So verlegen Sie Teichfolie im Gartenteich – Anleitung
Inhaltsverzeichnis
Teichfolie sollte umweltverträglich, leicht zu verlegen, stabil, langlebig und einfach zu entsorgen sein. Wissen muss man, dass je tiefer ein Teich ist, ums o dicker die Folie sein muss, denn sie muss dann großem Druck standhalten.
Arten von Teichfolien
1. PVC-Folie (Polyvinylchlorid)
- Am häufigsten genutzte Teichfolie
- Sehr weiches, biegsames Material, hohe Dehnbarkeit, hohe Belastbarkeit
- Bester Preis
- Lässt sich bei warmen Temperaturen sehr gut verarbeiten, auch kleben
- Ideal für kleinere und mittlere Teiche, auch für komplizierte Teichformen
- Neigt zu Faltenbildung, andere Folien aber ebenfalls
- Lebensdauer bis 20 Jahre (bei guter Verarbeitung)
- Verträgt keine Sonneneinstrahlung und sollte deshalb überall gut bedeckt sein
- In mehreren Farben erhältlich, schwarz, braun, oliv, blau, beige
- Früher waren häufig Weichmacher enthalten, auch Stabilisatoren und Chlor. Besser man erkundigt sich, was heute drin ist.
2. PE-Folie (Polyethylen)
- Umweltfreundlich, recyclebar
- Teurer
- Etwa 30 Prozent leichter als PVC
- UV-beständiger
- Günstig für Bachläufe und flache Gewässer
- Größere Bahnbreiten erhältlich, wodurch sie oft im Stück verlegt werden können
- Unflexibel, ziemlich steif, deshalb schwerer zu verarbeiten
- Mit Heißluft arbeiten
- Nicht flexibel genug für kleine Teiche
3. EPDM-Folie (Ethylen-Prophylen-Dien-Monomer)
- Aus synthetischem Kautschuk
- Gute Verarbeitungsmöglichkeiten
- Auch für große Teiche
- Hohe Dehnbarkeit und Reißfestigkeit
- Sehr UV beständig
- Teuer
- Fisch- und pflanzenfreundlich
- Kälte- und hitzebeständig, von –40 bis +40°C
- Ideal für schwierige Teiche
- Längste Lebensdauer
- In schwarz, oliv und sandfarben
- Nachträgliche Faltenbildung möglich
- Schäden nur durch Vulkanisation zu beheben
Am besten verlegen lässt sich PVC-Teichfolie. Sie ist auch die beliebteste Folie und wird am häufigsten genutzt. Wichtig ist, sie nur bei Temperaturen über 15°C zu verlegen. Dann wird die Folie geschmeidiger und lässt sich bequem verarbeiten. Qualitativ sehr hochwertig, wenn auch am teuersten, ist EPDM-Folie. Hier sind aber die Verbindung einzelner Teile und die Reparatur komplizierter.
Teichfolie verlegen
Teichfolie zu verlegen, ist eigentlich nicht schwierig. Große Teiche, die in einem Stück verlegt werden, ohne Bahnen aneinander zu befestigen, haben das Problem, dass die Folie sehr schwer ist und man zahlreiche Helfer benötigt. Kleine Teiche schafft man gut allein, bzw. zu zweit. Bei der Verlegung ist die Vorarbeit sehr wichtig. Der eigentliche Teich muss ausgehoben werden, alle spitzen Steine und Gegenstände und auch alle Wurzeln müssen entfernt werden. Sowohl der Boden, als auch die Wände des ausgehobenen Teiches müssen festgetreten bzw. festgeklopft werden. Der nächste Schritt ist, eine Sandschicht auf dem Boden aufzutragen. Danach wird noch ein Schutzflies darüber gelegt. Beide Maßnahmen dienen dem Schutz und dem unkomplizierten Zugang zum Teich. Man kann einfach hineintreten. Das kann wichtig sein, um zur Technik, beispielsweise zur Pumpe zu gelangen, um zu pflanzen oder zu entpflanzen, zum Reparieren und aus anderen Gründen.
Vorbereitungen
Zuerst werden die Umrisse des Teiches mit Sand oder Schnur umrissen. Auch Sägespäne sind geeignet. Dann wird der Teich ausgegraben. Kleine Teiche können mit Schaufel und Spaten geschafft werden, für größere Teiche leiht man sich besser einen kleinen Bagger. Beim Ausheben auf die unterschiedlichen Terrassen achten. Ein Teich benötigt eine Sumpfzone, eine Flachwasser- und eine Tiefwasserzone. Alle Bereiche und auch die Schrägen, müssen ordentlich verfestigt werden.
- Teich umreißen
- Teich ausgraben
- Auf unterschiedliche Terrassen achten
- Steine, Wurzeln und alle spitzen Gegenstände entfernen
- Alle Bereiche verfestigen
Danach wird die Sandschicht ausgebracht. Sie sollte ca. 10 cm stark sein. Dann fehlt nur noch das Schutzvlies. Dieses muss an den Rändern befestigt werden, damit beim Ausrollen der Folie nichts verrutscht. Zum Befestigen keine scharfen oder spitzen Dinge verwenden, welche die Folie schädigen könnten.
Folie verlegen
Wenn der Teich ausgehoben ist, kann ausgerechnet oder nachgemessen werden, wieviel Teichfolie benötigt wird. Wie man das macht, lesen Sie unter: So berechnen Sie die Größe der Teichfolie richtig, ebenfalls bei Hausgarten.net. Heute wird Teichfolie meist in einem Stück angeliefert, fix und fertig und kompliziert gefaltet auf einer Palette. Fachfirmen legen Teichfolie fächerartig auf der kurzen Seite zusammen und rollen sie auf der langen Seite auf. Große Folien sind sehr schwer. Bei der Anlieferung sollte darauf geachtet werden, dass die Palette so nah wie möglich am Teich abgestellt wird. Zum Auslegen der Folie ist es wichtig, dass man nicht mit derben Schuhwerk auf dieser läuft. Entweder geht man barfuß oder mit Schuhen mit abgerundeter Schuhsohle. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass keine Steinchen an den Füßen oder in den Sohlen haften, denn damit kann die Folie beschädigt werden.
- Teichfolie entlang der Längsseite ausrollen.
- Danach die fächerartig gefaltete Folie in die Teichgrube hinein entfalten. Die Lagen vorsichtig auseinanderziehen. Je nach Teichgröße sollte mit mehreren Helfern gearbeitet werden.
- Unbedingt Spannungen und Zugbelastungen vermeiden
- Kabelschächte für Elektroinstallationen, Wasserrohre für Pumpen und dergleichen anlegen
- Beim Auslegen ist es unumgänglich, dass sich zahlreiche kleine Falten bilden. Diese werden zu den Teichecken hin zusammengezogen, so dass dort eine einzelne, größere Falte entsteht. Diese Falte wird pro Ecke einfach nach hinten weggeklappt. Wer möchte, kann sie auch verkleben.
- Die Folie am oberen Rand mit Steinen, Platten oder ähnlichem beschweren.
- Teich langsam mit Wasser befüllen, aber erst einmal nur bis zu einem Drittel.
Nacharbeiten
Durch das Gewicht des Wassers wird die Folie vom Rand her noch tiefer gezogen. Die Folie passt sich an den Untergrund an, evtl. noch vorhandene Falten verschwinden meist. Das Wasser sollte mindestens einen Tag so stehen bleiben. Dann können Kiesel auf den einzelnen Stufen verteilt werden. Teichsubstrat kann ebenfalls verwendet werden, enthält aber viele Nährstoffe und diese fördern die Algenblüte. Die meisten Pflanzen kommen ohne diese spezielle Erde aus. Nun können auch schon Pflanzen eingesetzt werden. Am besten nutzt man Pflanzkörbe. Diese verhindern, dass sich die Teichpflanzen unkontrolliert ausbreiten und außerdem erleichtert es das Arbeiten. Der Teich kann nun aufgefüllt werden. Am besten ist Regenwasser, aber bei großen Teichen ist das häufig schwierig. Leitungswasser funktioniert meist auch.
- Wasser einige Zeit stehen lassen, damit die restlichen Falten sich noch verziehen können.
- Kiesel auf den Ebenen verteilen
- Teicherde ist eine Alternative, macht aber das Wasser trübe und enthält viele Nährstoffe.
- Teichpflanzen einsetzen
- Wasser vollständig auffüllen
Kapillarsperre errichten
Damit kein Wasser aus dem Teich verloren geht, weil es von der den Teich umgebenden Erde und den darin wachsenden Pflanzen abgezogen wird, muss eine Kapillarsperre errichtet werden. Am einfachsten ist dies durch einen kleinen, etwa 10 cm hohen Hügel rings um den Teich zu erreichen. Unmittelbar dahinter wird ein 10 cm tiefer Graben ausgehoben. Das Teichvlies und die Folie müssen über den Hügel bis in den Graben verlegt werden. Der Graben kann wegen der Optik mit Flusskiesel oder anderen Steinen aufgefüllt werden. Es darf keine Verbindung zwischen Wasser und umgebendem Erdreich geben!
- Etwa 10 cm hohen Hügel rings um den Teich anhäufeln.
- Dahinter 10 cm tiefen Graben ausheben.
- Teichvlies und Folie bis in den Graben legen
- Graben dann mit dekorativen Steinen auslegen
- Keine Verbindung zwischen Wasser und umgebendem Erdreich
Teichfolie verkleben
Wer sich dafür entschieden hat, Teichfolienbahnen zu kaufen und diese dann zu verbinden, hat sich zusätzliche Arbeit eingehandelt. Üblicherweise wird heute die Folie von Fachleuten zurechtgeschnitten und auf Maß geliefert. Jede Folie kann zusammengefügt werden, was natürlich auch wichtig für die Reparatur ist. Am einfachsten lässt sich PVC-Folie flicken und verkleben. Dafür wird ein dauerelastischer Kraftkleber verwendet. Die Folie muss sehr sauber sein. Sie wird überlappend übereinander gelegt. Das zu verklebende Stück umklappen, Leim auftragen und das andere Folienstück darüberlegen. Nun muss nur noch fest gedrückt werden.
Bei der künstlichen Kautschukfolie ist es komplizierter. Die Folie wird vulkanisiert, das klingt schwieriger, als es ist. Man benötigt dafür ein Zweikomponentensystem. Zuerst wird eine Grundierung aufgetragen. Auf dieser wird ein Tape ausgebracht und angedrückt. Die zweite grundierte Fläche überklappen, die Schutzfolie des Tapes abziehen und beide Flächen fest zusammendrücken. Am besten rollt man mit einer Rolle darüber.
Bei beiden Vorgängen kommt es auf äußerste Sauberkeit an.
Fazit
Teichfolie zu verlegen ist unkompliziert. Weiche, geschmeidige, biegsame Folie ist einfacher auszulegen, als etwas festere, unflexiblere. Kleine Teiche sind leicht zu schaffen, bei großen wird Hilfe benötigt. Am Einfachsten ist, die Folie fertig zurechtgeschnitten, verklebt oder verschweißt anliefern zu lassen. Das Ausrollen der Bahnen und das anschließende Verkleben wird nur noch selten praktiziert. Das erleichtert die Arbeit um ein Vielfaches. Wichtig bei einem Folienteich sind die Aufbereitung des Untergrundes, die Sandschicht und das Schutzvlies. Falten sind zwar nicht erwünscht, bilden sich aber fast immer. Sinnvoll ist, die vielen kleinen Falten zu wenigen großen zusammenzuziehen. Sie lassen sich nach hinten wegklappen. Außerdem sollte die Kapillarsperre nicht vergessen werden.