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Strauchtomaten: Infos zum Anbau der Pflanzen, Pflege und Größe

Die meisten Strauchtomaten erreichen eine Wuchshöhe maximal 50 Zentimetern. Sie wachsen also mehr in die Breite als in die Höhe wachsen, weshalb auf einen großzügigen Pflanzabstand geachtet werden sollte. Optimal für die Entwicklung der Pflanzen im Freiland ist ein Pflanzabstand von 80 Zentimetern. Weiter brauchen Strauchtomaten:

Video-Tipp

Standort

  • einen sonnigen und hellen Standort
  • täglich mindestens acht Stunden Sonne
  • einen geschützten Standort, der gleichzeitig luftig ist

Werden Strauchtomaten im Kübel auf dem Balkon gezogen, ist ein Süd-Balkon optimal für die Pflanzen. Sie gedeihen aber auch auf einem Ost- oder West-Balkon.

Boden

Strauchtomaten sind Starkzehrer, weshalb sie einen äußerst nährstoffreichen Boden brauchen. Für die Kübelkultur gibt es spezielle Tomatenerde, die optimal auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt ist. Weiter sollte der Boden folgende Eigenschaften haben:

  • gut durchlässig
  • locker
  • kalkhaltig
  • leicht sauer (pH-Wert: 6,5 bis 7,0)
Tipp:

Ob sich die Erde im Garten für den Anbau eignet, lässt sich einfach mit dem sog. Schneeball-Trick überprüfen. Formen Sie aus der Gartenerde einen Schneeball. Die Erde ist geeignet, wenn der Schneeball immer wieder auseinander fällt.

Pflanzen

Strauchtomaten selber ziehen

Strauchtomaten können aus Samen gezogen werden. Am besten werden die Samen von Anfang bis Mitte März ausgesät und in einem Behälter auf die Fensterbank gestellt. Als Behälter eignen sich spezielle Anzuchtschalen oder kleine Töpfe aus Torf oder Zellulose. Sollen viele Strauchtomaten gezogen werden, können Sie auch sog. Multitopfplatten für die Anzucht verwenden. Ideal für die Samen ist eine nährstoffarme Anzuchterde. Beim Aussäen der Samen gehen Sie wie folgt vor:

  • Anzuchterde locker in die Behälter geben
  • Samen im Abstand von rund drei Zentimetern verteilen
  • leicht mit Substrat bedecken
  • sehr vorsichtig wässern
  • Pflanzgefäß abdecken
  • nicht komplett verschließen
  • täglich lüften
  • Anzuchterde gleichmäßig feucht halten
  • hellen Standort auswählen
  • Temperatur zwischen 20 und 24 Grad Celsius

Nach ungefähr zehn bis vierzehn Tagen sollten die Sämlinge aus der Erde wachsen. Die ersten Blätter sind dann nach ein bis zwei Wochen zu sehen. Nun können sie pickert und in ein Pflanzgefäß umgesetzt werden.

Tipp:

Um die jungen Strauchtomaten zu stärken, sollten den Sämlingen einige Tage vor dem Pikieren Flüssigdünger verabreicht werden. Zwei bis drei Stunden vor dem Umsetzen sollten die Pflanzen gegossen werden.

Sind die Sämlinge entsprechend vorbereitet, können sie umgesetzt werden. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  • Anzuchterde mit einem Pikierstab oder Löffel auflockern
  • Sämling vorsichtig aus dem Behälter nehmen
  • von der Erde befreien
  • Wurzeln auf zwei Zentimeter kürzen
  • Pflanzen in neues Pflanzgefäß setzen
  • mit Erde auffüllen
  • Erde sanft andrücken
  • vorsichtig angießen

Bevor Sie die Pflanzen umsetzen, sollten Sie das Wurzelwerk überprüfen. Verwenden Sie für die weitere Kultivierung nur Strauchtomaten, die lange, weiße und kräftige Wurzeln haben. Sind die Wurzeln braun oder sehr dünn, sollte die Pflanze entsorgt werden, denn sie wird sich nicht gut weiterentwickeln bzw. keine oder nur sehr wenige Früchte tragen.

Abhärten

Tomaten - Solanum lycopersicum

Da die noch sehr jungen Strauchtomaten sehr schwach und verletzlich sind, bleiben sie die ersten Tage nach dem Umsetzen im geschützten Innenraum. Zudem sollten die Pflanzen erst nach einigen Tagen auf die Fensterbank gestellt werden. So können sich die Jungpflanzen langsam an die Sonne gewöhnen. Da in unseren Breitengraden auch im Sommer ab und zu kühlere Tagen auftreten können, müssen die Pflanzen langsam und vorsichtig abhärtet werden. Dazu stellen Sie die Pflanzen ab Ende April bzw. Anfang Mai anfangs nur stundenweise ins Freie. Weiter sollten Sie beim Abhärten Folgendes beachten:

  • Außentemperatur von mindestens acht Grad Celsius
  • Nachttemperatur nicht unter zehn Grad Celsius
  • halbschattigen Standort wählen
  • keine direkte Mittagssonne (Gefahr von Sonnenbrand)
  • vor Wind und Regen schützen

Sind Regen und Wind zu heftig, sollten die Pflanzen wieder nach innen gebracht werden. Alternativ können sie mit einem Regenschutz, wie zum Beispiel einer speziellen Tomatenhaube, geschützt werden.

Einpflanzen

Die Freiluftsaison für Strauchtomaten beginnt mit Mitte Mai nach den Eisheiligen, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Dies ist auch der optimale Zeitpunkt, die selbst- oder vorgezogenen Pflanzen ins Gartenbeet oder in den Kübel zu setzen.

Tipp:

Werden Strauchtomaten im Kübel kultiviert, sollte eine Drainageschicht angelegt werden. Dazu geben Sie zum Beispiel Tonscherben als unterste Schicht in das Pflanzgefäß.

Rankhilfen

Da Strauchtomaten eine maximale Höhe von 50 Zentimetern erreichen, ist eine Rankhilfe im herkömmlichen Sinn nicht zwingend notwendig.
Es empfiehlt sich aber trotzdem, die Pflanzen zu stützen, so dass sie bei starkem Wind nicht umknicken. Als Stützen eignen sich:

  • kurze Tomatenstäbe aus Kunststoff, Holz, Bambus oder Metall
  • kleine Spaliere, Pyramiden oder Obelisken
Tipp:

Werden die Strauchtomaten in einer Hängeampel kultiviert, kann auf eine Rankhilfe verzichtet werden.

Kübelkultur

Tomaten - Solanum lycopersicum

Strauchtomaten werden öfter im Kübel als im Gartenbeet gezogen. Damit die Pflanzen reichlich Früchte tragen, sollten sie in ein Pflanzgefäß aus Holz, Ton, Eternit oder Kunststoff gepflanzt werden.

Tipp: Achten Sie darauf, dass das Pflanzgefäß Abzugslöcher hat, denn Staunässe vertragen Strauchtomaten nicht.
Zwar ist die Größe des Pflanzgefäßes von der jeweiligen Sorte abhängig, aber Sie sollten bei der Wahl grundsätzlich Folgendes beachten:

  • Topfgröße zwischen drei und zehn Litern
  • Mindestdurchmesser für eine Pflanze: 20 Zentimeter
  • Wurzeln brauchen viel Platz
  • ev. Pflanzgefäß mit Wasserspeicher mit einer Wasserstandanzeige
Tipp:

Wählen Sie im Zweifel lieber ein zu großes statt zu kleines Pflanzgefäß.

Pflege

Damit die Ernte reichlich ausfällt, brauchen Strauchtomaten eine gute und regelmäßige Pflege. Die wichtigsten Pflegemaßnahmen sind Gießen und Düngen. Denn nur, wenn das Substrat feucht gehalten wird, und die Pflanzen mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden, können die leckeren Früchte geerntet werden.

Tipp:

Entfernen Sie alle Blüten, die sich ab Mitte August bilden. So fließt die Kraft der Pflanze in die bereits bestehenden Früchte.

Gießen

Strauchtomaten müssen ständig feucht gehalten werden. Deshalb sollten Sie die Pflanzen im Sommer, je nach Witterung, auch mehrmals pro Tag gießen. Im Idealfall bekommen Strauchtomaten Regenwasser. Alternativ werden sie mit abgestandenem, lauwarmem Leitungswasser gegossen. Am besten gießen Sie die Pflanzen immer von unten, so dass die Blätter nicht feucht werden. Der optimale Zeitpunkt für das Gießen ist am Morgen. Zusätzliche Wassergaben können am Nachmittag oder in den frühen Abendstunden erfolgen. Achten Sie beim Gießen darauf, dass sich keine Staunässe bildet, denn das vertragen die Pflanzen nicht.

Tipp:

Da Strauchtomaten viel Wasser brauchen, empfehlen sich Pflanzgefäße mit einem integrierten Wasserspeicher. So werden die Pflanzen gerade ein sehr heißen Tagen optimal mit Wasser versorgt.

Düngen

Als Starkzehrer brauchen Strauchtomaten laufend Nährstoffe. Deshalb müssen sie regelmäßig gedüngt werden. Werden die Pflanzen im Gartenbeet kultiviert, sind Kompost oder Viehmist ideale Düngemittel. Für die Kübelkultur können Flüssigdünger, Düngestäbchen oder Drops verabreicht werden. Wird kein Langzeitdünger verwendet, versorgen Sie die Strauchtomaten bis zum Fruchtansatz am besten alle zwei bis drei Wochen mit einem Düngemittel. Danach werden die Pflanzen einmal pro Woche gedüngt.

Tipp:

Strauchtomaten freuen sich auch über zusätzliche Gaben wie Kaffeesatz oder Brennnesselsud.

Ausgeizen

Tomaten ausgeizen

Strauchtomaten müssen nicht ausgezeigt werden. Denn bei diesen Sorten ist ein buschiges, mehrtriebiges Wachstum erwünscht.

Giftigkeit

Strauchtomaten gehören zu den Nachschattengewächsen. Für den Verzehr sind nur die Früchte, also die Tomaten, geeignet. Die grünen Teile der Pflanze sind giftig und können Brechdurchfall, Übelkeit oder Kopfschmerzen verursachen. Auch die Blüten der Tomate sind nicht zum Verzehr geeignet. Auch sollte Tomaten, die von Schädlingen befallen sind, nicht gegessen werden, da die Pflanze zur Abwehr verstärkt Giftstoffe bildet.

Überwintern

Zwar sind Strauchtomaten nicht winterhart, aber sie können, wenn sie im Kübel kultiviert werden, überwintert werden. Damit die Pflanzen den deutschen Winter überstehen, müssen sie in ein Winterquartier umziehen. Ideale Bedingungen sind:

  • ein heller Standort
  • eine Temperatur von maximal 15 Grad Celsius
  • Für die Pflege gilt:
  • nicht düngen
  • Substrat feucht halten

Ernte

Zwar haben Strauchtomaten den Vorteil, dass sie nicht sehr hoch werden, aber ein kleiner Nachteil ist, dass die Ernte leicht geringer ausfällt als bei Stabtomaten. Der ideale Zeitpunkt für die Ernte ist, wenn die Tomaten, je nach Sorte, gelb oder rot geworden sind. Dann können sie leicht von der Pflanze abgenommen werden. In der Regel werden sie mit Kelch und Stielen geerntet. Werden sie nicht sofort verzehrt, dann können sie bei einer Temperatur von 16 bis 18 Grad gelagert werden.

Tipp:

Eine Lagerung im Kühlschrank ist nicht empfehlenswert, da die Temperatur im Kühlschrank zu kalt ist.

Vermehren

Strauchtomaten können mit Ablegern vermehrt werden. Da keine geeigneten Triebe durch das Ausgeizen anfallen, muss für die Vermehrung ein Seitentrieb verwendet werden. Am besten nehmen Sie für die Vermehrung einen Seitentrieb oberhalb der ersten Verzweigung. Nach dem Abschneiden des Triebes gehen Sie wie folgt vor:

  • Steckling bis zu zwei Drittel vom Laub befreien
  • Steckling rasch einpflanzen
  • ideal ist Gemüseerde
  • großzügig gießen, ohne den Trieb zu benetzen
  • Steckling als Stütze an ein kleines Holzstäbchen binden
  • halbschattigen Standort wählen

Ist das Anzuchtgefäß gut durchwurzelt, können sie die Stecklinge in ein Pflanzgefäß oder ins Gartenbeet umsetzen.

Sorten

Tomaten - Solanum lycopersicum

Unter Strauchtomaten, auch Buschtomaten genannt, werden kleinwüchsige Tomatenpflanzen verstanden. Wie die sog. Stabtomaten gehören sie zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Strauchtomaten gibt es in verschiedenen Sorten. Zu den beliebtesten zählen:

  • Losetto
  • Balconi Red
  • Maglia Rosa
  • Rotkäppchen

Diese Sorten erreichen eine Wuchshöhe zwischen 30 und 50 Zentimetern.

Krankheiten und Schädlinge

Tomatenkrankheiten werden durch Pflegefehler, einer ungünstigen Witterung oder durch Ansteckung verursacht. Zu den gängigsten Pilzkrankheiten gehören:

  • Dürrfleckenkrankheit
  • Kraut- und Braunfäule
  • Echter Mehltau
  • Grauschimmel

Wurde ein Pilzbefall bemerkt, müssen alle befallenen Pflanzenteile sofort entfernt und am besten im Hausmüll entsorgt werden. Werden die Strauchtomaten im Kübel kultiviert, sollten befallene Pflanzen isoliert werden. Vorbeugende Maßnahmen sind ein heller Standort und das Gießen „von unten“, so dass die Blätter nicht feucht werden.

Unter den tierischen Schädlingen ist vor allem die Weiße Fliege eine Gefahr für die Pflanzen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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