Terrassenplatten verlegen: auf Erde, Sand, Splitt oder Beton?
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Hausbau und Gartengestaltung sind kostspielige Angelegenheiten. Aber muss wirklich jeder Handgriff von Profis ausgeführt werden? Eine ebene Fläche mit Terrassenplatten auszulegen, das kann bestimmt auch ein geschickter Hobbyhandwerker! Doch was auf den ersten Blick einfach anmutet, darf nicht leichtfertig unterschätzt werden. Stimmt zum Beispiel der Untergrund nicht, sinken die Terrassenplatten schnell ab. Nur, welches Material kann die Platten dauerhaft tragen?
Das Ziel: schöne Terrasse auf Dauer
Die Terrasse ist oft das sommerliche „Wohnzimmer“ der Familie. Auf ihr werden Jahr für Jahr viele schöne Stunden verbracht: Es wird gegessen, gespielt und relaxt. Dementsprechend soll sie einladend gestaltet sein und das auch möglichst lange bleiben. Wenn die Terrasse frisch gebaut ist, ist das auch kein Problem. Jede Platte liegt noch am Platz, nichts stört die Harmonie. Aber mit der fortschreitenden Zeit können sich unschöne und unerwünschte Veränderungen zeigen:
- Platten sacken ab und liegen uneben
- Terrassenplatten sehen nicht mehr ansprechend aus
- es zeigen sich Risse
- zwischen den Platten wächst Moos
Bereits beim Verlegen der Platten gilt es daher, diese Veränderungen wirksam vorzubeugen. Der richtige Untergrundbelag kann hier einen wertvollen Beitrag leisten.
Die „Feinde“ einer schönen Terrasse
Damit unliebsame Überraschungen wie abgesackte Terrassenplatten ausbleiben, muss die Terrasse vor den Ursachen geschützt werden. Ein unebener und nicht tragfähiger Boden zum Beispiel ist für die Verlegung von Terrassenplatten nicht geeignet, da er keinen stabilen Halt bietet. Zudem liegt eine Terrasse im Freien und ist den Witterungsverhältnissen ausgeliefert.
- die Kraft der Sonne heizt die Platten auf
- sie dehnen sich durch Wärme aus
- feine Haarrisse können die Folge sein
- Regenwasser dringt ein
- Moose wachsen in den Rissen und vergrößern diese zusätzlich
- im Winter gefriert die eingedrungene Feuchtigkeit
- Eis „sprengt“ den Plattenbelag auseinander
Die Sonne wird jeden Sommer aus Neue scheinen, daran ist nichts zu ändern. Eine Terrasse ohne Sonne ist auch kaum gewollt. Die Ausdehnung der aufgeheizten Terrassenplatten muss daher vom darunter liegenden Material kompensiert werden. Gleichzeitig wird damit eine ebene Grundfläche geschaffen. Nur wer hierfür von Anfang an die richtigen Materialien nutzt, verhindert, dass später eindringende Feuchtigkeit irreparable Schäden anrichtet.
Der richtige Untergrund ist unverzichtbar
Das richtige Material unterhalb der Terrassenplatten ist eine entscheidende Komponente bei der Erstellung einer Terrasse. Es hilft, die Fläche zu ebnen und die Terrasse dauerhaft eben zu halten. Das klappt nur, wenn der Belag dafür geeignet ist:
- er muss flexibel sein
- über ausreichend Tragfähigkeit verfügen
- Plattenausdehnung durch Wärme kompensieren
- frostbeständig sein
In der Regel ist zu Beginn die ausgesuchte Fläche nur mit reiner Erde bedeckt. Manchmal soll auch auf eine bereits vorhandene Betonplatte die neue Terrasse entstehen. Doch reicht es hier aus, wenn die Fläche eben ist bzw. geebnet werden kann?
Erde als Untergrund
Eine Terrasse wird stark beansprucht. Das Gewicht von Möbeln, Pflanzengefäßen und Menschen wirkt auf die Terrassenplatten und auf das darunterlegende Erdreich ein. Damit die Terrassenplatten nicht nachträglich absacken, muss die Erde vor dem Verlegen verdichtet werden. Lockere Erde ist als Untergrund für Terrassenplatten absolut ungeeignet.
- Fläche ebnen
- Erde verdichten
- mit Rüttler
Doch auch verdichtete Erde reicht allein als Untergrund nicht aus. Es fehlt noch eine zusätzliche, tragende Schicht.
- Splitt bzw. Schotter und Sand
- Plattenlager/ Stelzlager
- oder Mörtel
Beton als Untergrund
Terrassenplatten werden idealerweise auf einem elastischen Boden verlegt. Sie können aber auch auf einem Betonboden verlegt werden. Dabei müssen einige Punkte beachtet werden.
- eine Splitt-/Kiesschicht sorgt für einen flexiblen Grund
- alternativ mit Naturkleber verlegen
- oder im Mörtelbett bzw. auf Drainagebeton
Vorhandene Betonplatte nutzen
Eine bereits vorhandene Betonplatte kann für die Verlegung von Terrassenplatten genutzt werden.
- die Betonplatte muss intakt sein
- es dürfen keine Haarrisse und Spalten zu sehen sein
- diese müssten zuvor geschlossen werden
- sonst drohen Feuchtigkeits- und Frostschäden
- es muss ein Gefälle gegeben sein
- oder nachträglich mit Estrich hergestellt werden
Terrassenplatten mit Kleber verlegen
Wenn der Betonboden maßgegossen ist, können die Terrassenplatten mit Natursteinkleber verlegt werden. Auch hier muss der Untergrund ein Gefälle aufweisen.
- spezieller Natursteinkleber ist notwendig
- die Betonplatte muss absolut eben sein
- Regenwasser muss von der Hauswand abfließen können
- 2-3 % Gefälle erforderlich
- ggf. mit Estrich nachbessern
- Estrich zur Hauswand abdichten
- Regen Wasser kann von der Hauswand wegfließen
Terrassenplatten auf Mörtelbett
Terrassenplatten können auf ein Mörtelbett verlegt werden. Es ermöglicht die präziseste Ausrichtung der Platten. Diese Arbeitsweise ist jedoch anspruchsvoll und sollte nur von erfahrenen Handwerkern gewählt werden.
- das Verlegen erfolgt auf noch frischem Mörtel
- Mörtel sollte schnell anziehen
- dennoch noch Korrekturen ermöglichen
- Terrassenplatten werden mit Gummihammer eingeklopft
- es muss zügig gearbeitet werden
- Verlegefläche darf nicht vor dem Abbinden des Mörtels betreten werden
Splitt als Untergrund
Splitt, Schotter und Kies sind Materialien, die tragfähig und flexibel zugleich sind. Sie eignen sich gut als tragende Schicht auf einer Betonplatte oder direkt auf verdichtete Erde. Es ist die ideale Verlegemethode für Hobbyhandwerker. Sand ist zu fein und als tragende Schicht allein nicht geeignet.
- Schotter, Splitt und Kies geeignet
- zuerst tragfähige Schicht mit grober Körnung, ca. 20 cm
- dann eine etwa 5 cm hohe Verlegeschicht mit feinerer Körnung
- mit Rüttler oder Walze verdichten
- Sand nur als oberste Schicht geeignet
- Schotter ist tragfähiger als Splitt
- daher für stark beanspruchte Terrassen geeignet
- unterhalb der Tragschicht gehört ein Drainagesystem
- Abdichtung zur Hauswand schützt diese vor Wasser
- Verwendung von Fugenkreuzen sichert gleichmäßige Fugenbreiten
Vor dem Verlegen muss die Fläche mit einem Brett geebnet werden. Das Splittbett benötigt eine Randeinfassung, damit der Splitt nicht wegrutschen kann.
Drainageschicht schützt vor Wasser
Das richtige Material als Untergrund ist unverzichtbar, es benötigt allerdings noch zusätzlichen Schutz vor Wasser. Unterhalb der Terrassenplatten gehört daher eine Drainageschicht, die wichtige Funktionen erfüllt:
- verlegte Drainagematten bilden eine einseitig durchlässige Schicht
- absickerndes Wasser wird weggeleitet
- aus dem Untergrund kann kein Wasser nach oben dringen
- Frostschäden werden verhindert
- unschöne Verfärbungen durch Stauwasser werden vermieden
Alternative: Verlegen auf Stelzlagern
Eine schnelle und mühelose Variante Terrassenplatten zu verlegen, bieten Stelzlager.
- ebener und stabiler Untergrund erforderlich
- ggf. noch ebnen und ausgleichen
- Stelzenlager werden montiert
- sollten nicht höher als 10 cm sein
- dann bieten sie einen sicheren Stand
- Gefälle einplanen
- Stelzlager mit Einstellschlüssel entsprechend justieren
- Terrassenplatten werden anschließend auf Stelzlager verlegt
Stelzlager sind rasch und einfach verlegt und bieten noch weitere Vorteile.
- kostengünstige Variante
- Terrassenplatten können leicht ausgetauscht werden
- zum Beispiel wenn eine der Platten beschädigt ist
- Platten können abgenommen und die Fläche darunter gereinigt werden
- Wasser kann gut abfließen
- Bodenunebenheiten lassen sich gut ausgleichen
- keine Frostprobleme, da Platten nicht auf Boden aufliegen