Teicherde selbst herstellen – Zusammensetzung von Teichsubstrat
Inhaltsverzeichnis
Es gibt sehr unterschiedliche Ansichten über das Teichsubstrat. Wenn man sich in dieses Thema einliest, kann man schnell durcheinander kommen. Unternehmen wollen natürlich ihre Substrate an den Mann oder die Frau bringen, aber häufig sind die teuren Erden gar nicht so günstig. Viele Teichbesitzer berichten, dass sie gar keine Erde im Teich haben, nur alles mit verschiedenen Steinen abgedeckt. Selbst in die Pflanzkörbe kommt bei ihnen nur Kies und dass nur, um die Pflanzen festzuhalten, damit sie eine Verankerung haben. Andere wiederum sind zufrieden mit ihrem Teichsubstrat vom Fachhändler. Hier hilft wahrscheinlich nur ausprobieren, denn jeder Teich ist anders, schon allein durch seine Lage, seine Umgebung und seine Bewohner, ob gewollt oder ungewollt.
Teichsubstrat
Teichsubstrate müssen vor allem mager sein. Gelangen zu viele Nährstoffe in den Teich, freuen sich zwar die Pflanzen, aber auch die Algen. Die gesamte Wasserqualität ändert sich, im schlimmsten Fall kann der Teich kippen. Das Wasser bleibt dauerhaft trübe. Wenn sich Algen zu stark ausbreiten, verbrauchen sie zu viel Sauerstoff und ersticken somit alles Leben im Teich. Deshalb ist es wichtig, einen Nährstoffüberschuss im Wasser zu vermeiden. Das geschieht durch ausreichend Pflanzen, nur geringen oder gar keinen Fischbesatz und ein entsprechendes Teichsubstrat.
- Unbedingt mager
- Bei zu viel Nährstoffen kommt es zu einer Algenblüte
Braucht man unbedingt Teichsubstrat?
Laut Herstellern von Teicherden bildet das Teichsubstrat die Grundlage für einen stabilen Teich. Gekauftes Material ist in der Regel recht porös und hat eine große Oberfläche, was ideal für die Entwicklung von Mikroorganismen ist. Diese wiederum sind notwendig, für ein stabiles biologisches Gleichgewicht. Es wird empfohlen, 60 bis 70 Prozent des Bodens mit Teichsubstrat zu bedecken. Viele Teichbesitzer und auch Lieferanten und Hersteller von Teichen sind allerdings der Meinung, dass ein Teich auch gut ohne Teicherde auskommt. Für Teiche mit Fischbesatz wird sogar dringend von Teichsubstraten abgeraten. Für Naturteiche, die über die entsprechende Größe verfügen, kann Teicherde verwendet werden, aber unbedingt notwendig ist sie nicht. Selbst in den Naturteichen wird empfohlen, das gekaufte Substrat noch zu mischen, noch magerer zu machen.
Man nutzt einen Teil Teicherde und zwei Teile Sand oder Ton. Auch sollte das Teichsubstrat mit einer Schicht Sand, Kies oder Ton abgedeckt werden. So wird das Aufschwemmen der Erde erschwert. Besser noch als großzügig Erde auf dem Grund des Teiches zu verteilen ist, sie nur für Pflanzkörbe zu benutzen. Prinzipiell kann man aber auch in Naturteichen Wasserpflanzen in Kies oder Tongranulat pflanzen. In Fisch- oder Koiteichen wird häufig empfohlen, keine Teicherde zu verwenden. Selbst nährstoffarme Erde enthält Farbstoffe, Mineralien, eben doch Nährstoffe und anderes. Diese Stoffe verändern die Wasserqualität. Sogar Fischparasiten können so eingeschleppt werden. Fische gründeln gern am Boden und wühlen die Teicherde auf. Trübes Wasser ist die Folge.
- Hersteller empfehlen Teichsubstrat, 60 bis 70 Prozent des Bodens
- Viele Teichbesitzer nutzen keine Teicherde
- Wenn, dann stark „verdünnt“
- 1 Teil Teicherde, 2 Teile Sand oder Ton
- Teicherde zusätzlich abdecken mit Sand, Kies oder Ton
- Aufschwemmen dadurch erschwert
- Besser ausschließlich Pflanzkörbe nutzen, mit Kies oder Tongranulat
- Bei Fischbesatz generell keine Teicherde verwenden – zu viele Nährstoffe
Selbst wenn nur Kies verwendet wird, gibt es eigentlich genügend Nährstoffe. Mit der Zeit füllen sich die Zwischenräume mit Sedimenten. Dieser Schlamm, der sich dort einlagert, besitzt ausreichend Nährstoffe für die Pflanzen im Teich. Mit der Zeit bilden die Pflanzenwurzeln und der Kies einen festen Verbund. Wird der Schlamm zu viel, kann er oberflächlich entfernt werden. Gut geeignet dafür sind Teichsauger, bei denen der Druck geregelt werden kann. Die Saugkraft sollte regelbar sein. Im Prinzip reicht es, das einmal im Jahr zu tun. Zu bedenken ist, dass beim Absaugen auch immer Kleinlebewesen, Plankton und Mikroorganismen mit abgesaugt werden, die wichtig für das Gleichgewicht im Teich sind. Zu oft sollte man also nicht absaugen. Mit Putzen kann man es auch übertreiben. Weniger ist hier mehr. Das Problem mit gekaufter Teicherde ist, dass deren Qualität von einem Laien, und das sind die meisten Teichbesitzer, nicht kontrolliert werden kann. Es werden so viele unterschiedliche Substrate angeboten, dass da keiner mehr durchsieht. Deshalb ist es häufig besser, nur Kies zu verwenden oder sich seine Teicherde selbst zusammenzumischen.
Teichsubstrat selbst herstellen
Wer Teichsubstrat verwenden, aber dafür lieber weniger Geld ausgeben möchte, kann es sich selbst zusammenmischen. Fachleute empfehlen, 1/3 Lehm und 2/3 Sand bzw. Kies zu nutzen, weil sich dadurch Faulschlamm weitestgehend vermeiden lässt. Diese Mischung ist mager und es kann passieren, dass man etwas nachdüngen muss. Meist ist das aber nicht der Fall, da durch äußere Einflüsse genügend Nährstoffe in einen normalen Teich gelangen. Statt Lehm kann auch Schluff oder Löß genutzt werden. Tonmineralien helfen bei der langsamen Abgabe von eventuellen Nährstoffen. Sand ist neutral bis leicht sauer, sehr nährstoffarm und salzarm. Auch das ist ausschlaggebend. Wichtig für alle Teiche mit geplantem Fischbesatz ist, eine Steinschicht auf das Substrat auszubringen. 2 bis 3 Zentimeter reichen, damit die Fische nicht ständig den Boden aufwühlen können, was eine dauerhafte Trübung des Wassers zur Folge hat. Der Boden muss nicht mehr als 5 bis 10 cm mit Erde bedeckt sein. Auf den Pflanzterrassen sollte diese Schicht höher sein, so um die 15 bis 20 cm. Die wenigste Erde wird für die Hangstücke benötigt.
- Lehm und Sand
- Lehm und Kies
- Schluss oder Löß als Alternative zu Lehm
Nährboden für Seerosen
Seerosen gedeihen nicht immer in einem Kiesbett. Manche haben etwas höhere Anforderungen an ihr Substrat. Man findet verschiedene Angaben über die Anspruche von Seerosen, häufig auch sehr widersprüchlich. So wird behauptet, sie mögen Lehm und getrockneten Torf. Das Substrat sollte eine lockere und luftige Struktur haben, damit ausreichend Sauerstoff an die Wurzel gelangen kann. Seerosenwurzeln benötigen viel Luft, damit sie nicht ersticken. Auf der anderen Seite wird mitgeteilt, Seerosen mögen ausschließlich rein mineralische Substrate ohne organische Bestandteile. Am besten ist wohl Lehmerde, welche aus 60 bis 70 Prozent Ton und 30 bis 40 Prozent Sand besteht. Die Erde sollte mit einer Sandschicht abgedeckt werden. Als Sand ist Flusssand oder Aquariumsand in einer Körnung von 1 bis 2 mm geeignet. Keinen Sandkastensand nutzen, der ist zu scharfkantig.
Um zur Blüte zu gelangen, werden Mineralien und Spurenelemente gebraucht, weshalb etwas gedüngt werden sollte. Dafür aber ausschließlich die speziellen Düngekegel verwenden. Diese werden direkt in die Lehmschicht gedrückt, 3 oder 4 pro Pflanze und Saison. Seerosen immer in einen Pflanzkorb setzen, dann können sie leicht umgesetzt oder aus dem Wasser genommen werden. Die Körbe müssen groß genug sein, mindestens 30 x 30 x 25 cm. Einlegetücher verhindern, dass die Erde ausgespült wird. Der Ballen sollte am Ende mit Kies abgedeckt werden.
- Locker und luftig
- Kalkfrei oder zumindest kalkarm
- Lehmerde aus 60 Prozent Ton und 40 Prozent Sand
- Ideal ist Flusssand
- Seerosen mit speziellen Düngekegeln versorgen
Fazit
Darüber, was in einen Teich kommt, wird viel diskutiert. Jeder Teichbesitzer hat da so seine eigenen Erfahrungen. Für Teichneulinge ist das häufig sehr verwirrend. Jeder empfiehlt etwas anderes, von fertigen Teichsubstraten und –erden, über Kies oder Flusskiesel bis hin zu gar kein Bodenbelag reicht die Palette der Meinungen. Man kann keinen allgemeingültigen Rat geben, was nun das Beste ist. Es richtet sich immer nach der Lage und Größe des Teiches, dem Bewuchs, dem Besatz, der Filteranlage oder der gesamten Technik und den Vorstellungen, welche der Besitzer hat. Sicher ist es hilfreich, sich von einem Fachmann beraten zu lassen, aber man sollte auch viele Erkundigungen von anderen Teichbesitzern einholen. Von deren Missgeschicken und guten Erfahrungen kann profitiert werden. Bei kleinen Teichen kann es sinnvoll sein, verschiedene Lösungen auszuprobieren, das ist weder sonderlich teuer, noch sehr arbeitsintensiv. Bei großen Teichen funktioniert das biologische Gleichgewicht sowieso besser, so dass sich da andere Möglichkeiten ergeben. Ausprobieren ist bei der Größe und der nötigen Menge eher keine gute Idee.