Thuja occidentalis Columna – Pflege und Schneiden der Säulenthuja
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Thuja occidentalis Columna ist eine faszinierende Pflanze, die aufgrund ihres dichten, immergrünen Wuchses in vielen Gärten bevorzugt als Heckenpflanze zum Einsatz kommt. Charakteristisch für den Lebensbaum ist seine säulenartige Form, der sich nach oben hin verjüngt. Durch diese Besonderheit erhielt das Gewächs den trivialen Beinamen „Säulenthuja“. Robust und winterhart trotzt die exotische Pflanze der kalten Jahreszeit in unseren Breitengraden. Beim Thema Schneiden gibt sich die Koniferenart genügsam und verzeiht viele Anfängerfehler.
Standort
Mit ihrer aufwärts strebenden Säulenform und den kurzen, abstehenden Ästen ist die Koniferenart eine interessante Pflanze. Die Heckenkonifere gehört zu den immergrünen Gewächsen und kann in ihrer ursprünglichen Form in Nordamerika eine immense Höhe von bis zu 20 m erreichen. Die Zuchtform Thuja occidentalis Columna schafft es immerhin noch auf stolze 8 m. Dieser Umstand sollte bei der Wahl des Standorts mit berücksichtigt werden. Eine positive Nachricht für passionierte Hobbygärtner: Der Abendländische Lebensbaum wächst langsam. Der jährliche Zuwachs pro Jahr beträgt nur ungefähr 15 cm.
- vollsonnige Standorte werden toleriert
- im Halbschatten fühlt sich die Säulenthuja wohl
- Stadtklima fügt den Pflanzen keinen Schaden zu
- auf unterirdisch verlaufende Rohre und Kabel achten
Durch ihre außergewöhnliche Form und das dicht angeordnete, dunkelgrüne Laub geben die Gewächse in Gruppen gepflanzt eine dichte Hecke ab, die ganzjährig vor den Blicken Neugieriger ab. Auffällige, majestätisch anmutende Akzente kreieren Sie mit solitär gepflanzten Koniferen, die den Eingang zu Ihrem Garten bilden. Schattige Plätze können das Wachstum des Lebensbaums beeinträchtigen. Die Wuchshöhe fällt bei Lichtmangel geringer aus, auch die Dichte der Blätter und Triebe leiden darunter. Junge Lebensbäume können sich eher an dunkle Standorte gewöhnen als ältere Gewächse. Für Hecken sind vollschattige Plätze ungeeignet.
Vorsicht ist bei kleinen Kindern geboten: Denn alle Teile der zypressenähnlichen Pflanze sind giftig. Bereits ein kurzer Hautkontakt reicht aus, um einen starken Juckreiz und Ekzeme hervorzurufen. Wenn Sie Thuja occidentalis Columna als Hecke kultivieren möchten, sollten Sie auf gesetzliche Bestimmungen, wie beispielsweise den Mindestabstand zu Nachbargrundstücken, berücksichtigen. Abhängig von der Größe der Pflanzen ist es schwierig, diese zu einem späteren Zeitpunkt umzusiedeln. Die unmittelbare Nähe zu größeren Laub- und Nadelbäumen stört die nordamerikanischen Ziergewächse nicht.
Substrat
Ein guter Boden trägt wesentlich zur Entwicklung und Widerstandsfähigkeit der Säulenthuja bei. Das Gewächs ist ein Flachwurzler, nur ein paar wenige Hauptstränge dringen in tiefer gelegene Erdschichten vor. Ältere Exemplare sind auf diese Weise in der Lage, bei extremer Trockenheit Feuchtigkeit aufzunehmen. Folgende Eigenschaften sollte das Substrat aufweisen:
- durchlässig
- tiefgründig
- humusreich
- feucht
Der ph-Wert des Bodens spielt eine untergeordnete Rolle. Ein saures bis alkalisches Erdreich wird gleichermaßen akzeptiert. Probleme kann es bei einem stark verdichteten Substrat geben. Das Wachstum der Wurzeln leidet darunter, die wichtige Versorgung mit Sauerstoff und Wasser kann stagnieren. Beim Anlegen der Pflanzfläche ist es sinnvoll, den Boden ausreichend aufzubereiten. Mithilfe von kleinen Kieselsteinen bzw. Kügelchen aus Blähton können sie das Substrat dauerhaft auflockern.
Das anorganische Material verhindert ein Zusammenkleben des Erdreichs, die regelmäßige Gartenarbeit und Pflege der Pflanzen wird dadurch nicht beeinträchtigt. In den ersten 2 bis 3 Lebensjahren ist der Säulen-Lebensbaum für die Kultivierung im Kübel geeignet. Greifen Sie hier auf herkömmliche Blumenerde zurück, welche Sie mit Humus, Sand und Lehm aufwerten.
Gießen
Die Säulenthuja braucht eine gewisse Feuchtigkeit im Boden, um ihre dunkelgrüne Laubpracht auszubilden. Wie alle immergrünen Pflanzen darf der Wurzelballen von Thuja occidentalis Columna auch im Winter nicht austrocknen. Ein häufig gemachter Fehler ist es, die Gewächse in der kalten Jahreszeit sich komplett selbst zu überlassen. Bei frisch gepflanzten und jungen Lebensbäumen kann dies schnell zum Vertrocknen führen. Während ältere Pflanzen sich fast überwiegend selbst mit Wasser versorgen können, sofern der Boden die richtigen Voraussetzungen dafür bietet, sollten Sie jüngere Gewächse regelmäßig gießen.
- gegossen wird ganzjährig
- im Winter erfolgt die Versorgung mit Wasser an frostfreien Tagen
- in der kalten Jahreszeit mit einer geringeren Menge gießen
- kalkhaltiges Wasser fügt den Koniferen keinen Schaden zu
- an heißen Sommertagen nicht am Mittag gießen
Gegossen wird, sobald sich die oberste Substratschicht trocken und krümelig anfühlt. Um auf Nummer sicher zu gehen, können Sie mit dem Finger überprüfen, wann der optimale Zeitpunkt zum Gießen gekommen ist. Ähnlich wie Trockenheit kann Staunässe der Thuja erheblichen Schaden zufügen. Sind die unterirdischen Pflanzenteile permanent größeren Mengen Wasser ausgesetzt, fördert dies einen Befall mit Schlauchpilzen.
Die Erreger siedeln sich an den Wurzeln an und zersetzen diese von innen heraus. Ein strenger, muffiger Geruch ist ein eindeutiger Hinweis auf Wurzelfäule. Gegen diese Krankheit gibt es kein Heilmittel. Schützen Sie die Säulenthuja davor, indem Sie den Boden regelmäßig Mulchen und häufiger in kleineren Mengen gießen.
Düngen
Die Pflanze mit dem säulenartigen Wuchs besitzt ein schwaches bis mittelstark ausgeprägtes Wachstum. Um dieses zu fördern, sollten Sie den Lebensbaum von April bis August mit Nährstoffen versorgen. Arbeiten Sie beispielsweise im Frühjahr und Spätsommer Kompost in den Boden ein. Hornspäne und Reisig haben sich ebenfalls bewährt. Rindenmulch ist optimal für das Gewächs. Das Material wärmt im Winter den Boden, verhindert ein zu schnelles Austrocknen des Erdreichs und versorgt die Pflanze gleichzeitig mit wichtigen Nähr- und Mineralstoffen.
Alternativ können Sie auf einen universellen Flüssig- bzw. Langzeitdünger aus dem Handel zurückgreifen. Reduzieren Sie die auf der Verpackung angegebene Menge. Eine Überdosierung von Dünger macht sich erst nach Wochen bemerkbar. Fast immer weisen die Blätter und Triebe eine gelbliche Verfärbung auf. In einem derartigen Fall sollten Sie das Düngen für ca. 3 Monate komplett einstellen und warten, bis sich das Gewächs ausreichend erholt hat. Ab Ende August wird nicht mehr gedüngt. Zu diesem Zeitpunkt bereitet sich Thuja occidentalis Columna auf den Winter vor und ist nicht mehr in der Lage, die zugeführten Nährstoffe ausreichend zu verwerten.
Vermehren
Der Säulen-Lebensbaum Columna lässt sich unkompliziert durch Stecklinge vermehren. Zwischen August bis Mitte September ist ein geeigneter Zeitpunkt für diese Maßnahme.
- wählen Sie junge, nicht verholzte Triebe aus
- diese von der Mutterpflanze vorsichtig abreißen
- Steckling sollte eine Länge zwischen 8 bis 12 cm haben
- Nebentriebe und untere Blattpaare entfernen
Ein Stück Rinde von der Hauptpflanze sollte erhalten bleiben. Diese „Ferse“, die ungefähr 1 cm lang sein sollte, erleichtert die Wurzelbildung der Stecklinge. 2 Blattpaare am oberen Ende des Triebs reichen komplett aus, um die wichtige Fotosynthese zu gewährleisten. Die Länge und die Anzahl des Laubs können viel Energie kosten, welches die Wurzelbildung unnötig verzögert.
- Thuja Stecklinge unverzüglich in mageres Substrat einsetzen
- sofern vorhanden, die „Ferse“ mit einem Wurzelpräparat benetzen
- Mischung aus Blumenerde, Torf und Sand hat sich bewährt
- Triebe sollten 2/3 tief in das Erdreich eingesetzt werden
- gleichmäßig feucht halten
Der Standort sollte hell, aber nicht sonnig sein. Direktes Sonnenlicht lässt das Substrat schnell austrocknen und stresst die Stecklinge nur unnötig. Gießen Sie mäßig, sodass keine Staunässe entstehen kann. Um das Wachstum der Wurzeln zu beschleunigen, sollte die Umgebungstemperatur zwischen 18° – 22° C betragen. Fehlen diese Voraussetzungen im Freiland, können Sie die Vermehrung im Gewächshaus oder auf der Fensterbank vornehmen. Kurzzeitig lässt sich die Luftfeuchtigkeit unmittelbar um die Stecklinge herum erhöhen, indem Sie eine Art improvisiertes Gewächshaus basteln. Zu diesem Zweck werden kleine Holzstäbe am Gefäßrand befestigt. Eine perforierte Folie sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit des Substrats nicht verdunsten kann.
Die ersten Lebensjahre der Stecklinge
Unter idealen Bedingungen und der richtigen Pflege weisen die jungen Pflanzen nach ungefähr 2 Monaten ein feines Wurzelgeflecht auf. Sobald neue Blätter und Trieb erscheinen, verlief die Ausbildung der Wurzeln erfolgreich. Alternativ versuchen Sie, den Steckling vorsichtig aus dem Gefäß zu ziehen. Ist ein feines Wurzelgeflecht bereits vorhanden, werden Sie dies am Widerstand bemerken. Thuja occidentalis Columna lässt sich ganzjährig in den Garten umsetzen. Liebhaber des Säulen-Lebensbaums gehen jedoch einen anderen Weg, um starke und gesunde Pflanzen zu erhalten.
- setzen Sie die Stecklinge nach der Wurzelbildung in separate Kübel um
- ab März regelmäßig düngen
- Gewächse im warmen Frühjahr mitsamt Gefäß an einen sonnigen Standort umsetzen
- im Spätsommer in ein größeres Behältnis umtopfen
Wiederholen Sie diese Vorgehensweise im Folgejahr und pflanzen Sie die Gewächse erst im 3. bzw. 4. Lebensjahr um. Auf diese Weise können sich die nordamerikanischen Zierpflanzen optimal entwickeln.
Pflanzen
Der „Baum des Lebens“, wie die Säulenthuja umgangssprachlich häufig auch bezeichnet wird, ist eine robuste Pflanze. Exemplare mit einem gut entwickelten Wurzelgeflecht und starken Trieben können ganzjährig in den Garten umgesetzt werden. Im Winter erfolgt diese Maßnahme an frostfreien Tagen. Gute Bedingungen für einen kraftvollen Austrieb im Frühling haben Gewächse, die im zeitigen Herbst gepflanzt worden sind. Folgende Schritte haben sich bei einer solitären Pflanzung bewährt:
- Pflanzloch sollte den doppelten Umfang aufweisen als der Wurzelballen der Pflanze
- Erdaushub mit Lehm, Sand und Humus vermischen
- ein paar Handvoll Kompost in das Pflanzloch
- umliegendes Erdreich auflockern
- Säulenthuja einsetzen und Hohlräume mit Substrat auffüllen
- kräftig angießen
Für die Gestaltung einer Hecke sollten Sie etwas anders vorgehen. Planen Sie mit ein, dass der Säulen-Lebensbaum eine Breite von bis zu 1,5 m erreichen kann. Spannen Sie mit Latten und Absperrbändern die geplante Fläche ab. Auf diese Weise erhalten Sie einen ersten Eindruck über den Verlauf der Hecke. Änderungen können Sie in diesem Stadium problemlos vornehmen und Fehler korrigieren.
- Beetfläche großzügig umgraben
- minimale Tiefe sollte 30 cm betragen
- Boden mit einer Dränage versehen
Abhängig von der Größe der Pflanzen und der gewünschten Dichte werden pro Quadratmeter zwischen 2 – 4 Gewächse gesetzt. Ist der Abstand zu groß, dauert es lange, bis die Hecke blickdicht ist. Im ersten Jahr ist ein Umsetzen einzelner Sträucher ohne größeren Aufwand möglich.
Schneiden
Die beliebten Heckenkoniferen-Pflanzen sind schnittverträglich, jedoch gibt es ein paar Besonderheiten zu beachten. Von einem radikalen Rückschnitt ins Altholz erholen sich die Gewächse nur sehr langsam. Der Formschnitt wird üblicherweise gegen Ende des Winters vorgenommen, kurz vor dem Austrieb der Pflanze. Die frischen Triebe und Knospen verdecken schnell die Schnittstellen.
- nur jungen Triebe schneiden
- Altholz treibt nicht mehr aus
- kleinen schuppigen Spitzen erhalten
- Abgestorbene und quer wachsende Triebe können Sie ganzjährig schneiden
- Form nach oben hin verjüngen
Überlassen Sie die Säulen-Lebensbäume nicht komplett sich selbst. Das Gewicht in den Trieben steigt mit zunehmender Wuchshöhe der Pflanzen und macht sie anfällig für Windwurf. Ein paar Zentimeter jährlich sollten Sie die Gewächse zurückschneiden. Werden die geschuppten grünen Spitzen der verholzten Triebe komplett entfernt, treiben diese nicht mehr aus. Die kahlen Stellen werden im Lauf der Zeit durch die Seitentriebe verdeckt. Sie können sich diesen Umstand zunutze machen und die Säulenthuja in außergewöhnliche Formen bringen. Beginnen Sie mit dieser „Erziehung“ so früh wie möglich, um keine optischen Einbußen zu haben.
Überwintern
Kälte und Frost in unseren Breitengraden interessieren die nordamerikanischen Pflanzen nicht. Thuja occidentalis Columna kann zweistellige Minustemperaturen von bis zu -30° C problemlos überstehen. Die größte Gefahr im Winter ist nicht der Tod durch Erfrieren, sondern ein Vertrocknen der Wurzeln. Eine relevante Pflegemaßnahme der Säulen-Thuja ist die Versorgung mit Wasser. Junge und frisch gepflanzte Gewächse dürfen auch in der kalten Jahreszeit nicht austrocknen.
- in den Wintermonaten nicht düngen
- regelmäßig die Feuchtigkeit im Substrat überprüfen
- bei Bedarf Rindenmulch bzw. Reisig ausbringen
Koniferen im Kübel bilden eine Ausnahme und sollten vor dem Einsetzen des ersten Frosts ausreichend präpariert werden. Dies erfolgt durch das Umwickeln des Gefäßes mit Sackleinen bzw. einem speziellen Vlies. Auf diese Weise verhindern Sie, dass das Substrat im Topf vollständig durchfriert und die Wurzeln Schaden nehmen. Im warmen Frühjahr können Sie den Schutz wieder entfernen.
Fazit
Der Säulen-Lebensbaum Columna ist eine interessante Pflanze. Viele Gärtner nutzen die Vorzüge des Lebensbaums und setzen ihn als widerstandsfähiges und pflegeleichtes Heckengewächs ein. Durch seine charakteristische, säulenartige Form verzaubert die Pflanze auch kleinere Vorgärten und Eingangsbereiche. Die Schnittverträglichkeit von Thuja occidentalis Columna muss mit einigen Abstrichen betrachtet werden. Zu tief geschnittenes Altholz treibt an der Spitze nicht mehr aus. Dies kann sich negativ auf die Wuchsform auswirken.