat
Die Wahl des Substrats ist bei der Tigeraloe ebenfalls unkompliziert. In Kakteenerde oder einem lockeren Substrat, dem zusätzlich Sand beigefügt wird, gedeiht die Aloe variegata optimal. Wichtig ist in jedem Fall, dass die gewählte Erde locker und durchlässig ist. Sie sollte nicht zur Verdichtung neigen und Wasser gut abfließen lassen.
Gießen
Die Tigeraloe ist kein großer Trinker. Selbst an trockenen Standorten und bei hohen Temperaturen zeigt sich sie genügsam. Die Wassergaben dürfen und sollten daher klein gehalten werden und so weit auseinander liegen, dass zumindest die oberen Schichten des Substrats abtrocknen können. Wenn die Aloe variegata Wasser benötigt, zeigt sie das sehr deutlich anhand ihrer Blätter. Diese wirken schlaff, zeigen Falten und verlieren an Festigkeit.
Erst wenn dieser Fall eintritt, ist ein Gießen der Tigeraloe absolut notwendig. Davor kann es zwar erfolgen, aber eben auch noch warten.
Zudem ist beim Wässern auf die Trockenheit der Blätter zu achten. Verfängt sich zu viel Feuchtigkeit in den Blattachseln, kann das zum Absterben der Blätter und sogar ganzer Pflanzenpartien führen. Das Gießen von oben ist daher denkbar ungünstig oder muss mit großer Vorsicht erfolgen. Besser ist es, die Tigeraloe von unten zu gießen oder für eine halbe Stunde in eine Wasserschüssel zu stellen. Hierbei kann sich das Substrat von allein vollsaugen und für die Blätter besteht keine Gefahr.
Düngen
In der Wachstumsphase von April bis September profitiert die Tigeraloe von zusätzlichen Nährstoffen. Diese werden ihr idealer Weise in Form von speziellem Kakteendünger zugeführt, der dem Gießwasser beigesetzt werden kann. Eine Düngung aller zwei bis vier Wochen reicht in der Regel aus. Wird eine Gabe vergessen, ist das nicht dramatisch. Zu beachten ist aber, dass der Dünger nicht direkt auf die Erde gegeben wird. Dies könnte zu Schäden an den Blättern und Wurzeln führen.
Verschnitt
Ein Verschnitt der Tigeraloe ist weder nötig noch ratsam. Brechen einmal Teile ab, kann die verletzte Stelle jedoch sauber geglättet werden. Diese Maßnahme sorgt dafür, dass die Schnittstelle schneller abtrocknet.
Umtopfen
Ein Umtopfen aus Platzgründen ist bei der Tigeraloe nur selten notwendig. Da sie eine Höhe von maximal 30 cm erreicht und zudem vergleichsweise langsam wächst, gilt das Umtopfen hauptsächlich dem Substratwechsel. Dieser sollte aller zwei bis vier Jahre erfolgen. Dient der Topftausch anfangs noch dem Größenzuwachs, sollte das Gefäß jeweils nur ein bis zwei Nummern größer gewählt werden. Diese Maßnahme schränkt das Wurzelsystem ein und sorgt dafür, dass die Sukkulente oberirisch schneller wächst. Hiervon abgesehen gibt es jedoch beim Umtopfen der Aloe variegata nichts zu beachten.
Vermehrung
Die einfachste Möglichkeit die Aloe variegata zu vermehren, ist das Bewurzeln von Ablegern. Diese werden von der Tigeraloe selbst ausgebildet und finden sich rund um die Basis des Gewächses. Sind sie fünf bis sieben Zentimeter groß, können sie vorsichtig von der Mutterpflanze abgetrennt werden. Um sie zu Bewurzeln, sollten die Schnitt- oder Bruchstellen zunächst für einige Stunden abtrocknen dürfen. Erst im Anschluss daran werden sie in ein Gemisch aus Anzuchterde und Sand oder Kakteenerde eingesetzt. Bei leicht feuchtem Substrat bilden die Ableger vergleichsweise schnell Wurzeln aus, wenn sie hell und bei etwa 20 °C bis 25 °C stehen.
Überwintern
Auch im Winter kann die Tigeraloe bei normalen Zimmertemperaturen gehalten werden. Stand sie während des Sommers im Freien, sollte sie rechtzeitig nach drinnen verbracht werden. Der Zeitpunkt dafür ist gekommen, wenn die Temperaturen auf 15 °C bis 18 °C gesunken sind. In Zimmerkultur gepflegte Aloe variegata bleibt an ihrem angestammten Platz stehen. Während des Winters kann das Düngen vollkommen eingestellt werden. Gelegentliches Gießen, sobald die Blätter nicht mehr prall erscheinen, ist aber notwendig.
Typische Pflegefehler, Schädlinge und Krankheiten
In der Regel treten weder Krankheiten noch Schädlinge treten an der Tigeraloe auf. Durch Pflegefehler kann es aber durchaus zu Krankheiten, wie beispielsweise Fäule, kommen. Typischerweise wir die Aloe variegata zu feucht gehalten, also zu oft oder zu häufig gegossen. Sie kann dann von unten nach oben welken und zeigt schmierige Stellen. Ebenfalls möglich ist es, das falsch gewässert wird. Sammelt sich in den Achseln zu viel Wasser, kann es hier ebenfalls zu Fäulnis oder Schimmel kommen.
Häufige Fragen
Die Aloe variegata ist in allen Teilen giftig und daher nur bedingt für Haushalte mit Kindern und Haustieren geeignet. Auch in Bereichen wie Durchgängen, die stark frequentiert und häufig genutzt sind, sollte die Tigeraloe besser nicht stehen. Hier ist die Gefahr für abbrechende Teile und austretenden Pflanzensaft zu hoch.
Die Tigeraloe blüht erst im Alter von einigen Jahren. Zeigen sich anfangs keine Knospen, ist das also noch kein Grund zur Sorge. Allerdings kann ein Ausbleiben der Blüte durchaus an Mangelerscheinungen oder einem zu dunklen Standort liegen. Stimmen die Kulturbedingungen in diesen Bereichen, kann der Blüte durch eine Trockenzeit auf die Sprünge geholfen werden.
Wissenswertes zur Tigeraloe in Kürze
- Die Tiger-Aloe mag einen vollsonnigen Standort. Zur Not tut es ein halbschattiger Platz.
- Wichtig ist, dass die Pflanze geschützt steht. Es sollte nicht auf sie regnen können.
- Wenn sich Wasser in den Blattschäften sammelt, kann das zu Fäulnis führen.
- Das Pflanzsubstrat sollte wasserdurchlässig sein. Normale Pflanzerde wird mit grobem Sand, Kies, Blähton oder ähnlichem gemischt.
- Aloe variegata benötigt nur sehr wenig Wasser. Sie kann eher Trockenheit vertragen als zu viel Feuchtigkeit.
- Gießwasser wird in den Blättern gespeichert und bei Bedarf abgegeben.
- Gedüngt wird während der Vegetationszeit alle zwei bis vier Wochen mit einem Universal- oder Kakteendünger.
Überwinterung
Die Tiger-Aloe ist im Freien nicht frostfest und muss drinnen überwintert werden. Die Temperaturen sollten 5 °C nicht unterschreiten. Wichtig ist, dass das Pflanzsubstrat sehr trocken ist, sonst fault die Wurzel schnell. Je kühler die Aloe variegata steht, desto trockener sollte das Substrat sein. Die Pflanze kommt ausgezeichnet mit trockener Luft zurecht. Die Überwinterung in beheizten Räumen ist daher ideal. Wenn man gießt, dann nicht über die Blätter, weil das ebenfalls zu Fäulnis führen kann. Auch darf die Pflanze nicht besprüht werden. Umgetopft wird bei Bedarf im Frühjahr in ein wasserdurchlässiges Substrat.
Vermehrung
Die Vermehrung der Tiger-Aloe erfolgt über Ableger oder Samen. Ableger sind die Seitensprosse, die sich rund um die Pflanze bilden. Man kann sie abschneiden. Anschließend lässt man die Schnittstelle trocknen und steckt den Ableger in Kakteenerde oder ein wasserdurchlässiges Substrat. Gegossen wird nur sehr sparsam.