Terrassendielen: Holz, Kunststoff oder WPC? | Vor- & Nachteile
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Sollen die Terrassendielen ersetzt oder neu verlegt werden, steht die Frage nach dem gewünschten Material an erster Stelle. Im Handel wird mittlerweile eine große Auswahl an verschiedenen Holz-Sorten, aber auch Kunststoff und WPC angeboten. Doch welche Unterschiede bestehen zwischen den Materialien und wo liegen die jeweiligen Vorzüge und Nachteile.
Holz
Die Terrassendiele aus dem Rohstoff ist ein Klassiker und wirkt besonders natürlich. Weitere Vorteile dieses Materials sind, dass es langlebig und in vielen verschiedenen Variationen erhältlich ist und sich zudem gut bearbeiten lässt.Für Terrassen werden vor allem die folgenden Holzarten verwendet:
- Bambus (Bambusoideae)
- Bangkirai (Shorea laevis) – Yellow Balau
- Cumaru (Dipteryx odorata) – Tonkabohnenbaum
- Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
- Eiche (Quercus)
- Kiefer (Pinus)
- Lärche (Larix)
- Robinie (Robinia pseudoacacia)
Die Unterschiede dieser Holzarten liegen nicht nur in der Optik, sondern auch in den jeweiligen Eigenschaften des Materials. Generell hat das nachwachsende Baumaterial jedoch die folgenden Vorzüge:
- natürliche Maserung und dadurch optisch ansprechend
- bei entsprechender Pflege langlebig und beständig
- hohe Bruchfestigkeit
- Schutz des Materials durch einfache Maßnahmen möglich
- lässt sich gut bearbeiten
- optische Vielfalt
Allerdings hat das natürliche Material durchaus nicht nur Vorzüge, sondern auch Nachteile. Bei diesen handelt es sich um:
- optische Veränderung durch UV-Strahlung und Witterung
- Bildung von Splittern, beispielsweise durch Krafteinflüsse
- Schutzmaßnahmen zum Erhalt notwendig
Welche Eigenschaften das natürliche Material darüber hinaus mitbringt, ist selbstverständlich auch abhängig von der jeweiligen Art.
Bambus
Bambus als Material ist genau genommen kein Holz, sondern stammt von einem Gras. Es hat eine recht helle Färbung, die jedoch abhängig von der genauen Art stark variieren kann. Das Material kann langsam oder schnell wachsenden Bambusarten entspringen, was sich wiederum auf die Härte auswirkt. Langsam wachsende Arten bringen härteres Bauholz hervor. Generell sind die Dielen aus dem Material vergleichsweise weich und können daher schneller Schaden nehmen.
Hinzu kommt, dass in dem Rohstoff keine dauerhaften, abwehrenden Substanzen enthalten sind. Hierdurch muss es regelmäßig mit geeigneten Mitteln vor Pilzen und Insekten geschützt werden.
Bangkirai
Die Holzart mit dem exotisch anmutenden Namen gehört zu den Harthölzern und wird gerne für Fußböden verwendet, da sie ausgesprochen belastbar ist. Die Maserung ist sehr fein und homogen, optisch also eher unauffällig. Ein deutlicher Vorteil ist, dass diese Holzart von Natur aus eine hohe Resistenz gegen Pilze und Insekten aufweist und dadurch keinen gesonderten Schutz benötigt. Allerdings neigt es zur Rissbildung und sollte keinen direkten Kontakt zu Eisenmetallen haben, da es sich sonst stark graublau verfärbt.
Zudem sind für die Bearbeitung des schweren, harten Holzes spezielle Bohrer notwendig, einfache Holzbohrer reichen nicht aus.
Cumaru
Cumaru oder auch Cumarú ist ein aus Südamerika stammender Baum, das ebenso wie Bangkirai eine große Härte und Belastbarkeit aufweist. Es ist nur in geringen Mengen im Handel erhältlich, jedoch sehr beständig und langlebig. Aufgrund der enthaltenen Substanzen zeigt es sich auch im unbehandelten Zustand resistent gegen Pilze und Insekten, was die Pflege deutlich erleichtert. Allerdings ist die Bearbeitung aufgrund der großen Härte erschwert. Spezielle Werkzeuge und das Vorbohren von Löchern sind bei der Anbringung erforderlich. Ein anderer bekannter Name ist auch Tonkabohnenbaum (bot. Dipteryx odorata).
Douglasie
Douglasie wird vor allem in Amerika gerne als Material im Außenbereich eingesetzt. Es weist eine mittlere Härte auf und lässt sich daher verhältnismäßig gut bearbeiten, ist vergleichsweise langlebig und besteht auch bei Witterungseinflüssen. Zudem weist es eine dekorative Maserung auf und verströmt einen angenehmen, wenn auch scharfen Holzgeruch.
Das Auftragen eines entsprechenden Schutzes ist jedoch empfehlenswert.
Eiche
Unter dem Begriff Eiche werden mehrere verschiedene Eichenarten zusammengefasst, wie beispielsweise Weißeiche und Roteiche. Dementsprechend variieren auch die Vor- und Nachteile des Holzes sowie seine Optik. Generell lässt sich das natürliche Material jedoch gut verarbeiten und mit Schutzmitteln behandeln. Beim Anbringen der Terrassendiele muss allerdings darauf geachtet werden, dass das Material aufgrund seiner Beschaffenheit schnell brechen und reißen kann. Es ist daher ratsam, Vorbohrungen anzufertigen.
Zudem sollten geeignete Schutzmittel eingesetzt werden, da sich auch bei der Resistenz gegen schädliche Einflüsse, wie Witterung, Pilze und Insekten erhebliche Unterschiede bei dem Eichenholz zeigen.
Kiefer
Kiefernholz weist eine mittlere bis harte Festigkeit auf und lässt sich gut verarbeiten, daher wird es vielseitig und gerne eingesetzt. Ein Schutz durch Lack oder Lasuren ist ratsam, um die Lebensdauer zu verlängern und zugleich auch die helle bis mittlere Färbung zu erhalten, beziehungsweise Verfärbungen und Fleckenbildung zu verhindern.
Da Kiefernholz problemlos verfügbar ist, ist das Material auch preislich eine günstige Wahl. Es sollte bei der Auswahl jedoch darauf geachtet werden, um welche Kiefernart es sich handelt. Denn bei den amerikanischen Kiefern findet sich eine Unterscheidung in weiche und harte Arten. Für die Terrassendiele sollte möglichst eine harte Variante gewählt werden, da diese belastbarer und beständiger sind.
Lärche
Lärchenholz gehört zu den härteren Nadelhölzern, weist insgesamt jedoch nur eine mittlere Härte und Belastbarkeit auf. Für Terrassendielen reicht diese in der Regel jedoch vollkommen aus. Das Material lässt sich gut verarbeiten, wobei Vorbohrungen zur Verhinderung von Rissen empfehlenswert sind.
Ebenso sollte das Material geschützt werden, um einen Insekten- oder Pilzbefall zu verhindern und die Lebensdauer zu verlängern. Zudem kann durch passende Mittel ansprechende Maserung des Holzes noch betont werden.
Robinie
Robinie gehört zu den harten und belastbaren, dauerhaften Hölzern. Das Material weist eine auffällige Maserung auf, lässt sich vergleichsweise gut bearbeiten und zeigt sich auch beständig gegen Feuchtigkeit. Ein Schutz gegen schädliche Einflüsse durch Lack oder Lasur ist dennoch sinnvoll, um die Lebensdauer nochmals zu erhöhen.
Aufgrund der Härte ist es wiederum empfehlenswert, bei der Montage der Terrassendielen Vorbohrungen anzufertigen.
Kunststoff für Terrassendielen
Terrassendielen aus Kunststoff beziehungsweise Vollkunststoff werden in der Regel nicht angeboten, da das Material bedingt durch Witterungseinflüsse sehr schnell spröde und rau wird. Zudem weist es oftmals nicht die erforderliche Bruchfestigkeit auf.
Terrassendiele aus WPC
Bei WPC handelt es sich um einen sogenannten Verbundstoff, der aus Holz und Kunststoff besteht. Er stellt also eine Kombination aus den bereits genannten Materialien und ihren Eigenschaften dar. Die Vorteile dieses Verbundstoffs liegen vor allem darin, dass er sehr pflegeleicht und feuchteresistent ist. Er benötigt im Gegensatz zu Holzarten keine spezielle oder wiederholte Versiegelung, wie beispielsweise Lack oder Lasur.
Hinzu kommt, dass das Material deutlich freier formbar ist als Holz und zudem auch splitterfrei. Im Vergleich zu Kunststoff weist das Material eine höhere Steifigkeit auf und dehnt sich durch Temperaturschwankungen weniger aus. Die Nachteile liegen jedoch darin, dass der Verbundstoff aufgrund des Holzanteils mehr Feuchtigkeit aufnimmt als Vollkunststoff und zudem weniger bruchfest ist als Holz. Auch eine typische Maserung fehlt meistens, sodass es optische Abzüge geben kann.