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Teichheizung selber bauen – Anleitung

Ein Vorteil für alle Besitzer von Schwimmteichen ist, dass diese deutlich früher genutzt werden können, als solche ohne Heizung, wobei zu bedenken ist, dass Teichheizungen einiges an Energie verbrauchen, je nach Größe natürlich.

Video-Tipp

Welche Funktionsprinzipien für Teichheizungen gibt es?

Anschluss an Zentralheizung

  • Heißwasser vom Heizkreislauf des Hauses abzweigen.
  • Über Wärmetauscher die Energie an das vom Filter zurücklaufende Teichwasser übergeben
  • Teichheizung gleich beim Bau der Heizanlage berücksichtigen
  • Alternativ Heizung nachrüsten

Boiler mit Wärmetauscher

  • Ähnlich wie bei Zentralheizung
  • Funktioniert mit Wärmetauscher
  • Kann durch den Boiler auch weiter entfernt vom Haus betrieben werden

Elektrischer Durchlauferhitzer

  • Einfachste Version
  • Wasser vom Teichfilter direkt durch Durchlauferhitzer leiten und erwärmen
  • Einfach nachrüstbar
  • Nur für kleine Heizleistungen
  • Meist als Frostwächter in mittelgroßen Teichen

Heizbänder

  • Lassen sich beliebig im Teich verlegen
  • Temperaturfühler misst Wassertemperatur
  • Anschluss über FI-Schutzschalter
  • Nicht für den Einsatz in Schwimmteichen
  • Pro 10.000 Liter Teichvolumen 10 m Heizband

Teichheizkabel

  • Um Teiche eisfrei zu halten
  • Verschiedene Kabellängen und Wattzahlen
  • Für kleinere bis mittlere Teiche

Wärmepumpe

  • Teuer in der Anschaffung
  • Hoher Stromverbrauch

Ist eine Teichheizung sinnvoll?

Wer teure Fische in seinem Teich hat, möchte natürlich, dass sie gut über den Winter kommen. Eine Teichheizung kann durchaus sinnvoll sein, wenn einige Voraussetzungen erfüllt werden. Für große und auch noch tiefe Teiche rechnet sich der Aufwand meist nicht. Um dort die Temperatur sinnvoll zu erhöhen, ist zu viel Strom notwendig. Die ganze Sache würde zu teuer werden. Auch darf die geologische Lage nicht vergessen werden. Ein Teich im Gebirge ist nicht vergleichbar mit einem im milden Rhein-Main-Gebiet. Um nicht übermäßig viel Energie zu verbrauchen, um einen Teich aufzuheizen und diese Temperatur auch zu halten, ist es wichtig, dass der Teich gut isoliert ist.

Eine Teichheizung ist besonders sinnvoll, wenn der Teich nicht tief ist. Diese Gewässer frieren im Winter bis zum Grund durch. Ein Überleben der Fische ist nicht möglich, nicht mal der einheimischen. Zwar gibt es Eisfreihalter, aber auch die helfen nur begrenzt. Außerdem kann man mit der Heizung seinen Kois das Einfangen, Umsetzen und die beengte Überwinterung im Keller ersparen. Sie können im Teich bleiben und das bei angenehmen Temperaturen. Das spart ihnen viel Stress.

Sinnvoll ist eine Teichheizung, wenn das Wasser lediglich auf 4 bis 6°C konstant gehalten werden soll. So überleben die Fische den Winter gut und ohne Stress. Wichtig ist das vor allem, wenn die Filteranlagen den Winter über durchlaufen. Wer allerdings verhindern möchte, dass die Fische in eine Winterstarre fallen, der benötigt deutlich höhere Temperaturen, mindestens 12°C. Darunter funktioniert die Verdauung nur sehr schlecht. Wer Kois besitzt und möchte, dass diese auch in der kalten Jahreszeit wachsen, der muss für Temperaturen zwischen 16 und 26°C sorgen (zum Überleben reichen deutlich niedrigere Temperaturen). Da muss reichlich geheizt werden. Sinn macht das allerdings nur, wenn das Koibecken gut isoliert ist. Bei hohen Temperaturen kommt es zu enormen Wärmeverlusten. Auch bei gut isolierten Becken geht über die offene Wasseroberfläche jede Menge Energie verloren. Die Wärmeverluste sind um so höher, je höher die Temperaturdifferenz zwischen Wasser und Luft bzw. Erdreich ist.

  • Sinnvoll, wenn Teich gut isoliert ist
  • Bei niedrigen Teichen
  • Nicht an jedem Ort sinnvoll
  • Günstig, wenn das Wasser bei einer konstanten Temperatur gehalten werden soll
  • Am einfachsten 4 bis 6°C, was zum Überleben reicht
  • 12°C, dann Fische ohne Winterstarre
  • 16 °C und mehr für Kois, die weiterwachsen sollen
  • Kois überleben auch bei 5°C, wachsen aber nicht

Wie sollte eine Teichheizung dimensioniert sein?

Die Teichheizung muss natürlich dem Teich, den gewünschten Temperaturen und der Teichisolierung entsprechen. Viele Faktoren müssen in so eine Berechnung einbezogen werden, z.B. auch Windgeschwindigkeiten, Außentemperaturen, Teichoberfläche, Teichvolumen, Temperaturdifferenz zwischen Umgebungsluft und zum Untergrund und vieles mehr. Viele der Werte sind variabel, können nur theoretisch angenommen werden. Bei den Berechnungen der Profis hat sich bewährt, einen Wert von etwa 125 Watt Leistung  je Quadratmeter Teichoberfläche anzunehmen, wenn die Temperatur konstant auf 5°C gehalten werden soll. Dabei ist wichtig, dass der Teich gut isoliert ist. Das Ergebnis, also der tatsächliche Heizwert, liegt meist weiter unter den theoretischen Berechnungen. Bei krassen Temperaturunterschieden ist eine Teichabdeckung sinnvoll, welche verhindert, dass zu viel Energie sinnlos in die Luft geblasen wird.

Teichheizung selber bauen

Sicher kann eine Teichheizung selbst gebaut werden. Mit 220V und Wasser ist allerdings nicht zu Spaßen. Deshalb sollte nur der damit experimentieren, der auch etwas davon versteht. Ansonsten kann ich nur raten, es einem Fachmann in die Hände zu geben. Die einfachste Lösung für die Beheizung bieten Heizkabel. Bei ihnen ist es nur wichtig, ob sie mit 12 V oder 220 V betrieben werden. Bei 12 V wird ein zusätzlicher Trafo benötigt. Eine Autobatterie tut es allerdings auch. Einfacher und ohne Zusatz funktionstüchtig sind natürlich Heizkabel auf 220 V. Die Kabel werden einfach ins Wasser gelegt. Man muss lediglich die Heizkabel noch in die Steckdose stecken.

  • Heizkabel einfache Lösung
  • In den Teich legen und in die Steckdose stecken
  • Am besten in Schlaufen auslegen
  • Nur für kleinere Teiche

Bei einer richtigen Teichheizung mit Wärmetauscher ist es natürlich wichtig, dass die Heizung nah am Teich platziert ist. Je weiter der Weg zum Teich ist, um so mehr kühlt das Wasser bis dahin ab. Auch sollte eine Pumpe mit Filterschwamm im Gehäuse und einem Pumpenkorb außen herum genutzt werden. Der Korb schützt vor Laub und Schmutz, die sich um den Heizstab legen können. Mehr als 6.000 Liter pro Stunde sollte die Leistung der Pumpe nicht betragen. Die Teichheizung wird an der Teichpumpe angeschlossen. Die Pumpe zieht das Wasser aus dem Teich, durch die Heizung hindurch und wieder zurück in den Teich. Da im Winter kaum mit Algenbildung zu rechnen ist, muss kein Filter zwischengeschaltet werden. Die Filterpumpe ist ausreichend, um die gröbsten Partikel abzuhalten.  Am Ende der Teichheizung wird ein Drehregler installiert. Über diesen kann die Temperatur eingestellt und geregelt werden.

  • Heizung mit Wärmetauscher nah am Teich platzieren
  • Pumpe mit Filterschwamm und Pumpenkorb
  • Nicht mehr als 6.000 Liter pro Stunde Leistung
  • An Teichpumpe anschließen
  • Kein Filter zwischenschalten
  • Regulieren mit separaten Regler

Für Profis gibt es ausgetüftelte Teichheizungen, die hier den Rahmen sprengen würden. Ausführliche Anleitungen dazu findet man im Netz, auch in zahlreichen Foren über Koihaltung. Für die meisten Gartenteichbesitzer reicht es, wenn ihr Teich nicht zufriert und Temperaturen zwischen 4 und 6°C hält.

Fazit

Eine Teichheizung kann sinnvoll sein, je nachdem, was man erreichen möchte. Für den normalen Gartenteich reichen häufig schon Sprudelsteine, damit er nicht zufriert. Wer die Wassertemperatur konstant halten möchte, dem kann eine Teichheizung helfen. Wichtig ist, sich von einem Fachmann beraten zu lassen. Hilfreich ist eine gute Isolierung des Teiches, mitunter, bei sehr hohen Minustemperaturen auch eine Teichabdeckung. Bei aller Liebe zu seinen Fischen dürfen die Stromkosten nicht vergessen werden. Es muss überlegt werden, ob es sich lohnt, seinen Koiteich im Winter auf 20°C aufzuwärmen, nur damit die Fische das Wachstum nicht einstellen. Kois überleben auch bei 5°C. Ansonsten kann eine Teichheizung helfen, damit der Teich nicht zu- oder vollständig durchfriert. Ein Sensor, der die Temperatur im Wasser misst, schaltet die Heizung bei Bedarf zu und auch wieder ab. Das ist sinnvoll.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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