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Thymian überwintern von A-Z | Ist Thymian winterhart?

Thymian gehört zu den pflegeleichten Küchenkräutern. Ist der Standort sonnig und das Substrat durchlässig, kann er im Kräuterbeet oder im Topf auf Balkon oder Terrasse gehalten werden. Der nasskalte deutsche Winter macht dem mediterranen Würzkraut allerdings zu schaffen, da Thymian Staunässe überhaupt nicht, und Frost nur bedingt verträgt. Deshalb sollten Sie Thymian im Winter vor Regen, Wind und Frost schützen.

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Winterharte Thymian-Sorten

Geht es um das Überwintern von Thymian, muss zu allererst die Frage nach der Sorte gestellt werden, denn innerhalb der Gattung der Thymiane (botanisch Thymus) gibt es gut 200 Sorten. Und manche von ihnen überstehen auch den deutschen Winter im Gartenbeet. Zu den winterharten Sorten, die alle Temperaturen bis minus 20 Grad Celsius im Beet überstehen, gehören zum Beispiel:

  • Echter Thymian (Thymus vulgaris)
  • Polster-Thymian (Thymus doerfleri)
  • Duft-Thymian (Thymus odratissimus)
  • Kaskaden-Thymian (Thymus longicaulis)
  • Sand-Thymian (Thymus erpyllum)
Tipp:

Die kalte Jahreszeit im Beet überstehen nur reine Thymian-Sorten. Handelt es sich um Hybride, dann ist Vorsicht geboten. Denn sie sind nicht zwangsläufig vollkommen winterhart.

Winterharte Thymian-Hybride

Zu den winterharten Thymian-Hybriden gehören zum Beispiel:

  • Thymus vulgaris „Compactus“
  • Thymus puledioides „Coccineus“
  • Thymus vulgaris „Tabor“
  • Thymus puledioides „Orangenteppich“ (Gewöhnlicher Thymian)

Überwintern im Beet

Zwar macht die Kälte den vollkommen winterharten Thymian-Sorten nicht wirklich zu schaffen, aber Sie sollten trotzdem ein paar Vorkehrungen für die kalte Jahreszeit treffen. Denn der Feind des Thymians im deutschen Winter ist die Nässe. Sie wird von dem Würzkraut überhaupt nicht gut vertragen.

Tipp:

Setzen Sie den Thymian bereits beim Auspflanzen etwas erhöht in das Kräuterbeet ein. So kann das Regenwasser im Winter gut ablaufen.

Thymian

Stellt sich Dauerregen ein, sollten Sie auch vollkommen winterharten Thymian schützen. Ein guter Regenschutz für die Pflanzen ist das Abdecken mit Fichten- oder Tannenreisig.

Kälteschutz

In rauen Lagen oder bei dauerhafter klirrender Kälte sollten Sie den ausgepflanzten Thymian vorsichthalber vor den tiefen Temperaturen schützen. Hier empfiehlt sich Nadelreisig oder ein atmungsaktives Vlies.

Pflege

Neben dem Schutz vor dem nasskalten Wetter sollten Sie die Pflanzen auch durch entsprechende Pflegemaßnahmen auf die kalte Jahreszeit vorbereiten:

  • ab Mitte August das Düngen einstellen
  • ab Mitte August die Pflanzen nicht mehr zurückschneiden

Diese beiden Pflegemaßnahmen sollen verhindern, dass der Thymian keine frischen Triebe mehr ausbildet, denn diese reifen bis zum Herbst nicht mehr aus und erfrieren auch bei herbstlichen Kälteeinbrüchen.

Überwintern im Topf oder Kübel

Soll der Topf-Thymian den Winter auf Balkon oder Terrasse verbringen, müssen v.a. die Wurzeln des Küchenkrauts geschützt werden, da sie hinter der dünnen Wand des Pflanzgefäßes dem ständigen Wechsel von Frost und Tauwetter hilflos ausgesetzt sind. Dieser Temperaturwechsel kann die Zellwände im Gewebe der Pflanzen zum Zerplatzen bringen, was in der Folge zum Tod der Pflanzen führt. Welche Möglichkeiten sich für den Schutz vor Temperaturschwankungen und Kälte anbieten, hängt von der Größe des Pflanzgefäßes ab.

Thymian im Kübel

Wird Thymian im Kübel kultiviert, muss der Kübel gut verpackt werden, damit die Wurzeln geschützt werden. Für Pflanzgefäße mit einem Durchmesser von über 30 Zentimetern sollten Sie folgende Vorkehrungen treffen:

  • Kübel dicht mit Luftpolsterfolie verpacken
  • Pflanzgefäß auf einen Holzblock oder auf eine Styroporplatte stellen (gegen kalte Füße)
  • Substrat mit Holzwolle oder Nadelreisig abdecken
Tipp:

Laub eignet sich nur bedingt zum Abdecken des Substrats, da es nicht sehr luftdurchlässig ist und leicht Fäulnis entstehen kann.

Da auch hier Nässe zu den größten Feinden des Thymians gehört, sollten Sie ihn an einem Standort bringen, der die Pflanzen vor Regen schützt. Ideal ist eine Hauswand mit südlicher Ausrichtung, denn sie gibt zusätzlich Wärme ab.

Thymian im Topf

Thymian

Viele kleinere Töpfe einzeln zu verpacken, ist mühsam und kann auch zu Platzproblemen führen. Deshalb ist es am einfachsten, wenn Sie sie in einer Holzkiste überwintern lassen. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:

  • Töpfe in eine Holzkiste stellen
  • Zwischenräume mit Stroh auffüllen
  • Kiste auf ein dickes Holzbrett, eine Styroporplatte oder ein Stück Isoliermatte stellen (gegen kalte Füße)
  • Holzkiste mit einer Matte aus Schilfrohr oder Koksfasern ummanteln (isoliert und sieht hübsch aus)
  • Mantel mit einem Seil gut festbinden
  • Substrat mit feuchtigkeitsdurchlässigem Material (z.B. Nadelreisig) abdecken
  • verpackte Holzkiste an einen wind- und regengeschützten Standort stellen
Tipp:

Ist der Mantel aus Schilfrohr oder Kokosfasern etwas höher als die Holzkiste, dann werden die Pflanzen auch zusätzlich vor Wind geschützt.

Pflege

Die Pflanzen den Winter über mäßig feucht halten. Bei Bedarf an frostfreien Tagen etwas gießen. Den Rückschnitt erst im kommenden Frühjahr durchführen.

Im Haus überwintern

Auch wenn nicht alle Thymian-Sorten vollkommen winterhart sind, brauchen sie im Winter einen kühlen Standort. Deshalb ist eine Überwinterung in beheizten Wohnräumen nicht optimal, da sie in der Regel zu warm und zu dunkel sind.

Tipp:

Kleinere Kräutertöpfe können im Herbst in ein helles, frostfreies Winterquartier umsiedeln. Ideal ist ein Wintergarten. Alternativ können Sie die Töpfe aber auch auf die Fensterbank in der Küche stellen.

Autor Heim-Redaktion

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