Stoßchlorung / Schockchlorung bei grünem Wasser
Inhaltsverzeichnis
Wenn das Poolwasser milchig oder sogar grün wird, kann eine Stoßchlorung Abhilfe schaffen. Wie dabei vorzugehen ist, welche Gefahren bestehen und was zusätzlich berücksichtigt werden muss, zeigt dieser Ratgeber rund um die Schockchlorung.
Definition
Bei einer Schockchlorung wird eine größere Menge Chlor in das Wasser gegeben, um Keime und Algen abzutöten und es dadurch wieder zu klären.
Chlor gehört zur allgemeinen und grundlegenden Poolpflege, kann unter gewissen Umständen in der empfohlenen Dosierung allerdings nicht ausreichen. Die Stoßchlorung stellt dann eine Möglichkeit dar, mit geringem Aufwand und ohne Wasserverschwendung den Pool wieder sicher nutzbar zu machen.
Anwendungsgründe
Die Schockchlorung kann aus verschiedenen Gründen notwendig sein. Zu diesen gehören unter anderem:
- intensive Nutzung des Pools
- sehr hohe Temperaturen
- starke Sonneneinstrahlung
- unzureichende Filterleistung
- vermehrter Schmutzeintrag durch ungünstige Lage, Sturm oder Gewitter
- Verschmutzungen im Filter
- zu geringer Chlorgehalt
Häufig ist eine Stoßchlorung daher im Hochsommer notwendig, wenn Hitze, eine stetige Nutzung des Pools und durch Wind oder Gewitter eingetragene Verunreinigungen aufeinandertreffen.
Vorbereitung
Bevor die Stoßchlorung durchgeführt wird, muss eine entsprechende Vorbereitung erfolgen. Hierzu gehören die folgenden Punkte:
- Filter reinigen
- gegebenenfalls Kartuschen tauschen
- grobe Verschmutzungen mit einem Kescher entfernen
- Poolwände und -boden säubern
Hierdurch wird bereits eine bessere Wirksamkeit des Chlors erzielt.
Zeitpunkt
Der gewünschte Effekt von Chlor nimmt durch UV-Strahlung ab. Die Stoßchlorung sollte daher abends erfolgen. Alternativ können bedeckte Tage gewählt oder der Pool abgedeckt werden.
Mittel
Für die Stoßchlorung des Pools bei grünem Wasser kommen verschiedene Mittel infrage. Wichtig ist dabei, dass es sich um zugelassene Produkte für die Wasserpflege des Pools eignet.
Im Handel finden sich:
- Chlorgranulat
- Chlortabletten
- flüssiges Chlor
Chlorgranulat bringt den Vorteil mit sich, dass es eine hohe Konzentration aufweist, sich exakt dosieren lässt und sich schnell auflöst.
Ebenso wie Chlor in Form von Tabletten ist es praktisch in der Anwendung und platzsparend. Im Gegensatz zu flüssigem Chlor muss es allerdings zuvor aufgelöst werden, erfordert also etwas Vorbereitung.
Schockchlorung durchführen
Wenn die vorbereitende Reinigung von Pool und Pumpe abgeschlossen ist, erfolgt die eigentliche Stoßchlorung. Hierzu sind die folgenden Schritte notwendig:
- Benötigte Menge des Chlors berechnen.
- Chlorgranulat auflösen oder Chlortabletten zerstoßen und in Wasser auflösen.
- Die Lösung in den Skimmer geben.
- Pumpe durchgängig laufen lassen.
Dosierung
Bei der Dosierung des jeweiligen Mittels ist die Konzentration entscheidend. Ausschlaggebend sind hierbei die Angaben des Herstellers. In der Regel sollen für eine effektive und radikale Stoßchlorung 20 Gramm Chlor auf einen Kubikmeter beziehungsweise 1.000 Liter Wasser kommen.
Die Produkte können sich in Hinblick auf die Zusammensetzung allerdings erheblich unterscheiden, sodass die Angaben des Herstellers zu berücksichtigen sind.
Zusätzlich können Wasseranalysen dabei helfen, den richtigen Chlorwert im Wasser zu erreichen und gegebenenfalls notwendige Zusatzgaben durchzuführen.
Dauer
Die hohe Chlormenge im Wasser muss sich allmählich abbauen. Durch Sonnenlicht kann dieser Vorgang beschleunigt werden. Auch eine hohe Temperatur begünstigt den Abbau.
Eine pauschale Aussage zur genauen Dauer der Stoßchlorung gibt es nicht. Sie dauert in der Regel 24 bis 72 Stunden.
Während dieser ein bis drei Tage ist es entscheidend, den Filter mehrfach zu reinigen. Denn durch das Chlor abgetötete Keime und Algen schlagen sich als Verunreinigungen in den einzelnen Komponenten des Filters nieder.
Wiederholung
In schwierigen Fällen reicht eine alleinige Stoßchlorung nicht aus, um das Wasser vollständig zu klären.
Das ist auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. Dazu gehören:
- hohe Temperaturen
- starke Sonneneinstrahlung
- unpassender pH-Wert
- unzureichende Verteilung
- zu geringe Dosierung
Im Idealfall hat das Wasser einen pH-Wert von 7,2 und eine Temperatur von 18 bis 20 Grad Celsius. Dann wirkt Chlor besonders schnell und effizient. Im Hochsommer und bei starker Verschmutzung ist das allerdings nicht realisierbar.
Dementsprechend ist es nötig, die Stoßchlorung gegebenenfalls zu wiederholen. Ist das allerdings monatlich notwendig, sollte die Grundpflege des Pools überdacht werden.
Gefahren und Probleme
Nach der Schockchlorung ist der Pool zunächst nicht nutzbar, bis das Chlor auf einen sicheren Wert gesunken ist. Das lässt sich wiederum mit einer Analyse des Wassers feststellen.
Bei unvorsichtigem und ungesichertem Umgang mit Chlor oder stark chlorhaltigem Wasser können die folgenden Schwierigkeiten aufkommen:
- Belastung der Atemwege
- Hautausschläge
- Irritationen der Haut und der Schleimhäute
- Reizungen der Augen
- Verätzungen
Wichtig ist zum einen, bei der Anwendung des Chlorpräparates keinen direkten Kontakt damit zu haben. Handschuhe und falls nötig eine Schutzbrille beim Einfüllen sollten zur Ausstattung dazugehören. Zum anderen darf der Pool direkt nach der Stoßchlorung nicht benutzt werden.
Ein weiterer und oft nicht bedachter Faktor ist die Absicherung des Pools für die Um- und Tierwelt. Das Becken ist daher entsprechend zu sichern.
Häufig gestellte Frage
Wenn die Schockchlorung allein nicht ausreicht, kann zusätzlich ein Flockungsmittel ausgebracht werden. Diese Maßnahme ist allerdings erst 18 Stunden nach dem Ausbreiten von Chlor sinnvoll. Anderenfalls kann es zum massiven Absinken der Wasserqualität kommen. Zudem muss in dieser Zeit wiederum mehrfach der Filter gereinigt werden.
Der ideale pH-Wert liegt bei 7,2. Wenn dieser vor der Maßnahme nicht gegeben ist, sollte eine Anpassung erfolgen. Anderenfalls ist die Wirkung der Schockchlorung erheblich eingeschränkt.
Der ideale Temperaturbereich liegt zwischen 15 und 18 °C. Selbst bei unbeheizten Pools ist das im Hochsommer allerdings nicht immer gegeben. Umso wichtig ist eine entsprechende generelle und durchgängige Grundpflege sowie Reinigung.
Heim-Redaktion
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