Terrassengestaltung am Hang – Hanglage nutzen
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Hinterher werden Sie vielleicht froh sein, dass Ihr Grundstück einen Hang aufweist. Dieser bringt nämlich viel Bewegung in die Landschaft vor Ihrer Tür. Diese Besonderheiten sind bei der Terrassenplanung zu beachten. Folgende Möglichkeiten der Terrassengestaltung bieten Ihnen Hanglagen:
Terrassengestaltung auf dem natürlich abfallenden Hang
Wenn Ihr Haus sich ein wenig über das restliche Grundstück erhebt, hat das zunächst durchaus seine Vorteile: Auf dieser erhöhten Lage kann das natürliche Licht ungehindert einfallen, was Ihnen helle Wohnräume und eine sonnige Terrasse beschert. Von diesem Standpunkt aus haben Sie auch einen wunderbaren Blick auf Ihren Garten, weitgehend unverstellt, wenn Sie die höheren Gewächse weiter hinten im Garten ansiedeln.
Wenn der Höhenunterschied nicht zu gewaltig ist und Sie eine ausreichende Grundstücksgröße zur Verfügung haben, können Sie den Hang ganz natürlich und ohne größere Baumaßnahmen in den Garten auslaufen lassen und ihn mit einer geeigneten Bepflanzung stabilisieren. Vor dem Haus wird also zunächst eine ebene Fläche in gewünschter Größe hergestellt und als Terrasse ausgebaut. Von einer Randmarkierung aus geht es dann sanft abwärts. Dieser geneigte Teil darf möglichst wenig nackten Boden zeigen, die Erde am Hang neigt zum Rutschen.
Wenn der gesamte Hang begangen werden soll und Garten mit Hang zum Spielbereich von Kindern gehören soll, bietet sich ein Rasen als Hangbepflanzung an. Doch Vorsicht: Sie können ihn nicht einfach aussäen – beim nächsten Schauer würden Sie Ihre Saat dann am Boden des Hanges finden. Mehr Glück werden Sie mit der Ausbringung eines Rollrasens haben, wenn Sie bei der Bepflanzung “hanggerecht” vorgehen:
- Der Boden sollte vor dem Auslegen der Rasenbahnen etwas angefeuchtet werden. Perfekt wäre eine Verlegung nach einem ausdauernden Landregen.
- Die Bahnen werden senkrecht den Berg hoch gelegt. Die ausgelegten Bahnen drücken Sie dann Stück für Stück an und bewässern sie noch einmal mit einem Sprühstrahl.
- Anschließend sollte der Rasen etwa zwei Wochen möglichst in Ruhe gelassen werden, bis sich die ersten Wurzeln “in die Erde krallen” konnten.
Das Schlimmste, was in dieser Zeit passieren könnte, wäre ein Starkregen am Hang – dann werden Sie einen noch nicht eingewurzelten Rasen nur vor dem Abrutschen retten können, wenn Sie ihn oben auf dem Hang “festnageln”, mit Holzpflöcken oder mit Steinen.
Natürliche Hanggestaltung mit Bodendeckern
Wenn der Hang nicht begangen werden soll, können Sie ihn mit den verschiedensten Bodendeckern bepflanzen. Es gibt eine Menge Pflanzen, die ausreichend starke Wurzeln ausbilden, um die Erosion des Hanges zu stoppen: Verschiedene Gewächse aus der Familie der Mispeln, Dickmännchen und Steinkräuter, Johanniskraut und Spindelstrauch, Waldsteinien und Storchenschnäbel und natürlich Efeu.
Unter diesen Bodendeckern gibt es Pflanzen für jeden Anspruch. Manche breiten sich willig selbst weiter aus, manche ersticken unter ihrer geschlossenen Decke auch gleich jedes andere Gewächs. Es gibt immergrüne und blühende und Beeren tragende, sonnenliebende und trockenheitsresistente Bodendecker, allen gemeinsam ist die sprichwörtliche Robustheit. So könnten Sie sich, wenn Sie das übliche Einheitsgrün namens Rasen ablehnen, durchaus einen Hang mit Bodendeckern anlegen, den Sie mit dem Rasenmäher pflegen können.
Häufig ergibt sich bei der Auswahl der besten Bodendecker für Ihren Hang die Schwierigkeit, dass Sie den Hang zu einem Zeitpunkt bepflanzen müssen, in dem Sie noch keine Erfahrungen mit dem Boden vor Ort machen konnten – nämlich beim Neubau Ihres Hauses. Wenn der Hang schnell begehbar sein soll, ist der Tipp, erst Testpflanzungen anzulegen und den Hang im folgenden Jahr mit der bestwüchsigen Sorte zu bepflanzen, eher unpraktisch. Schnellere Hilfe kann eine Befragung der Nachbarn erbringen. Und wenn Sie ganz sicher gehen wollen, könnten Sie Bodendecker auf Matten erwerben. Diese Bodendecker werden als laufende Meter verkauft und sollen auch auf schwierigen Lagen problemlos anwachsen.
Steinbefestigte Böschung und ingenieurbiologische Hangsicherung
Wenn die Neigung des Hanges zu steil wird, reicht eine Befestigung mit Pflanzen unter Umständen nicht mehr. Dann muss eine leistungsfähigere Befestigung her, die Sie in der Regel von einer Firma ausführen lassen werden. Eine traditionelle Methode der Hangbefestigung besteht darin, die Böschung komplett mit Steinen zu befestigen. Das verursacht nicht gerade geringe Kosten. Allein der Materialtransport bis hin zum Hang kann erhebliche Summen verschlingen, wenn das gesamte Gelände unebenen ist. Sie sollten in einem solchen Fall deshalb besser mehrere Firmen ansprechen und die Angebote vergleichen, auch zu der Art, wie die Terrasse dann auf dem befestigten Hang aufgebaut werden soll. Hier können wiederum Erfahrungen hilfreich sein, die Bewohner umliegender Grundstücke gemacht haben.
Relativ neu sind die sogenannten ingenieurbiologischen Lösungen, die bei der Hangsicherung unter Umständen erhebliche Kosten sparen können:
- Dabei wird das Erdreich beispielsweise in Lagen unterteilt, die mit sogenannten Geo-Gittern verzahnt werden. Anschließend wird das Erdreich mit einem Jutegewebe komplett bedeckt. Dieses Naturmaterial bleibt im Boden. Es wird sogar mit Holznägeln fixiert. Es darf in den folgenden Jahren verrotten.
- Auf diesem Hang wird nun der eigentliche Bodenbefestiger flächig angepflanzt: Eine Wildrose, die Rosa rugosa, auf Deutsch Sylter Rose oder Apfel-Rose oder auch ziemlich uncharmant Kartoffelrose. Sie wächst eigentlich auf jedem Boden und bildet starke Wurzeln, die sich zur Seite hin verzweigen.
- Dazu blüht sie auch noch fast die gesamte Gartensaison, mit pinkfarbenen duftenden Blüten, und gepflegt muss sie eigentlich überhaupt nicht werden.
Der einzige Nachteil dieses leistungsfähigen Bodenbefestigers ist, dass er sich in seiner Verbreitung ebenso leistungsfähig zeigt und auch gerne auf andere Gärten übergreift, wenn er die Chance bekommt. Wenn das Nachbargrundstück unmittelbar angrenzt, empfiehlt sich also eine Rhizomsperre.
Hanglagen terrassieren
Wenn Sie die natürlich gegebene Hanglage nicht mehr durch einfache Befestigung zur Terrassengestaltung nutzen können, stehen größere Bauarbeiten an. Dann werden Sie wahrscheinlich den gesamten Hang vor dem Haus terrassieren müssen, also Stufen in die Hanglage einarbeiten müssen. Ganz andere Planungsarbeiten sind erforderlich bzw. Planungsmöglichkeiten stehen offen, wenn es darum geht, eine Senkterrasse mit bereits befestigtem Hang zu gestalten.